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Stylisches Falten: Das Galaxy Z Flip5 im Test

Die Zeit des Faltens ist gekommen: Mit dem Galaxy Z Flip5 stellt Samsung die neueste Iteration seiner Foldables ins Rampenlicht.

Gegenüber den Vorgängern hat sich am Prinzip selbst wenig geändert – dafür wurde es aber an genau den richtigen Stellen verfeinert. Ohne Zweifel ist das Galaxy Z Flip5 das derzeit reifste faltbare Smartphone von Samsung. Im Test alles rund um das neueste Foldable!

​​​​​​​​​​​​Galaxy Z Flip5 Test | Das wichtigste in Kürze

Es ist eigentlich noch gar nicht so lange her: Am Valentinstag des Jahres 2020 stellte Samsung neben dem  Galaxy S20  das  erste Galaxy Z Flip  vor. Noch ohne Außendisplay, sehr filigranem Faltbildschirm, kleinem Akku und mittelmäßigen Scharnier. Das sei so gesagt aus heutiger Sicht, vor 3 Jahren war es für Smartphone-Verhältnisse extrem aufregend und neu.
Heute präsentiert sich die fünfte Auflage reifer als je zuvor: Schneller Prozessor, großes Außendisplay, verlässlicher Klappmechanismus und widerstandsfähiges Innendisplay. Vor allem das neue Außendisplay sollte dem Galaxy Z Flip5 neuen Ruhm verschaffen.

​​​​​​​Galaxy Z Flip5 Test | Für immer jung trotz Falten

Bid: A1/Wolfgang Hammer
Auch bei der fünften Generation des horizontal faltbaren Smartphones von Samsung bleibt das Gefühl bestehen, es mit einem neuen und aufregenden Stück Technik zu tun zu haben. Schließlich gehört es heute kaum zum Alltag, ein Smartphone zusammenfalten zu können. Was vor etwa 15-20 Jahren fast jedes Handy konnte, hat im Jahr 2023 Seltenheitswert.
Bild: A1/Wolfgang Hammer
Das Galaxy Z Flip5 kann heute endlich das, was Handys vor 2 Dekaden schon lange konnten: Komplett und ohne Spalt gefalten werden. Man kann es gar nicht oft genug betonen: Alle bisherigen Z Flip Modelle offenbarten einen mehr oder weniger großen Spalt, sobald sie geschlossen wurden. Dadurch konnten Staub und Schmutz extrem leicht eindringen und das ohnedies anfällige Innendisplay schnell zerkratzen. Außerdem sah das nicht gerade schick aus.
Bild: A1/Wolfgang Hammer

Mit dem Galaxy Z Flip5 gehört das nun der Vergangenheit an, das Smartphone schließt nun endlich ohne jeglichen Spalt. Das schützt das Innenleben, verleiht dem Smartphone eine gewisse Eleganz und auch eine höhere Stabilität bzw. Widerstandskraft gegen Stürze und Schmutz. Die braucht es auch, das Smartphone ist nämlich nur IPX8 zertifiziert: Also Schutz gegen Wasser bis 1,50 Meter Tiefe für 30 Minuten. Dafür aber keine Zertifizierung gegen Staub – trotz des vollständigen Schließmechanismus sollte man das also im Hinterkopf behalten.

Bild: A1/Wolfgang Hammer

Schon beim allerersten Modell konnte Smartphone in jedem Winkel stufenlos aufgestellt werden, das ist auch in diesem Jahr der Fall. Abgesehen davon – wiewohl das schon eine große Änderung ist – hat sich beim Design nicht viel zum Vorjahr geändert.​​​​​

