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Im Test: Das neue Samsung Galaxy Z Fold2 5G

Wer gerne faltet, ist bei Samsung richtig: Kein anderer Hersteller legt derzeit so viele Ressourcen in die Entwicklung faltbarer Smartphones. Angefangen hat alles mit dem ersten Galaxy Fold, das wie zu erwarten für die Markteinführung eines komplett neuen Smartphone Konzepts, zwar ein cooles Feeling, aber doch so einige Kinderkrankheiten mitbrachte. Mit dem neuen Z Fold2 soll nun der Durchbruch gelingen – im Test wir sehen uns an, was beim neuen Modell alles besser wurde und ob das die Zukunft der Smartphones sein wird.
Außendisplay | Scharnier | Hauptdisplay | Software | Ausstattung | Kamera | Fazit
Samsung Galaxy Z Fold2 5G Test | das neue Außendisplay
Am Konzept an sich hat sich wenig geändert: Nach wie vor bekommt man ein recht großes und vor allem schweres und leicht unhandliches Smartphone mit insgesamt 2 Displays: Das kleinere an der Front, das faltbare im Inneren.

Hier gibt es gleich die erste Verbesserung: Das äußere Display ist von 4,6 auf 6,23 Zoll gewachsen, also im Prinzip ein vollwertiger Bildschirm. Ungewohnt und dem Design geschuldet aber immer noch mit einem sehr ungewöhnlichen Seitenverhältnis von 25:9 – bei Smartphones findet man in der Regel das doch deutlich breitere Formt irgendwo in der Nähe von 20:9.

Da allerdings die meisten Websites mittlerweile responsive, also für die mobile Ansicht optimiert sind, tut das beim Surfen kaum etwas zur Sache. Tippen auf dem schmalen Display funktioniert übrigens besser als erwartet, selbst mit großen Fingern passieren kaum Fehler.

Die Qualität an sich ist wie immer bei Samsung top: Dank AMOLED schillernde und kräftige Farben, dank 816 x 2.260 Pixel scharf und kristallklar. Die Bildwiederholrate liegt bei „nur“ 60 Hz, butterweiche Animationen sind also nur dem Hauptdisplay vorbehalten. Alles in allem ist das Außendisplay dennoch ein echter Fortschritt gegenüber dem Vorgänger: Durch die neue Größe fühlt es sich nicht mehr wie ein Hilfsbildschirm, sondern wie ein vollwertiges Display an.
Samsung Galaxy Z Fold2 5G Test | die Klappe

Bevor wir uns das neue, große Display im inneren des Smartphones ansehen, ein paar Worte zum neuen Scharnier: Samsung hat es komplett überarbeitet und eine in allen wesentlichen Punkten verbesserte Version im Z Fold2 5G verbaut.

- kleinerer Spalt: Der Spalt im zusammengeklappten Zustand ist nun deutlich schmäler als bei der Vorgängerversion. Dadurch sollte weniger Staub als zuvor eindringen und das Huaptdisplay beschädigen können.
- Flex Mode: Das Scharnier kann in jedem beliebigen Winkel stufenlos geöffnet werden. Somit ist es beispielsweise möglich, es auf eine flache Oberfläche zu legen und es 90 Grad zu öffnen – das bietet dann die Möglichkeit, bequem Videos zu konsumieren
- geschlossenes Scharnier: Das Scharnier ist nun komplett zu, d.h. dort sollte ab sofort kein Staub mehr eindringen und den Mechanismus beschädigen.

