Ein echter Pro: Das Xiaomi 12 Pro Test

Xiaomi 12 Pro Smartphone auf weißem Hintergrund

Erstklassige Smartphones zu erschwinglichen Preisen: Das kam einem bisher in den Sinn, wenn man an Produkte vom chinesischen Hersteller Xiaomi dachte. Das Xiaomi 12 Pro macht hier ganz klar eine Ausnahme – es ist zwar nach wie vor zweifelsohne ein feines Smartphone. Nur leider nicht mehr genauso erschwinglich wie seine Vorgänger. Auch Xiaomi verlangt für seine Top-Modelle entsprechende Preise. Lohnt sich also der tiefe Griff in die Geldbörse? – Alles dazu im Xiaomi 12 Pro Test.

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Xiaomi 12 Pro Test | Das wichtigste in Kürze

Das Xiaomi 12 Pro bringt alles mit, was man sich von einem High-End Smartphones des Jahres 2022 erwartet: Hochauflösendes 120 Hz Display mit adaptiver Bildwiederholrate, drei 50 MP Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten, cooles Design und viel Leistung. Und es hat ein Feature, das niemand anderer hat: Der Akku lässt sich mithilfe des im Lieferumfangs enthaltenen Netzteils mit 120 Watt binnen rekordverdächtigen 22 Minuten komplett laden.

Xiaomi 12 Pro Test | Design

Xiaomi 12 Pro Smartphone

Im Normalfall hält man sich heute bei Spitzensmartphones ja kaum mehr mit den im Lieferumfang enthaltenen Dingen auf. Schließlich kann man froh sein, wenn man noch ein USB-C Ladekabel bekommt – und das trotz der hohen Preise, die man für Samsung oder Apple Smartphones bezahlt. Das Xiaomi 12 Pro spielt zwar in einer ähnlichen Preisklasse. Erfreulicherweise bekommt man aber auch einiges dafür: Neben dem Smartphone befinden sich ein USB-C zu USB-A Ladekabel, ein 120 Watt Netzteil und ein Silikon-Case. Besonders zweiteres macht echte Freude: Schließlich kann so jeder Käufer des Xiaomi 12 Pro von der extrem flotten Ladegeschwindigkeit profitieren!

Xiaomi 12 Pro Rückseite mit Kameramodul

So wie bei fast allen Smartphones gibt es natürlich auch beim Xiaomi 12 Pro ein großes Kameramodul auf der Rückseite. In meinen Augen ist es aber deutlich eleganter als bei der Konkurrenz: Obwohl alle Linsen 50 Megapixel Auflösung bieten, wurde die Hauptlinse durch eine Ringeinfassung nochmal extra betont. Das macht auch Sinn: Schließlich verfügt sie über den größten Sensor am Smartphone, benötigt entsprechend Platz und ist eines der Highlights des Geräts. Farblich hebt sich das Modul durch die leicht dunklere Tönung ansprechend von der Rückseite ab.

In der Hand fühlt sich das Smartphone gut ausbalanciert an, wenn auch etwas schlüpfrig. Das liegt wohl an der mit Glas ummantelten Rückseite, die zwar Tapser gut verschluckt aber recht rutschig ist. Hier schafft das mitgelieferte Silikon Case bestimmt Abhilfe.

Xiaomi 12 Pro Smartphone in der Hand

Der Rahmen aus Aluminium gibt dem Smartphone die notwendige Stabilität und wirkt eher unauffällig. Man könnte auch schick sagen, farblich wurde dieselbe Tönung wie beim Kameramodul gewählt. Die Übergänge zur Front sind fließend und extrem gut verarbeitet. Genau jene Front fällt im Wasserfall-Stil zum Rahmen ab, das sorgt für einen sehr harmonischen Gesamteindruck.

Xiaomi 12 Pro seitlich betrachtet

Bis auf Power und die Lautstärkenwippe gibt es keine beweglichen Teile am Smartphone. Wer gut genug hinsieht, wird eine Xiaomi Besonderheit schnell entdecken: An der oberen Kante ist ein kleiner Infrarotemitter untergebracht, durch den sich viele vor allem ältere Geräte steuern lassen. Schön, das Xiaomi das auch in seinem neuesten Modell umsetzt.

Ein kleiner Schönheitsfehler bleibt leider: Das Xiaomi 12 Pro ist leider nicht IP-zertifiziert. Soll heißen: Beim Umgang mit Wasser ist Vorsicht geboten. Es verfügt zwar schon über einen Wasserschutz (so gibt es einen entsprechenden Gummiring rund um den SIM-Tray), ein offizielles Rating hat es aber nicht.

