Die Zukunft des Internets? Was man über das Metaverse wissen sollte - A1 Blog
Wenn wir einen digitalen Hype aus 2021 mitgenommen haben, dann wohl das Metaverse. So manche sehen im Metaverse nicht weniger als die Zukunft des Internets. Es ist eine Verknüpfung von echter und digitaler Welt, in der die Nutzer sich treffen, spielen, kommunizieren, lernen, einkaufen und arbeiten. Also: Teamarbeit im virtuellen Meta-Raum statt im Meeting-Raum! Schöne neue digitale Welt – die es zwar erst in rudimentären Ansätzen gibt (siehe weiter unten), in der aber bereits „Goldgräberstimmung" herrscht. Denn zahlreiche Unternehmen rüsten sich jetzt, um davon zu profitieren. Die wohl prominenteste Ankündigung für das Metaverse kam von Mark Zuckerberg im Oktober 2021. Zuckerberg ist Gründer des Konzerns Facebook, der nun Meta heißt. Er sprach vom Metaverse als dem verkörperten Internet, in dem man Inhalte nicht nur anschaut, sondern in ihnen steckt. Allein in Europa will Meta dafür in den kommenden fünf Jahren etwa 10.000 neue Mitarbeiter einstellen und rund 10 Milliarden Dollar investieren. Im April 2021 hat Fortnite-Macher Epic Games eine Finanzierungsrunde in Höhe von einer Milliarde US-Dollar vermeldet. Mit dem Geld soll ein Metaverse umgesetzt werden. Microsoft-Chef Satya Nadella hat angekündigt, sein Konzern wolle ein „Enterprise-Metaverse" bauen. Die Liste an investitionsfreudigen Unternehmen kann sich sehen lassen!
Noch ist das Metaverse aber eine große Unbekannte. Laut Umfrage des deutschen Digitalverbands Bitkom (durchgeführt im Januar 2022) haben etwa drei Viertel der Bevölkerung (74 Prozent) bislang noch nie vom Metaverse gehört oder gelesen. Aber: Nach einer kurzen Erläuterung halten immerhin 34 Prozent das Konzept für spannend.
- 37 Prozent würden eine Virtual-Reality-Brille verwenden, um ins Metaverse einzutauchen.
- Ein Viertel (24 Prozent) denkt, dass sich künftig weite Teile des privaten und beruflichen Lebens im Metaverse abspielen werden.
- Ein Fünftel (19 Prozent) glaubt auch, dass das Metaverse uns besser verbindet.
Wie wird das Metaverse aussehen?
Noch ist unklar, was das Metaverse konkret bedeutet. Die Vision ist eine unbegrenzt begehbare 3D-Welt. Sie soll die Schnittstelle zu allem anderen sein, egal ob Shopping, Entertainment oder Kommunikation. Wir bewegen uns durch sie mit einem Avatar – einer Figur, die uns repräsentiert. Das Metaverse soll auch ein virtueller Ort werden, an dem wir Geld verdienen können, neue Berufe geschaffen werden und Marken sich positionieren können. Also könnte man einfach in den virtuellen A1 Shop gehen und dort die aktuellen Smartphones (oder welche Devices es dann geben wird) begutachten, einen neuen Internetvertrag abschließen oder was auch immer.
Das Metaverse kann unendlich viele Welten enthalten: einige davon öffentlich, andere nur eingeschränkt zugänglich. Mit wenigen Gesten können wir zwischen Aktivitäten, Chats, Orten und Daten wechseln. Anstatt zwischen Webbrowser und Apps hin- und herzuwechseln, ist in dieser digitalen Welt alles miteinander verknüpft und zugänglich.
Durch Virtual Reality soll es zur Immersion kommen – also zum vollständigen Eintauchen in eine virtuelle Umgebung. Die User fühlen sich im Metaverse anwesend!
Was sind die Kernattribute?
