Die Top-Features von Xbox Series X & PS5 – reicht das?

Nach sieben treuen Jahren müssen die beliebten Konsolen von Sony und Microsoft jüngeren Modellen weichen. Ob man sich eine PS5 oder Xbox Series X anschaffen sollte, hängt vom bestehenden Setup und der eigenen Einstellung ab. Bevor wir die Frage klären, für wen sich ein Kauf besonders lohnen könnte und wer besser die Finger davon lässt, reden wir noch über die besten Features der beiden Konsolen.
Top Features von PS5 und Xbox Series X
- Power
Ganz klar: Wichtigstes Merkmal einer neuen Konsolen-Genration sollte ein deutlicher Leistungssprung sein. Blickt man sieben Jahre zurück, stellt man schnell fest, dass die Gaming-Welt damals noch ganz anders ausgesehen hat. Battle Royale war noch nicht geboren und allein die großen Maps, die hunderte Spieler zu jeder Menge Action einladen, verlangen der Hardware nun einiges ab. Um aktuellen und künftigen Anforderungen gerecht zu werden und hohe Auflösungen und schnelle Bildwiederholraten bieten zu können, wurden die Konsolen mit beachtlicher Hardware ausgerüstet. Beide Konsolen besitzen 8-Kern-Prozessoren, eine AMD RDNA2-Grafikeinheit mit Raytracing-Unterstützung (für eine realistische Darstellung von Licht, Schatten und Reflektionen) sowie 16 GB RAM-Speicher.

- Speed
Für jemanden, der seit Jahren die Vorteile eines leistungsstarken Gaming-PCs genießt, mag es zur Selbstverständlichkeit geworden sein, dass Spiele schnell laden. An die alten Zeiten, als ich auf einer langsamen HDD-Festplatte zocken musste, kann ich mich fast nicht mehr erinnern. Ich weiß aber noch gut, wie sehr ich vom Speed meiner ersten SSD begeistert war. Nun dürfen auch alteingesessene Konsoleros erstmals in diesen Genuss kommen. Der Vorteil: Die Ladezeiten sind um ein Vielfaches (!) schneller. Das beginnt beim Hochfahren der Konsole, reicht über die Bedienung des Menüs und dem Starten von Apps und Spielen und geht bis zu extrem kurzen Ladezeiten innerhalb der Spiele (etwa bei Schnellreisen in großen Open-World-Games).
Unterschiede zwischen den SSDs der beiden Konsolen liegen vor allem in der Größe. Die Festplatte der PS5 bietet 825 GB, jene der Xbox Series X 1000 GB Speicher. Bei der Xbox kann der Speicher zudem über speziellen Storage Cards oder über eine externe USB-Festplatte erweitert werden. Um den Erweiterungsslot der PS5 zu erreichen, muss man die Konsole erst aufschrauben. Zum Release werden die Erweiterungskarten allerdings noch nicht angeboten. Man kann alternativ auf eine externe USB-Festplatte zurückgreifen. Auf dieser können aber nur PS4-Games gespielt werden.
- Abwärtskompatibilität
So „soft“ war der Übergang zur neuen Konsolengeneration wohl noch nie. Musste man sich in der Vergangenheit beim Wechsel zu einer neuen Generation die Neuauflagen seiner Lieblingsgames noch einmal kaufen oder auf eine Fortsetzung hoffen, kann man nun sowohl auf der PS5 als auch auf der Xbox Series X Games der Vorgänger genießen – doch auch hier gibt es Unterschiede.

