Samsung Galaxy Z Flip7 im Test: Das beste Foldable bisher? - A1 Blog
Allerdings ist auch bei der 7. Auflage der Galaxy Z Flip Reihe noch nicht alles Eitel Wonne. Dazu zählen die eher gemütliche Ladegeschwindigkeit, das zwar größere, aber funktionell immer noch etwas eingeschränkte Außendisplay und der nicht unbedingt als High-End geltende verbaute Prozessor. Positiv: Handling (klappen macht Spaß), Kamera und Software. Im Test alles rund um die Stärken und Schwächen des neuen Galaxy Z Flip7.
Schlankes Design mit platzfüllendem Außendisplay
Die erste Auffälligkeit und gleichzeitig lang ersehnte Änderung ist die Tatsache, dass das Außendisplay nun (endlich) die volle Fläche einnimmt. Gleichzeitg ist die Einfassung extrem schmal - das sorgt schon für einen ziemlich guten ersten Eindruck.
Etwas schade ist allerdings, dass sich alleine über das Außendisplay immer noch nicht alle Funktionen nutzen lassen. Man kann zwar auf zahlreiche Widgets, die Kamera oder Gemini zugreifen. Viele Apps lassen sich aber immer noch nicht nutzen. Nur eine Handvoll Apps kann am Cover nativ verwendet werden (Maps, YouTube, Netflix, Messages), aber sie laufen immer noch in einer Art widget-ähnlichem Container. Einen echten Task-Switcher, um zwischen den Apps zu wechseln, gibt es nicht – wenn man zu einem anderen Widget-Screen wechselt, muss zum Beispiel Maps neu gestartet werden (dein letzter Standort bleibt allerdings gespeichert). Dennoch ist das große, nun mit 120 Hz ausgestattete vollformatige Außendisplay ziemlich gut geworden. Unterbrochen wird es nur mehr durch die Kameras und den Blitz - das tut der Sache jedoch keinen Abbruch. Geschützt ist es durch Gorilla Glas Victus 2.
Aufgeklappt ist es quasi eine Kopie des Galaxy S25 Edge: Zwar nicht ganz so schlank, dennoch schlanker als sein Vorgänger und deutlich weniger dick als beispielsweise ein Galaxy S25. Das Display ist leicht auf 6,9 Zoll gewachsen. Die Falz sieht und spührt man kaum noch - aufgeklappt kann man es also als vollwertiges Smartphone betrachten. Das gilt auch für die Displaytechnik an sich: Dank LTPO AMOLED, HDR10+ Support und 2.600 nits muss es den Vergleich mit seinen aktuellen Galaxy Kollegen nicht scheuen.
Selbstverständlich ist das innere Display gegen Kratzer nicht besonders gut geschützt. Wobei das kein Nachteil sein muss, in der Hosentasche trägt man das Handy ohnedies im zusammengeklappten Modus. Das Galaxy Z Flip7 ist IP 48 geschützt - also sehr widerstandsfähig gegen Wasser, bei Staubpartikeln kleiner 1mm sollte man aber aufpassen.
Das Scharnier lässt sich studenlos in fast jedem beliebigen Winkel öffnen. Es klappt bei etwa 10° Öffnung mit einem sehr angenehmen "Schnapp" Geräusch zusammen. Der Klappmachanismus wirkt zu keinem Zeitpunkt instabil oder fragil - man kann davon ausgehen, dass er tausende Klappmanöver problemlos übersteht. Hier hat Samsung ganze Arbeit geleistet.
Nicht das stärkste Galaxy, dafür mehr Ausdauer und viel KI
Im Gegensatz zur Galaxy S25-Reihe ist das Z Flip7 nicht mit dem allerstärksten Chipsatz bestückt. In ihm werkt ein Exynos 2500 (3nm) aus dem Hause Samsung. Das mag für alle jene, die sich angsichts des hohen Preises nur das Beste wünschen ein Nachteil sein. In der Praxis fühlt sich das Z Flip7 jedoch genauso schnell an wie alle andere aktuelle Samsung Devices. Zudem lässt die übrige Ausstattung kaum Wünsche offen: Schnelles USB 3.0, viel Arbeitsspeicher (12 GB) und das Versprechen, ihm ganz 7 Jahre lang Updates zu spendieren.Außerdem ist der Akku deutlich ausdauernder als beim Vorgänger - mit einer Kapazität von 4.300 mAh kommt man nun ziemlich sicher sorgenfrei durch den Tag. Leider gibt es bei Samsung aber nach wie vor kein echtes Fast Charging, bei 25 Watt ist Schluss. Wer also schnell Energie benötigt, wird diese Eigenschaft nicht unbedingt zu schätzen wissen.