Derzeit gibt es vom Metaverse vor allem eines: vollmundige Ankündigungen. Man darf gespannt sein, wie viel davon real umgesetzt wird. Einige Expert:innen haben aber Kernattribute des Metaverse definiert. Also Eigenschaften, die im Zusammenhang mit dem Metaverse kommen sollten. Einer der Expert:innen ist der Risikokapitalist und frühere Amazon-Manager Matthew Ball. 2020 hat er den Essay "The Metaverse: What It Is, Where to Find it, Who Will Build It, and Fortnite" veröffentlicht. Außerdem zu nennen: Prof. Wolfgang Prinz vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT.
Ihre Kernattribute sind:
- Das Metaverse ist eine Kombination von virtuellen Welten und erweiterten Realitäten. „Metaverse ist nicht etwas, in das ich mich reinbegebe, sondern es ist etwas, das in der Realität seinen Platz haben wird", so Prinz in einem Bitkom-Talk.
- Das Metaverse ist ein soziales Medium, in dem Menschen kommunizieren und kooperieren – in der Freizeit und bei der Arbeit.
- Die Teilhabe ist multimodal. Sie passiert mittels unterschiedlicher Identitäten (Avatare).
- Es ist prinzipiell "live", "shared" und "persistent". Also: Alle Teilnehmer sind in Echtzeit verbunden. Sie können interagieren. Veränderungen der Welt wirken sich auf alle Teilnehmenden aus. Es bleibt bestehen, egal, ob wir zugeschaltet sind oder nicht. Das Metaverse kann nicht beendet oder zwischenzeitlich unterbrochen werden. Es läuft immer weiter.
- Es gibt keine Obergrenze für die Zahl der User.
- Das Metaverse ist voll mit Inhalten und Erfahrungen, die von Individuen, privaten Gruppen oder Unternehmen erstellt werden.
- Das Metaverse hat seine eigene Wirtschaft. Firmen und Individuen können investieren, kaufen, verkaufen und für Arbeit innerhalb des Metaverse bezahlt werden.
- Digitale Objekte sind im Metaverse austauschbar. Beim Gaming können Objekte derzeit nur im jeweiligen Spiel verwendet werden. Im Metaverse soll es die Möglichkeit geben, diese Objekte auch in einem anderen Kontext zu verwenden.
Welche Hardware braucht es?
Was derzeit zweidimensional (beispielsweise auf Smartphone-Bildschirmen) passiert, soll im Metaverse in 3D stattfinden. Für ein wahres immersives Erlebnis wird die Einbindung von Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR) notwendig sein. User werden also sogenannte Extended-Reality-Hardware brauchen. Ob VR-Brillen dafür das bestmögliche Benutzer-Interface sind oder man beispielsweise komplette Anzüge verwenden wird, ist unklar. Ein Leben und Arbeiten im Metaverse setzt jedenfalls stabile Realtime-Verbindungen voraus. Performante Internetverbindungen mit hohen Bandbreiten in Kombination mit kurzen Latenzzeiten. Das sind Grundvoraussetzungen fürs Metaverse. Die Darstellung von virtuellen Welten in Echtzeit ist datenintensiv. Sie kann aber mittlerweile von immer größeren Rechenleistungen und dank Cloud-Infrastruktur umgesetzt werden.
Ist das Metaverse tatsächlich neu?
Wenn man nun meint: „Moment mal: Eine virtuelle 3D-Welt, in der sich Menschen treffen und interagieren können, ist ja nicht so neu" – dann stimmt das! Die Vorstellung tauchte in der Populärkultur schon einige Male auf. Man denke an Filme wie "Ready Player One" von Steven Spielberg. Oder an Bücher wie "Snow Crash" von Neal Stephenson aus 1992, das den Begriff „Metaverse“ geprägt hat.
