Switch im Test – lohnt sich ein Kauf der neuen Nintendo Konsole?

Seit einigen Tagen ist die neue Konsole von Nintendo bei uns im Test. Dafür standen uns, neben der Konsole selbst, zwei Spiele und ein Pro Controller zur Verfügung. Besonders interessant waren Fragen nach der Performance und Mobilität: Wie lange hält der Akku des Tablets? Welche Spiele werden zum Release der Switch veröffentlicht und schließlich: Lohnt es sich, über 330€ für das Gerät auszugeben?

Nachdem ich die Switch bereits im Jänner einem HandsOn unterziehen konnte, wusste ich, was auf mich zukommt. Überzeugen will mich Nintendo vor allem mit dem „switchen“ – also wechseln – zwischen TV- und Handheld Modus: Der Übergang vom großen Fernsehgerät zum kleinen Tablet-Bildschirm funktioniert reibungslos. In dem Moment, wo die Konsole aus der Docking-Station entfernt wird, wechselt das Bild auf das Tablet und man kann sofort weiterspielen. Einbrüche in der Performance merkt man keine – was auch daran liegt, dass das Switch Display in nur 720p auflöst. Die geringere Auflösung ist aufgrund der Größe von 6,2 Zoll aber nicht störend.

Performance & Akku

Bei gerade einmal zwei Spielen ist es schwer, Aussagen über die allgemeine Performance zu treffen. Während Just Dance durchgehend flüssig läuft, merkt man bei Zelda: Breath of the Wild Framerate-Einbrüche. Das Spiel ruckelt, vor allem wenn es Nacht wird, viele Gegner in der Nähe sind oder es beginnt zu regnen. Diese Ruckler sind aber nie von langer Dauer und beeinträchtigen das Spiel kaum. Mehr dazu lest ihr in einem kommenden Test zum Spiel.

Das Starten der Konsole geht innerhalb weniger Sekunden. Man hat zwar die Möglichkeit, die Konsole in einen Stand-by-Modus zu setzen, doch selbst wenn sie komplett ausgeschaltet ist, dauert es nicht lange bis sie betriebsbereit ist.  Die Bedienung des Menüs und das Wechseln zwischen den Einstellungen und Spielen geht ebenfalls sehr flott.

Entgegen meiner persönlichen Erwartungen hält der Akku, was er verspricht. Zelda konnte ich fast 3 Stunden durchgehend spielen, bis sich die Konsole mit einer Batteriewarnung gemeldet hat. Wichtig: Wenn man die WLAN- und Bluetooth-Funktionen nicht benötigt, kann man diese mit einem Wechsel in den Flugmodus deaktivieren und so Akku sparen. Hat man die JoyCon nicht an der Seite des Tablets befestigt, geht dies allerdings nicht. Die kleinen Controller sind über Bluetooth mit der Switch verbunden. Aufgeladen wird die Konsole über ein USB-C Kabel.

Nintendo Switch im Test - Tabletmodus

Handling

Sowohl die Konsole, als auch die JoyCon (inklusive der kurios aussehenden Halterung) und der Pro Controller liegen gut in der Hand. Das Design ist schlicht aber modern und das Gewicht akzeptabel. In einem Rucksack oder einer Tasche dürfte die Switch kaum ins Gewicht fallen. Dank des Touchscreens des Tablets lassen sich Tastatureingaben schnell und präzise ausführen. An der Rückseite des Tablets befindet sich ein kleiner Standfuß. Hier muss man darauf achten, das Gerät auf einer festen und geraden Oberfläche aufzustellen. Am Bett oder auf der Couch fällt sie leider um.

JoyCon

Apropos JoyCon: Die neuen Controller sind sehr leicht und klein. Anfangs war fraglich, wie sich die Größe auf das Spielgefühl auswirkt. Doch selbst mit nur einem Controller in der Hand lassen sich Spiele gut steuern. Die Sticks sind angenehm platziert, obwohl das linke Steuerkreuz schwerer zu erreichen ist, da sich der Daumen meist auf dem darüber liegenden Stick befindet. Die Akkus der JoyCon werden aufgeladen, sobald sie an das Tablet gesteckt werden. Mit dem Aufnahme-Knopf am linken Controller lassen sich Screenshots erstellen. Manche Spiele sperren diese Funktion allerdings.

Nintendo Switch im Test - JoyCon

Menü

Zwei Designs stehen bei der Ansicht der Benutzeroberfläche zur Verfügung. So navigiert man sich in schlichtem Weiß oder schlichtem Schwarz durch das Menü der Switch. Dieses ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet auf den ersten Blick Links zu den wichtigsten Punkten.

Auf der Profilseite kann man seinen Namen und das Profilbild ändern. Darunter finden sich Einstellungen zur Freundesliste und die Nutzereinstellungen.

Der Flugzeugmodus und die Bildschirmhelligkeit lassen sich in den Systemeinstellungen, oder über die Schnelleinstellungen (langer Druck auf die Home-Taste) einschalten beziehungsweise verändern. Außerdem findet man in den Systemeinstellungen Punkte zum Einrichten der Internetverbindung und Altersbeschränkung. Über die Datenträgerverwaltung sieht man, wie viel Speicherplatz noch zur Verfügung steht und welche SD-Karte man eingelegt hat. In den Einstellungen zur TV-Wiedergabe kann man unter anderem die Auflösung des TV-Modus festlegen und die Bildschirmgröße anpassen.

