• Digitales Leben

Wie das Metaverse unseren Alltag beeinflussen kann

Das Metaverse soll die neue digitale Welt werden, sie soll Alltag, Freizeit und Arbeit miteinander verknüpfen. Hier erfährst du, wie das alltägliche Leben im Metaverse aussehen kann.

Mode und Shopping: Virtuell

Die Modebranche zeigt sich in puncto Metaverse schon sehr experimentierfreudig. Im März 2022 fand die erste  Metaverse Fashion Week statt. Eine virtuelle Modewoche auf  Decentraland. Marken wie Philipp Plein oder Tommy Hilfiger haben hier ihre Kollektionen präsentiert. Andere Marken haben bereits virtuelle Shoppingwelten. Oder sie haben digitale Produkte für Avatare erschaffen, um einen neuen Markt zu erschließen. Die Automarke Cupra möchte sogar mit einem markeneigenen Metaversum an den Start gehen, genannt  Metahype. Gedacht ist es als gemeinschaftlicher Raum, in dem Marken, Start-ups und Kreative viele unterschiedliche Events und Erlebnisse für Interessierte und (potenzielle) Kund:innen bereitstellen. Geplant ist auch eine Kombination aus realer und virtueller Welt für den Rennsport. Eine mögliche Vision wäre: echte Autos, aber virtuelle Umgebungen und Rennstrecken.

Schule: Lernerfahrungen hautnah

VR-Brille aufsetzen und digital in die Welt der Steinzeit eintauchen: Wie bei einer Zeitreise könnten die Schüler im Unterricht virtuell durch die Landschaft von damals wandern und bereits ausgestorbene Tiere beobachten. Erweiterte Realität ist ein wichtiger Bestandteil des Metaverse – und diese kann Bildung noch erlebbarer machen. In virtuellen Experimentierräumen können Schüler die DNA erforschen oder einen Frosch sezieren, sicher und gefahrlos selbst gefährlichere Experimente durchführen. Das Metaverse bietet Wissensvermittlung in drei Dimensionen. Es birgt zahlreiche Möglichkeiten, um Prozesse besser zu verstehen, zu veranschaulichen und selbst zu gestalten. Das erleichtert das Verständnis des Lernstoffs.

Gesundheit: Therapie im Metaverse

Natürlich werden viele Operationen und Behandlungen auch weiterhin nur in der physischen Welt durchgeführt werden können. Aber immersive Technologien – durch die sich der User zunehmend mit der virtuellen Welt identifiziert, er sozusagen komplett in diese eintaucht – eröffnen neue Wege für die Gestaltung und Optimierung von Lern- und Arbeitswelten im Gesundheitswesen. Das Metaverse wäre ein geeigneter Trainingsraum für medizinisches Personal. Auch Konsultationen via Telemedizin erreichen eine neue Dimension. Selbst wenn der Spezialist sich auf einem anderen Kontinent befindet, könnte man sich mit ihm virtuell im selben Raum treffen. Eine andere Möglichkeit wäre Therapie in der virtuellen Realität – beispielsweise gegen Angststörungen. Das Erleben von angst- oder stressauslösenden Umgebungen zählt bei der Behandlung dieser Krankheit zu den gängigen Interventionen. Im Metaverse lassen sich solche Umfelder digital simulieren – individuell auf den Patienten abgestimmt, um sich kontrolliert und genau beobachtet Situationen stellen zu können, die Angst auslösen. Bereits jetzt arbeitet das Salzburger Start-up  VR Coach an einem mobilen System für eine entsprechende Virtual-Reality-Therapie.

Tourismus: Grenzenlos auf Reisen gehen

Die südkoreanische Hauptstadt Seoul macht es vor:  Sie will Meta werden. In einem eigenen Metaverse sollen schon sehr bald einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt virtuell erlebbar sein. Touristen können dann den Deoksugung-Palast erkunden. Sie können durch den Namdaemun-Markt schlendern oder das Laternenfest in Seoul erleben – ohne selbst nach Südkorea zu reisen! Tourismusexperten sehen im Metaverse eine optimale Ergänzung zum physischen Reisen. Virtueller Tourismus soll als Appetitanreger dienen. Man könnte außerdem sein Hotel vor der Buchung bereits testen. Und: Es lassen sich im Metaverse auch frühere Welten wie etwa Pompeji wiederaufbauen – Denkmäler, die dann im alten Glanz erstrahlen. Wie wäre es mit einer Dschungelexpedition oder einem Besuch im Inneren der Pyramiden? Alles einfach machbar. Denn: In der virtuellen Welt des Metaverse wäre dies auch für Personen mit beschränkter Mobilität möglich. Oder man erkundet für zwei, drei Stunden am Wochenende die Inkastadt Machu Picchu – das touristische Erlebnis ließe sich beginnen, unterbrechen und einige Tage später einfach fortsetzen. Im Metaverse ist das Reisen entgrenzt – es ist an keinen physischen Ort gebunden.

Sport: Als Fan direkt mittendrin

Live den Superbowl ansehen? In einem Metaverse-Stadion wäre das möglich. Von jedem Teil der Erde aus. Fans, die den Sport feiern, Fanartikel ihres Vereins kaufen und anziehen, das Spiel anschauen – nur eben als Avatar, frei von geografischen und physischen Barrieren. Das Metaverse wird in einem ersten Schritt die Art und Weise verändern, wie wir Sport konsumieren. Der Fan könnte ins Geschehen der Sportereignisse rücken. Und beispielsweise selbst am Rasen neben den Spielern herlaufen, ohne ins Geschehen eingreifen zu können. Das Metaverse kann aber auch das Training im Sport verändern. Anders als derzeit bei Peloton und Zwift wäre das Radtraining in der virtuellen Welt in 3D und immersiver.

Events und Konzerte: Wenn Avatare Party machen

Die Bässe wummern. Grelle Laser wandern durch den Raum. Die Getränke stehen an der Bar. Auf der Tanzfläche shaken die Avatare zu elektronischen Beats. Die Besucher kommen aus aller Welt zusammen: Das  MOMA Rave im AltSpace VR (einem Vorläufer des Metaverse) ist eine der aktuell beliebtesten Eventreihen in der virtuellen Welt. Noch wirken die Avatare reduziert. Das Rave gibt aber schon mal einen Vorgeschmack auf die virtuellen Partys im Metaverse. Oder wie wäre es mit einem Konzert, bei dem dank VR-Technik jeder den besten Platz im Stadion hat? Außerdem: Es wäre nie ausverkauft. Beim Auftritt von Travis Scott in Fortnite waren 27,7 Millionen Zuschauer da. Zum Vergleich: Das dreitägige Donauinselfest in Wien kam 2019 nur auf etwa ein Zehntel davon!
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