Sicher: Bei einigen werden Erinnerungen an die frühen 2000er-Jahre wach. Schon damals ging eine digitale Parallelwelt online: Second Life. Eine virtuelle Welt, durch die man seinen Avatar schicken, in der man einkaufen und andere Avatare treffen konnte. Schon damals wurden Unsummen für virtuelle Grundstücke gezahlt. Und Firmen eröffneten eigene Stores für virtuelle Güter. Noch gibt es Second Life! Aber: Das pralle digitale Leben findet dort längst nicht mehr statt. Der Hype flaute bald ab. Heute wirkt die virtuelle Welt eher verwaist.
Aber auch in Multiplayer-Onlinegames kommen zentrale Elemente des Metaverse vor. In diesen abgegrenzten digitalen Welten ist es schon normal, als Avatar zu agieren, den man individuell modellieren kann. Eine eigene Wirtschaft – die "In-Game-Economy" – gibt es schon lange. Damit man sich mit realem Geld (also harter Währung) digitale Gimmicks, Eigenschaften oder Ausrüstungsgegenstände kaufen kann.
Welche Metaverse gibt es schon? Die Platzhirsche
Während manche erst auf der Ebene der Ankündigung stehen, sind andere schon einen Schritt weiter. Es gibt schon aktive Player im Metaverse-Universum. Wir stellen hier folgende drei vor: Decentraland, The Sandbox und Axie Infinity
- Decentraland
Einer der größten Player. Die User kreieren – in Form von Avataren – die Community. Es gibt keine festen Vorgaben oder Aufträge, wie sonst bei Computerspielen. Im Kern dieser Plattform geht es um den Erwerb virtueller Grundstücke und deren Bebauung. Eine Investmentgesellschaft beispielsweise hat für über 900.000 US-Dollar ein Grundstück in Decentraland. Sie hat dort das virtuelle Einkaufszentrum Metajuku errichtet – und sich dabei das Tokioter Harajuku-Viertel als Vorbild genommen. User können aber auch Spiele erstellen und verkaufen sowie digitale Assets erwerben oder an Veranstaltungen teilnehmen. Die Mana dient als Kryptowährung. Sie basiert auf der Ethereum-Blockchain. - The Sandbox
Auch hier sind der Erwerb von Land und Gegenständen und die Produktion und der Verkauf von kleinen Spielen die zentralen Elemente. The Sandbox hat beispielsweise 166.464 Länder mit einem geschätzten Gesamtwert von 1 Milliarde Dollar. Ein Land ist ungefähr ein Hektar groß. Wer Sandbox besucht, wird wohl enttäuscht sein! Das Ganze ist weit entfernt von hyperrealistisch. Die Sandbox-Creators sagen selbst: Diese digitale Welt befindet sich noch in einer Art virtuellen Steinzeit. Die Avatare wirken noch wie Legofiguren. - Axie Infinity
Axie Infinity ist ein stark vom Pokémon-Universum inspiriertes Blockchain-Spiel. Es setzt ein "Play to Earn"-Konzept ein und basiert auch auf der Ethereum-Blockchain. Sogenannte "Axies" können gezüchtet, gefüttert und trainiert werden. Neben den Axies können auch Ausrüstungsgegenstände und Landparzellen als NFTs käuflich erworben werden. Verdienen kann man durch erfolgreich absolvierte Kämpfe der eigenen Axies.
Eines oder viele Metaverse? Drei Szenarien.
