Im Test: Der robuste BlackBerry Motion

Seit nun mittlerweile schon gut 2 Jahren gibt es Android auf dem BlackBerry – was mit dem äußerst gelungenen BlackBerry Priv im November 2015 begann, findet mit dem Blackberry Motion seinen vorläufigen Höhepunkt. Das selbst für BlackBerry Verhältnisse eher robust wirkende Android Smartphone soll vor allem eines sein: Ausgesprochen langlebig und für jede Situation gerade richtig – als erster BlackBerry überhaupt ist er IP67 zertifiziert und damit gegen Staub und Wasser geschützt. Dazu kommt ein äußerst günstiger Preis: Bei A1 gibt es den BlackBerry Motion schon im Tarif A1 Go! S um 0 Euro.


Robustes Arbeitstier – der BlackBerry Motion im Test | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Im A1 Blog Test sehen wir uns an, wie sich der BlackBerry ohne Tastatur, dafür mit dem bisher größten Display und dem widerstandsfähigsten Äußerem schlägt.

Lesedauer: ca. 5 Minuten | Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick: IP67 Zertifizierung, 12 MP Kamera, eigene Komforttaste, 5,5 Zoll Display

BlackBerry Motion mit IP67 Zertifizierung, 5,5 Zoll Display, 4.000 mAh Akku und leistungsfähigem Prozessor

 

Alle Infos zum BlackBerry Motion kurz & prägnant:
Mit dem BlackBerry Motion kommt der nun mittlerweile sechste Androide vom kanadischen Unternehmen nach Österreich. Der BlackBerry Motion setzt dabei ganz auf universelle Einsetzbarkeit: Es gibt erstmals bei BlackBerry eine IP 67 Zertifizierung gegen Schmutz und Wasser. Mit dabei außerdem eine gute Mittelklasse Ausstattung, die angesichts des günstigen Preises auf jeden Fall die Neugier auf das neue Modell weckt.

Design

Erst vor einem Monat hat Lizenznehmer TLC den BlackBerry Motion vorgestellt. BlackBerry will damit eine Zielgruppe erreichen, bei der es eher ruppiger zugeht: Die bisherigen BlackBerry Smartphones waren zwar auch nicht unbedingt das, was man filigran nennt. Der BlackBerry Motion wirkt aber doch ziemlich wuchtig, mit 155,7 x 75,4 mm ist er sogar noch größer als das Huawei Mate 10 Pro und nur um 7 mm kleiner als das Samsung Phablet Galaxy Note 8.


Durch die IP67 Zertifizierung ist der Motion vor so manchem Missgeschick geschützt | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Entsprechend glaubwürdig erscheint einem die IP 67 Zertifizierung, die den BlackBerry Motion resistent gegen Staub und Spritzwasser macht. Zusätzlich hat man den Eindruck, dass einem der BlackBerry ruhig einmal vom Tisch fallen kann ohne weiteren Schaden davon zu tragen – eine Tatsache, die man von der Konkurrenz aus Glas wie dem Samsung Galaxy S8 oder dem Apple iPhone 8 nicht behaupten kann. Das ist der Vorteil des beim BlackBerry Motion eingesetzten Materials: Kunststoff. Der ist im Gegensatz zu Aluminium und Glas, das bei den meisten Spitzenklasse Smartphones heute eingesetzte wird, elastisch und kratzfest. Insofern ist man mit dem BlackBerry Motion gut gewappnet gegen alle möglichen Smartphone Unfälle.


Der schöne BlackBerry Home-Button samt gut aussehenden Aluminiumrahmen| Foto: A1/Wolfgang Hammer

Durch den stabilen, an den Kanten leicht angeschliffenen Aluminiumrahmen ist das Smartphone zusätzlich gut gegen raue Umstände geschützt. Optisch verleiht der dem Smartphone außerdem jene Portion an Wertigkeit und Business Look, den man von einem BlackBerry erwartet. Dieser Look wird außerdem durch das silberne BlackBerry Logo am Home-Button unterhalb des Displays betont.