Auf der PS4 ist die Lage recht komplex. Laut Sony können knapp 4.000 PS4-Spiele auch auf der PS5 gespielt werden. PS3, PS2 und PS1-Games werden nicht unterstützt. Und auch bei den PS4-Titeln kann es zu Einschränkungen kommen. So hängt es vom Hersteller ab, ob der PS4-Datenträger im Laufwerk der PS5 sein muss, wenn man spielen möchte. Das geht dann natürlich nur bei der PS5-Version mit Laufwerk. Digital gekaufte PS4-Inhalte werden auf der neuen Konsole in der Bibliothek angezeigt und können gestartet werden. Der PS4-Controller kann nur bei PS4-Spielen verwendet werden. Wer ein PlayStation Plus-Abo abschließt erhält zudem Zugriff auf die PlayStation Plus Collection, ein Paket bestehend aus 20 PlayStation 4-Blockbustern.

Bei der Xbox ist die Abwärtskompatibilität wesentlich umfangreicher. Kurzum: Alle bisherigen Xbox-Spiele aller bisherigen Konsolen können auf der Xbox Series X gespielt werden. Passend dazu empfehle ich übrigens den Xbox Game Pass Ultimate (mein Test viel sehr positiv aus), der für wenig Geld im Monat die Online-Funktionen der Spiele (Xbox Live), eine EA Play-Mitgliedschaft, den Cloud-Streaming-Dienst sowie eine umfangreiche Spiele-Bibliothek mit über 100 Games bietet.
- PS5-Controller
Grafikpower, SSD und Abwärtskompatibilität hin oder her, der DualSense-Controller der PS5 ist der wahre Sieger unter den neuen Features der Sony-Konsole. Über kein anderes Feature wird so sehr geschwärmt – und das hat auch seine Gründe. Grafikpower und schnelle SSDs kennt man schon von PCs, abwärtskompatibel ist die Xbox schon seit längerem, aber einen Controller mit variablen Triggern, deren Widerstand sich an die jeweilige Situation im Spiel anpassen kann, ist ein echtes Novum. Zudem liegt er gut in der Hand und hat ein eingebautes Mikrofon, das Chatten ohne Headset ermöglicht.
- Xbox Quick Resume
Highlight auf der Xbox Series X ist nicht der Controller, der im Vergleich zum Vorgänger unwesentlich verändert wurde, sondern ein Software-Feature namens „Quick Resume“. Dies ist enorm praktisch, wenn man mehrere Games parallel spielt. Die Konsole speichert einen pausierten Titel nämlich im Hintergrund ab und ermöglicht es später, nach einer sehr kurzen Ladezeit, genau dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Kein Starten des Spiels und langes Laden des Speicherstandes mehr.
Welche Konsole passt besser zu mir?
Eine unglaublich schwere Frage, die meist nicht un-emotional beantwortet werden kann. Und Emotionen wiegen bekanntlich schwerer als Zahlen. Rein nüchtern betrachtet bietet beide Konsolen ihre individuellen Vorteile und im Endeffekt kommt es auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse an, welche Konsole besser passt. Hat man Freunde, die seit Jahren der PS treu sind, wird man wohl auch weiterhin bei der Sony-Konsole bleiben, um seine Spielgefährten nicht zu verlieren. Crossplay ist nämlich leider noch nicht durchgehend etabliert. Wer bereits eine alte Konsole und zusätzlich vielleicht sogar einen Gaming-PC besitzt, kann mit dem Wechsel zur „Next-Gen“ zweifelsfrei auch noch einige Monate warten. Dann sind die Konsolen eventuell günstiger geworden und das Spiele-Lineup ist attraktiver. Zum Start sieht es mit überzeugender Software in beiden Lagern noch eher mau aus.
Meine ganz persönliche Empfehlung: Besitzt man einen leistungsstarken Gaming-PC, ist die PS5 mit ihren (kommenden) Exklusivtiteln, die ideale Ergänzung. Vor allem, da Microsoft-Games selten nur auf Konsole und daher nicht auch auf dem PC erscheinen.
Ist man ausschließlich auf der Konsole unterwegs, empfehle ich die Xbox Series X. Das umfangreiche Angebot mit allumfassender Abwärtskompatibilität, Crossplay-Funktionalitäten und Xbox Game Pass Ultimate lässt in meinen Augen die PS5 alt aussehen.
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