Es scheint zwar eine große Vision vom Metaverse zu geben – was beim Aufbau dieser virtuellen Welt aber hinzukommt: Jedes Unternehmen, welches das Metaverse vorantreiben möchte, verfolgt seine eigene Version davon. Wird es somit mehrere Metaverse geben? Eine eindeutige Antwort darauf gibt es derzeit nicht. Die Entwicklung ist noch vollkommen offen. Der Unternehmensberater Deloitte hat drei mögliche Szenarien entworfen, in welche Richtung sich die neue virtuelle Welt entfalten könnte:
- Low Orbit
Das Metaverse wird zu einem fragmentierten Marktplatz ohne dominanten Player. Ein Marktplatz für besondere Zwecke, der andere Technologien zwar unterstützen, aber nicht ersetzen kann. Vor allem in Gaming, Sport, Entertainment und – in gewisser Weise – im Handel ist die Einbindung der User groß. Aber die Integration des Metaverse in das "reale" tägliche Leben bleibt schwierig. Der Einsatz für Unternehmen beschränkt sich auf bestimmte Team-Collaborations, virtuelle Konferenzen, Trainings mit Augmented Reality und digitale Zwillinge. - Double Star
Es gibt nicht bloß ein Metaverse. Eine Handvoll an Hauptakteur:innen wetteifern mit ihren Plattformen um Marktanteile. Die unterschiedlichen Ökosysteme konkurrieren mit exklusivem Content und Partnerschaften um die Usergunst. Es entstehen einzelne Mainstream-Metaverse für zahlreiche Applikationen, die aber nicht in Zusammenhang stehen. In weiterer Folge ist der User genötigt, für sich eine "Home"-Plattform zu wählen. - Big Bang
Ein offenes, interoperables Metaverse wird das dominante Interface. Darüber werden wir die meisten unserer täglichen Aktivitäten durchführen. Die physikalische und die digitale Welt werden fast nahtlos miteinander verknüpft. Die Identität im Metaverse ist gleichgestellt mit der des Users in der physischen Welt. Nicht einzelne Unternehmen werden das Metaverse anbieten, es wird ein offenes System mit zahlreichen Innovatoren geben.
Was ist die Zukunft des Internets: Web3 oder Metaverse?
So manche sehen im Metaverse die Zukunft des Internets. Aber ist es das wirklich? Denn neben dem Metaverse hat auch der Begriff "Web3" (oder Web 3.0) einen ordentlichen Hype in der Welt der Businesstechnologien ausgelöst. Und dieser beansprucht ebenfalls für sich, die nächste Evolutionsstufe des Internets zu sein. Auch wenn beide Begriffe in einigen zentralen Aspekten miteinander verknüpft sind, beschreiben sie doch unterschiedliche Konzepte.
Web3 soll – vereinfacht dargestellt – ein dezentralisiertes Internet werden: aufgebaut und distribuiert über die Blockchain (siehe weiter unten) und dezentrale, autonome Organisationen (DAO). Die Idee dahinter: Das Internet soll demokratischer werden. Keine Kontrolle oder Aufsicht durch Staaten oder Großunternehmen. Jeder kann mitmachen. In der Theorie besitzen die User die Hardware, über die das Web3 laufen wird (Server, Netzwerke, Systeme, über die Applikationen laufen und Daten gespeichert werden). Die Blockchain macht jede Transaktion transparent – also nachvollziehbar. Die User sollen auch Mitbestimmungsrechte über die für das Web3 geltenden Regeln, Vorschriften und Nutzungsbestimmungen haben.
Warum heißt es Web3? Weil es als die dritte große Evolutionsstufe des Internets gesehen wird – nach dem WWW (Web1) und dem User-generated Web (Web2 oder Social Media).
Und was ist nun der große Unterschied zum Metaverse? Betrachtet man es rein technisch, heißt es simpel: Web3 könnte das Backend des Internets der Zukunft darstellen. Das Metaverse kann hingegen als Interface für Consumer und Creators betrachtet werden, bei dem die Blockchain ebenfalls eine wichtige Rolle spielen wird. Um dieses digitale Ökosystem zu ermöglichen, werden zahlreiche andere Technologien entscheidend sein.
Warum ist die Blockchain zentral für das Metaverse?
Die Blockchain wird zuerst immer mit Kryptowährungen in Verbindung gebracht. Sie liefert aber auch die Grundlage für notwendige Funktionen des Metaverse. Hinsichtlich Technik und User-Akzeptanz schafft diese virtuelle 3D-Welt eine ideale Umgebung für Blockchain-Lösungen. Doch was steckt hinter dieser Technologie? Die Blockchain ist ein digitales System, in dem Transaktionen zwischen mehreren Partnern auf eine nachprüfbare und sichere Art und Weise aufgezeichnet werden. Man kann sie sich als dezentrales Register vorstellen, das aus einer kontinuierlich erweiterbaren Liste aus Datensätzen (den Blöcken) besteht. Diese Datenblöcke sind kryptografisch signiert und miteinander verbunden. Damit können sie (fast) nicht manipuliert werden.
