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Kerzenschein und Sternspritzer: So gelingen Handyfotos bei wenig Licht

In der dunklen Jahreszeit strahlen viele Motive umso heller. Natürlich wollen wir diese Szenen stimmungsvoll mit dem Smartphone einfangen. Aber wie?

Wenn die Kameraeinstellung nicht passt, rächt sich das auf dem Foto: Verschwommene Gesichter, zu helle oder zu dunkle Bilder. Wenn’s ganz wild wird, nenne ich das Ergebnis „Farbengatsch“ – als hätte jemand in den Farbtönen gewühlt. Glücklicherweise geben uns die heutigen Smartphones schon viele Hilfestellungen.

Bessere Ergebnisse im Nachtmodus

Sieh nach, ob dein Handy mit verschiedenen Modi ausgestattet ist. Beim Nachtmodus passt sich das Gerät auf den geringeren Lichteinfall an. Probiere aus, ob der Nachtmodus bei unbeweglichen Motiven wie brennenden Kerzen und auch bei Personen gut funktioniert. Bist du nicht zufrieden oder hat dein Handy diesen Modus nicht, kannst du einige manuelle Einstellungen treffen. Folge mir dazu auf eine kurze Einführung in die Fotografie.

Vom Verwischen und Blenden

Beim Fotografieren kann man zwar viel tricksen, aber die Verschlusszeit, auch Belichtungszeit genannt, will gelernt sein. Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange die Kameralinse geöffnet ist – und folglich, wie viel Licht eindringen kann. Bei Sonnenschein reicht da schon eine Hundertstel- oder eine Tausendstelsekunde und so lassen sich sogar schnelle Bewegungen problemlos aufnehmen. Aufnahmen im Dämmerlicht oder bei Kerzenschein hingegen geraten bei dieser Belichtungszeit sehr dunkel, hier wirst du eine Zehntel- oder vielleicht auch eine Sekunde brauchen. Eine ziemlich lange Zeit, wenn sich das Motiv bewegt. Die Gegenspielerin der Verschlusszeit ist die Blende – sie bestimmt, wie weit die Linse geöffnet ist. Am einfachsten übernimmst du die vom Gerät vorgeschlagene Blende.

Kerzenlicht ist sehr stimmungsvoll, aber eine Herausforderung beim Fotografieren

Unbewegte Objekte fotografieren

Bleiben wir vorerst bei unbeweglichen Dingen. Wenn du etwa den Adventkranz oder eine beleuchtete Straße mit langer Verschlusszeit fotografierst, werden die Fotos sehr weich, die flackernden Kerzen sehen fließend aus. Bei einer Belichtungszeit von 1/80 Sekunde oder länger (also 1/50, 1/10, 1, etc.) solltest du ein Stativ verwenden. Hast du keines zur Hand, kannst du das Handy vielleicht an einem Gegenstand oder mit einem Pop Socket anlehnen. Stell den Selbstauslöser (Timer) auf ein paar Sekunden, sodass du das Handy beim Abdrücken nicht bewegst.

Bewegte Objekte fotografieren

So, wie geht das bei aufgeregten Kindern vor dem Christbaum? Hier muss die Verschlusszeit kurz bleiben. Ein paar technische Möglichkeiten stehen dir noch zur Verfügung: Mit dem ISO-Wert kannst du ebenfalls die Helligkeit von Fotos bestimmen: je höher der Wert, desto heller. Ist der ISO-Wert aber sehr hoch, kann das sogenannte Rauschen entstehen: Im dunklen Bereich entstehen Flecken in verschiedenen Farben – als würde die Software noch den kleinsten Farbton aus dem Schwarz pressen wollen.

Prüfe, ob die HDR-Funktion aktiviert ist. Diese Technologie nimmt mehrere unterschiedlich belichtete Bilder gleichzeitig auf, die anschließend übereinandergelegt werden und zusammengesetzt harmonisch aussehen.

Bist du noch immer unzufrieden mit dem Ergebnis, helfen zusätzliche Lichtquellen. Es muss aber nicht gleich der Scheinwerfer sein – vielleicht kommst du mit noch mehr Kerzen oder indirekter Deckenbeleuchtung aus.

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Blitzen oder nicht?

In der Low-Light-Fotografie kommst du um eine Frage nicht herum: Mit Blitz oder ohne? Dafür solltest du wissen, dass der Kamerablitz die Farbe des Sonnenlichts nachahmt, deren Licht viel weißer ist als deine kuschelige Winterstimmung. Das Ergebnis sind oft bleiche Gesichter und harte Schatten. Wenn verfügbar, passe den Weißabgleich an – hier kannst du zwischen Sonnenschein, bewölktem Himmel und eben Kunstlicht wählen.

Der Blitz hat nur eine bestimmte Reichweite. Ein kleineres Zimmer kann er vermutlich gut ausleuchten – das Wiener Riesenrad beeindruckst du damit aber nicht. Bei Landschaftsaufnahmen wird der Blitz also nicht viel nützen, sondern nur deinen Akku beanspruchen. Bei Regen, Nebel oder Schnee siehst du nur überbelichtete und unscharfe Wassertropfen am Foto.

Den Moment genießen

Kennst du diese Szene auch bei Festen mit Familie und Freunden? Eine Gruppe möchte ein Foto haben und schon eilen drei Fotografen gleichzeitig zu Hilfe? Dann ist bestimmt kein Foto dabei, auf dem alle in die Kamera blicken. Also: Die Person mit der besten Kamera bestimmen, mittig vor die Gruppe stellen und alle gleichzeitig in dieselbe Richtung lächeln!

Bei aller Foto-Euphorie solltest du aber auch eines tun: Das Smartphone dann wieder beiseitelegen und im Hier und Jetzt den Abend genießen. Frohes Feiern!

Geschenkidee

Schon daran gedacht, ein Handy mit Top Kamera unter den Christbaum zu legen? Klick dich doch durch unseren Geschenke-Ratgeber. Einen Überblick über alle A1 Aktionen findest du hier.

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