Galaxy Z Flip5 Test | Kann auch mal die Klappe halten

Bild: A1/Wolfgang Hammer
Wer glaubt, man müsste für jede Interaktion die Klappe des Galaxy Z Flip5 öffnen, irrt: Endlich ist das Außendisplay auf eine vernünftige Größe – nämlich 3,4 Zoll – angewachsen. Somit sind nicht nur Widgets vernünftiger als je zuvor nutzbar, sondern auch vollwertige Apps: Wer im Menü unter Erweiterte Funktionen > Labs > Auf Frontdisplay zugelassene Apps Applikationen wie Google Maps, Youtube, Netflix, Messenger Dienste, etc. aktiviert, kann diese auch am Frontdisplay nutzen.
zusammengeklappt
geöffnet
Bilder: A1/Wolfgang Hammer
Das funktioniert bei Google Maps sehr gut – für das Auto ist das Display zwar bestimmt zu klein. Wer aber zu Fuß unterwegs ist, kann so problemlos die Navigation nutzen. Für YouTube gilt ähnliches: Für kurze Clips eignet sich das kleine Display sehr gut, längere Videos würde ich mir aber bevorzugt am großen Display ansehen. Wer das Handy während der App Nutzung aufklappt, dem wird sie übergangslos auch am Hauptbildschirm angezeigt.
Screenshot: A1/Wolfgang Hammer
Die Navigation an sich am Außendisplay funktioniert so wie am aufgeklappten Bildschirm über Gesten: Ein Swipe von oben nach unten führt zu den QUick-Toogles, von links nach rechts zu den Benachrichtigungen und von rechts nach links zu dein einzelnen Widgets.
Screenshot: A1/Wolfgang Hammer
Abgesehen davon kann das Außendisplay ganz nach Geschmack eingerichtet werden: Es stehen hunderte Hintergrundbilder, Styles und Schriftarten zur Verfügung. Jede und jeder kann also problemlos dem Galaxy Z Flip5 ihren/seinen persönlichen Touch verleihen.
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​​​​​​​Galaxy Z Flip5 Test | Auch innen schön

Wer das Galaxy Z Flip5 aufklappt, bekommt ein von Samsung gewohnt exzellentes Display: FullHD Auflösung samt HDR 10+ Support, adaptive Bildwiederholrate zwischen 1 und 120 Hz und bis zu max. 1750 nits – also eine deutliche Spur heller als der Vorgänger. Etwas ungewohnt ist vermutlich das Format: Das Smartphone hat, geschuldet durch sein Dasein als Klapphandy, ein spürbar höheres Seitenverhältnis als übliche Smartphones.
Bild: A1/Wolfgang Hammer
Ebenfalls bedingt durch die Bauweise spürt man immer noch die Falz, die sich horizontal genau in der Mitte des Displays befindet. Man spürt sie sogar recht prominent (wenn auch nicht unangenehm), da sie sich genau dort befindet, wo man mit den Fingern beim Scrollen fast immer hinüberfährt. Rein optisch ist sie bei der Draufsicht sehr oft nicht sichtbar. Bei hellem Content oder seitlicher Ansicht fällt sie aber doch auf. Es gilt dasselbe wie beim Seitenverhältnis: Man gewöhnt sich daran, wirklich schön ist es aber nicht.
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​​​​​​​Galaxy Z Flip5 Test | Ausstattung & Software

Wie es sich für ein modernes Flaggschiff Smartphone gehört, ist im Galaxy Z Flip5 auch die aktuellste Hardware verbaut. Soll heißen:  Qualcomm Snapdragon 8 Gen2  samt 8 GB RAM und 256/512 GB internem Speicher. In der Praxis bedeutet das flüssige Abläufe ohne Ende – allerdings mit Abstrichen: Bedingt durch die Bauweise kann Hitze natürlich nicht so gut abgeleitet werden wie bei einem konventionellen Smartphone. Daher wird bei aufwendigen Spielen/Apps die Leistung gedrosselt – Framerates nehmen dann also sehr bald ab. Das ist insofern zu verkraften, als das Smartphone ja nicht Gaming im Fokus hat – wer das will, sollte zu einem Gerät der  Galaxy S23 Serie  greifen.
Bild: A1/Wolfgang Hammer

Wirklich cool, wenn auch meiner Meinung nach mehr Spielerei, sind jene softwareseitigen Features, die Android 13 samt OneUI 5.1.1 bringen. Speziell jene, die extra für Foldables konzipiert wurden. Da wäre zum Beispiel die Funktion Flex-Modus-Paneel. Wer die unter Erweiterte Funktionen > Labs aktiviert, kann sein Smartphone durch Tap auf den rechts unten eingeblendeten Button als eine Art Laptop mit Trackpad nutzen. Das kann in manchen Situationen ganz nützlich sein, in der Praxis muss man beispielsweise zum Scrollen allerdings den oberen Teil des Bildschirms nutzen.

