Samsung Galaxy S10: Lohnt sich der Umstieg vom Galaxy S9?
Im Vergleich treten das Samsung Galaxy S10 und das Samsung Galaxy S9 gegeneinander an: Lohnt sich für Galaxy S9 Besitzer der Umstieg auf das neue Samsung Flaggschiff? Sind die Fortschritte ähnlich groß wie jene vom Huawei Mate 10 Pro gegenüber dem Mate 20 Pro? Oder wurde nur am Feinschliff wie beim Apple iPhone X gegenüber dem iPhone XS gearbeitet? Eines vorab: Es hat sich deutlich mehr getan als bei Apple, hier die Übersicht zu allen Unterschieden des neuen Galaxy S10 und dem Galaxy S9.
Galaxy S10 vs. Galaxy S9 – Design und Display
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Die rein äußerlich wohl größten Änderungen vom S10 gegenüber dem S9 befinden sich am Display: Die Frontkamera wurde in einem kleinen Loch in der rechten oberen Ecke am Display untergebracht – nachdem bereits das Samsung Galaxy A8s mit einem Infinity-O Display erschienen ist, setzt sich dieses Designmerkmal auch in der Oberklasse fort. Somit verzichtet Samsung weiterhin auf einen Notch, was zu einem deutlich besseren Display-Gehäuse Verhältnis als bei seinem Vorgänger führt – mit 88,66 Prozent spielt das S10 locker in der Oberklasse mit. Daher gibt es auch um 0,3 Zoll mehr Display bei annähernd gleicher Größe – klingt nach wenig, beim Betrachten von Multimediacontent macht das aber einen gewaltigen Unterschied. Gerade dann kommt noch ein weiterer positiver Aspekt des S10 hinzu: Es unterstützt den HDR10+ Standard, Videowiedergabe am Smartphone ist somit also extrem kontrastreich und dynamisch – wobei das S10 noch nicht für HDR10+ Content auf YouTube oder Netflix zertifiziert ist, das sollte aber in wenigen Wochen der Fall sein.
Weiteres neues Feature ist der im Display untergebrachte 3D Ultraschall Fingerabdrucksensor: Der funktioniert zwar nicht ganz so schnell wie jener rückseitig angebrachte am S9, die kleine Verzögerung ist aber angesichts der besseren Haptik und Usability leicht zu verschmerzen. Zu guter letzt ist das S10 sogar noch um fast 1 Milimeter dünner als das S9 – und das trotz größerem Akku. Insofern beachtlich, was Samsung in das schnittige Smartphone alles hereingepackt hat. Fazit: Entgegen den mageren Neuerungen beim iPhone X gegenüber dem iPhone XS stechen schon beim ersten Blick einige Neuerungen ins Auge, das S10 wirkt auf Anhieb deutlich moderner und runder.
Galaxy S10 vs. Galaxy S9 – Leistung & Ausstattung
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Auch in Punkto Ausstattung ist Samsung mit dem S10 ein gutes Stück vorwärts gekommen – kein Wunder, angesichts des großen Vorsprungs bei der Rechenpower des Apple iPhone XS gegenüber dem Galaxy S9. Der Arbeitsspeicher wurde kurzerhand auf 8 GB verdoppelt, außerdem ist das S10 mit den neuen im 8nm gefertigten Exynos 9820 Octa-Core Prozessor bestückt, der nochmal ordentlich mehr Leistung bei weniger Energieverbauch verspricht. Weitere positive Nachricht: Beim S10 gibt es weiterhin den allseits beliebten 3,5 mm Klinkenanschluss und die Möglichkeit, den internen Speicher via Micro-SD um bis zu 512 GB zu erweitern.
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Im Benchmark Test erkennt man den Unterschied zum Galaxy S9 deutlich – ganz an die Spitze hat es das Galaxy S10 was reine Rechenleistung betrifft aber nicht geschafft, hier hat Apple nach wie vor die Nase vorne. In der Vergangenheit hat sich allerdings gezeigt, dass mit Softwareupdates auch die Performance des Smartphones besser wurde – insofern ist es also durchaus möglich, dass Samsung in ein paar Wochen Apple doch noch vom Thron stößt. Den deutlichen Leistungsgewinn gegenüber dem Vorgänger erreicht Samsung kurz gesagt durch das neue 8nm Fertigungsverfahren, die künstliche Intelligenz, die die Rechenleistung an die aktuellen Erfordernisse anpasst und den höheren Arbeitsspeicher.
