Für Einsteiger: Das Samsung Galaxy J1 im Test
Ein Smartphone für Einsteiger: In der A1 Blog Redaktion ist das Galaxy J1 zum Test eingetroffen. Samsung hat ab dem Jahr 2011 mit der Ace Reihe 7 Smartphones für das untere Preissegment veröffentlicht. Die J-Reihe setzt das Angebot für diese Zielgruppe nun fort, das J1 ist das erste seiner Art. Was man sich von einem Smartphone zu einem extrem günstigen Preis erwarten kann, verraten wir hier.
Design
Vergleich: Das Samsung Galaxy S5 neo und das J1 sind augenscheinlich miteinander verwandt
Auf den ersten Blick sieht es so aus wie das Samsung Galaxy S5 oder das S5 neo – wir finden dieselben abgerundeten Ecken und die von Samsung gewohnte Anordnung der Hardware Tasten. Rechts also wie immer die Lautstärkenwippe, links der Power Button. Der Größenunterschied ist spürbar: Mit den Abmessungen 129 x 68,2 x 8,9mm ist es deutlich kleiner und auch um eine Spur dicker als sein leistungsstärkerer Cousin.
Das Galaxy J1 wirkt keinesfalls billig: Das komplett aus Kunststoff gefertigte Smartphone macht vor allem einen sehr stabilen Eindruck. Das liegt wahrscheinlich an den kompakten Ausmaßen. Dadurch kann man es weder verbiegen, noch machen sich Knarzen oder sonstige Geräusche bemerkbar wenn man es etwas fester in die Hand nimmt. Auch die beiden Buttons wackeln nur wenig und wirken gut verarbeitet.
Auf der Rückseite ragt die Kamera etwas aus dem Gehäuse hervor – das kennen wir ja von der gesamten Galaxy Reihe. Die Rückenverschalung lässt sich problemlos abnehmen. Dennoch sitzt sie fest und macht nicht den Eindruck, sich von selbst zu lösen oder beim Abnehmen leicht zu brechen.
Insgesamt sieht man dem J1 seinen günstigen Preis nicht wirklich an. Klar, es gibt weder Glas noch Metall, Kunststoff hat aber auch seine Vorteile: Es ist robust, günstig und leicht.
Display
Beim Display wird einem schon eher klar, dass man es mit einem Einsteiger Smartphone zu tun hat. Der WVGA TFT Screen löst mit 480 x 800 Pixel auf, das sind bei einer Bildschirmdiagonale von 10,92cm 217 Pixel pro Zoll. Das ist natürlich weit von HD und Co. entfernt. Den Anspruch ein brilliantes Display zu haben stellt das Galaxy J1 aber auch gar nicht. Und Filme wird man sich kaum auf so einem Handy ansehen.
Positiv hervorzuheben ist die maximale Helligkeit des Bildschirms: Wo es bei manchen höherpreisigen Geräten bei Sonneneinstrahlung Probleme gibt, steigt das Galaxy J1 überraschend gut aus. Die Helligkeit muss mangels Umgebungslichtsensors stets manuell angepasst werden – mit dem Outdoor Modus gibt es noch einen Boost, der die Helligkeit temporär noch einmal ein Stück anhebt.
Leistung und Software
Dass hier Abstriche gegenüber deutlich teureren Geräten gemacht werden müssen, ist klar. Das Samsung Galaxy J1 wird von einem Spreadtrum SC 7731 Dual Core Prozessor mit 2 x @ 1,2 GHz angetrieben. Mit dabei sind 512 MB Arbeitsspeicher – eine ähnliche Ausstattung hatte damals auch das Samsung Galaxy S II. Was damals High-End war, ist heute schon in die Jahre gekommen: Spiele Fans werden wohl keine Freude mit dem Smartphone haben.
Bei AnTuTu im unteren Mittelfeld: Das Samsung Galaxy J1
Alle anderen Dinge des täglichen Lebens – also Telefonieren, SMSen und Surfen im Internet – funktionieren aber ausreichend schnell. Selbst das Umschalten von einer App zur anderen geht recht flott. Wenn es aber aufwendigere Apps wie Google Maps und Facebook sind merkt man schon eine Verzögerung. Sobald viele Apps auf einmal geöffnet sind, kommt es immer wieder zu Hängern und Rucklern – zum Beispiel reagiert dann die Tastatur verzögert. Das sollte einen aber bei der doch etwas in die Jahre gekommenen Ausstattung nicht wundern.
Apropos alt: Auf dem J1 befindet sich Android 4.4.4. – und damit ein über 2 Jahre altes Betriebssystem. Ein Update auf 5.0 oder gar 6.0 wird nicht kommen. Für die geschossenen Bilder müssen 4 GB interner Speicher reichen, davon sind etwa 2 GB bereits durch die vorinstallierten Apps und das Betriebssystem belegt. Das J1 ist zwar nicht LTE fähig, via UMTS können aber auch unterwegs Bilder und andere Dateien in die Cloud hochgeladen werden.
