Safe & Sound: Die A1 Kids Watch im Test

Meine 8-jährige Tochter und ich durften zwei Wochen lang die A1 Kids Watch ausgiebig testen und berichten gerne über unsere Erfahrungen. Wir haben uns in der A1 Community beim Test-Wettbewerb beworben und wurden als Gewinner auserkoren! Der Wunsch meiner Tochter nach mehr Selbständigkeit und der Möglichkeit, sich freier in der Nachbarschaft bewegen zu können, gekoppelt mit der elterlichen Sorge und das Wissen um die Gefahren auf der Straße haben uns in der Entscheidung bestätigt, eine Smartwatch auszuprobieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Stattet man die Uhr mit einer SIM Karte aus, kann das Kind mittels Anruf oder Chat erreicht werden. Außerdem kann man (zumindest so die Theorie) das Kind mittels GPS orten. Letzteres sollte auf jeden Fall mit dem Kind besprochen werden, um das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern-Kind nicht zu gefährden – speziell bei älteren Kindern könnte das ein Thema sein. Hier nun unsere bisherigen Erfahrungen im Detail.

Keine Sorgen mehr: Mit der A1 Kids Watch immer mit dem Kind in Verbindung bleiben!

A1 Kids Watch Test | Erster Eindruck & Lieferumfang

A1 Kids Watch am Handgelenk

Die Uhr macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck – sowohl die Verarbeitung des Gehäuses, als auch des Armbandes sind sehr gut und die Ausgänge für die SIM Karte sowie für das Micro-USB-Ladekabel gut abgedichtet. Die Uhr ist zwar nicht wasserfest, wird aber als „spritzwasserdicht“ mit IP65 beworben. Wieviel Wasser die Uhr aushält haben wir nicht getestet. Das Uhrgehäuse ist mit ca. 38x49x19mm nicht wirklich klein, speziell bei einem zarten Kinderhandgelenk kann sie schon recht klobig wirken und beim Jackenanziehen stören. Andererseits wäre ein kleineres Display bzgl. Bedienbarkeit und Lesbarkeit kaum zu handeln, also ist die Größe unterm Strich gerechtfertigt.

A1 Kids Watch Test | Die inneren Werte

Die Schrift des Farbdisplays ist gut lesbar, die Farben ansprechend, Qualität: 240×240 Pixel. Die Bedienung des Touch-Displays ist kinderleicht – durch Wischen kann aus einzelnen Menüpunkten ausgewählt werden, durch das Antippen wird dann das jeweilige Untermenü aufgemacht. Kinder die bereits ab und zu mit dem elterlichen Handy oder einem Tablet spielen durften, werden sich hier rasch zurechtfinden – unsere Tochter hat keine Einführung gebraucht, sondern sich einfach durch die verschiedenen Punkte „durchgewischt“.

Die Menüpunkte, welche direkt auf der Uhr ausgewählt werden können, sind auf das Notwendigste beschränkt. Die ergänzende App jedoch, die auf dem/den Handy/s der Eltern zusätzlich installiert werden sollte, hat viele weitere Steuerungspunkte. Direkt über die Uhr können ausgewählt werden:

  • Kontakte: Nur gespeicherte Kontakte können mittels Ton- oder Videoanruf angewählt werden, zusätzlich können „Freunde“ – das sind andere Personen mit gleicher Smart-Watch – hinzugefügt werden (falls von elterlicher App erlaubt).
  • Chat: Das Kind kann Sprachnachrichten, Bilder oder Emojis an Personen aus Kontakte-Liste schicken, nützlich finden wir auch den Gruppenchat (Mama & Papa & Kind).
  • Kamera: Die Uhr hat eine Kamera, mit der man auch Videoanrufe tätigen kann – Qualität eher schlecht in Innenräumen, ganz ok bei guten Lichtverhältnissen und wenn die Uhr ganz still gehalten wird – eher schwierig bei unserer 8-jährigen aber das ist unserer Ansicht nach nicht das Hauptkriterium eine Smart-Watch anzuschaffen.
  • Galerie: Nur mittels Uhrkamera gemachte Fotos werden hier abgelegt, ein paar lustige Veränderungen mit Schnurrbart, Katzengesicht etc. können auch gemacht werden –  für uns vollkommen ausreichend.
  • Schrittzähler: Schritte, Kilometer und kcal werden angezeigt – ein Tages-Schritte-Ziel kann über die App eingestellt werden und die Eltern können über die App auch für erreichte Ziele loben, das wird dann auf der Uhr sichtbar.
  • Unterhaltung: Rechner, Stimmmodulator und ein Spiel „Hamster“ – diese können über die App auch deaktiviert werden. Uns hat die geringe Auswahl der Spiele nicht gestört. Das Display wäre sowieso zu klein für ausgefallenere Spiele, da gibt es aus unserer Sicht genug andere Spielkonsolen, Tablets etc.
  • Mehr (u.a. Wecker, Ziffernblatt ändern, Einstellungen): Der Wecker kann auf der Uhr und in der App eingerichtet werden. Bei der Lautstärke gibt es leider nur drei Einstellmöglichkeiten: lautlos, laut und sehr laut – die leiseste Einstellung ist bereits so laut, dass man z.B. beim Wecker sehr unsanft aus dem Schlaf rausgerissen wird. Das ist aus unserer Sicht weder einem Erwachsenen und schon gar keinem Kind zumutbar. Unsere Lösung: Wecker auf lautlos stellen; die Vibration ist recht stark und somit auch laut genug.
  • Erinnerung: Diese wird über die elterliche App eingerichtet, kann auf der Uhr angezeigt werden, das Kind wird an bestimmte Ereignisse erinnert. Leider hat das bei uns gar nicht funktioniert. Wenn wir eine Erinnerung (z.B. Geburtstag 2 Wochen später, 12-13 Uhr) eingerichtet haben, wurde ab dem nächsten Tag um 12 Uhr die Erinnerung ausgelöst, und zwar täglich um 12 Uhr und nicht am eingestellten Erinnerungstag. Wir haben es mehrmals versucht mit verschiedenen Terminen und immer mit gleichem Ergebnis. Für uns ist daher die Erinnerungsfunktion unbrauchbar.

A1 Kids Watch Test | Die App am elterlichen Smartphone

Die App kann auf mehreren Geräten (bei uns Mama + Papa Handy) eingerichtet werden und die Smart-Watch (z.B. Mittels des QR-Codes der Uhr) verknüpft werden. Anrufe & Videotelefonie können dann direkt über die App gestartet werden. Es ist jedoch auch möglich die Uhr direkt anzurufen ohne Verwendung der App – dann ist aber nur herkömmliche Telefonie ohne Video möglich.

Die App verfügt über sehr viele Einstellungsmöglichkeiten. Hier hat sich der App-Entwickler wirklich Gedanken gemacht, welche Dinge für die Nutzer von Bedeutung sein könnten. Würde die App auch wirklich einwandfrei funktionieren, wie sie konzipiert wurde, wäre das eine ausgesprochen tolle Entwicklung. Es sei gleich hier gesagt, dass die App noch einige Schwachstellen hat und man kann nur hoffen, dass diese demnächst behoben werden. Einige Einstellungen wurden bereits im vorherigen Punkt erwähnt. Auf weitere gehen wir noch hier ein:

  • Standort: Hier hat man die Möglichkeit des Live-Trackings (die Uhr sendet den Standort kontinuierlich – erfordert jedoch viel Batterie) oder Energiesparmodus (dabei wird der Standort der Uhr nur dann gesucht, wenn man das Aktualisierungssymbol drückt) – wir haben meistens den Energiesparmodus genutzt – wobei man sich nicht immer auf die Anzeige verlassen konnte, teilweise hat die Ortbestimmung nicht funktioniert. Glücklicherweise hat es während unserer Testphase ein Version-Update seitens des App-Anbieters gegeben und unserem Gefühl nach scheint die Ortbestimmung jetzt besser zu funktionieren, tw. muss man aber auch jetzt noch mehrmals die Ortsbestimmung auslösen, bis es funktioniert – dann entspricht aber die Anzeige des Standortes auch ziemlich genau dem tatsächlichen Aufenthaltsort des Kindes.
  • Chat: In diesem Unterpunkt kann ein Chat mit der Uhr oder der Gruppenchat genutzt werden. Zusätzlich zu Sprachnachrichten und Bilderversand können auch Nachrichten geschrieben werden (nur über App, Schreiben ist auf der Uhr nicht möglich). Leider werden Nachrichten von App zur Uhr (egal ob Bild, Sprache oder Text) oft nicht sofort übermittelt. Tw. dauert die Übermittlung lang (wird durch ein laufendes Rad angezeigt) oder endet erfolglos (rotes Rufzeichen). Meistens mussten wir drei bis fünf Mal das neuerliche Versenden auslösen, bis die Nachricht verschickt werden konnte. Von Uhr zur App funktioniert der Versand reibungsloser. Getestet wurde Zuhause mit WLAN-Empfang (Uhr & Handy) aber auch draußen mit 3G und LTE – hier haben wir keine großen Unterschiede im Versand/Empfang feststellen können.
  • Anrufen: Video- oder normaler Anruf – beides funktioniert gut, Videoqualität der Uhr ist eingeschränkt, die Tonqualität bei Voice-Call ist aber einwandfrei.
  • Mehr:
    • Sicherer Bereich – auf der Landkarte wird ein Umkreis eingestellt, sollte dieser vom Kind verlassen werden, wird man verständigt
    • Uhr-Kontakte – es können weitere Personen hinzugefügt werden und als Notfallkontakte definiert werden – für den Fall, dass das Kind den Notfallknopf mind. 3 Sek. drückt, werden alle Notfallkontakte verständigt – der Notfallruf funktionierte sehr gut
    • Schulzeit – kann für Vormittag und Nachmittag definiert werden. In dieser Zeit kann das Kind nur die Notfallkontakte anrufen oder den Notfallknopf drücken, alle weiteren Funktionen sind gesperrt – auch das hat bei uns gut funktioniert
    • WLAN – kann für die Uhr aktiviert werden, wenn verfügbar, verbindet sich die Uhr dann mit WLAN, läuft sonst je nach Signalstärke bis LTE (4G)
    • SMS-Whitelist – man kann definieren, ob die Uhr nur von den gespeicherten Kontakten Nachrichten empfangen kann oder von jeder beliebigen Telefonnummer – diese Einstellung finden wir sehr gut, um speziell Kinder in jungem Alter noch vor unkontrollierten Nachrichten/Spams zu schützen
    • Zeitgesteuertes Ein-/Ausschalten – es kann eingestellt werden, wann sich die Uhr einschalten (bspw. um 6:30 in der Früh) und ausschalten soll (zB. Um 19:00 Uhr) – das ist sehr gut, weil die Uhr nicht ständig online ist und so Kinder in der Nacht ungestört sind.

A1 Kids Watch Test | Unser Fazit

Die Uhr ist hochwertig verarbeitet und auch die Menübedienbarkeit für Kinder ansprechend. Die Funktionen der Uhr sind sehr gut und speziell für Kinder, welche die Uhr als Einstieg und zum Hinauszögern einer Handyanschaffung bekommen, bietet sie genügend Features. Am wichtigsten für uns und zu 100% erfüllt ist die Erreichbarkeit mittels Anruf – egal ob Video oder Voice-Call, beides funktioniert gut, mit kleinen Abstrichen für Videoqualität. Die App ist sehr gut durchdacht und auch die eingeplanten Features toll, an der Funktionstüchtigkeit der App muss der Anbieter aber noch arbeiten, weil diese nicht zuverlässig funktionieren. Zusammenfassend können wir den Kauf der Uhr empfehlen, besonders wenn bei weiteren App-Updates noch die Fehler behoben werden, worauf wir sehr hoffen.

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