Die Komforttaste lässt sich mit unterschiedlichen Aktionen belegen | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Der BlackBerry Motion kommt mit USB-C Anschluss und klassischer 3,5 mm Kopfhörer Klinke – beide an der Unterseite zu finden. An der rechten Seite finden wir (von oben nach unten) die Lautstärkenwippe, den Power-Button und einen neue Taste: Die Komforttaste. Die ist dank geriffelter Oberfläche sehr leicht und angenehm zu ertasten. Sie lässt sich mit selbst definierten Anwendungen bzw. Aktionen belegen, die nach Druck der Taste jederzeit – also auch innerhalb jeder beliebiger App – angezeigt und gewählt werden können. Sehr praktisch.

Display

Auch beim Display wurde auf Widerstandsfähigkeit gesetzt: BlackBerry nennt sie Nano-Diamond Beschichtung, sie soll vor unliebsamen Kratzern und anderen unschönen Einflüssen schützen. Es verfügt bei 5,5 Zoll über eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln, also Full HD bei einer Pixeldichte von 401 Pixel pro Zoll. Das reicht vollkommen, um alle Inhalte klar und deutlich darzustellen. Dank IPS-LCD Technologie wirken Farben sehr natürlich – auch von der Seite betrachtet, hier ist LCD den meisten OLED Displays überlegen, das trifft zu 100 Prozent auch auf den BlackBerry Motion zu.


Mit Privacy Shade nur ausgewählte Teile des Bildschirms anzeigen lassen | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Jeder kennt wahrscheinlich das ungute Gefühl, wenn man an (überfüllten) Orten wie Zügen wichtige Mails liest und ständig das Gefühl hat, das einem jemand über die Schulter schaut. BlackBerry schafft hier mit einem Feature Abhilfe, das ich sonst von keinem anderen Smartphone kenne: BlackBerry Privacy Shade. Dieser Filter wird über die Benachrichtigungsleiste aufgerufen und sorgt dafür, dass nur ein kleiner Ausschnitt des Displays gezeigt wird. Das macht es für andere schwerer, Zusammenhänge und Inhalte zu erkennen. Genau das richtige also für Leute, die auf ihrem Smartphone mit sensiblen Daten arbeiten. Und ein Feature, das man sich von BlackBerry erwartet.

Ausstattung

Man muss den BlackBerry Motion nicht unbedingt mit anderen Spitzenklassen Modellen vergleichen, was Ausstattung und Leistung betrifft. BlackBerry richtet sich bekanntermaßen ja nicht unbedingt an High-End Gamer, die eine entsprechend hochwertige Ausstattung erwarten. Der BlackBerry Motion fügt sich in die gehobene Mittelklasse ein: In ihm werkt ein Prozessor Qualcomm® Snapdragon™ 625 Octa-Core Prozessor bei 8 x @2,0 GHz. Dazu gibt es großzügige 4 GB RAM und 32 GB internen Speicher, der via Mirco-SD um kaum erreichbare 2 TB Speicher erweitert werden kann.

Beim AnTuTu Benchmark Test erreicht der Motion 60.050 Punkte – ein guter Wert im Vergleich zu anderen Mittelklasse Geräten wie dem Huawei P10 lite oder dem Samsung Galaxy A5 (2017). In der Praxis verhält es sich so wie bei fast allen Mittelklasse Androiden: Das Wechseln zwischen Apps erfolgt flüssig und schnell – 4 GB Arbeitsspeicher müssen ja für etwas gut sein, beim Arbeiten mit dem Device wird man kaum an seine Grenzen stoßen.

Software

Auf dem BlackBerry Motion kommt Android Nougat in der Version 7.1.2 zum Einsatz. Und zwar erfreulicherweise größtenteils unmodifiziert – lediglich ergänzt durch einige vorinstallierte und sinnvolle BlackBerry Apps. Ob und wann Android Oreo auf den BlackBerry Motion kommt, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.