Xiaomi 12 Pro Test | Display

Ein Highlight des Xiaomi 12 Pro ist mit Sicherheit das Display. Man merkt, dass Samsung hier seine Finger im Spiel hatte – die Qualität ist in jedem Fall en par mit Kalibern wie dem Galaxy S22 Ultra oder dem iPhone 13 Pro. Es handelt sich um ein zu den Rändern hin leicht gekrümmtes 6,73 Zoll AMOLED LTPO (= niedrige Reaktionszeiten) Display mit variabler 120 Hz Bildwiederholfrequenz. Außerdem bietet es mit WQHD (1.440 x 3.200 Pixel) Auflösung über hohe Schärfe. Oben drauf gibt es natürlich HDR10+ Support und es schafft eine Helligkeit von bis zu max. 1.500 nits – mehr als genug also, um auch bei direktem Sonnenlicht brillante Bilder zu liefern.

Xiaomi 12 Pro

Der einzige Unterschied zum Panel vom Galaxy S22 Ultra ist wohl die etwas breitere Einfassung an Ober- und Unterseite. Daran gewöhnt man sich allerdings sehr rasch. Gleiches gilt für das kleine mittig angebrachte Punch-Hole, das man nach ein paar Minuten mit dem Smartphone auch nicht mehr so richtig wahrnimmt. Im Schirm integriert ist ein optischer Fingerabdrucksensor. Der funktioniert ausreichend schnell, die Genauigkeit lässt sich wie immer mit mehreren Scans desselben Abdrucks erhöhen.

Bildschirm Modi Menü

Wie immer lassen sich alle möglichen Modi einstellen: Von Always-On über Farbmodi bis hin zur Auflösung. Letztere kann entweder manuell heruntergesetzt werden oder man lässt die künstliche Intelligenz entscheiden. Neu hinzu gekommen ist ein Feature namens adaptive Farben. Dahinter steckt nichts anderes als die vom iPhone bekannte TrueTone Funktionen. Das Smartphone passt dann die Farben an das Umgebungslicht an. Funktionierte im Test erstklassig.

Xiaomi 12 Pro Test | Ausstattung

Wie es sich für ein High-End Smartphone gehört, ist das Xiaomi 12 Pro mit dem derzeit leistungsstärksten Android-SoC ausgestattet: Dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1. Hier gibt es also ähnliche Leistung wie beim OnePlus 10 Pro oder dem Galaxy S22. Entsprechend schnell ist das Smartphone in der Praxis: Zusammen mit dem 120 Hz Display sind keinerlei Ruckler oder Hänger auszumachen, App Wechsel gehen flott von der Hand und auch das grafikintensivste Spiel läuft flüssig mit höchsten Details.

Analog zum gleich ausgestatteten OnePlus 10 Pro zeigt sich allerdings in Benchmarks die abfallende Leistung bei höchster Belastung. Dann wird nämlich um Hitze zu vermeiden die Leistung gedrosselt. Wohlgemerkt: In Benchmark Tests. In der Praxis merkt man davon auch bei stundenlanger Zockerei nichts. Das liegt daran, weil selbst für die aufwendigsten Spiele nicht immer die volle Performance notwendig ist und genug Zeit bleibt, dass der SoC auskühlt.

Am Smartphone selbst läuft Android 12 mit der Xiaomi eigenen Oberfläche MIUI 13. Sie ist recht intuitiv gehalten und bietet jede Menge an individuellen Möglichkeiten, den Look & Feel an den eigenen Geschmack anzupassen. Mit dabei ist eine verbesserte Sidebar, die es erlaubt ähnlich wie bei Samsung wichtige Apps mit einem Swip verfügbar zu machen. Mit an Bord ist außerdem ein recht umfangreiches Always-On Display, das sich schön an die eigenen Erfordernisse anpassen lässt.

Es gibt aber auch kleinere Rückschritte gegenüber der Vorgängerversion MIUI 12: So war es damals möglich, bei längerem Druck auf den Fingerprintsensor individuelle Aktionen zu setzen. Diesen sehr praktischen Punkt habe ich nicht mehr gefunden. Dafür kann man via Fingerabdrucksensor seinen Puls messen – ein nettes Gadget.

Xiaomi 12 Pro Test | Kamera

Die drei Kamerasensoren teilen sich eine Eigenschaft: Alle drei bieten jeweils 50 Megapixel. Die Hauptkamera hat einen besonders großen Sensor mit 1,22µm großen Pixel bekommen – durch Pixel Binning bekommt man als Ergebnis Bilder mit 12,5MP Auflösung und 2,44µm großen Pixeln. Die Linse verfügt über einen optischen Bildstabilisator und eine f/1.9 Blende.