Welche vier Merkmale hat die Blockchain?
- Dezentralität:
Es gibt keine zentrale Stelle, welche die Daten bzw. die Blockchain verwaltet und die Transaktionen kontrolliert. Die Datensätze werden in einer Art dezentraler Datenbank gespeichert, die auf einer Vielzahl von Rechnern (Nodes) im Netzwerk redundant gehalten wird. Jeder Teilnehmer kann über eine komplette Kopie der aktuellen Blockchain verfügen. - Verlässlichkeit:
Jeder Block erhält einen digitalen Fingerabdruck, den sogenannten "Hash". Und jeder Block beinhaltet den Hash des vorangegangenen Blocks (also quasi dessen codierten Inhalt). So sind alle Blöcke miteinander verkettet. Diese Datensätze können nicht unbeachtet verändert werden, da sie durch die Teilnehmer der Blockchain geprüft werden. - Transparenz:
Jeder Teilnehmer kann die in der Blockchain gespeicherten Datensätze sichten. - Sicherheit:
Durch Kryptografie wird die nicht fälschbare Signatur von Transaktionen sichergestellt. Zudem ist ein endgültiger Datenverlust nur im unwahrscheinlichen Fall möglich, dass sämtliche Teilnehmer ausfallen.
Wo wird die Blockchain schon eingesetzt?
Die Blockchain ist schon jetzt technische Grundlage, um zahlreiche Lösungen effektiv umzusetzen.
Drei Beispiele.
- Supply Chain Management:
Lieferketten haben oft komplexe Strukturen, viele Beteiligte sowie verschiedenste Material- und Informationsströme. Produktionsschritte werden an Zulieferer ausgelagert, die wiederum Unter-Zulieferer beauftragen. Es entstehen Datensilos, Probleme mit Schnittstellen sowie Fragen der Datensicherheit und der Datenhoheit. Dadurch wird es schwer, den Überblick über die gesamte Lieferkette zu behalten. Die Blockchain kann hier für die notwendige Transparenz bis hin zum Endkunden sorgen. Ob Anbaumethoden, die Einhaltung von Arbeitsschutz- und Umweltvorschriften oder die Herkunft von Rohmaterialien – die notwendigen Informationen können in der Blockchain lückenlos dokumentiert werden. - Energiebereich:
Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Solar- und Windenergie wird das Energiesystem immer dezentraler. So kann theoretisch jeder Hausbesitzer mit einer Photovoltaikanlage zum Stromverkäufer werden. Mit der Blockchain können Erzeuger und Verbraucher ohne Zwischenhändler zusammengeschaltet werden. Zu den möglichen Anwendungen zählen etwa die Abrechnung von Micro-Payments beim Aufladen von E-Autos, der Handel von selbst produziertem Sonnenstrom unter den Bewohnern eines Mehrparteienhauses – etwa im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Viertel Zwei – oder das Anbieten von individuellen Stromtarifen. - E-Government:
Eine auf der Blockchain basierende digitale Identität kann die Behördengänge reduzieren und Freiräume in der Verwaltung schaffen. Von der Unternehmensgründung bis zum Bankwesen ist so eine rechtssichere Abwicklung von Geschäften möglich. Sie erhöht auch die Transparenz im Umgang mit Daten in der öffentlichen Verwaltung. In Estland kann man solch eine digitale Identität, die sogenannte "e-residency", bereits beantragen.
Warum sind NFTs die Basis für die Metaverse-Wirtschaft?