Ein größerer Kritikpunkt am S9 war in der Vergangenheit der etwas klein geratene 3.000 mAh starke Akku – beim S10 wurde dessen Kapazität um 400 mAh auf 3.400 mAh gesteigert – also ähnlich jenem Akku beim Galaxy S9+. Ob man damit deutlich länger durch den Tag kommt, wird sich wohl erst in der Praxis zeigen. Neu ist jedenfalls das Reverse Charging Feature, das wir schon vom Mate 20 Pro kennen: Beim S10 funktioniert das allerdings schneller, da hier 4,5 Watt Leistung zum Tragen kommen (anstatt nur etwa 2 Watt beim Mate 20 Pro). Wie sinnvoll dieses Feature allerdings angesichts des gegenüber dem Mate 20 Pro kleineren Akkus in der Praxis ist, sei dahingestellt.
Galaxy S10 vs. Galaxy S9 – Kamera
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Auf kaum einen Aspekt am Smartphone wird mehr wert gelegt als auf die Kamera – entsprechend ambitioniert wurde das Galaxy S10 ausgestattet und lässt das Galaxy S9 richtig alt aussehen: Gleich drei Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten und Ausstattungsmerkmalen sind diesmal dabei. Allesamt optisch stabilisiert und teilweise sogar mit adaptiver Blende. Die fotografischen Möglichkeiten mit dem S10 sind ähnlich gewaltig wie jene am Mate 20 Pro. Welches von beiden Spitzenmodellen die Nase vorne hat, wird sich im Test zeigen. Eines aber vorab: Die Kamera-Ausstattung ist ein deutlicher Vorsprung zum Galaxy S9, hier sehen Konkurrenten von Apple und Co. ziemlich alt aus.
Grafik: A1/Wolfgang Hammer, Bild: Samsung
Im oberen Bild wird die Vielseitigkeit des 3-Linsen Setups nochmal deutlich: Mit der Weitwinkelkamera lässt sich ein Blickwinkel von 123° einfangen (entspricht etwa dem menschlichen Auge), das klassische Kleinbildformat lässt 77° zu und die Tele Linse ermöglicht nur mehr 45° Gesichtsfeld – dafür aber natürlich einen verlustfreien Zoom. Mit an Bord bei allen Linsen ist übrigens auch ein optischer Bildstabilisator, daher sollten auch bei Dunkelheit gute Aufnahmen möglich sein. Alles in allem eine sehr vielversprechende Ausstattung, sobald ein Testgerät bei uns einlangt gibt es zur Kamera natürlich einen ausführlichen Bericht.
Samsung Galaxy S10 vs. S9 – Fazit
Eines muss man Samsung lassen: Der koreanische Unterhaltungselektronikkonzern weiß, wie man 10-Jahres-Jubiläen feiert: Mit einem Smartphone, das vor allem in Hinblick auf seinen erst 12 Monate alten Vorgänger mit zahlreichen Neuerungen und Innovationen auf den Markt kommt. Und zwar nicht nur kosmetisch – wie ein gewisser Smartphone-Riese aus Cupertino – sondern auch mit zahlreichen Neuerungen unter der Haube.
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Denn während die „Fortschritte“ des Apple iPhone X zum iPhone XS mehr als mager sind, bekommt man beim Galaxy S10 gleich eine ganze Palette an Kaufargumenten: Während das Display für viele vielleicht keine so große Rolle spielt (und sich die Änderungen hier nur auf das Loch im Display und das etwas bessere Display-Gehäuse Verhältnis beschränken), wartet das Galaxy S10 mit einer um einiges besseren Kamera auf. Daneben bietet es mit dem 3D In-Screen Fingerabdrucksensor und der deutlich höheren Leistung noch zusätzliche Gründe, um vom alten auf das neue Modell umzusteigen. Das Tüpfelchen auf dem i sind dann noch die bessere Akkulaufzeit, die verbesserte KI und der in meinen Augen bessere Formfaktor. Es ist schön zu sehen, dass Samsung diesmal deutlich mehr Neuerungen als seinerzeit beim Sprung Galaxy S8 auf Galaxy S9 in sein neuestes Modell hineingepackt hat – unter diesen Aspekten wird es für viele Sinn machen, sich das neue Samsung Galaxy S10 zu holen.
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