Die Sicherheitszentrale des BlackBerry | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Es lohnt sich aber, einen genaueren Blick auf die vorinstallierten Apps zu werfen. BlackBerry spendiert uns im Gegensatz zu anderen Herstellern keine überflüssige Bloatware, sondern ein paar richtig sinnvolle Tools für den Business Alltag. Diese Apps gibt es zwar für viele andere Android Smartphones oder iPhone Modelle im jeweiligen Store. Allerdings kann man sie nur mit einem BlackBerry Smartphone kostenlos nutzen. Neben dem vorher erwähnten BlackBerry Privacy Shade sind das:

  • DTEK by BlackBerry: Dieser Sicherheitshub wurde bereits mit dem ersten BlackBerry Android Telefon – dem BlackBerry Priv – eingeführt. Hier lässt sich sehr übersichtlich nachsehen, wie es um die Sicherheit am BlackBerry steht und wo noch Optimierungspotential herrscht.
  • BlackBerry Hub: Diese Nachrichtenzentrale gibt es mittlerweile auch im Google Play Store und kann auf jedem beliebigen Android Smartphone genutzt werden. In dem Hub werden alle Nachrichten und Aktivitäten wie E-Mails, Kalendereinträge, Benachrichtigungen von sozialen Netzwerken oder Anrufe übersichtlich zusammengefasst. Dadurch entfällt das mitunter lästige Wechseln zwischen den einzelnen Apps. Um soziale Netzwerke hinzuzufügen, muss der BlackBerry Hub erst berechtigt werden um auf deren Benachrichtigungen zugreifen zu dürfen – das funktioniert etwas versteckt im Menü unter Einstellungen > Apps > spezieller Zugriff > Benachrichtigungszugriff.
  • BlackBerry Messenger: Dabei handelt es sich um den altbekannten Messenger von BlackBerry, der mittlerweile auch nicht mehr nur BlackBerry Geräten vorbehalten ist. Der bietet alles, was man von den meisten Messengern gewohnt ist, also (Gruppen)Chats, Sticker, Emojis, das Versenden von Daten/Fotos, und so weiter. Außerdem unterstützt er kostenlose Sprachanrufe zwischen BBM Kontakten. Darüber hinaus können Nutzer des Dienstes ihren Standort in Echtzeit à la Glympse für einen Zeitraum von 30 Minuten mit Kontakten teilen. Clients stehen für iOS, Android und selbstredend Blackberry-Geräte zur Verfügung. Kleine, aber wichtige Einschränkung: Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet der Messenger in dieser Variante nicht. Lediglich die BBM-Enterprise-Lösung bietet diese Art der Verschlüsselung.
  • BlackBerry Passwort Keeper: Eine sehr effiziente Möglichkeit, seine Kennwörter und Anmeldeinformationen an einem sicheren, verschlüsselten Ort zu speichern. Der Zugriff zu den Passwörtern kann mit einem Kennwort oder dem Fingerabdruck gesichert werden.
  • Locker Modus: Dabei handelt es sich um einen verschlüsselten Datentresor, in den geschützt durch Fingerabdruck oder Muster sensible Dateien abgelegt werden können – die werden ausschließlich lokal und nicht in der Cloud abgelegt. Besonderes Highlight: Aufnahmen, bei denen via Fingerabdrucksensor ausgelöst wird landen direkt im Locker, werden also geschützt abgelegt und somit automatisch geschützt.

Kamera


Für Schnappschüsse geeignet – die Kamera am BlackBerry Motion | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Fotos kann man mit dem BlackBerry Motion natürlich auch machen. Dafür sorgt eine 12 MP Kamera bei ƒ/2.0 samt Dual Tone LED-Blitz. Bei einer Pixelgröße von 1,125 μm sollte das rein von den Daten her für ansprechende Aufnahmen sorgen. Besonderes Feature der App ist wie oben beschrieben die Möglichkeit, Aufnahmen die via Fingerabdruck Sensor ausgelöst wurden automatisch in den sicheren Ordner zu schieben. Das ist insbesondere dann interessant, wenn man via Dokumentenscan-Modus sensible Dokumente abfotografiert.

Eine Bildstabilisierung gibt es bei Video nur bis 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde. 4K Aufnahmen sind zwar auch möglich, allerdings muss man dann ohne Stabilisierung auskommen und schießt maximal 30 Bilder pro Sekunde (bei Full HD sind bis zu 60 Frames/Sekunde möglich). Etwas umständlich ist der manuelle Modus zu erreichen: Hier muss man extra die Einstellungen anwählen und dort auf manuell umstellen – weshalb das nicht über die Modi mit einem Klick geht, ist mir etwas schleierhaft.


