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Let's be honest: Fairphone 5 Test

Neues Handy mit gutem Gewissen: Wer sich für ein Fairphone entscheidet, tut der Umwelt einen Gefallen.

​​​​​​​ Es ist das wohl am leichtesten reparierbare Smartphone am Markt, kommt mit extrem langem Softwaresupport und wird so umweltschonend wie möglich produziert. Bedeutet das Kompromisse bei der Qualität? - Im Test alles rund um das neue Fairphone 5.​​​​​​​​​​​​​

Fairphone 5 im Test | Das wichtigste in Kürze

Kaum eine Branche macht ein größeres Geheimnis rund um die Herkunft der Rohstoffe für ihre Produkte als die Elektronik. Insofern ist es bemerkenswert, dass Fairphone dafür garantiert, dass 70 Prozent ihrer verbauten Materialien aus wiederverwerteten Quellen oder transparenten Lieferketten kommen. Für jedes einzelne verkaufte Fairphone bekommen die Arbeiter in den Fabriken außerdem eine Prämie - einzigartig am Smartphone Markt.
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So nebenbei gibt es auf das Fairphone 5 Jahre Garantie - auch nicht gerade häufig unter Smartphone Herstellern. Nachhaltigkeit lautet also das Motto. Und dem bleibt Fairphone in jeder Hinsicht treu: Es gibt 8 Jahre garantierten Software-Support, darin inkludiert sind 5 große Android Updates. Wer also sein Smartphone unter Berücksichtigung von Langlebigkeit aussucht, sollte einen Blick auf das neue Fairphone 5 werfen!

Fairphone 5 im Test | Modulares Design

​​​​​​​Das Fairphone 5 ist nicht gerade ein stylisches Smartphone. Der modulare Aufbau und die hohe Reparierbarkeit haben seinen Preis. Es ist deutlich dicker als die meisten anderen Smartphones. Auch die Einfassung des Displays an der Front ist breiter als beim Mitbewerb. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen liegt es gut in der Hand. Kombiniert mit dem relativ hohen Gewicht von 212 Gramm sorgt es dafür, dass es sich gut in die Handflächen anschmiegt. Insgesamt wirkt das Smartphone also etwas altbacken. Andererseits wird man mit 5 Jahren Garantie belohnt - sehr außergewöhnlich in Zeiten geplanter Obsoleszenz.
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Die Rückseite ist, wie es sich für ein modulares Smartphone gehört, ohne Werkzeug abnehmbar. Ganz so, wie es früher bei jedem gewöhnlichen Handy der Fall war. Ein mittlerweile seltenes Unikum in der Smartphone Welt. Dennoch hat es Fairphone geschafft, das Smartphone IP 55 und nach MIL-STD-810H zu zertifizieren. Es ist also robust gegenüber Stürzen und gleichzeitig Spritzwasser geschützt. Bemerkenswert angesichts der Bauweise.

​​​​​​​Wer einen Blick in die Eingeweide des Handys wagt wird merken, dass alles sehr aufgeräumt wirkt. Alle Teile lassen sich mit einem handelsüblichen Schraubenzieher auseinander nehmen. Wer zum Beispiel aufgrund eines Bruchs ein neues Display braucht, geht einfach auf die Fairphone Webseite und bestellt das notwendige Ersatzteil. Wer schon einmal deine Glühbirne gewechselt hat sollte dann mit dem Tausch keine Probleme haben - beim Ersatzteil ist eine Anleitung bzw. der Link zum entsprechenden Youtube-Video dabei.

Fairphone 5 im Test | Erstmals mit OLED Display

Zum ersten Mal in der Fairphone Geschichte wurde beim 5. Modell ein OLED Display verbaut. Das sorgt für kontrastreiche Inhalte und brillante Farben. Mit 1.224 x 2.700 Pixel/Zoll bietet es auch eine hohe Auflösung. Allerdings kommt es ohne HDR10+ Support und ohne 120 Hz - die Bildwiederholfrequenz liegt bei 90 Hz. Das ist natürlich immer noch besser als beim iPhone 15, andererseits sind bei Android auch in der Einsteiger-Klasse mittlerweile 120 Hz Standard. Im Auslieferungszustand ist übrigens der 60 Hz Modus aktiv - auf die 90 Hz muss also selbstständig gewechselt werden.

​​​​​​​Insgesamt macht das Display aber einen recht soliden Eindruck. Leider ist kein optischer Fingerabdrucksensor integriert - der befindet sich im Power Button auf der rechten Seite. Vermutlich hätte das der einfachen Reparierbarkeit geschadet. Wer möchte, kann alle möglichen Einstellungen am Display vornehmen. Dank OLED gibt es auch ein Always On Display, allerdings kann nicht auf den eigenen Geschmack angepasst werden. Interessant ist noch der Menüpunkt Extradunkel - bei entsprechend schlechter Beleuchtung (zum Beispiel nachts im Bett) kann das Display zwecks Augenschonung nochmal extra gedimmt werden.

