Google zum Mitnehmen: Pixel 10 Pro im Test - A1 Blog
In der 10. Auflage der Pixel-Reihe konzentriert sich Google vor allem auf eines: Mit künstlicher Intelligenz garnierte Features an jeder Ecke - sei es bei der Kamera, beim Telefonieren oder beim Texten. Abseits davon wirkt das Pixel 10 Pro wie eine Kopie des Vorjahresmodells, erwartbare Upgrades gibt es beim Prozessor, beim Akku (Pixelsnap) und ein klein wenig beim Display. Im Test alles rund um das neue Flaggschiff von Google.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm | Pixel 10 Pro Design
Das Pixel 10 Pro ist im Prinzip genau jene Art Smartphone, die man sich von einem Software-, Suchmaschinen- und KI-Giganten wie Google vorstellt: Schick und modern zum Ansehen, extrem gut im täglichen Handling, mit einer modernen Kamera ausgestattet und bis zum Rand voll mit technischen Softwarespielereien.Google zielt in diesem Jahr besonders darauf ab, Apple Marktanteile wegzunehmen. Genau deswegen wurde am Design nichts geändert: Es sieht nach wie vor aus wie ein iPhone. Für meinen Geschmack allerdings moderner und deutlich besser, als das gerade erst vorgestellte iPhone 17 Pro. Apple Nutzer:innen müssen sich dort erst an das neue Aussehen gewöhnen, beim Pixel gibt es den gewohnt aufgeräumten Look inklusive markantem Kamera Balken.
Mit dem neuen Pixelsnap gibt es außerdem ein neues Ausstattungsmerkmal, das definitiv und zu 100% auf Apple abzielt. Durch die Unterstützung des Qi2-Standards kann jedes bestehende Apple MagSafe Zubehör nun auch am Pixel 10 Pro magnetisch angeheftet werden - das gilt nicht nur, aber vor allem auch für sämtliches Apple Ladezubehör. Mangels fehlender Accessoirs konnte ich das beim Test leider nicht machen, wie man so liest soll das aber alles problemlos funktionieren.
Dazu sind natürlich auch alle bisherigen Tugenden wie IP68/69 Zertifizierung, der 3D Ultraschall Fingerabdrucksensor und der generell sehr hochwertige Gesamteindruck mit an Bord. Ich selbst habe ein Pixel 9 Pro in Verwendung. Im Normalfall muss das seine Zeit nebst Schlüsselbund in der Hosentasche absitzen, wird nicht gerade gut behandelt und kommt außerdem recht häufig mit einer Werkstatt bzw. dem Fußboden in Kontakt: Kratzer oder andere Abnutzungserscheinungen muss ich trotzdem mit der Lupe suchen.
Kleinigkeiten, die die Welt bedeuten | Verbesserungen bei Display, Leistung und Akku
Das Pixel 10 Pro kommt mit einer ganzen Reihe kleinerer Verbesserungen, die es trotz deren nuancierten Zurückhaltung besser machen als sein Vorgänger: Das (nach wie vor exzellente) Display ist nun mit max. 3.300 nits etwas heller. Der Akku verfügt nun über eine Kapazität von 4.870 mAh (3,6 Prozent mehr). Pixelsnap ist wie erwähnt mit an Bord. Und die Leistung ist dank des neuen Google Tensor G5 recht deutlich höher.Wohlgemerkt gegenüber dem Vorgänger. Für sich genommen ist der Tensor G5 nämlich kein besonders schneller Prozessor: Er ist sowohl gegenüber dem Snapdragon 8 Elite (z.B. im Samsung Galaxy S25), oder dem Mediatek Dimensity 9400 (z.B. im Vivo X200 Pro), oder ganz eindeutig dem neuen Apple A19 Pro unterlegen. Wer sich also primär für High-End Spiele ein neues Smartphone zulegt, wird mit Alternativen glücklicher.
Trotzdem: Er ist 34 Prozent schneller als sein Vorgänger Tensor G4. Als Pixel 9 Pro Besitzer hatte ich nie den Eindruck, ein langsames Smartphone zu besitzen. Das liegt daran, weil bei Pixel-Geräten Soft- und Hardware besondern gut aufeinander abgestimmt sind. Und zwar deswegen, weil Google besonderen Wert auf die "User Experience" legt - ein am Papier schnelles Smartphone bedeutet nicht, dass es sich für den User auch automatisch High-End anfühlt. Und gerade in Bezug auf die Nutzererfahrung, beim Pixel 10 Pro insbesondere auf KI, macht Google alles richtig: Der Tensor G5 verfügt über eine neue TPU (Einheit für maschinelles Lernen), die um ganze 60% schneller ist als beim Vorgänger - somit können ganze KI Modelle wie Gemini Nano autonom direkt am Gerät laufen.
Hier liegt ganz klar das Hauptaugemerk von Google. Das Pixel ist in erster Linie ein Smartphone mit besonders intelligenten Software Features. Viele davon sind tatsächlich nützlich - dazu etwas weiter unten mehr. Am Rande sei noch erwähnt, dass das Pixel 10 Pro mit dem neuen Android 16 kommt, Updategarantie für 7 Jahre inklusive.
