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Noch mehr Nichts: Das Nothing Phone (2) im Test

Manchmal gibt es nichts, über das es sich trotzdem zu schreiben lohnt: Das neue Nothing Phone (2) ist so ein Kandidat. Es ist eigentlich genau das Gegenteil von nichts.

Das neue Nothing Phone (2) ist nämlich ein ziemlich lässig aussehendes Smartphone, das die Schwächen seines Vorgängers bis auf wenige Kleinigkeiten wettmacht. Du findest das nicht langweilig? – Alles zum Nothing Phone (2) im Test!

Nothing Phone (2) im Test | Das wichtigste in Kürze

Mit dem Nothing Phone (1) aus dem letzten Jahr kam endlich einmal wieder Schwung in die Smartphone-Ödnis. Das junge Smartphone Unternehmen mit dem klingenden Namen "Nothing Technologies Limited" hat es geschafft, aus einem Smartphone wieder etwas aufregendes zu machen. Vor allem durch seine blinkenden Lichter, dem Glyph Interface. Beim Nothing Phone (2) wird dieser Weg konsequent fortgesetzt, zusätzlich gibt es mehr Leistung, ein deutlich besseres Display und ein rundes OS.

Nothing Phone (2) im Test | Viel Licht, wenig Schatten

Gerade am Smartphone Terrain ist es nicht so einfach, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Derzeit funktioniert das eigentlich nur mit Foldables, die bislang allerdings noch nicht wirklich in der breiten Massen angekommen sind. Im klassischen „Brick“ (also Ziegelstein) Format gibt es wenig Spielraum für Variantenreichtum. Nothing scheint einer der wenigen Hersteller zu sein, die hier für Abwechslung sorgen.
Bild: A1/Wolfgang Hammer
Zum einen ist die Form an sich zeitlos elegant: Das Smartphone ist in einen matt-schwarzen Aluminiumrahmen einfasst. Die Front findet darin ohne jegliche Spaltmaße gut Platz. Das Glas an der Rückseite ist nun leicht gewölbt – dadurch schmiegt sich das Nothing Phone (2) richtig gut in die Handfläche an. Im Vergleich zum Vorgänger liegt das Handy also richtig gut und griffig in der Hand. Zum anderen ist da natürlich das Glyph-Interface, das auch im inaktiv immer gut zu sehen ist und sich optisch nicht aufdrängt.
Bild: A1/Wolfgang Hammer
Alle Buttons am Nothing Phone (2) machen einen sehr guten und wertigen Eindruck, mit gutem Druckpunkt und ergonomisch sauberen Erreichbarkeit. Das Nothing Phone (2) ist diesmal etwas besser vor Wasser geschützt als das Vorjahresmodell. Konkret gibt es ein IP54 Rating – also besseren Schutz gegen Spritzwasser als im letzten Jahr. Gegen komplettes Eintauchen gibt es aber noch keinen Schutz – hier heißt es also aufpassen!
Bild: A1/Wolfgang Hammer

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Nothing Phone (2) im Test | Glyph Licht