Am Mechanismus und dessen Funktion wurde also ordentlich getüftelt – ich würde es sogar als eines der kompliziertesten Scharniere überhaupt bezeichnen, es besteht aus mehr als 80 unterschiedlichen Teilen. Laut Samsung soll es so etwa 200.000 Klappvorgänge problemlos ermöglichen, das sind in 5 Jahren ca. 110 Klappvorgänge täglich.
Samsung Galaxy Z Fold2 5G Test | das Hauptdisplay
Auch hier gibt es einige Änderungen zum Vorgänger: Das Display ist nun deutlich randloser und hat keine Notch mehr – die Frontkamera wurde in einem kleinen Punch Hole untergebracht. Es kommt auf eine Größe über 7,6 Zoll und kann somit getrost als Tablet bezeichnet werden. Und es verfügt so wie das gesamte Samsung Premium Lineup dieses Jahres über ein 120 Hz Display: Animationen und Scrollvorgänge wirken also so flüssig wie selten zuvor.

Wie zu erwarten bei einem zusammenklappbaren Display gibt es in der Mitte natürlich eine Falz. Die sieht man vor allem dann, wenn der Bildschirm ausgeschaltet ist. Sobald aber Inhalte angezeigt werden, ist er so gut wie unsichtbar. Samsung scheint einiges in die Entwicklung des faltbaren Glases gesteckt zu haben, das dürfte sich gelohnt haben.

Die einzig verbliebene Schwäche ist somit die Kratzeranfälligkeit des Innendisplays: Schon bei der Inbetriebnahme wird man eindrücklich davor gewarnt, auf keinen Fall mit harten Gegenständen auf den Bildschirm zu drücken. Mit „hart“ sind hier bereits Fingernägel gemeint, man muss im täglichen Umgang also wirklich aufpassen.
Samsung Galaxy Z Fold2 5G Test | Software Features
Auf dem Galaxy Z Fold2 5G läuft Android 10 zusammen mit OneUI 2.5. Also erstmal nichts anderes, als was man bereits vom Galaxy S20 gewohnt ist. Es gibt allerdings ein paar interessante und vor allem nützliche Features, die es durch die Besonderheiten diesen Smartphones nur hier gibt.

- Multi Window: Mehrere Apps nebeneinander machen auf einem normalen Smartphone nur wenig Sinn – bei einem Tablet hingegen umso mehr. Daher gibt es einen sehr feinen Modus, in dem bis zu 3 geöffnete Apps auf einmal angezeigt werden können. Dazu wird einfach eine App aus dem Edge-Screen via Drag & Drop auf den Hauptscreen gezogen. Sehr nützlich zum Beispiel um während Videotelefonie zusätzlich im Internet zu surfen.

- Flex Mode: Dieser Modus wird aktiv, sobald man das Gerät in einem Winkel von 75 bis 115 Grad faltet. Unterstützte Apps wechseln dann in den Flex-Modus, das User Interface wird dann also auf die beiden Bildschirmhälften aufgeteilt. Allerdings nur dann, wenn die App diesen Modus auch unterstützt – aktuell sind das „nur“ Youtube und die meisten Galaxy-Apps. In der Praxis sieht das dann so aus, dass die Kontrollelemente der jeweiligen App auf der unteren, flach am Tisch liegenden Hälfte gezeigt und das übrige Interface auf der geneigten Hälfte zu sehen sind.
- Apps am Außenbildschirm weiter nutzen: Apps, die man am Außenbildschirm geöffnet hat werden nach dem Aufklappen des Geräts automatisch auch am Hauptdisplay angezeigt – das kennen wir schon vom ersten Fold. Am Z Fold2 ist nun neu, dass das auch vice versa funktioniert, also am Hauptdisplay geöffnete Apps nach dem Zusammenklappen am Außendisplay aktiv sind. Dieses Feature funktioniert aber nur, wenn man zuvor im Menü jene Apps markiert hat, bei denen da so funktionieren soll.
Samsung Galaxy Z Fold2 5G Test | Ausstattung
Beim der Ausstattung gibt es löblicherweise keine Unterschiede in den Regionen (Europa/USA/Asien), in denen das Smartphone gekauft wird. Soll heißen: In jedem Galaxy Z Fold2 5G steckt der aktuelle schnellste Qualcomm Snapdragon 865+ SoC mit Kyro Kernen, die über 3 GHz Leistung bringen. Gepaart mit der schnellen Adreno 650-GPU und 12 GB USF 3.1 RAM ist es somit das schnellste Samsung Smartphone am Markt.
Dank des modernen Chipsatzes ist das Galaxy Z Fold2 5G also richtig schnell. Unter Last wird es außerdem dank ausgeklügelter Kühlung nicht wirklich warm – wer also gerne am Smartphone aufwendige Spiele spielt (und die dank des großen Displays auch wirklich genießen kann), wird auf seine Kosten kommen. Für ausreichend Saft sollte gesorgt sein, schließlich gibt es einen Akku mit 4.500 mAH Kapazität, das sollte für einen Tag intensive Nutzung reichen.
Weniger erfreulich ist das Fehlen der 3,5mm Klinke und der fehlende IP 68 Schutz. Letzterer sollte allerdings bei dieser Bauweise nicht verwundern. Wer weiß, vielleicht kommt das ja irgendwann in den nächsten Jahren. Mangels Klinke erfolgt Audio via Bluetooth Funk oder via Stereo Lautsprecher, die wie von Samsung gewohnt ausbalancierte und für ein Smartphone ausreichend satte Audioqualität liefern.
Samsung Galaxy Z Fold2 5G Test | Kamera