Die KI in der Linse | Pixel 10 Pro Kamera
An der Ausstattung des zentralen Elements vieler Smartphones hat sich nichts geändert: Es gibt nach wie vor das Triplett aus Kleinbild-, Ultraweitinkel und Telelinse. Auch bei den Spezifikationen ist alles wie im Vorjahr. Wenig Neues also, möchte man meinen.Wer so denkt, sitzt auf einem Irrtum: Einerseits gibt es einen neuen ISP (Bildbearbeitungseinheit), dank dem nun eine bessere Bildstabilisierung und 10-bit Videoaufnahme mit bis zu 4K möglich ist. Andererseits gibt es dank KI nun mehr Zoom: Mit Pro Res zum Faktor 100. Das funktioniert natürlich nur aufgrund massiven Einsatzes generativer KI, liefert aber erstaunlich gute Ergebnisse.
Zusätzlich gibt es mit Camera Coach einen Assistenten, der einen - so man es möchte - mit guten Tipps rund um die Bildkomposition versorgt. Ich habe ihn wenig genutzt, genau gesagt nur zum Testen des Features. Dabei gibt der Coach meist "No-na-ned" Tipps wie das Motiv mehr in die Mitte zu bringen oder den Zoom zu verwenden. Für komplette Neulinge vielleicht ganz hilfreich, wer schon einmal eine Smartphone-Kamera verwendet hat wird das Feature schnell abstellen.
Die Qualität der Aufnahmen an sich ist sehr ähnlich dem Vorjahr, mit leichten Verbesserungen bei Portraits (Hintergrund wird besser vom Vordergrund getrennt), in der Nacht (weniger rauschen) und bei der Bildstabilisierung. Insgesamt nicht weltbewegend, aber doch Optimierungen an den richtigen Ecken.
Der Elefant im Raum | Nützliche KI Features am Pixel 10 Pro
Es gibt eine sehr lange Liste an KI-Features, die das Pixel 10 Pro mit an Bord hat. Das sind zum einen die bereits besprochenen Features wie Camera Coach oder der neue Pro Res 100-fach Zoom. Und bereits altbekannte wie Gemini Live, Übersetzungstools, Pixel Studio, generative Wallpaper und so weiter. Ich persönliche nutze recht regelmäßg Gemini Live, zum Beispiel wenn ich nach anderen Formulierungen suche oder hin und wieder Analysen oder Zusammenfassungen von Webseiten benötige.Dabei ist mir aufgefallen, dass Gemini immer besser wird. So ist es ein Leichtes, Gemini eine Webseite beispielsweise in Hinblick auf Suchmaschinenoptimierung zu analysieren und sich Verbesserungvorschläge zu holen. Auch inhaltlich geizt die KI nicht mit sinnvollen Anmerkungen - wiewohl hier trotzdem ein fundiertes Hintergrundwissen vorhanden sein sollte, um der KI nicht auf den Leim zu gehen. Halluzinationen gibt es zwar selten, trotzdem sollte einem immer klar sein, dass am hier mit einem System spricht, das Antworten auf Basis ausgeklügelter Wahrscheinlichkeiten liefert. Im Prinzip also immer nur eine Art Annäherung an die Wirklichkeit.
Abgesehen davon sind auch einige neue KI-gestützte Features am Pixel 10 Pro mit an Bord: Eine neue Tagebuch App soll helfen, persönliche Gedanken zu sortieren und besondere Momente festzuahlten. Für jemanden wie mich, dem es immer an Disziplin zur Tagebuchführung mangelte, wird auch diese App nichts daran ändern. Hoffentlich fangen die anderen etwas damit an.
Mit Magic Cue hat Google eine Art Assistent vorgestellt, der zum Beispiel über in Chats gesprochene Ereignisse automatisch dem Kalender hinzufügt und somit systemübergreifende Änderungen durchführen kann. Leider ist das Feature im deutsprachigen Raum noch nicht verfügbar. Ähnliches gilt für die Bearbeitung von Fotos per Sprachbefehl: Für mich eines der potentiell interessantesten Features überhaupt, leider ist es bei uns noch nicht zu haben. Aber alleine die Vorstellung, Bilder einfach per Sprachbefehl zu bearbeiten, macht viel Lust aufs Testen.
Beide von Google als Kernfeatures für das Pixel 10 Pro beworbene Funktionen werden es hoffentlich bald via Pixel Drop auf das Smartphone schaffen. Eine Liste weitere neuer Funktionen gibt es hier: Pixel 10 AI Features | blog.google.
Pixel 10 Pro im Test | Fazit
Das Pixel 10 Pro überzeugt im Test vor allem durch seine tiefgreifende Integration von künstlicher Intelligenz. Es wird klar deutlich, wie wichtig Google dieser Aspekt zu sein scheint: Nutzer:innen erhalten nicht nur ein leistungsstarkes Gerät, sondern ein ganzes Paket an KI-Tools, die Fotografie, Organisation und Kommunikation vereinfachen. Für Technikbegeisterte und KI-Fans ist das Pixel 10 Pro eine spannende Wahl. Gemini und Co. werden täglich besser - trotzdem bleibt abzuwarten, ob auch die Kundschaft bereit ist, sich voll auf das Thema KI einzulassen.Schade ist, dass nicht alle neuen Features zum Start in Deutschland und Österreich verfügbar sind, sondern man darauf warten muss. Und es ist besonders interessant, wie diametral die Strategien unter den großen Rivalen Apple und Google auseinander gehen: Beim neuen iPhone 17 Pro wurde in erster Linie auf Design-Veränderungen und Kamera Verbesserungen gesetzt. Beim Pixel 10 Pro hingegen fast ausschließlich auf die komplette Integration von KI am Smartphone. Man darf gespannt sein, wer am Ende mehr Erfolg haben wird.
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