Das Glyph-LED Interface auf der transparenten Rückseite des neuen Nothing Phone (2) ist neben dem iPhone-artigen Design wohl das Hauptargument für die junge Smartphone-Schmiede. Beim neuen Modell wurden die Leuchtelemente granularer, soll heißen: Es gibt jetzt 11 anstatt nur 5 einzelnen Elementen. Und diese wiederum verfügen über mehr Beleuchtungszonen. Somit lassen sich ganze 33 Zonen individuell ansteuern.
Bild: Nothing
Daher ist es nun möglich, viel komplexere Leuchtmuster zu erschaffen. Genau das kann jeder via App nach seinem Geschmack tun, beispielsweise als Anrufsignal. Hier können via Glyph-Composer bis zu 10 individuelle Ruftöne samt individuellen Leuchtmuster erstellt werden. Wer dann solch ein individuelles Signal mit einem bestimmten Kontakt verknüpft kann – so das Handy mit dem Display nach unten auf dem Tisch liegt – rein optisch feststellen, wer ihn gerade anruft.
Neben Anruftönen hat das Glyph Interface aber auch noch viele andere Funktionen. Das Glyph Menü enthält Einstellungen für die Helligkeit, für Benachrichtigungen, den Glyph Timer und so weiter. Im Glyph Menü können die LED Strips übrigens auch komplett deaktiviert werden – in manchen Situationen vielleicht ganz hilfreich. Sehr gut fand ich persönlich die Glyph Benachrichtigungen: Hier kann man einstellen, dass bei Benachrichtigungen bestimmter Apps die LEDs zum Leuchten beginnen. Je weniger Apps hier ausgewählt werden, desto eher macht das Sinn. Insgesamt stellt das Glyph-Interface ein durchaus nützliches Alleinstellungsmerkmal für das Nothing Phone (2) dar. Es mag nicht das Killer-Feature sein, sorgt aber für gelungene Abwechslung und auch etwas Mehrwert.

Nothing Phone (2) im Test | Runderneuertes Display

Beim Display hat es das neue Nothing Phone (2) im Vergleich zum  Nothing Phone (1)  ganz klar von der Mittelklasse in die Oberklasse geschafft. Inhalte werden auf einem 6,7 Zoll FullHD-Panel samt HDR10+,´mit LTPO Unterstützung angezeigt. Somit sind dynamische Bildwiederholraten zwischen 10 und 120 Hz möglich. In Punkto Helligkeit überzeugt das Nothing Phone (2) ebenfalls: Die Peak-Brightness beträgt satte 1.600 Nits (die wird aber nur in Ausnahmefällen automatisch ausgewählt), ansonsten ist es mit max. 1.000 nits immer noch ein sehr helles Display.
Bild: A1/Wolfgang Hammer
Im Display ist außerdem ein optischer Fingerabdrucksensor integriert. Der arbeitet sehr akkurat und schnell, ist allerdings für meinen Geschmack etwas zu weit unten. Eine weitere Erwähnung wert ist das haptische Feedback des Telefons: Das ist nämlich vergleichbar exzellent mit jenem des  iPhone 14 Pro  – also sehr sauber und richtig angenehm.

Nothing Phone (2) im Test | Ausstattung

Hier hält analog zum Display die Oberklasse Einzug: Das Nothing Phone (2) kommt mit dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen1 Chipsatz. Also deutlich mehr Leistung als im Vorjahr, trotzdem ist es nicht mit dem aktuell schnellsten SoC dieses Jahres (das wäre der Snapdragon 8 Gen 2) ausgestattet. Das mag rein von den Spezifikationen her ein kleiner Nachteil sein, in der Praxis wird aber niemand den Unterschied zwischen dem aktuellen und dem letztjährigen Modell bemerkten. Soll heißen: Selbst aufwendige Spiele laufen butterweich und flüssig.

Den richtigen Unterschied macht aber weniger der Chip, sondern das durchdachte OS. Also Nothing OS 2.0 mitsamt Android 13. So nebenbei gewährt Nothing immerhin 3 Jahre Update-Garantie für Android und 4 Jahre lang Sicherheitsupdates alle 2 Monate.

Wer reines Android abseits von Google Pixel haben will, ist hier genau richtig. Nothing versieht das Smartphone zwar mit seinem eigenen Launcher und ein paar Zusatzmenüs. Alles in allem bekommt man aber ein sehr schlankes, schnelles Android Erlebnis ohne unnötige Features oder Bloatware. Die Nothing Oberfläche sorgt für ein sehr modernes, wenn auch manchmal ungewohntes Erscheinungsbild im typisch simplifiziert wirkenden User-Interface. Apps wie Wetter, die Uhr, der Kalender oder die Quick-Toggles nutzen das Dot-Design – dabei ist es Geschmackssache, ob einem das auch gefällt. Wobei hier eine Stärke von Android Abhilfe schafft: Wer etwas anderes möchte, holt sich einfach einen anderen Launcher bzw. ein anderes Theme.
Bild: A1/Wolfgang Hamm
Sehr cool und nützlich am Nothing Launcher finde ich die in der Größe anpassbaren App- bzw. Ordner Icons – so können wichtige Apps doppelt so groß wie andere dargestellt werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit sein ganzen Smartphone in einem Schwarz/Weiß Modus zu setzen. Eigentlich ist der nur dazu gedacht, zu Schlafenszeiten aktiviert zu werden. Wer auf den simplen Look steht, wird damit aber auch außerhalb dieser Zeiten eine Freude haben.