Verwendet man die Switch im TV Modus, muss man die Controller nicht einzeln in den Händen halten. Im Lieferumfang der Switch ist eine Halterung inbegriffen, über die sich die einzelnen JoyCon zu einem großen Controller verbinden lassen. Obwohl dies optisch nicht sehr ansprechend aussieht, liegt dieser gut in der Hand. Alternativ kann man sich einen Pro Controller zulegen.

Pro Controller

Zu einem Preis von knapp 70 Euro ist der Switch Pro Controller zu haben. Alte WiiU Pro Controller lassen sich nicht mit der Nintendo Switch verbinden. Im Vergleich: Ein Xbox One Wireless Controller kostet auf Amazon 55 Euro. Nicht nur im Preis, sondern auch optisch ähnelt der Switch Controller dem der Xbox One. Die Sticks sind leicht versetzt und der Controller liegt sehr gut in der Hand. Ein Aufnahmeknopf für Screenshots ist auch hier zu finden. Der Akku hält mehrere Stunden und aufgeladen wird dieser, wie auch die Switch, über ein USB-C Kabel.

Nintendo Switch im Test - Pro Controller

LineUp

Die Auswahl an Switch-Spielen ist zum Release noch sehr überschaubar. An hauseigenen Spielen bietet Nintendo die Minispiel-Sammlung 1-2-Switch, Zelda: Breath of the Wild und Snipperclips an. Eine Liste aller Releasetitel findet ihr hier:

Spiel Entwickler
1-2-Switch Nintendo
Just Dance 2017 Ubisoft
The Legend of Zelda: Breath of the Wild Nintendo
Skylanders: Imaginators Activision
Super Bomberman R Konami
I Am Setsuna Tokyo RPG Factory
Little Inferno Tomorrow Corporation
Human Resource Machine Tomorrow Corporation
World of Goo Tomorrow Corporation
Snipperclips Nintendo
Shovel Knight: Treasure Trove Yacht Club Games
Shovel Knight: Specter of Torment Yacht Club Games
Fast RMX Shin’en

 

Außerdem werden im Laufe des Jahres Mario Kart 8, Splatoon 2, Rime, Arms, Super Mario Odyssey, Skyrim, FIFA 18 und noch einige Titel mehr für die Switch veröffentlicht.

Online-Funktionen

Die Online Funktionen inklusive e-Shop, Nintendo-Account-Verknüpfungen und Freundeslisten werden erst zum Releasetag am 3.3.2017 freigegeben. Der Artikel wird zu diesem Zeitpunkt aktualisiert werden.

Das gefällt mir nicht

Neben vieler positiver Features, gibt es auch einige Dinge, die mir an der Switch nicht so gefallen. Hierzu gehört beispielsweise das Angebot an Apps. Einen eigenen Internetbrowser wird es für die Switch fürs Erste nicht geben. Ebenso wenig Apps für Videostreaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime. Hier will Nintendo zwar mit Updates nachbessern, wann das jedoch passiert, ist noch unklar.

Der Aufnahmeknopf am linken JoyCon funktioniert super, um Screenshots aufzunehmen. Leider ist es nicht möglich, Videos aufzunehmen oder diese zu streamen. Hier entzieht sich Nintendo einem großen Markt.

Das Aufladen der Konsole unterwegs ist nur mit einem ausreichend starkem Netzteil möglich. Ein handelsübliches Akkupack reicht nicht aus. Man muss also das recht sperrige mitgelieferte Netzteil der Switch mitnehmen, möchte man seine Konsole unterwegs aufladen.

Mit einem Preis von 330 Euro für die Konsole ohne Spiele ist mir die Switch nach wie vor zu teuer. Hinzukommt, dass sämtliches Zubehör (Pro Controller) nochmal einiges extra kostet.

Das Spiele LineUp sieht zum Release noch etwas dünn aus. Hier stellt sich Frage, ob man mit dem Kauf nicht noch etwas warten sollte, bis im Laufe des Jahres weitere Titel erscheinen, die dann in eventuellen Bundles gemeinsam mit der Konsole zu einem günstigeren Preis verkauft werden.

Nintendo Switch im Test

Fazit

Für mich ist die Nintendo Switch eine ausgezeichnete Handheld-Konsole. Positiver Nebeneffekt: Mit der Docking-Station lässt sich daraus eine annehmbare Heimkonsole machen. Leider fehlen ihr hierfür aber wichtige Apps, die eine moderne Spielkonsole meiner Meinung nach haben sollte. Hierbei denke ich vor allem an einen Internetbrowser und die Möglichkeit Videos aufzunehmen oder zu streamen.

Ob man sich zum Release direkt eine Switch kaufen sollte, ist nach wie vor fraglich. Bestes Argument dafür ist The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Wer aber bereits eine WiiU besitzt, kann das Spiel auch für die alte Konsole kaufen. Wie genau die Unterschiede der beiden Versionen ausfallen, kann ich noch nicht sagen – allzu groß dürften sie aber nicht sein. Im Laufe des Jahres erscheinen einige interessante Spiele. Vor allem Super Mario Odyssey hat mein Interesse geweckt. Vielleicht wäre es also sinnvoller, mit dem Kauf noch etwas zu warten, bis man zu dem recht stattlichen Preis von 330 bis 350 Euro auch ein Spiel dazubekommt.

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