Im Test: Das Honor 50 5G

Im Dezember dieses Jahres bekam ich von A1 das brandneue Honor 50 im Rahmen eines A1 Community Wettbewerbs exklusiv zugeschickt – ohne auch nur einen Cent dafür zu bezahlen! Das allein ist schon einmal echt cool. Doch wenn man ein Handy bekommt, das man sich nicht selbst ausgesucht hat, drängt sich sofort diese eine, alles bestimmende Frage auf: Was kann das Teil?
Auf der Suche nach einer präzisen Antwort, habe ich das Honor 50 so genau wie möglich unter die Lupe genommen. Wie das Smartphone geliefert wird, was seine Stärken und Schwächen sind, wie es sich anfühlt, ob es in der Praxis was taugt und vieles mehr erfahrt ihr in diesem Testbericht. Am Ende wartet dann meine finale, kritisch ausgeklügelte Punktebewertung, also bleibt unbedingt bis dahin dran!
Erster Eindruck | Lieferumfang und Zubehör
Es heißt ja immer, für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Dazu kann ich nur sagen: Eine solche hätte das Honor 50 eh nicht nötig. Zuallererst: Das Gerät kommt in einem relativ großen, weißen Karton, der – auch aufgrund seiner Schwere – schon einmal ein überaus hochwertiges Bild vermittelt. Öffnet man diesen, wird es zum ersten Mal richtig spannend. Neben dem Smartphone an sich umfasst der Lieferumfang ein Honor-SuperCharge-Netzteil (66 W) inkl. Ladekabel (100 cm – tolle Länge!) und eine transparente Silikonhülle im dezenten, aber schicken Honor-Design. Während ich mir bei meinen bisherigen Handys stets ein Drittanbieter-Case dazukaufen musste, nimmt mir Honor hier erstmals diese Kaufentscheidung ab – für mich ein riesen Pluspunkt!

Da verzeiht man dem Hersteller gleich umso lieber den Verzicht auf Kopfhörer, denn – seien wir uns ehrlich – wer hat davon nicht schon gefühlt zwanzig Stück daheim, die in irgendeiner vergessenen Schublade ihr Dasein fristen müssen? Schade ist einzig, dass man von diesen zwanzig angesammelten Kabel-Kopfhörern nicht ein Paar mit dem Honor 50 verwenden kann, da das Gerät über keine Klinkenbuchse verfügt. Einen Adapter bekommen die Altmodischen unter uns, die noch keine Bluetooth-Kopfhörer verwenden, zwar für weniger als zehn Euro von Huawei, dieser hätte aber ohne Weiteres auch im Lieferumfang des Honor 50 Platz gehabt. Somit bekommt das Handy in dieser ersten Kategorie 8,8/10 erreichbaren Punkten von mir.
Äußere Werte | Hardware & Style

Widmen wir uns nun der Hardware und betrachten das Smartphone von außen. Alle, die auf ästhetisches, geradliniges Design stehen, werden hier auf ihre Kosten kommen – das Honor 50 ist ein echtes Schmuckstück. Mir wurde das Gerät in der Farbe Midnight Black zugeschickt, was ganz meinen Wünschen entsprach – sowohl die Glitzer- als auch die ebenfalls am Markt befindlichen Honor-Code-Ausführungen sind zwar total originell und extravagant, für mich persönlich aber fast ein wenig too much. So ziert die Rückseite meines Honor 50 nur ein kleines Logo, ansonsten ist sie spiegelglatt wie Klavierlack. Das kann ein Nachteil sein, da das Gerät so relativ anfällig für Fettflecken ist und – wenn man will, dass es immer sauber bleibt – jeden Tag gereinigt werden muss. Hat man, wie ich, die beigelegte, etwas mattere Hülle am Gerät angebracht, lässt sich dieses Leid allerdings weitestgehend eindämmen. Auch befindet sich auf der Rückseite selbstverständlich die nicht zu übersehende Quad-Kamera. Trotz anfänglicher Bedenken, gliedert sich diese – trotz ihrer Größe – perfekt ins Gesamtbild des Geräts ein, zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, wirkt aber dennoch nicht überdimensioniert.
Der Touchscreen besticht mit sanft abgerundeten Kanten links und rechts. Mit 6,57 Zoll ist das Gerät gar nicht mal so groß wie viele Modelle der Konkurrenz, wodurch es super gut in der Hand liegt und problemlos in jede Hosentasche passt.