Insgesamt macht Nothing OS 2.0 mitsamt Android 13 einen sehr guten, runden Eindruck. Neben dem Glyph Display stellt die Software für mich ein weiteres, unverkennbares Alleinstellungsmerkmal des Nothing Phone (2) dar.

Nothing Phone (2) im Test | Kamera

Bei der Kamera gibt es im Vergleich zum Vorjahr sehr ähnliche Kost: Der User hat die Wahl zwischen der 50 MP Hauptkamera (mit Autofokus und optischer Bildstabilisierung) und der 50 MP Weitwinkelkamera (mit Autofokus). Während es sich bei Zweiterer exakt um den Sensor des Vorjahres handelt, bekam die Hauptkamera einen neue, etwas besseren und empfindlicheren Sensor spendiert. Immerhin kann die UWW-Linse dank Autofokus auch als Makrokamera eingesetzt werden.

In der Praxis werden die Aufnahmen der einzelnen Linsen auf 12,5 Megapixel via Pixel Binning reduziert, um bessere Ergebnisse bei schlechtem Licht zu erzielen. Beide Kameras unterstützen übrigens auch einen Nachtmodus. Der kann allerdings nie manuell gewählt werden, sondern wird autonom durch die KI aktiviert (und dann via Mond-Icon in der App angezeigt). Aufnahmen im Nachtmodus benötigen ca. 1-3 Sekunden länger als konventionelle Aufnahmen.

Die App an sich fällt extrem spartanisch aus und erinnert stark an jene unter iOS. Es gibt nur wenige Modi, darunter natürlich Portrait, Zeitraffer, Panorama, Experte und Super-Makro. Im Alltag benötigt man vermutlich kaum mehr. Wer dennoch ein Fan höherer Auswahl ist, muss sich einfach eine alternative App herunterladen.
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Nothing Phone (2) Bildgalerie

Du willst wissen, wie gut die Kamera des Nothing Phone (2) wirklich ist? - Klick dich durch die Galerie und überzeuge dich selbst davon!

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Bei gutem Licht weiß das Nothing Phone (2) zu überzeugen: Selbst bei Aufnahmen gegen die Sonne gehen kaum Details verloren. Beachtlich ist, dass man sogar dunkle Stellen wie die einzelnen Blätter des Baums gut erkennen kann.

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Das gilt auch für die UWW Kamera. Gute Bedingungen vorausgesetzt, werden sehr anständige Ergebnisse möglich. Wie wir bald merken werden gilt das aber nur bei Aufnahmen mit sehr hellem Licht, sobald es dunkler wird, wird es schwieriger.

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Zugegeben: Hier war es schon sehr dunkel. Diese Aufnahme wurde mit der UWW Linse angefertigt. Wer genau hinsieht wird leichte Unschärfen erkennen - der Autofokus der UWW Linse tut sich also bei schlechten Verhältnissen schwer.

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Im Vergleich dazu dasselbe Motiv mit der Hauptkamera - dank des größeren Sensors wirkt es klarer, außerdem dürfte hier der Autofokus auch bei schlechten Bedingungen gut funktionieren.

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Die Bildverarbeitung kommt gut mit Tieren zurecht - hier sitzt die Schärfe perfekt, jedes einzelne Härchen des Fells ist gut erkennbar.

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Das Nothing Phone (2) verfügt über einen Autofokus bei der Tele Linse - dadurch werden Makro Aufnahmen möglich. Bei gutem Licht funktioniert das sehr gut. Bis zu 4cm kann man an das Motiv herangehen.