Als Betriebssystem kommt neben Android 16 One UI 8 zum Einsatz. Die aktuellen Foldables sind Samsungs erste Modelle mit dem neuen Update. Mit dabei sind natürlich alle derzeit verfügbaren Galaxy AI Funktionen inklusive Gemini. Hier gibt es also keinerlei Abstriche gegenüber anderen aktuellen Samsung High-End Modellen.
Gewohnte Kamera Kost mit guten Ergebnissen für den Alltag
Das Jahr 2025 dürfte für Samsung nicht der richtige Zeitpunkt gewesen sein, um am Kamera-Setup der Flip-Serie etwas zu ändern. Das ist insofern verständlich, als sich die Bauweise von Klapp-Smartphones nicht gerade gut für riesige Kamera Module oder große Sensoren eignet. Das letzte größere Update gab es mit dem Galaxy Z Flip6 (Hauptkamera von 12 auf 50 Megapixel gewachseln). Das Galaxy Z Flip7 hat das Setup 1:1 übernommen.Das bedeutet also: Sehr ähnliche Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr. Für Tele eignet sich das Setup nur begrenzt, wiewohl der 2-fach Zoom durch Sensor Crop sehr anständig realisiert wurde. Bei Vergrößerungen ab dem Faktor 5 zeigen sich dann aber schon sehr klare Schwächen. Die Selfie Kamera spielt aufgrund der Bauweise nur eine untergeordnete Rolle - beim Z Flip7 macht es natürlich viel mehr Sinn, Selfies mit einer der Hauptkameras zu machen.
Da passt es ins Bild, dass nicht nur bei Selfies, sondern auch bei Portraitaufnahmen anderer Personen die Bauweise ihre Trümpfe ausspielt: Das Bild des Suchers kann auf das Außendisplay gelegt werden, also sieht die fotografierte Person immer ein Live Bild von sich selbst und kann ihren Gesichtsausdruck oder ihr Styling besser anpassen. Ähnliches gilt für Video: Das Flip7 kann wie ein Camcorder gehalten werden, das Live Bild sehen sowohl der Filmende, als auch die/der Gefilmte. Von der Tatsache ganz abgesehen, dass es sich durch seine Eignung als Stativ auch besonders gut dazu eignet, Langzeitaufnahmen bzw. Zeitraffer zu erstellen.
Durch seine Bauweise fühlt es sich ganz anders an mit dem Flip7 als mit einem konventionellen Smartphone Aufnahmen zu machen. Vor allem bei Portraitaufnahmen macht es viel mehr Spaß. Das hilft sehr, über die angesichts des Preises nicht ganz perfekte Linsen- bzw. Sensorausstattung hinwegzusehen.
Galaxy Z Flip7 Test | Fazit
Das Samsung Galaxy Z Flip7 kommt zwar ohne riesige Veränderungen. Dafür gibt es aber viele kleinere Verbesserungen. Die zeigen sich vor allem am neuen Look des Smartphones: Schlanker mit deutlich größerem Außendisplay, das bessere Scharnier und das größere Innendisplay. Damit sorgt es für ein deutlich moderneres Aussehen inkl. Wow-Faktor. Nicht zu vergessen: Die erhöhte Ausdauer dank des stärkeren Akkus.Die Stärken liegen außerdem an seiner Software inklusive der hohen Update-Garantie. Kleinere Einschränkungen sehe ich nur beim Außendisplay: Es ist schade, dass Samsung es nicht auch softwareseitig zu einem vollwertigen Bildschirm aufwertet. Vielleicht ist das aber nächstes Jahr der Fall.

Die Nachteile sind teilweise der besonderen Bauform geschuldet: Staub ist potentiell immer noch gefährlich für das Telefon. Außerdem gehört die Kamera sicher nicht zu den stärksten (wenn auch zu den besseren) und die Ausstattung mit dem Exynos SoC ist angesichts des Preises nicht ganz verständlich. Und es bleibt zu hoffen, dass Samsung seinen Modellen ganz allgemein kürzere Ladezeiten gönnt - das Z Flip7 ladet für ein Smartphone des Jahrs 2025 einfach zu lange.
Alles in allem ist das Galaxy Z Flip7 ein hervorragendes Foldable im Clamshell-Format. Wer das nötige Kleingeld hat, sollte es sich unbedingt einmal genauer ansehen.
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