Fairphone 6 | Gekommen, um lange zu bleiben

Fairphone steht für so etwas wie Entschleunigung am Smartphone Markt. Da ist einerseits der 2-Jahres Rhytmus, in dem die Modelle des Unternehmens erscheinen. Da ist andererseits der mit dem Fairphone 6 neu eingeführte, gelbe digital Detox-Button aka. Moments: In diesem Modus schaltet das Interface in einen Schwarz/Weiß Modus, es gibt nur mehr Zugriff auf 5 essentielle Apps.

Und da ist weiters natürlich die modulare Bauweise: Nicht nur der Akku ist abnehmbar. Auch 11 weitere Komponenten wie das Display, USB-C Port oder die Kameras können ohne Fachwissen repariert bzw. getauscht werden. Alle Anleitungen bzw. Komponenten gibt es auf der Fairphone Webseite. 

Damit der Austausch gut funktioniert, sollte so wenig wie möglich am Smartphone geklebt werden. Die hohen IP-Ratings von Modellen anderer Hersteller beruhen am Prinzip Klebstoff: Dadurch ist das Smartphone zwar dicht, aber nicht besonders einfach zu öffnen und somit zu reparieren. Immerhin verfügt das Fairphone 6 über ein IP55 Zertifikat, hält also Spritzwasser und Staub recht gut aus.

Hohe Support-Zeit und langelbige Ausstattung

Fairphone legt großen Wert darauf zu betonen, dass 50 Prozent aller verwendeten Materialien aus fairen oder recycelten Quellen stammen - über das gesamte Smartphone hinweg, nicht also auf einzelne Komponenten bezogen. Insofern weiß man leider auch bei Fairphone nicht ganz genau, woher zum Beispiel die Materialien für den Snapdragon 7s Gen3 SoC kommen. Andererseits zeichnet sich dieser Prozessor nicht nur durch gute Leistung, sondern auch die lange Supportzeit aus. Fairphone verspricht generell 5 Jahre Garantie auf das Smartphone und 8 Jahre Software-Support.

Allerdings werden Updates wohl nicht so schnell am Fairphone landen wie auf Smartphones anderer Hersteller - in der Vergangenheit musste man bei Fairphone immer relativ lange warten. Positiv ist aber, dass man pures Android bekommt. Im Auslieferungszustand ist es Android 15, das neue Android 16 sollte gegen Ende des Jahres seinen Weg aufs Fairphone 6 finden.

Beim Display handelt es sich erstmalig im ein LTPO OLED Panel mit Full HD Auflösung, 120 Hz Bildwiederholfrequenz und 1.400 nits (max). Ein großes Upgrade gegenüber dem Vorgänger also, wo das Display nicht gerade ein Aushängeschild war. Ein ähnlich gutes Upgrade gibt es beim Akku: Der kann nicht nur getauscht werden, sondern verfügt auch über höhere Kapazität (4.415 mAh) und echtes FastCharging (30 Watt).

Neue Kamera für bessere Fotos

Das Fairphone wird wohl nie als das Kamera-Smartphone in die Geschichte eingehen. Dennoch sollte das aktuelle Modell nicht enttäuschen: Die mit Sony Sensoren ausgestatteten Kameras bringen es auf 50 (Kleinbild) bzw. 13 Megapixel (Ultraweitwinkel). Die Hauptkamera hat mit f/1,6 außerdem einen sehr niedrigen Blendwert - ein Vorteil für Fotos bei schlechtem Licht. Für Video dütfte es nicht unbedingt perfekt geeignet sein, eine mechanische optische Bildstabilisierung gibt es nämlich nicht.

Fairphone 6 | Kurzes Fazit & Verfügbarkeit

Das Fairphone 6 nimmt dank seines modularen Aufbaus ganz klar eine Sonderstellung am Smartphone Markt ein. Bei der sechsten Auflage merkt man auch, dass das Produkt eine gewisse Reife bekommen hat: Das Display & die Leistung können sich endlich mit der Konkurrenz messen. Auch der Preis ist diesmal niedriger als zuvor. Wer also beim nächsten Kauf ein bisschen an die Umwelt denkt, sollte Fairphone diesmal in Betracht ziehen.

Das Fairphone 6 wird recht bald in Österreich bei A1 verfügbar sein.