• Gesellschaftliche Verantwortung

So wird dein Smartphone barrierefrei

Du oder deine Angehörigen sind beim Hören, beim Sehen oder in anderen Facetten eingeschränkt? Wir zeigen dir, wie du dein Smartphone auf deine Bedarfe anpassen kannst.

Wusstest du, dass gehörlose Menschen mit erhobenen Händen in der Luft wackeln, um Beifall zu signalisieren? Das ist schließlich besser sichtbar als in Bauchnabelhöhe zu klatschen. Für Menschen ohne körperliche Einschränkungen ist es gar nicht so leicht, sich den Alltag anders vorzustellen. Wie tippen blinde Menschen eine Telefonnummer? Kann man am Rollstuhl Schritte zählen? Wir zeigen dir einige Funktionen, wie du oder deine Bezugspersonen dein Handy besser an deine körperlichen Voraussetzungen anpassen könnt.
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Darum ist das Thema so wichtig

Körperliche Einschränkungen begleiten unzählige Menschen: Manche von Geburt an, manche eine Zeit lang oder dauerhaft nach Unfällen. Im Grunde reicht schon ein verstauchter Finger oder eine zittrige Hand, um Probleme mit der Smartphone- oder Tablet-Bedienung zu haben. Auch im Alter können Bedienungshilfen immer wichtiger werden.

Apple hat allen Menschen, die Bedienungshilfen auf dem iPhone oder der Apple Watch verwenden, ein Image-Video gewidmet:

Blinde und sehbeeinträchtigte Menschen

Bei einer leichten Sehschwäche ist es hilfreich, die Textgröße auf Groß und die Schriftstärke auf Fett zu stellen. Probiere auch die Funktionen für erhöhten Kontrast, reduzierte Animationen und die Farbfilter bei Farbenblindheit.

Als schneller Helfer bei zu klein geschriebenem Text dient dir die Lupe: Bei iOS (Betriebssystem auf dem iPhone) musst du die Funktion einmalig aktivieren und brauchst dann nur mehr mit drei Fingern gleichzeitig doppelt zu tippen. Beim Betriebssystem Android (die meisten anderen Hersteller) musst du die Funktion auch zuerst in den Einstellungen einschalten. Dann hältst du eine beliebige Stelle auf dem Display gedrückt – nicht aber die Tastatur oder die Navigationsleiste.

Um den Text auf dem Display vorgelesen zu bekommen, kannst du VoiceOver (iOS) oder den TalkBack-Screenreader (Android) verwenden. Die Sprechgeschwindigkeit lässt sich von verlangsamt bis beschleunigt anpassen. Ist dir Braille geläufiger, so kannst du auch eine Braille-Tastatur anschließen.

Die Navigation auf dem Smartphone ist mittels Gesten auf dem Display oder per Sprachsteuerung möglich. Neben Sprachnachrichten ist auch die Diktierfunktion, beispielsweise für E-Mails oder Formulare, nützlich.

Mit der App TapTapSee kannst du deine Handykamera auf Gegenstände richten und dir vorlesen lassen, welcher Gegenstand zu sehen ist. Noch ein App-Tipp: Bei ahearo gibt es Zeitschriften zum Hören. Blinde Personen nutzen das kostenlos.

Bedienungshilfen im Detail: Kapitel Sehvermögen bei iOS und die gesammelten Links bei Android

Gehörlose und höreingeschränkte Menschen​​​​​​​

Leichter Hörschwäche kannst du begegnen, indem du die Töne auf deinem Smartphone laut drehst und die Vibration und das LED-Licht bei allen wichtigen Nachrichten aktivierst. Für dein Gehör passend kannst die Rechts-Links-Balance für Kopfhörer einstellen oder mit Mono Audio dieselbe Tonspur im rechten und linken Ohr anhören. Ausgewählte Hörgeräte lassen sich per Bluetooth verbinden und unmittelbar für Telefonate oder zum Musikhören nutzen.

Hast du dein Zuhause als Smart Home eingerichtet, kannst du die Türklingel und weitere Alarme direkt auf die Smart Watch schicken. Aber auch dein Smartphone erkennt mittels Geräuscherkennung viele Alarme.

