Das Apple iPhone 6s Plus im Test
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In Österreich läuft die Bestellung vom neuen iPhone 6s ab sofort – in der A1 Blog Redaktion ist das gute Stück für einen Test bereits jetzt eingelangt. Apple verspricht uns mit dem neuen iPhone 6s nicht nur eine bessere Kamera und mehr Leistung, sondern mit 3D Touch auch eine ganz neue Art der Bedienung. Für den Test haben wir das iPhone 6s Plus bekommen, von den Spezifikationen her ist dieses iPhone mit dem kleineren 6s Modell weitgehend ident.
Design | Display | 3D Touch | Kamera | Leistung | Akku | iOS 9 | Fazit
Design
Zu den schon bisher verfügbaren Gehäusefarben Gold, Silber und Spacegrau ist die aktuelle Modefarbe Roségold hinzu gekommen. Von außen betrachtet hat sich sehr aber sonst wenig verändert – wozu auch, schließlich gab es am Design des Vorgängers kaum etwas auszusetzen.
Das neue iPhone 6s ist lediglich etwas dicker und schwerer geworden. Wir reden hier aber nicht über Quantensprünge: Das iPhone 6s Plus ist in der Höhe, der Breite und der Tiefe jeweils um etwa 0,1 – 0,2 mm gewachsen.
Diesen Unterschied merkt man in der Praxis nicht. Was sich schon bemerkbar macht, ist das Gewicht: Das iPhone 6s Plus ist gegenüber seinem Vorgänger um 20 Gramm schwerer geworden. Ursache dafür liegt vor allem am neuen Material: Apple verwendet beim neuen iPhone eine härtere Aluminiumlegierung namens Aluminium 7000. Dieses Material sorgt dafür, dass Phänomene wie „Bendgate“ nicht mehr passieren können.
Bei der Verarbeitung hat sich Apple keine Blöße gegeben: Die ist tadellos, es gibt weder Knarzen, noch Verbiegen, noch irgendwelche anderen Fertigungsfehler. Der Übergang vom Display zum Gehäuse ist perfekt gelungen. Durch das höhere Gewicht wirkt es für mich wertig und auch robust. Und das, obwohl Apple entgegen dem Trend anderer Hersteller auf eine Staub- oder Spritzwasserzertifizierung verzichtet.
Das iPhone 6s Plus fühlt sich gut an – die abgerundeten Kanten sorgen dafür, dass sich die Handfläche angenehm an die Aluminiumoberfläche anschmiegt. Für große Hände ist auch die einhändige Bedienung problemlos möglich, bei kleineren Händen fällt das schon schwerer. Mir gefällt das iPhone 6s – dass Apple am Design nichts geändert hat erscheint mir daher verständlich.
Display
Wie bei den Vorgängern ist auch beim iPhone 6s das Display eines der Highlights: Das nahtlos ins Aluminium Unibodygehäuse eingelassene Retina HD Display macht einen wie gewohnt wunderbaren Eindruck. Das mag wie ein Werbetext klingen, entspricht aber den Tatsachen: Mit seinen 5,5 Zoll wirkt es riesig, die Full-HD Auflösung von 1920 x 1080 Pixel ergibt 401 Pixel pro Zoll. Der Name Retina ist also Programm: Durch die hohe Auflösung sind einzelne Pixel nicht erkennbar. Selbst kleine Inhalte und Symbole wirken scharf und lebendig, die Kontraste sind hoch und die Farben wirken satt und echt. Eine echte Freude. Das alles kennen wir bereits vom Vorgänger – die echte Neuerung beim iPhone 6s liegt aber unter der Oberfläche.
3D Touch – das Display bekommt eine dritte Dimension
Unter dem Bildschirmglas befinden sich kapazitive Sensoren, die die Druckstärke messen. Damit liefert uns Apple eine neue Dimension der Bedienung: Zu den altbekannten Multi-Touch Gesten wie Wischen und Streichen kommen mit 3D Touch neue Gesten dazu – eine davon nennt Apple Peek and Pop. Ein Beispiel anhand einer SMS: In der Nachricht befindet sich ein Link. Mit einem leichten Druck wird der Link wie immer einfach in Safari geöffnet (Pop). Drücke ich fester auf den Link, wird der Inhalt via Peek als Pop-Up über dem Posteingang angezeigt. Sobald ich den Finger löse, bin ich wieder zurück in der Nachricht. Wir zeigen euch die Funktion anhand dieses Videos.
Eine weitere Möglichkeit, die 3D Touch bietet und am Homescreen bzw. am App Drawer zum Einsatz kommt, nennt sich Quick Actions: Mit einem leichten Druck wird die App wie immer geöffnet. Drücke ich aber etwas fester, bekomme ich ein Kontextmenü ähnlich der rechten Maustaste am PC. Beispiel Kamera App: Mit leichtem Druck wird die App geöffnet. Mit festem Druck wird ein Kontextmenü angezeigt, in dem ich auswählen kann, ob ich ein Selfie machen oder ein Video drehen möchte. Man erspart sich also das Öffnen der App und kommt so rascher zur gewünschten Funktion.