Man merkt, dass beim Galaxy Z Fold2 5G der Fokus nicht unbedingt auf der Kamera lag. Nicht falsch verstehen: Man bekommt auch hier eine sehr gute Ausstattung. Wer allerdings das beste von Samsung möchte, sollte einen Blick auf das Galaxy Note20 Ultra werfen. Die Koreaner entscheiden sich beim Z Fold2 eher für den sicheren Weg. Soll heißen: Die Hauptkameras sind allesamt „geliehen“ von bereits bestehenden Modulen anderen Galaxy S Smartphones. Das muss nicht unbedingt schlecht sein: Bei einem Smartphone wir dem Z Fold2 geht man schon beim Display viele Risiken ein, da setzt man bei der Kamera lieber auf bewährtes.

Die Hauptkamera (12 MP, ƒ/1.8) stammt geradewegs vom Galaxy S20. Sie verfügt über Dual Pixel Phasenerkennungs-Autofokus und über optische Bildstabilisierung. Mit 1,8µm gibt es sehr große Pixel, somit kann man davon ausgehen auch bei schlechtem Licht gut Fotos hinzubekommen.

Die Ultraweitwinkelkamera (12 MP, ƒ/2.2) ist jener der S20 Serie ebenfalls ähnlich. Mit dem Unterschied, über keinen Autofokus zu verfügen und somit für Makro-Aufnahmen ungeeignet zu sein. Sie bietet mit etwa 123 Grad Gesichtsfeld allerdings alle Voraussetzungen für gute Übersichts- bzw. Architekturaufnahmen.

Die Telekamera (12 MP, ƒ/2,4) sorgt bei einer Brennweite über 52mm für einen optischen 2-fach Zoom. Es dürfte sich dabei um jene handeln, die schon im Galaxy Note10 bzw. Samsung Galaxy S10 aus dem letzten Jahr verbaut war. Neben einem Phasenerkennungsautofokus bietet sie auch einen optischen Bildstabilisator.

Insgesamt also sehr solide Kamera-Kost. Wer mit der Qualität anderer Samsung Flaggschiff Kameras bereits Bekanntschaft gemacht hat, wird damit zufrieden sein. Die Hauptkamera schießt verlässlich gute Aufnahmen in den meisten Situationen, der Nachtmodus liefert ebenfalls hochwertige Aufnahmen – wiewohl hier das Smartphone 3 bis 5 Sekunden lang sehr ruhig gehalten werden muss.