Aufnahme im Kunstlicht | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Grundsätzlich ist die Kamera vom BlackBerry Motion für den einen oder anderen Schnappschuss zwischendurch sehr gut einsetzbar – die Kamera App öffnet sich sehr rasch und auch die Auslöseverzögerung ist kaum spürbar. Eine andere Geschichte ist der Autofokus, der doch einige Zeit vor allem in dunklen Umgebungen braucht, um den richtigen Fokus zu ermitteln.


Aufnahme bei Tag | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Ist dann aber einmal der Fokus gefunden, schießt sie recht gute Bilder. In der Nacht allerdings hat der Fokus so seine Tücken: Einerseits dauert es lange. Andererseits ist das Ergebnis dann nicht unbedingt sehr zufriedenstellend. Für die Preisklasse, in der sich der Motion bewegt, kann man aber auch nicht mehr erwarten. Die Resultate sind in jedem Fall besser als die anderer Mittelklassegeräte wie dem Samsung Galaxy A5 (2017) oder dem Huawei P10 lite.

Akku

Mit dem BlackBerry Motion kann man problemlos Überstunden einlegen – Grund dafür ist der 4.000 mAh Akku, der dafür sorgt, dass man mit einer Ladung bei intensiver Nutzung sogar fast 2 Tage durchkommt. Außerdem gibt es  Qualcomm® Quick Charge ™ 3.0 – damit lässt sich der Akku binnen 41 Minuten um 50 Prozent laden. Auf dem Gerät selbst gibt es ein recht umfangreiches Akku-Center, das Vorschläge zur Effizienzsteigerung anzeigt und in dem man einzelnen Apps ein Energieprofil zuweisen kann. Vom Gefühl her hat das allerdings keine großen Auswirkungen auf die Nutzungsdauer gehabt.

Fazit

Der BlackBerry Motion ist vor allem eines: Ein robustes Arbeitstier. Genau richtig also für alle, die immer wieder längere Arbeitssessions einlegen – und zwar auch außerhalb des Büros, wo es auch mal vorkommen kann, dass es nicht ganz so beschaulich zugeht. Die in der Mittelklasse angesiedelte Hardwareausstattung ist hier kein Nachteil: Wer vor allem in sozialen Netzwerken unterwegs ist, dabei viel im Internet surft und auch das ein oder andere E-Mail schreibt, ist auf eine High End Ausstattung wie beim Galaxy S8 nicht angewiesen. Hierfür reicht die Leistung des BlackBerry Motion vollkommen aus.


Fazit: Robustes Arbeitstier | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Angesichts des äußerst günstigen Preises – den BlackBerry Motion gibt es um 0 Euro schon im A1 Go! S Tarif – gibt es von mir eine klare Empfehlung für das Gerät. Und alle die noch nicht so ganz überzeugt sind, sollten sich diese 4 Gründe für den BlackBerry Motion zu Gemüte führen. Wer nach einem BlackBerry mit gleichwertigem Innenleben aber kleinerem Display, dafür mit Hardware Tastatur, sucht, sollte sich den BlackBerry KEYone genauer ansehen.

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Die technischen Daten im Überblick

  • Abmessungen: 155,8 x 75,5 x 8,2 | 167 Gramm
  • Betriebssystem: Android 7.1.2 – Nougat
  • Display: 5,5 Zoll IPS-LCD Display bei 1.920 x 1.080 Pixel = 403 ppi
  • Kamera:  12 MP Kamera bei ƒ/2.0, Dual Tone Blitz
  • Prozessor: Prozessor Qualcomm® Snapdragon™ 625 Octa-Core 8 x @2,0 GHz
  • Speicher: 4 GB RAM; 32 GB interner Speicher – mit MicroSD bis zu 2 TB
  • Akku: Li-Ionen mit 4.000 mAh – Fast Charging
  • Konnektivität: GSM/EDGE/UMTS/LTE, WLAN, Bluetooth 5.0

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  1. Martin

    Hi @Wolfgang,

    Was jetzt, 32gb Internen Speicher, oder 64gb Internen?.
    In dem Testbericht erwähntest du 32gb Internen Speicher!. 🙂

    Sonst sehr guter Test Bericht!.

    Gruß Martin

    • Wolfgang Hammer

      Danke Martin!

      Es sind 32 GB, hab’s schon korrigiert 😉

      lg Wolfgang

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