Als kleines Manko würde ich herausheben, dass das Smartphone im Bereich rund um die Frontkamera sowie das äußere Kameragehäuse sehr staubanfällig ist. Direkt neben der Ladebuchse befindet sich der Dual-SIM-Slot, der ohne die Möglichkeit einer Micro-SD-Erweiterung auskommt, was dank 128 GB (im Upgrade sogar 256 GB) Speicherkapazität jedoch für die meisten kein gravierendes Problem darstellen sollte; für Personen wie mich, die kaum Cloud-Dienste nutzen, wäre zumindest die Option, im Fall der Fälle eine Speicherkarte einlegen zu können, ganz nett gewesen. Ach, und das Problem mit der Klinkenbuchse hatten wir ja bereits.
Ein absolutes Highlight ist für mich wiederum definitiv der Akku. In meiner Testphase hat dieser zu Spitzenzeiten drei Tage (!) durchgehalten, und das bei ziemlich intensiver Nutzung. Klar, das Gerät ist noch neu und ich erwarte mir nicht, dass diese herausragende Performance für immer anhält. Doch selbst wenn das Handy einmal jeden Tag an die Steckdose will, ist das aufgrund von Honor SuperCharge kaum ein Problem: Von 20 auf 100 % lädt das Teil in sagenhaften 32 Minuten und 15 Sekunden – ich habe mitgestoppt, weil ich es beim ersten Mal kaum glauben konnte. Good job – 9,2/10 Punkten!
Innere Werte | Praxis & Alltag
Auch in der alltäglichen Praxis kann sich das Honor 50 durchaus sehen lassen. Android 11 sowie sämtliche Google-Apps laufen wunderbar flüssig. Wo wir gerade bei den Apps sind: Davon werden dir bei der Erstinstallation – anders als bei gewissen Herstellern der Konkurrenz – keine aufgezwungen, was durchaus sympathisch ist. Aufgrund der schon erwähnten erstklassigen Haptik, greift man unglaublich gerne zu dem Gerät, um mal schnell was zu googeln, die sozialen Medien zu durchforsten oder zwischendurch ein Spiel zu starten. Procrastination by Design, sozusagen.

Mit dem groß angepriesenen 120-Hz-Screen macht das auch richtig viel Spaß – selbst wenn ich ehrlich sagen muss, dass ich den Unterschied zu meinen früheren 60-Hz-Smartphones als nur minimal wahrnehme. Das ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Nebenbei kommt natürlich auch die Tatsache dazu, dass viele Apps gar nicht nativ mit 120 Hz laufen – man denke nur an YouTube, wo die Framerate-Obergrenze bei 60 FPS liegt. Nichtsdestotrotz ist der Bildschirm überraschend angenehm anzusehen und es braucht verhältnismäßig lange, bis die Augen zu ermüden beginnen. Warum? Das kann mehrere Gründe haben: Einerseits möchte ich dem 120-Hz-Feature nicht absprechen, dass es hier eine gewisse Wirkung erzielt; andererseits gibt es einen optionalen Augen-schonen-Modus und generell wird immer die volle Fläche des Bildschirms genutzt. Sprich: Bei dem Handy lachen dich am untersten Rand des Touchscreens nicht ununterbrochen die obligatorischen drei Steuerungssymbole (häufig: Dreieck, Kreis, Quadrat) an, sondern die Navigation funktioniert über intuitive Wischbefehle von unten, links und rechts. So holt man wirklich alles aus der Bildschirmdiagonale raus – smarte Lösung!
Für einen kuschelig warmen Tag auf der Couch im Winter, bei einer Tasse Tee und ein wenig seichter Unterhaltung, eignet sich das Honor 50 übrigens auch hervorragend – extra für euch getestet! Die Audioqualität von Videos und Musik lässt dabei nicht zu wünschen übrig; nur die Verwendung von klassischen Kopfhörern gestaltet sich – weil man dafür von einem Adapter abhängig ist – ein bisschen umständlich.
Dass es sich beim Honor 50 um ein 5G-Gerät handelt, ist ein netter Bonus obendrein, den ich aber leider nicht testen konnte, da mein Tarif aus dem Jahr 2017 dieses Feature noch nicht unterstützt. Dennoch: Auf 4G+ komme ich in der Stadt immer, was für meine Zwecke völlig ausreicht. Um eine schnelle Internetverbindung muss man sich bei dem Smartphone also keine Sorgen machen.
Weiters zu loben sind die vielen verschiedenen Möglichkeiten zur Personalisierung, die einem von Honor geboten werden. Auch die Sicherheitsmaßnahmen, die man sich selber zum Entsperren oder für gewisse Apps einrichten kann, sind in ihrer Bandbreite beachtlich – sogar ein Fingerabdrucksensor ist mit von der Partie! Dieser ist im Touchscreen integriert und funktioniert tadellos aus unterschiedlichen Winkeln.
Am Ende noch ein klitzekleiner Kritikpunkt: QR-Codes liegen aktuell wieder sehr im Trend, deshalb ist man gut beraten, wenn man immer einen entsprechenden Scanner parat hat. Ein solcher ist beim Honor 50 zum Glück schon vorinstalliert, allerdings ziemlich unglücklich versteckt und nur durch ein kryptisches Symbol über die Honor Lens erreichbar. Zur Kamera aber gleich mehr. Im Alltagstest bekommt das Handy von mir 9,4/10 Punkten!
Quad Kamera | Fotografie & Modi
Die Kamera ist das vermeintliche Herzstück des Honor 50 – das sagt einem schon ein einfacher Blick auf die Rückseite des Geräts. Doch ist das Teil wirklich so stark, wie es aussieht? In meiner Freizeit – besonders auf Reisen um den Globus – fotografiere ich unglaublich gerne. Ich greife dabei stets auf meine Systemkamera von Sony zurück, mit der ich in der Vergangenheit immer voll und ganz zufrieden war. Mit dieser konnte mein altes Smartphone, das Samsung Galaxy A40, bei weitem nicht mithalten. Ändert sich das nun mit dem Honor 50?