Die Ultraweitwinkelkamera kommt mit einem kleineren Sensor, bietet aber etwa 115° Gesichtsfeld. Leider verfügt sie über keinen Autofokus, somit sind Makroaufnahmen damit nicht möglich.

Die Telelinse bietet einen optischen 2-fach Zoom. Das ist zwar nicht viel, durch die hohe 50 MP Auflösung bietet sie aber auch bei digitaler Vergrößerung genug Reserven, um sorglos etwa um den Faktor 5 zu vergrößern. Aufgrund des kleinen optischen Zoom-Faktors hat Xiaomi dieser Linse keine optische Bildstabilisierung verpasst. Auf der Habenseite steht die Blende mit lichtstarkem f/1,9 – ein Öffnungsverhältnis, das seinesgleichen in der Welt der Smartphone Tele-Kameras sucht.

Kameramodi

Die App an sich bietet die gewohnten Einstellungen, Modi und Filter. Eine besondere Erwähnung verdient haben die zahlreichen Filmeffekte, die Spiegelungen, Zeitraffer und ähnliches bieten. Dort gibt es also genug Möglichkeiten, sich kreativ austoben zu können.

Die künstliche Intelligenz am Xiaomi 12 Pro erkennt die allermeisten Situationen akkurat und passt Belichtung und Weißabgleich gut an. Generell zieht sich eine hohe Farbgenauigkeit und gute Schärfe durch die Aufnahmen aller Linsen. Durch die hohe Auflösung und die lichtstarke Bauweise gehen kaum Details verloren – das trifft auch auf Aufnahmen bei schlechtem Licht zu, da durch Pixel Binning immer genug Ausbeute vorhanden ist.

Xiaomi 12 Pro Test | Akku

Das Xiaomi 12 Pro kommt zwar nicht mit dem allergrößten Akku (4.600 mAh), dafür aber mit der schnellsten Ladezeit. Immerhin ist im Lieferumfang ein 120 Watt Netzteil enthalten, das eine Ladung von 0 auf 100 Prozent in Sage und Schreibe nur 22 Minuten ermöglicht. Die halbe Ladung ist sogar in nur 7 Minuten möglich. So kann es mühelos in der Kaffeepause aufgeladen werden. Da können sich Apple und Samsung wirklich etwas abschauen.

Xiaomi 12 Pro Test | Fazit

Das Xiaomi 12 Pro ist eine interessante Alternative zum Galaxy S22 Ultra oder iPhone 13 Pro. Es gibt aber auch ein paar Kleinigkeiten, die die Konkurrenz besser kann: Eine Tele-Linse mit nur 2-fach Zoom ist heute fast schon zu wenig. Auch das fehlende IP-68 Zertifikat führt bei mir zu leichtem Kopfzerbrechen – ein High-End Smartphone, das man sicherlich länger behalten möchte, sollte schon gut gegen Nässe geschützt sein.

Xiaomi 12 Pro Wertung

Bei anderen Kriterien trumpft es dafür auf: Vor allem das exzellente Display lässt keine Wünsche offen. Dazu kommt die kompetitive Kamera mit interessanten Modi und hoher Qualität. Gepaart mit der hohen Leistung und der unglaublich schnellen Ladefunktion ergibt das ein interessantes Gesamtpaket. Oben drauf spricht noch das schöne, schlichte Design für das Xiaomi 12 Pro – nicht zuletzt spielt ja auch das Auge eine wesentliche Rolle bei der Kaufentscheidung. Wer sich also abseits von Samsung und Apple nach einem neuen High-End Smartphone umsieht, sollte Xiaomi auf der Rechnung haben.

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  1. Lackner heinrich

    ich habe das xiaomi 10 r/n war anfangs sehr zu Frieden (Fotos super ) ,aber nach einem Jahr nur bedingt.
    1. schaltet beim surfen plötzlich total ab.
    2. reagiert manchmal nicht auf Fingerdruck
    3. die gläserne Rückseite ist ein einziger Scherbenhaufen ,sogar die Kameraabdeckung ist gesprungen, (die Vorderseite ist ganz)
    Nie wieder so ein irrwiziges Handy, das derart filigran ist.

    • A1 Blog Redaktion

      Servus Heinrich! 🙂

      Tut mir leid zu lesen, dass du mit deinem Handy nicht mehr zufrieden bist. Schau am Besten direkt in einem unserer A1 Shops vorbei, damit wir uns das Gerät näher ansehen und wir uns gemeinsam die verfügbaren Möglichkeiten näher ansehen können.

      LG Sabrina

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