Throwback: Als das Fernsehen senden lernte - A1 Blog

Videothek und Sendungen nachholen
Für uns ist es heute ganz selbstverständlich: Wir haben mit A1 XploreTV (je nach Tarif) bis zu 180 Sender, davon 135 in HD, jederzeit und überall, egal ob von zu Hause oder unterwegs, zur Verfügung. Wir können verpasste Sendungen nachholen, unser Lieblings-Programm vorab aufzeichnen lassen oder uns aus der reichhaltig mit Filmen und auch für jeden Geschmack gefüllten Videothek ein Programm aussuchen.
Wer hatte 1955 einen eigenen Fernseher?
1955 sah das noch ganz anders aus: Fernsehgeräte gab es anfangs hauptsächlich in Elektrogeschäften, Gaststätten und Kaffeehäusern. Die Gaststätten und Kaffeehäuser verkauften teilweise Sitzplätze für die bei der Bevölkerung äußerst beliebten und den Kinos Konkurrenz machenden Fernsehübertragungen. Bis zum Ende des Jahres waren immerhin 4.000 Fernsehgeräte im Land in Betrieb.

8.000 Schilling für einen Fernseher
Ganz billig war das Vergnügen nicht: Der Preis eines Fernsehempfängers betrug damals ungefähr 8.000 Schilling, was drei durchschnittlichen Monatsbezügen eines bzw. einer Angestellten entsprach. Das Versuchsprogramm, das nur an einigen Tagen in der Woche ausgestrahlt wurde, dauerte etwa eine Stunde und war über drei Fernsehsender in Wien, Linz und Graz zu empfangen. Im August 1955 sendete das Fernsehen insgesamt 12 Stunden Programm - 12 Stunden im ganzen Monat! In der sendefreien Zeit wurde über die Fernsehsender das Testbild, das zum Einstellen der TV-Geräte in den Haushalten diente, gesendet.
Zeit im Bild
Der ORF hatte eindeutig einen Bildungsauftrag: Neben Nachrichten – die Zeit im Bild wurde im Oktober 1955 von Teddy Podgorsky erfunden – wurden hauptsächlich Bildungs-, Kabarett- und Musikprogramme ausgestrahlt. Dabei war die erste große Übertragung die Wiedereröffnung des Burgtheaters am 15.Oktober 1955, für viele Österreicher:innen ein sehr bedeutsames und historisches Ereignis.Ein weiteres interessantes Faktum ist die überraschende Auswahl von Fernsehstudios: Ab 1957 nutzte das Fernsehen das ehemalige Palmenhaus in Schönbrunn als eben dieses und produzierte hier eine Vielzahl von Sendungen. In der großen und wunderschönen Halle des Palmenhauses wurden viele Unterhaltungssendungen und Bildungsprogramme produziert. Daneben gab es noch das Studio des Aktuellen Dienstes, in dem die Zeit im Bild, alle Sport- und Kulturprogramme sowie Produktionen wie die Programmvorschauen realisiert wurden.

Vom Ronacher auf den Küniglberg
Für große Shows wurde das Etablissement Ronacher im ersten Bezirk angemietet. Die administrativen Abteilungen des Fernsehens waren zunächst im an das Ronacher angrenzenden Bürogebäude, später in der Argentinierstraße im vierten Bezirk untergebracht. Mit der Übersiedlung auf den Küniglberg im 13. Bezirk wurden all diese Standorte aufgelassen und einer anderen Nutzung übertragen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Programm-Abwicklung im sogenannten ORF-Zentrum wurde die Ära des Farbfernsehens eingeleitet. Am 1. Jänner 1969 wurde die erste Farbfernseh-Sendung, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, ausgestrahlt.In den darauffolgenden Jahren wurden viele Theaterproduktionen und Shows im Studio 1 des ORF-Zentrums – TV-Theater genannt - produziert. Der Vergleich der Sendungen von damals mit den elektronischen Medien von heute könnte kaum unterschiedlicher sein. Die Pioniere des Fernsehens sorgten aber auch in den 50er Jahren und den späteren Jahrzehnten für Qualität und Vielfalt und legten den ersten Meilenstein auf einer langen digitalen Reise.
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