Zum Vergleich schoss ich zwei Fotos einer identischen Kulisse – einmal im hochauflösenden Modus der Honor-Hauptkamera (108 MP), einmal im Automatik-Modus des professionellen Sony-Geräts. Das Ergebnis ist mehr als verblüffend! Tatsächlich spuckt das Handy ein Bild aus, das in Sachen Belichtung, Schärfe und Details vergleichbar mit dem der High-End-Kamera ist. Der größte Unterschied zwischen den beiden Fotos ist die Intensität der Farbdarstellung – wobei ich behaupte, dass wohl viele das Resultat des Honor 50 als ansprechender einschätzen würden. Im Endeffekt ist das Geschmackssache und mit etwas Nachbearbeitung lässt sich aus beiden Bildern noch einiges rausholen. Nun die Kehrseite: Mit mehr als 28 MB ist das Handyfoto im Rohzustand nicht gerade ein Leichtgewicht. Hier schneidet die Aufnahme der Systemkamera mit einer Dateigröße von gut 6 MB deutlich besser ab – und das bei nicht schlechterer Auflösung, was der Zoom auf einen ausgewählten Bildausschnitt verdeutlicht.

Des Weiteren bietet die Kamera des Honor 50 unterschiedliche Modi, die allesamt – wortwörtlich – ein ziemlich gutes Bild abgeben. Einzig die Performance der Weitwinkel-Option lag – aufgrund der vergleichsweise sehr geringen Fotoqualität – unter meinen Erwartungen. Ein Glück, dass man die im Normalfall eh nicht so oft braucht. Als kompakte Lösung, wenn man mal schnell und unkompliziert ein möglichst ansehnliches Foto braucht, ist das Honor 50 mit Sicherheit ein Segen. Ganz ersetzen wird eine Handykamera die Königsklasse der professionellen Geräte von Sony, Canon und Co. für mich jedoch wohl nie können. Insgesamt gibt’s in dieser Kategorie 8,6/10 Punkten.





Unterm Strich | Fazit
Alles in allem lässt sich das Honor 50 an der Grenze zwischen Mittel- und Oberklasse verorten. Ich für mich gehe sogar so weit, es als mein bestes bisheriges Smartphone zu bezeichnen – und zwar in allen Kategorien, trotz der paar kleinen Mankos. Die größten Highlights sind meiner Meinung nach das flotte Design des Geräts an sich, die intelligente, innovative Art der Navigation zwischen verschiedenen Anwendungen, die 108-MP-Hauptkamera sowie der Akku mit seiner blitzschnellen Ladefunktion.

Honor ist zwar noch eine sehr junge Firma, die sich erst etablieren und Fuß fassen muss. Sie hat aber schon jetzt einen echten Knüller auf den Markt geworfen, der viel mehr Beachtung verdient hätte. Ich bleibe jedenfalls gespannt, wie sich das Unternehmen und seine Produkte in Zukunft weiterentwickeln werden. Für das Honor 50 kann ich guten Gewissens eine klare Kaufempfehlung aussprechen – unterm Strich erhält es von mir 9,0/10 Punkten! Danke nochmals an A1 für die einmalige Chance, ein so großartiges Smartphone testen zu dürfen. Und an euch fürs Lesen. 🙂
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