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Es verfügt auch über einen dezidierten Nachtmodus, der allerdings nicht manuell gewählt werden kann. Aufnahmen werden auch recht anständig. Bei deser Aufnahme war es stockfinster, dennoch lassen sich stimmige Bilder einfangen.

Nothing Phone (2) Bildgalerie

Hier noch ein kleiner Vergleich: Das Motiv mit der Kleinbildkamera ohne Zoom aufgenommen...

Nothing Phone (2) Bildgalerie

... und zum Schluss der digitale 2-fach Zoom, der via Quick Toggle jederzeit gewählt werden kann. Dabei handelt es sich allerdings um ein Crop der Hauptkamera. Das Nothing Phone (2) hat keine optische Tele-Linse.

Nothing Phone (2) im Test | Akku

Mit einer Ladung sollte man recht locker durch den Tag kommen. Immerhin hat Nothing seinem neuesten Modell einen 4.700 mAh Akku spendiert. Also etwas mehr als beim Nothing Phone aus dem letzten Jahr. Trotz des größeren Akkus lädt es schnell. 45 Watt Fast Charging bzw. 15 Watt ohne Kabel. Das Netzteil ist im Lieferumfang leider nicht enthalten.

Nothing Phone (2) im Test | Fazit

Das neue Nothing Phone (2) macht vieles richtig und vor allem besser als sein Vorgänger: Zu einem attraktiven Preis bekommt man ein Smartphone in einem frischen, außergewöhnlichen Design. Zusätzlich einen sehr flotten SoC, ein durchdachtes und modernes User Interface samt Updategarantie. Zusätzlich ein exzellentes Display, das den Vergleich zur Oberklasse nicht scheuen muss. Und natürlich das Glyph Interface, das man je nach Geschmack individualisieren und nicht nur für Spielereien verwenden kann.
Bild: A1/Wolfgang Hammer
Einziger wehrmutstropfen ist meiner Meinung nach die fehlende Telekamera und die nur kleineren Fortschritte bei der Kamera im Vergleich zum Vorgänger. Das trübt aber den generell sehr guten Eindruck nicht: Das Nothing Phone (2) ist ein extrem solider Oberklasse-Allrounder, das dank seines modernen Auftretens täglich für frischen Wind sorgt!
 
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  Nothing Phone (2) - technische Daten
 
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Dimensionen 162.1 x 76.4 x 8.6 mm | 201 Gramm
Display 6,7 Zoll OLED, 1.080 x 2.400 Pixel = 393 ppi | Bildwiederholrate:  adaptiv 120 Hz | HDR10+ | max. 1.600 Nits
Sekundäres Display -
Display-Gehäuse Verhältnis 89,8 Prozent
Hauptkamera 50 MP, ƒ/1,9 | PDAF | Brennweite: 24 mm - Kleinbild | OIS | Video: 4K@30fps, 1080p@30/60/120fps, HDR
Sekundärkamera 50 MP, ƒ/2,2 | 114° Gesichtsfeld
Dritte Kamera -
Vierte Kamera -
Frontkamera 16 MP, ƒ/2,5 | Brennweite: 26 mm
Sekundäre Frontkamera -
CPU Qualcomm SM8475 Snapdragon 8+ Gen 1 (4 nm) | Octa-core (1x3.0 GHz Cortex-X2 & 3x2.5 GHz Cortex-A710 & 4x1.80 GHz Cortex-A510)
GPU Adreno 730
RAM 12 GB
Speicher 256/512 GB - nicht erweiterbar
Akku 4.700 mAh | Fast Charging 33 Watt | Wireless Charging 15 Watt
Konnektivität Bluetooth 5.3 | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6, dual-band, Wi-Fi Direct, hotspot
5G ja
Zertifizierung IP 54-wasserresistent, Corning Gorilla Glass Victus 2
Biometrie optischer In-Display Fingerabdrucksensor