Alles in allem eine sehr runde Sache und eine sinnvolle Art sein Smartphone zu bedienen – eigentlich bleibt nur die Frage, weshalb das nicht schon früher eingeführt wurde; beim Drücken handelt es sich um eine Geste, die ähnlich intuitiv wie Wischen oder Zoomen von der Hand geht. Es unterstützen allerdings noch nicht sehr viele Drittanbieter-Apps diese neue Art der Bedienung: Mit der Twitter-App beispielsweise, wo das Feature aufgrund der häufigen Linkposts sehr praktisch wäre, funktioniert Peek & Pop leider noch nicht. Das Ganze ist also noch ausbaufähig. Ich bin mir sicher, dass das nur eine Frage der Zeit ist.
Kamera
Mit dem iPhone 6s bekommen wir erstmals seit Jahren ein großes Kameraupdate – es war an der Zeit, liefert doch Hauptrivale Samsung mit der hervorragenden Kamera in seinem Spitzenmodell Galaxy S6 Grund genug für viele Hersteller, an ihren Linsen deutliche Verbesserungen vorzunehmen. Konkret bekommen wir beim iPhone 6s eine 12 Megapixelkamera Hauptkamera samt einer 5 Megapixelkamera für Selfies. Beim iPhone 6 Plus gibt es im Gegensatz zur Version ohne Plus auch einen optischen Bildstabilisator. Das könnte für viele ein Grund sein, zur Plus Version zu wechseln: Ein Stabilisator macht vor allem beim Videodreh einiges aus, ein Beispielvideo gibt es hier.
Im Vergleich zum Vorgänger ist die Pixelgröße geschrumpft – auf dem Kamerasensor wurden also auf gleicher Fläche mehr Pixel untergebracht. Das kann negative Auswirkungen auf die Bildqualität haben (Stichwort: Rauschen). Apple verbaut im neuen iPhone 6s aber einen besseren Bildsignalprozessor, der eine höhere Rauschunterdrückung und damit schönere Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen ermöglichen soll. Am besten lassen wir einfach die Bilder für sich sprechen.
An der Qualität des Bildes gibt es nichts auszusetzen: Da passt einfach alles, von den Farben über die Schärfe bis zur Sättigung und den Kontrasten. Ebenso überzeugt der Autofokus: Der arbeitet bei Tag extrem schnell und zuverlässig, sich schnell bewegende Motive können also sehr treffsicher eingefangen werden.
Die wahre Qualität einer Kamera zeigt sich bei Nacht – da trennt sich die Spreu vom Weizen. Das iPhone 6s Plus hat die Prüfung bestanden: Trotz schlechter Lichtverhältnisse akkurate Schärfe und trotz Aufnahme ohne Stativ keinerlei Verwackelung – das liegt einerseits an der ruhigen Hand, zum größeren Teil aber am Bildstabilisator. Ein sehr feines Ergebnis, an der Kameraqualität gibt es beim neuen iPhone absolut nichts auszusetzen! Viele weitere Bilder gibt es hier.
Das iPhone 6s bringt noch zwei weitere Neuerungen, die die Kamera betreffen: Einerseits die Möglichkeit, Videos in 4K aufzunehmen – wegen des Bildstabilisators eignet sich das iPhone 6s Plus ganz besonders gut zum Filmdreh. Mit der App iMovie können die gedrehten Videos dann gleich direkt am iPhone bearbeitet werden – dank des neuen Prozessors sogar zwei 4K Streams gleichzeitig. Zur Leistung etwas weiter unten mehr.
Andererseits bekommen wir ein Feature namens Live Photos. Damit werden bei der Aufnahme die Momente unmittelbar vor und nach dem Foto festgehalten. Das sieht dann so ähnlich aus wie ein animated gif, oder – Harry Potter Fans werden es kennen – die Bilder im Daily Prophet, der Zeitung in der Zauberwelt. Live Photos lassen sich auch als dynamisches Hintergrundbild einstellen (iOS 9 sei Dank) und an andere iPhones senden.
Leistung – Der neue A9 Prozessor
Das wohl größte Update neben Kamera und Display bekommt das Herz eines jeden Smartphones: Der Prozessor. Im iPhone 6s schlägt der neue Apple 64bit A9 Prozessor, für den uns Apple nicht weniger als 70 Prozent mehr Leistung als beim iPhone 6 verspricht. Eine noch höhere Steigerung – nämlich um 90 Prozent im Vergleich zum Vorgänger – bringt der neue Grafikchip. In der Praxis macht sich das vor allem durch eines bemerkbar: So gut wie keine Ladezeiten, keinerlei Ruckler oder sonstige Verzögerungen. Ressourcenintensive Anwendungen wie iMovie arbeiten tadellos – und das, obwohl Videobearbeitung in 4K bestimmt zu den aufwändigeren Anwendungen gehört.