Die hohe Aufnahmequalität bei Nacht zieht sich aber leider nicht durch alle Linsen – besonders bei der Telekamera muss man hier leichte Abstriche machen. Besonders sehr dunkle Regionen werden hier teilweise zu stark aufgehellt, sodass die Ergebnisse mitunter etwas unnatürlich wirken.
Samsung Galaxy Z Fold2 5G Test | Fazit
Ohne Zweifel: Samsung hat viel Blut, Schweiß und Tränen in das neue Galaxy Z Fold2 5G gesteckt – im Prinzip wurden so gut wie alle Schwächen des Vorgängermodells ausgemerzt. Es ist schneller, robuster und vielseitiger Einsatzbar (Stichwort: Flex Mode). Nach wie gibt es aber immer noch ein Problem: Wer sich noch nicht selbst von dem Modell überzeugt hat, sprich: Es selbst in den Händen gehalten und sich ein paar Minuten damit auseinandergesetzt hat, wird seine Vorzüge kaum schätzen.

Daher meine Empfehlung: Wer genug Geld auf der hohen Kante hat, sollte in einem A1 Shop vorbeikommen und sich das Teil in Natura ansehen. Das Z Fold2 5G ist in so vielen Belangen anders als andere Smartphones – insofern macht es wirklich Sinn, sich das einmal First-Hand anzusehen. Auch dann wird es noch viele geben, für die diese Art Smartphone keinen Sinn macht. Das ist kein Problem, denn für den Massenmarkt ist das Z Fold2 5G auch nicht gedacht (vor allem angesichts des hohen Preises). Beim einen oder anderen könne es aber zu einem richtigen Augenöffner werden – und im Gegensatz zum ersten Fold werden die mit dem Z Fold2 5G richtig Freude haben.
Samsung Galaxy Z Fold2 5G - technische Daten | |
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Dimensionen | Aufgeklappt: 159,2 x 128,2 x 6,9/6,0 mm | Zugeklappt: 159,2 x 68,0 x 16,8/13,8 mm | 279 Gramm |
Display | 7,6 Zoll Dynamic AMOLED Display, 2.208 x 1.768 Pixel = 372 Pixel/Zoll | 120 Hz | HDR 10+ |
Sekundäres Display | 6,2 Zoll Super-AMOLED, 2.208 x 816 Pixel = 399 Pixel/Zoll | 60 Hz | HDR 10+ |
Display-Gehäuse Verhältnis | 89,1 Prozent Prozent |
Hauptkamera | 12 MP, ƒ/1,8, Dual Pixel | Brennweite: 26 mm - Kleinbild | OIS | Video: 4K UHD video recording at 60 fps (3.840x2.160) |
Sekundärkamera | 12 MP, ƒ/2,2 | Brennweite: 12 mm - Gesichtsfeld 123° - Weitwinkel |
Dritte Kamera | 12 MP, ƒ/2,4 | Brennweite: 52 mm - Gesichtsfeld 45° - Tele |
Vierte Kamera | - |
Frontkamera | 10 MP, ƒ/2,2 |
CPU | Qualcomm SM8250 Snapdragon 865+ (7 nm+) | Octa-core (1x3.09 GHz Kryo 585 & 3x2.42 GHz Kryo 585 & 4x1.8 GHz Kryo 585) |
GPU | Adreno 650 |
RAM | 12 GB RAM |
Speicher | 256 GB - nicht erweiterbar |
Akku | 4.500 mAh, 25 Watt Fast Charging, 11 Watt Wireless Charging, 4,5 Watt Wireless PowerShare |
Konnektivität | Bluetooth 5.1 | WiFi 802.11 a/b/g/n/ac, Dual-Band, Wi-Fi Direct |
5G | ja |
Zertifizierung | Nein |
Biometrie | kapazitiver Fingerabdrucksensor |
Eva Watzl
was kann ich, Ihren Meinung nach, mit so einen „tollen Handy „, machen????
Bin 75 Jahre alt…..