Bild: A1/Wolfgang Hammer

Mehr Sinn macht da schon der Split Screen Modus – eine App wird am oberen Teil des Bildschirms, der andere unten angezeigt. Sehr praktisch beim Genuss eines Videos und gleichzeitigem Lesen eines Texts.

Ganz generell verspricht Samsung übrigens Android Updates über 4 Jahre und Sicherheitsupdates für 5 Jahre – und die kommen sehr schnell an, Samsung hat sich hier in den letzten Jahren vorbildlich vom Faultier zum Musterschüler entwicklet.

Galaxy Z Flip5 Test | Kamera

​​​​​​​Der Bereich, bei dem sich am wenigsten geändert hat, ist die Kamera: Im Prinzip ist genau dasselbe Modell im Galaxy Z Flip5 verbaut, das es auch schon beim Galaxy Z Flip4 gab. Die Top-Kameras sind also in Kalibern wie dem Galaxy S23 Ultra verbaut, während andere High-End Modelle mit oberer Mittelklasse auskommen müssen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass auch hier bedingt durch die Bauweise kein Platz für extra große Sensoren oder anderen Schnickschnack wie Periskop-Zoom Kameras ist.

Bild: A1/Wolfgang Hammer
Wirklich außergewöhnlich sind auch hier wieder jene Features, die durch das Dasein als Klapphandy möglich werden. Einerseits kann das Handy selbst als Stativ verwendet werden – coole Sache, wenn man Langzeitbelichtungen oder Zeitrafferaufnahmen macht. Andererseits kann das Sucherbild der Hauptkamera auf das Außendisplay geworfen werden. Das kann zusammen mit dem Selbstauslöser dazu verwendet werden, sich selbst gut in Szene zu setzen. Und drittens können Selfies mit der Hauptkamera gemacht werden: Einfach den Power Button im zusammengeklappten Zustand 2x drücken, schon öffnet sich die Kamera und Selfies können in sehr guter Qualität angefertigt werden.
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Galaxy Z Flip5

Mit der Hauptkamera aufgenommen - der Sensor ist nicht sonderlich empfindlich, der Baum im Vordergrund geht beispielsweise vollkommen unter. Das schadet nicht unbedingt der Wirkung des Bilds, ein Kaliber wie das S23 Ultra hätte hier aber wohl mehr herausgeholt.

Galaxy Z Flip5

Hier dasselbe Motiv mit der Ultraweitwinkelkamera.

Galaxy Z Flip5

Obwohl das Galaxy Z Flip5 über keine Makrolinse oder Funktion verfügt, werden Nahaufnahmen bei genügend Licht und geringer Distanz zum Motiv überrachend gut. Diese Libelle hier wollte unbeding für mich Modell stehen, ich war etwa 10 Zentimeter nahe dran.

Galaxy Z Flip5

Hier eine weitere gute Nahaufnahme mit dem Smartphone.

Galaxy Z Flip5

Mit dem Ultraweitwinkelobjektiv lassen sich sehr schön auch große Gebäude in ein Foto pressen.

Galaxy Z Flip5

Hell und dunkel stellen für das Samsung Galaxy Z Flip5 keine große Gerausforderung dar.

Wer sich von der Qualität der Kamera überzeugen will, kann das bei der Bildergalerie des Vorgängers tun:  Galaxy Z Flip4 Test | Kamera . In der obigen Galerie findest du ein paar mit dem Galaxy Z Flip5 geschossene Aufnahmen.
 

