Österreichs Tor zur Welt: Die Erdefunkstelle Aflenz

Dieses Jahr feiert die Erdefunkstelle in Aflenz, Steiermark, Jubiläum! 1980, also vor 35 Jahren, wurde die, in die Natur eingebettete, Satellitenbodenstation nach einer Rekord-Bauzeit von nur 17 Monaten eröffnet. Der Standort wurde bewusst gewählt, denn in Aflenz sind keine Störungen von Radaranlagen (von Flughäfen) zu befürchten. Hinter der großartigen Architektur, die auch zahlreiche Preise gewonnen hat, steckt Gustav Peichl. Grund genug, sich die Erdefunkstelle einmal genauer anzuschauen.


Erdefunkstelle Aflenz Jubiläum

Was ist genau eine Satellitenbodenstation, was passiert da und warum brauchen wir das?

Wie der Name Satellitenbodenstation schon sagt, ist sie für den Kontakt mit Satelliten im Weltraum verantwortlich. Ebenso ist sie über Glasfaser mit dem Funkturm Wien-Arsenal verbunden. Über 50 Parabolantennen kommunizieren in Aflenz mit mehr als 20 Satelliten, um weltweite Daten zu übertragen. Die Signale legen dabei 36.000 km zurück und erreichen eine Geschwindigkeit von 300.000 km/s. Das „Rennen“ dauert dabei 400 Millisekunden, das entspricht in etwa einem Augenaufschlag. Da kann nicht einmal Rennchampion Usain Bolt mithalten.

Wenn Informationen von und nach Österreich übertragen werden, ist Aflenz also die Schnittstelle. Telefon, Internet und Fernseher-Signale finden so ihren Weg rund um die Welt. Einfach erklärt bedeutet das: Wir können weltweite Ereignisse im Fernsehen mitverfolgen & mit dem Rest der Welt über Internet und Telefon kommunizieren. Super, denn in der heutigen digitalen & globalen Zeit ist das gar nicht mehr wegzudenken 🙂

Erdefunkstelle Aflenz Jubiläum

Noch ein paar interessante Fakten über die Satellitenbodenstation:

  • Die größte Antenne misst 32 Meter & wiegt 275 Tonnen
  • Die Antennen werden im Winter beheizt, um Ausfälle durch Kälte & Schnee zu vermeiden
  • Durch die Gravitation bewegen sich die Satelliten im All; die Antennen müssen ständig Millimeter genau nachgeführt werden
  • Die gesamte technische Ausstattung wurde im Laufe der Jahre durch digitale Systeme ersetzt und auf den neuesten Stand gebracht
  • Seit 2013 wird die Erdefunkstelle durch einen Photovoltaikpark mit Energie versorgt. 790 Photovoltaik-Module erzeugen 190kWh Strom pro Jahr – dadurch können wir etwa 90.000 kg CO2 pro Jahr einsparen. Super nachhaltig – das gefällt uns!

Erdefunkstelle Aflenz Jubiläum

Vor 20 Jahren wurde behauptet, dass die Satellitentechnik aussterben wird. Da haben sich wohl einige Leute geirrt. Wenn es so weitergeht, erlebt die Erdefunkstelle Aflenz sicher auch noch ihr nächstes Jubiläum. Vor allem weil es jetzt sogar Breitband-Internet über Satellitenverbindung gibt!

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  1. Franz Heiß

    Hallo,
    der/die Verfasser dieses Textes hat wohl keine Ahnung von Physik und Mathematik!

    Die Signalgeschwindigkeit = Lichtgeschwindigkeit beträgt 300.000 km pro Sekunde und nicht pro Stunde.
    Diese 36.000 km wären somit in 0,12 sek. geschafft. Wie man auf 0,4 sek kommt ist mir ein Rätsel.

    Eine Satellitenantenne mit 32 m Durchmesser mit einem Gewicht von 275 kg ist derzeit Utopie.

    LG
    Franz Heiß

    • Isabella Paul

      Hi Franz, vielen Dank für dein Feedback – werde ich gleich ausbessern 🙂 Lg, Isabella

  2. johann

    Finde ich super, daß es auch mal Beiträge gibt bei denen man hinter die Kulissen schauen kann.
    Nicht nur die Allgemeinbildung (Einbildung) bei mir kommt der Strom aus der Steckdose oder der Batterie. Und dann schon das Wort Batterie falsch verstehen.
    Ich war überrascht daß das im Winter beheizt wird.
    Wohl kannte ich mal den Leiter der Erdfunkstelle Aflenz, aber das ist Jahrzehnte her. Der wird auch schon in Pension sein, …
    Super Beitrag.
    Johann

    • Isabella Paul

      Hallo Johann, vielen Dank für dein positives Feedback! Am A1 Blog geben wir immer wieder Einblicke in das Unternehmen – es freut uns sehr, wenn unsere Geschichten bei unseren Lesern gut ankommen. Ich wünsche dir einen schönen Wochenstart und liebe Grüße, Isabella

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