Kamera
In punkto Kamera bekommen wir beim J1 die Basisausstattung: Eine 5 Megapixelkamera an der Rückseite und eine 2 Megapxiel Kamera für Selfies. Die Blende beträgt f/2.1 – gar kein schlechter Wert. In der höchsten Auflösung werden Bilder im 4:3 Format, für Videos steht maximal HD zur Auswahl. Der Autofokus wird via Kontrastmethode ermittelt – naturgemäß dauert es dadurch ein bisschen, bis ein Motiv scharf gestellt ist. Bei Tageslicht funktioniert das recht gut, in der Nacht ist es extrem schwierig ein Motiv scharf einzufangen.
Die Kamera-App ist weitgehend indent mit jener beim Samsung Galaxy A5: Im Menü kann man alle für die Aufnahme relevanten Einstellungen nach belieben ändern, außerdem stehen eine Menge Filter und Effekte zur Verfügung. Bei vielen anderen deutlich teureren Smartphones sucht man eine so umfangreiche Kamera App vergeblich.
Wie sieht es in der Praxis aus? – Hier ein paar Beispielbilder, etwas mehr gibt es auf OneDrive.
Das Ergebnis halte ich für ein Smartphone um diesen Preis für durchaus in Ordnung. Es ist für mich kein Farbstich erkennbar, Kontraste wirken ebenso recht ausgewogen. Wenn man etwas genauer hinsieht merkt man aber natürlich, dass es aufgrund der Auflösung an Details fehlt und die Bilder dadurch leicht verwaschen wirken. Für die Betrachtung am Display selbst und für das ein oder andere Posting auf Facebook wird es aber reichen.
Bei schlechten Lichtverhältnissen kommt man recht schnell an die Grenzen: Helle Bereiche sind überstrahlt, es macht sich außerdem Bildrauschen bemerkbar. Der Autofokus ist bei Nacht und schlechtem Licht seinen Aufgaben nur mehr sehr eingeschränkt gewachsen.
Akku
Im J1 ist ein Akku mit einer Kapazität über 1.850 mAh verbaut – im Verhältnis zur Performance und dem Display des Smartphones kann man also fast von einem überdimensional großen Akku sprechen. Dementsprechend lange hält er: Ich war mit dem Smartphone 2 Tage unterwegs, am Ende war der Akku immer noch zu 20 Prozent geladen.
Mit dabei ist auch der von Samsung mittlerweile bekannte Ultra-Energiesparmodus: Mobile Daten werde deaktiviert, die Displayhelligkeit heruntergesetzt und nur noch die Nutzung bestimmter Apps erlaubt. Dadurch lässt sich die Lebensdauer das Akkus nochmal mindestens verdoppeln.
Fazit
Wer glaubt, mit dem Samsung Galaxy J1 ein leistungsstarkes Smartphone mit einem brillianten Display zu bekommen liegt falsch. Dafür ist die Ausstattung einfach schon zu sehr in die Jahre gekommen. Trotzdem hat auch dieses Smartphone seine Stärken: Den Preis – das Galaxy J1 gibt es im A1 Basic Tarif um 0 Euro. Und die Ausdauer: Der Akku hält tagelang, hier machen sich die Vorteile eines schwächeren Prozessors und eines kleinen Displays bemerkbar.
Somit ist ganz klar, wofür sich das J1 besonders gut eignet: Zum Beispiel als Zweithandy für den Urlaub – da ist vor allem Ausdauer gefragt und hier kann das J1 auf alle Fälle punkten. Es wäre bestimmt auch nicht verkehrt als erstes Smartphone für Kinder: Hier sprechen ebenfalls der starke Akku, aber auch das robuste Design dafür. Und ältere oder im Umgang mit Smartphones weniger versierte Menschen werden sich aufgrund des geringen Funktionsumfangs schnell auf dem J1 zurecht finden.
Die technischen Daten im Überblick
- Abmessungen: 129 x 68.2 x 8.9 mm, 122 Gramm
- Betriebssystem: Android 4.4.4. KitKat
- Display: 4,3 Zoll TFT Display, 480 x 800 Pixel = 217 ppi (Pixel/Zoll)
- Kamera: 5 MP (Rückseite) und 2 MP (Vorne für Selfies)
- Prozessor: Dual-Core Spreadtrum SC 7731 @ 2 x 1,2 GHz
- Speicher: 512 MB RAM, 4 GB interner Speicher
- Akku: Li-Ionen mit 1.850 mAh – wechselbar
- Konnektivität: GSM/EDGE/UMTS, WLAN, Bluetooth
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