Kommunikation früher vs. heute - A1 Blog
Wer kann sich nicht daran erinnern? Die ersten zaghaften Kommunikationsversuche mit dem anderen Geschlecht liefen meistens in der Volksschule ab: Zerknitterte Zettel wurden in der Schulbank verschämt ausgetauscht und heimlich die Telefonnummer weitergegeben.
Das war auch schon die erste ultimative Herausforderung: Man begab sich in eine Telefonzelle und rief mit schlotternden Knien bei der hingekritzelten Nummer zu Hause an (hoffentlich kein Viertel-Telefon). Mit großer Wahrscheinlichkeit ging an der anderen Seite der Vater der Angebeteten oder des Angebeteten an das Telefon. Also musste man sich zuerst mit zittriger Stimme persönlich vorstellen, um dann nach dem oder der gewünschten Gesprächspartner bzw. -partnerin zu fragen. Nicht gerade gemütlich, denn die Warteschlange vor der Telefonzelle verlängerte sich binnen kürzester Zeit. Hatte man die Nummer nicht mehr parat, konnte diese im angehängten Telefonbuch nachgeschlagen werden.
Ein Telefonat von zu Hause aus war auch nicht wirklich diskret abzuhandeln: Wollte man in Ruhe telefonieren, war dies nur möglich, wenn ein überlanges Telefonkabel vorhanden war oder die Eltern rücksichtsvoll genug waren, um sich diskret in einem anderen Zimmer zu verschanzen, und die lästigen Geschwister hoffentlich keinen Lauschangriff durchführten.
Früher | Heute |
Ein Treffen mit der Freundin Ein Treffen mit einer Freundin oder einem Freund war immer mit einer gewissen Überwindung und auch etwas Glück verbunden. Man musste bei der Freundin, oder dem Freund zu Hause am Festnetz anrufen, sich vorstellen und dann noch erklären, mit wem man sprechen möchte. Wenn alle Hürden genommen waren und der Treffpunkt ausgemacht war, hieß es pünktlich sein, eine Verschiebung war nicht möglich, da der andere ja schon unterwegs war. Wenn man sich dann traf, war man jedoch unter sich. Ablenkungen durch ein Gerät in der Hosentasche gab es nicht. Unser Aktionsradius beschränkte sich auf die Tanzschule Elmayer mit anschließendem Besuch im Café Hawelka oder U4 oder auf den „Ganz Wien“-Tanztee am Sonntagnachmittag im Volksgarten. Sollte es später werden, wieder der Gang zur Telefonzelle, schließlich musste Papa den nächtlichen Chauffeur mimen, denn die U-Bahn fuhr nicht die ganze Nacht. | Das Treffen mit der Freundin Eine halbe Stunde später trifft man sich doch mit der Freundin, die in der defekten U3 festsaß, im Liebling in der Zollergasse. Ein kurzes Update über die neuesten Erlebnisse reicht, denn es ist ja alles dokumentiert in den WhatsApp-Gruppen. „Ja, ich habe deine Fotos auf Instagram gesehen, dein Video auf YouTube und deine Nachrichten in unserer WhatsApp-Gruppe! Du hast ja einiges erlebt in letzter Zeit. Und ich hab eh das Gefühl, ich war dabei.“ |
Schulunterlagen vergessen Nicht gerade prickelnd war es, wenn man am Samstag (ja, am Samstag war Schule) nach dem Unterricht seine Hefte in der Klasse vergessen hatte und am Montag die Mathematik-Schularbeit drohte. Lernen am Samstagnachmittag wie auch am Sonntag war angesagt. Nun musste alles ganz schnell gehen: den Klassenbesten erwischen und zum nächsten Copyshop fahren. Hatte dieser geschlossen, musste man entweder gemeinsam pauken oder das Heft in Windeseile abschreiben. | Schulunterlagen vergessen Hat man die Unterlagen für die nächste wichtige Prüfung nicht griffbereit, so ist das auch ganz einfach, egal, zu welcher Uhrzeit. Eine Nachricht reicht und man bekommt die Unterlagen zugeschickt, ob via WeTransfer oder einfach als Foto via WhatsApp. Der reibungslose Zugang zu Schulstoff und komprimiertem Wissen ist eindeutig eine absolute Verbesserung zu früher und hochgeschätzt. |
Früher | Heute |
Dates leicht ausgemacht | Dates leicht ausgemacht |
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