Galaxy Z Flip5 Test | Akku

Der Akku ist wohl so etwas wie die Achillessehne des Galaxy Z Flip5: Im letzten Jahr wurde dessen Kapazität auf 3.700 mAh erhöht. Genau damit ist auch das aktuelle Modell ausgestattet. Bauartbedingt – wie bei vielen anderen Aspekten des Smartphones. In Zeiten, in denen mind. 4.500 mAh zum guten Ton gehören, ist das natürlich eher wenig. Das merkt man auch in der Praxis: Das Smartphone muss täglich geladen werden, gegen Abend hin kann es durchaus knapp werden. Immerhin kann es mit 25 Watt geladen werden, 50 Prozent Ladung stehen nach ca. 30 Minuten zur Verfügung (das Netzteil ist übrigens nicht im Lieferumfang enthalten).
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Galaxy Z Flip5 Test | Fazit

Das Samsung Galaxy Z Flip bedeutet vor allem eines: Style! Und zwar mehr davon als je zuvor seit der Einführung des ersten Modells im Jahr 2020. Das liegt an den einzigen beiden richtigen Updates, die die diesjährige Iteration mitbringt. Einerseits kann es endlich ohne Spalt gefaltet werden und bringt dadurch deutlich mehr Sexyness mit. Andererseits ist nun das Außendisplay richtig gut nutzbar und bringt einen deutlichen Mehrwert
Bild: A1/Wolfgang Hammer
So nebenbei gibt es dank des aktuellen SoC mehr Leistung, durch dessen besseres Fotobearbeitungspotentials auch um eine Spur höherwertige Aufnahmen (trotz Kamera-Hardware aus dem Vorjahr) und ganz leicht höhere Akku Ausdauer.

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Seit dem Galaxy Z Flip aus dem Jahr 2020 hat sich also viel getan – die Produktserie ist gereift und hat sein Prototyp Image endgültig abgelegt. Nach 5 Generationen des Verfeinerns ist man also am Zielprodukt angelangt, das ich jedem, der nach etwas Außergewöhnlichen sucht, sehr empfehlen kann. Beim zukünftigen Flip wird sich Samsung aber etwas mehr überlegen müssen – wir dürfen weiterhin gespannt sein!

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  Galaxy Z Flip5 - technische Daten
 
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Dimensionen Zugeklappt: 85,1 x 71,9 x 15,1 / Aufgeklappt: 165,1 x 71,9 x 6,9 mm | 187 Gramm
Display 6,7 Zoll FHD+ Dynamic AMOLED Infinity-O Display, 2.640 x 1.080 Pixel = 425 Pixel/Zoll | adaptive 120 Hz (1 - 120 Hz) Bildwiederholrate | HDR 10+
Sekundäres Display 3,4 Zoll Super AMOLED Display, 720 x 748 Pixel = 306 Pixel/Zoll | 60 Hz | Always On
Display-Gehäuse Verhältnis 85,9 Prozent
Hauptkamera 12 MP, f/1,8 | AF | OIS | Pixelgröße: 1,8µm | bis 8-fach digitaler Zoom
Sekundärkamera 12 MP, f/2,2 | Ultraweitwinkel | Gesichtsfeld 123°
Dritte Kamera -
Vierte Kamera -
Frontkamera 10 MP, f/2,4
Sekundäre Frontkamera -
CPU Qualcomm SM8550-AC Snapdragon 8 Gen 2 (4 nm) | Octa-core (1x3.36 GHz Cortex-X3 & 2x2.8 GHz Cortex-A715 & 2x2.8 GHz Cortex-A710 & 3x2.0 GHz Cortex-A510)
GPU Adreno 740
RAM 8 GB
Speicher 256/512 GB - nicht erweiterbar
Akku 3.700 mAh, Fast Charging Wired (15 W) Wireless (10 W), Wireless PowerShare
Konnektivität Bluetooth v5.3, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/ax 2,4 G+5 GHz, HE80, MIMO, 1024-QAM, Wi-Fi Direct, Mobile Hotspot, Miracast, NFC
5G ja
Zertifizierung IPX8-wasserresistent, Corning Gorilla Glass Victus 2, gepanzertes Aluminium
Biometrie seitlicher Fingerabdruckscanner