Untertitel bei Videos werden glücklicherweise immer häufiger eingesetzt. YouTube hat ein praktisches Feature, das nicht untertitelten Videos mittels Spracherkennung Untertitel hinzufügt – auf Englisch funktioniert es besser als auf Deutsch.

Für Unterhaltungen in Gebärdensprache steht in mittlerweile fast jeder Messenger-App Videotelefonie zur Verfügung.

Noch ein Tipp: A1 unterstützt gehörlose Personen mit zusätzlich 10 GB Datenvolumen pro Monat. Hier geht’s zu den Details der A1 Read-me Zusatzoption.

Bedienungshilfen im Detail: Kapitel Hörvermögen bei iOS und die gesammelten Links bei Android. Übrigens: Gehörlose können sich an die Notrufnummer 0800/133 133 per SMS wenden. Die Ergänzung dazu ist die App DEC112.

Speziell für den Rollstuhl

Schritte zu zählen ist unter Gesundheitsbewussten populär geworden. Die zurückgelegten Schritte sind nicht mit Sporteinheiten gleichzusetzen, aber ein Indikator, wie viel Bewegung in deinem Alltag Platz hat. Rollstuhlfahrer:innen können mittlerweile unter mehreren Smart Watches wählen. Die Apple Watch verfügt serienmäßig über zwei Rollstuhl-Tempi und misst dein Training in Geh- oder Laufgeschwindigkeit.

Für unterwegs ist die App von Wheelmap sehr praktisch – sie zeigt dir für unzählige Geschäfte, Restaurants oder auch öffentliche WC-Anlagen, ob sie rollstuhlgerecht sind.

Andere Einschränkungen

Ein Tipp, wenn du dein iPhone nur mit einer Hand verwendest: Halte das Tastatur-Symbol so lange gedrückt, bis sich das Menü öffnet. Nun kannst du die links- oder rechtslastige Einhand-Tastatur aktivieren. Bei Android findest du sie unter den drei Punkten > Einhändiger Modus.

Wer zu viele Benachrichtigungen und Informationen überfordernd findet oder wer mit Konzentrationsstörungen kämpft, kann Smartphones im geführten Zugriff verwenden oder Webseiten vereinfacht im Text-Modus lesen. Bei kognitiven Einschränkungen bietet Android mit den Aktionskarten die Möglichkeit, am Startbildschirm vorausgewählte Aktionen am Smartphone anzubieten – etwa einen Angehörigen anzurufen oder die Lieblingsserie anzusehen.

In den Einstellungen kannst du Gesten wie Wischen, einfaches und mehrfaches Tippen oder die Tipp-Intensität anpassen – hilfreich ist das für Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten.

Bedienungshilfen im Detail: Kapitel zu kognitiven Bedienungshilfen bei iOS und die Aktionskarten sowie die gesammelten Links bei Android

Digitale Laien

Eine weitere Dimension von Barrierefreiheit ist der Zugang zu Digitalisierung. Wer weitgehend ohne Handy und Internet aufgewachsen ist, hat oft Schwierigkeiten, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Wir listen deshalb nochmal auf, mit welchen Einstellungen du digitalen Laien das Online-Leben leichter machst:

  • Richte den Start-Bildschirm so ein, dass nur die wichtigsten Apps sichtbar sind.
  • Passe die Lautstärke der Töne und die Schriftgröße an.
  • Aktiviere automatische Updates und Backups.
  • Lege Kontakte als Favoriten fest.
  • Schalte Roaming aus und/oder setze Datenlimits in der Mein A1 App.

Kennst du schon die A1 Seniorenakademie? In kostenlosen Schulungen lernen die Teilnehmer:innen, wie sie Fotos versenden, sich vor Betrug im Internet schützen oder Videotelefonate führen.

iOS oder Android?

Die Entscheidung zwischen Android oder iOS ist immer eine Geschmacks- bzw. Gewohnheitssache. So geht auch nicht klar hervor, welche Software besser für Menschen mit Beeinträchtigungen geeignet ist. In den Communitys sprechen sich tendenziell mehr User:innen für das iPhone aus.

Noch ein Tipp für alle: Hinterlege deine Notfallkontakte, regelmäßig eingenommene Medikamente, deine Blutgruppe und mögliche Allergien im Notfallpass auf dem Smartphone. Benötigst oder erteilst du Erste Hilfe, sind das die wichtigsten Informationen.

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