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Fairphone 5 im Test | Ausstattung und Software

Was die Software anbelangt, gibt es nur Gutes zu berichten: Das Fairphone 5 kommt mit einem so gut wie komplett unmodifizierten Android 13. Somit ist auch keinerlei Bloatware auf dem Smartphone - bis auf die üblichen Google-Apps kommt das Smartphone also mit einer blütenweißen Weste. Weit mehr als das berühmte Tüpfelchen auf dem i stellt allerdings das Update-Versprechen dar: 5 Jahre System und 8 Jahre Support-Updates sind garantiert. Somit wird es auch das Android 18 Update bekommen. Einzigartig.
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Da fragt man sich natürlich, weshalb das bis auf Apple niemand anderer schafft. Ein Grund dafür liegt am verbauten Prozessor: Es handelt sich um den Qualcomm QCM6490 - der kommt nämlich entgegen vieler anderer Qualcomm SoCs mit erweitertem Support. Der Prozessor an sich bietet eine solide Leistung, die an jene des Galaxy A54 herankommt. Gute Mittelklasse also, die alltägliches mühelos schafft und nur bei wirklich außergewöhnlicher Belastung in die Knie geht. Einziger Flaschenhals dürften die 8 GB Arbeitsspeicher sein: Für Android 13 ist das zwar noch genug. Ob es dann auch für Android 18 in 5 Jahren ausreicht, ist die andere Frage.

Fairphone 5 im Test | Kamera

Das Fairphone 5 kommt mit zwei Kameras: Eine 50 MP Hauptkamera und eine 50 MP Ultraweitwinkel Kamera - ganz ähnlich also wie beim Fairphone 4. Auf den ersten Blick eine gute Kombination. Immerhin bieten 50 Megapixel genug Freiraum, um Ausschnitte zu vergrößern und klar, helle Bilder einzufangen.​​​​​

​​​​​​​In der Praxis trifft das für die Hauptkamera durchaus zu. Sowohl Tags, als auch nachts sind anständige Aufnahmen mit natürlichen Farben und genug Dynamikumfang möglich. Dank der 50 Megapixel sehen auch Bilder im via Toggle anwendbaren 2-fach Crop gut genug aus, um beispielsweise via Instagram gepostet werden können.
Vorher
Ultraweitwinkel
Einen etwas anderen, nämlich leider minderwertigeren Eindruck macht die Ultraweitwinkellinse. Hier würde man sich bei 50 Megapixel etwas mehr erwarten - bei genauerem Hinsehen merkt man dass Details verloren gehen und Kontraste teilweise absaufen. Für Schnappschüsse ist sie in Ordnung, wer schöne Aufnahme möchte sollte sich aber mit der Hauptkamera begnügen.

Fairphone 5 im Test | Akku

​​​​​​​Das erfreuliche am Fairphone ist nicht so sehr der Akku an sich: Mit 4.200 mAh ist er weder außergewöhnlich stark oder schwach. Dafür lässt er sich aber problemlos tauschen. Und das könnte vor allem bei längeren Wanderungen bzw. Abenteuern ohne Lademöglichkeit als großer Vorteil erweisen. Es muss keine schwere und klobige Powerbank mitgeschleppt werden, sondern einfach nur 2-3 leichte Ersatzakkus. Für eine volle Ladung muss man etwa 50 Minuten einplanen.​​​​​

Fairphone 5 im Test | Fazit

Das Fairphone 5 ist so etwas wie ein Einzelkämpfer auf dem Smartphone Markt. Es fällt weniger durch sein Display, die Kamera oder die Leistung auf. Vielmehr liegt der Fokus eindeutig in der Nachhaltigkeit: Es ist extrem leicht zu reparieren, es ist aus nachhaltig erzeugten Rohstoffen gefertigt und wird unter fairen Bedingungen hergestellt. Somit ist es so etwas wie ein Smartphone mit Fairtraide Siegel und Bio-Zertifikat. Nicht unbedingt sexy, dafür zukunftsträchtig und verantwortungsvoll.

​​​​​​​Die Frage ist, wie viele Käufer sich nicht durch das Bling-Bling der anderen Hersteller ablenken lassen. Und für ihr gutes Gewissen dazu bereit sind, auf eine gute Kamera, ein besseres Display oder mehr Leistung zu verzichten - das alles bekommt man nämlich teilweise deutlich günstiger. Das Fairphone 5 bleibt trotz allem aber ein guter Showcase um zu zeigen, dass es auch anders geht.
 
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Fairphone 5 - technische Daten
 
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Dimensionen 161.6 x 75.8 x 9.6 mm | 212 Gramm
Display 6,46 Zoll FHD OLED, 2.700 x 1.224 Pixel = 459 Pixel/Zoll | 90 Hz Bildwiederholrate | max. 880 nits
Sekundäres Display -
Display-Gehäuse Verhältnis 82,7 Prozent
Hauptkamera 50 MP, f/1,9 | Brennweite: 24mm - Kleinbild | PDAF | OIS
Sekundärkamera 50 MP, f/2,2 | Brennweite: 14 mm - UWW
Dritte Kamera 2 MP, f/2,4 - Tiefe
Vierte Kamera -
Frontkamera 50 MP, f/2,5
CPU Qualcomm QCM6490 (6 nm) | Octa-core (1x2.7 GHz Cortex-A78 & 3x2.2 GHz Cortex-A78 & 4x1.9 GHz Cortex-A55)
GPU Adreno 643
RAM 8 GB
Speicher 256 GB - via Micro SD erweiterbar
Akku 4.200 mAh, austauschabar, Fast Charging Wired (30 Watt)
Konnektivität Bluetooth 5.2 | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e, dual-band, Wi-Fi Direct
5G ja
Zertifizierung IP 55, MIL-STD-810H
Biometrie kapazitiver Fingerabdrucksensor an der Seite