Mit dem Metaverse soll der Aufbau einer digitalen Gesellschaft erfolgen. Jede Gesellschaft braucht eine funktionierende Wirtschaft! Im Metaverse hängt die Wirtschaft von der Authentifizierung der digitalen Güter und Werte ab. Unternehmen und User sollen Content, Services und virtuelle Assets für das Metaverse kreieren können. Durch NFTs (Non Fungible Tokens) werden sie geschützt und sicher verkauft. Wem gehört beispielsweise dieses virtuelle Stück Land? NFTs sind das beste Beispiel dafür, wie die Blockchain-Technologie genutzt werden kann, um das Eigentum an digitalen Vermögenswerten zu verifizieren. Sie werden der Dreh- und Angelpunkt der Metaverse-Ökonomie, weil sie die Beglaubigung von Besitz und sogar die Identität sicherstellen.
Was sind eigentlich NFTs?
Ein Non Fungible Token ist ein nicht austauschbarer Vermögenswert. Dieser ist einzigartig und repräsentiert ein ganz konkretes Asset. Über ein NFT kann grundsätzlich nur dessen Eigentümer verfügen. Dieses Token ermöglicht den eindeutigen Nachweis der Eigentümerschaft. Ein NFT kann alles sein, was sich digitalisieren lässt – sei es eine Sammelkarte, eine Figur in einem Game, ein virtuelles Grundstück, Musik oder Krypto-Kunst. Es kann aber auch ein Vertrag, Ausweis oder Dokument sein.
Bei der Kryptowährung hingegen sind alle Tokens fungibel (austauschbar). Es ist wie bei physischem Geld. Es ist egal, welchen Zehn-Euro-Schein man verwendet: Der Wert ist immer zehn Euro. Man kann dafür aber auch zwei Fünf-Euro-Scheine verwenden. Diese Tokens sind somit austauschbar. NFTs basieren (wie Kryptowährungen) auf der Blockchain-Technologie. Das Speichern des Tokens in der Blockchain macht es einzigartig, unveränderbar und rückverfolgbar.
Welche Summen bringen NFTs?
Vor allem am Kunstmarkt erleben NFTs einen regelrechten Hype. Sie werden intensiv gehandelt. Hier sind es zum Beispiel digitale Bilddateien, die als Einzelstücke gekennzeichnet sind. Folglich können sie als Unikate vermarktet werden. So war der 11. März 2021 für NFT-Kunst ein denkwürdiger Tag: Denn da wurde "Everydays – The First 5000 Days" von Mike Winkelmann (besser bekannt als Beeple) versteigert. Das ist eine 319 MB große Datei, die aus 5.000 einzelnen Fotos besteht. Das Höchstgebot lag bei 42.329,453 Ether. Zum damaligen Wert dieser Kryptowährung waren das umgerechnet über 69 Millionen Dollar.
Es muss aber nicht Kunst sein: NFTs können auch digitale Fanartikel eines Fußballklubs sein. Der Fußballklub Manchester United hat damit begonnen, digitale Fanartikel zu erstellen und zu vermarkten. Diese können von Fans als NFTs gekauft werden. Die US-Basketball-Liga NBA setzte Videosammelkarten, die jeweils einen bedeutenden Moment der NBA-Geschichte zeigen, in Form von NFTs um. Der bislang teuerste Moment wurde für über 380.000 US-Dollar verkauft und zeigt einen Dunk von LeBron James.
Welches wirtschaftliche Potenzial hinter NFTs allgemein steckt, zeigt OpenSea, das – nach eigenen Angaben – der größte NFT-Marktplatz ist. Dort wurden laut Forbes-Magazin zu Hochzeiten NFTs im Wert von 250 Millionen US-Dollar gehandelt – pro Tag wohlgemerkt!
Wo kann ich NFTs kaufen?
Es bestehen mehrere Plattformen, auf denen man NFTs kaufen kann – unter anderem Binance, OpenSea, SuperRare oder Rarible. Der Kauf über die Handelsplätze erfolgt meist über die Ethereum-Blockchain. Für den NFT-Kauf braucht man daher die Kryptowährung Ether.
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