Mit an Bord und für schnelles Arbeiten ebenso wichtig sind 2 GB Arbeitsspeicher – das war schon länger fällig. Im iPhone 6 war es nur 1 GB, während andere Hersteller in ihren Modellen bereits 3GB anbieten. Wenn wir schon beim Speicher sind: Wie immer gibt es fixe Speichergrößen, beim iPhone 6 sind das Versionen mit 16, 64 und 128 GB. Wenn man nicht immer sofort alles in die Cloud hochlädt (was angesichts LTE Cat6 ja kein Problem wäre), wird es mit der 16GB Version (davon stehen etwa 11GB zur freien Verfügung) schnell knapp. Alleine ein 1-Minütiges 4K Video verbraucht ca. 130 Megabyte, es spricht also viel dafür, gleich zur 64 oder 128 GB Version zu greifen.
Akku
Trotz der besseren Kamera, 3D Touch und dem neuen Prozessor gibt Apple beim iPhone 6s (Plus) die Akkuausdauer wie bei seinem Vorgänger an. Und das obwohl der Akku von der Leistung her sogar etwas geschrumpft ist: Anstatt 2.915 mAh im iPhone 6 bekommen wir im iPhone 6s nun 2.750 mAh. In der Praxis habe ich in 8 Stunden recht intensiver Testnutzung 67 Prozent verbraucht, um tägliches Laden wird man wohl nicht herumkommen. Das iPhone 6s lässt sich nur auf klassischem Weg, also via Lightning Kabel und Netzteil, laden. Sehr schade: Ich hätte mir kabelloses Laden gewünscht. Bisher hatte ich bei meinen Handys oft das Problem, dass die Ladebuchse kaputt wurde – ein Schwachpunkt, bei dem man durch kabelloses Laden gegensteuern könnte.
Fazit
Ist das neue iPhone 6s gelungen? – Die Antwort ist ganz klar: Ja und ob! Dennoch gibt es ein paar Kritikpunkte: Da wäre zum Beispiel das Fehlen von Wireless-Charging – bei einem Premiumgerät hätte ich mir das schon erwartet. Zum anderen finde ich es sehr schade, dass der optische Bildstabilisator nicht auch in der normalen Version umgesetzt wurde. Schon klar, dass Apple mit dieser Entscheidung mehr Kunden zur Plus Version lenken möchte. Dennoch hätte ich mir dieses Feature bei der auch nicht gerade viel günstigeren Version ohne Plus gewünscht.
Mit dem iPhone 6s richtet sich Apple besonders an iPhone 5 Besitzer, die letztes Jahr noch nicht auf das iPhone 6 umsteigen wollten. Für diese Kunden und Android Umsteiger sprechen für die Anschaffung des iPhone 6s jetzt viele Gründe: Die wirklich tadellose und uneingeschränkt brauchbare Kamera, das neue Display samt sinnvollem 3D Touch und die extrem starke Performance, mit der man für die nächsten Jahre ganz bestimmt gewappnet ist. Mit dem iPhone 6s ist Apple ein tolles Smartphone gelungen, das kaum Wünsche offen lässt und mit dem man eine Menge Freude haben kann. Für alle, die bis jetzt mehrere Jahre auf ein Update ihres iPhones gewartet haben, ist nun bestimmt der richtige Zeitpunkt gekommen!
- Abmessungen: 158,2 x 77,9 x 7,3mm, 192 Gramm
- Betriebssystem: iOS 9
- Display: 5,5 Zoll Retina Full HD Display (IPS-LCD) mit 1920 x 1080 Pixel bei 401 ppi samt 3D Touch
- Kamera: 12 Megapixel Hauptkamera, 5 Megapixel Frontkamera, 4K-Videoaufnahme
- Prozessor & Speicher: Apple A9 Prozessor, Dual Core @ 1,8 GHz, 2GB RAM, interner Speicher 12, 64 oder 128 GB
- Akku: Li-Ionen 2.750 mAh, nicht wechselbar
- Konnektivität: GSM/EDGE/UMTS/LTE Cat6, WLAN, Bluetooth
Wolfgang Hammer
Hi Richard, das finden wir auch ;)! lg Wolfgang
Wolfgang Hammer
Hi Denise, das können wir derzeit leider nicht genau sagen. lg Wolfgang
Denise
Ab wann werden die nächsten iPhone 6s 16GB rosegold ausgeliefert?
Wolfgang Hammer
Hi Guenther, alle bei A1 erhältlichen Smartphones und iPhones haben einen aktiven SIM Lock! lg Wolfgang
Guenther
hi, sind die iPhone 6s Modelle bei A1 gelocked? lg Günther
Wolfgang Hammer
Hallo Hans, der Akku könnte wirklich länger halten; andererseits ist es bei so einem großen Display kein Wunder, dass der Akku einmal tägöioch geladen werden muss… lg Wolfgang
Hans
ok gebe zu bin altmodisch..aber wenn ich bedenke wieviel menschen tatsächlich alle features diese handy nützen bzw auch brauchen..naja teures spielzeug..und eine tatsache..der akku hält grad einmal einen tag…erbärmlich eigentlich..
Wolfgang Hammer
Hallo David, dieses Feature ist ab sofort wieder uneingeschränkt verfügbar! lg Wolfgang
David
Wird es Visual Voicemail wieder geben???