WWDC 2020: Das plant Apple für die nahe Zukunft
Ohne Zuseher vor Ort wurde die jährliche Apple Entwicklerkonferenz WWDC mit der Keynote von Apple-CEO Tim Cook im Apple Park eingeläutet. Neben zahlreichen Neuerungen für Produkte wie das iPhone, iPad oder die Apple Watch sowie iOS 14, kam es vor allem zu einem Paukenschlag technischer Natur: Apple vollzieht nun tatsächlich den schon länger geplanten Abschied von Intel, in Zukunft wird voll auf die hauseigene Chipsatz Produktion gesetzt. Das ist nicht weniger als ein richtiger Meilenstein für den Konzern aus Cupertino. Hier alle Highlights rund um iOS 14 und das Apple Universum.
WWDC 2020: Der Abschied von Intel
Quelle: Apple
Es wurde schon länger gemunkelt, dass Apple die Partnerschaft mit Intel aufkündigen und Prozessoren aus eigener Entwicklung für die Mac-Reihe einsetzen will. Somit setzt Apple nun bei seiner ganzen Produkt-Palette in Zukunft auf Prozessoren im ARM-Design – also jenen, die heute auch schon im iPhone oder iPad verwendet werden. Vom nicht gerade leichten Umstieg auf die komplett neue Architektur erwartet sich Apple im Endeffekt viel: Er gibt Apple einerseits noch mehr Kontrolle über seine Hard- und Software. Andererseits können sich auch Benutzer freuen: Es ist davon auszugehen, dass neue Geräte effizienter und stromsparender werden. Der Umstieg soll etwa 2 Jahre dauern, trotzdem möchte Apple in dieser Zeit weiterhin Produkte mit Intel Chips auf den Markt bringen. Nun kommt also alles unter eine Haube. Das bedeutet auch, dass Apps für das iPhone oder iPad nun direkt auf einem Mac (mit der kommenden MacOS-Version Big Sur) laufen werden. Für Entwickler hat das natürlich einen entscheidenden Vorteil: Apps müssen nur noch für ein Ökosystem entwickelt werden, das spart einen Haufen Zeit und Kosten.
WWDC 2020: Das kommt mit iOS 14
Quelle: Apple
Ähnlich große Schritte geht man mit der kommenden iOS Version 14: Apples Betriebssystem wird viele augenscheinliche Änderungen mit sich bringen. Da wären zum einen Widgets: Die fristen zwar schon seit iOS Version 8 ihr Dasein auf dem iPhone, wurden allerdings ins Benachrichtigungszentrum verbannt. Mit iOS 14 können sie nun endlich via Drag-and-Drop auf den Homescreen gezogen werden. Ähnlich wie unter Android können sie dann auf eine beliebige Größe eingerichtet werden.
Quelle: Apple
Ein mögliches Problem bei Widgets ist allerdings, dass sie viel Platz am Homescreen verbrauchen – zusätzlich zu all den anderen Apps am iPhone verliert man dann leicht den Überblick: Eigentlich schaffen hier Ordner Abhilfe, die meisten von uns nehmen sich aber kaum die Zeit ihre Apps in Ordnern zu sortieren. Aus diesem Grund führt Apple mit iOS 14 die App-Library ein: Also einen eigenen Screen, auf dem das iPhone autonom alle Apps in Ordnern sortiert. Somit sollte also aus einem iPhone, auf dem hunderte Apps auf zahllosen Bildschirmen verteilt sind, mit einem Wisch ein schön aufgeräumtes werden.
Quelle: Apple
Was uns gleich zur nächsten Neuerung bringt: App Clips. Dahinter befindet sich die Lösung für folgendes Problem: Wer kennt sie nicht, die zahllosen Apps, die man einmalig installiert und dann nie wieder verwendet hat. Zum Beispiel jene des lokalen Verkehrsbetriebs auf Reisen, zum Parken oder um Essen zu bestellen. Sind die einmal installiert, denkt man nur selten daran sie wieder zu löschen und so kostbaren Speicherplatz für wichtigere Dinge freizugeben. Mit App Clips gehört dieses Problem der Vergangenheit an: Das Feature ermöglicht die Nutzung von Apps ohne richtige Installation – es wird also nur eine Grundversion der App heruntergeladen, die sich auf das Wesentliche beschränkt.
Neben diesen großen Änderungen kommen mit iOS 14 noch zahlreiche Kleine – die allerdings viel Nutzen bringen. Bei zwei davon geht es um iMessage: Die Messaging App von Apple hat sich hier vor allem an WhatsApp orientiert. Einerseits ist es endlich möglich, Teilnehmer eines Gruppenchats via Mentions direkt anzusprechen – ein lange von iMessage Usern gefordertes Feature (das es ebenso lange bereits bei WhatsApp und zahlreichen anderen Messengern gibt). Zusätzlich kann auf die Mentions direkt geantwortet werden – die Konversation wird dann in einem eigenen Nachrichten-Thread angezeigt. Leider wird es aber auch unter iOS 14 nicht möglich sein, via iMessage gesendete Nachrichten zu löschen.
Quelle: Apple
Zu weiteren kleineren Neuerungen zählt auch die Tatsache, dass Apple Maps endlich die Navigation mit dem Fahrrad einführt – für Google Maps Nutzer kaum zu glauben, aber diese Möglichkeit gibt es bei Apple Maps erst mit iOS 14. Der Beginn ist außerdem zaghaft: Fürs Erste wird die Navigation via Fahrrad nur in San Francisco und Peking verfügbar sein, weitere „ausgewählte“ Städte sollen aber dazu kommen. Die zweite Änderung bei Apple Maps wird Google Maps Usern ebenfalls bekannt vorkommen: Ein neuer Guide übernimmt die Funktion, dem User Orte zum Shoppen, Ausgehen und Ansehen zu empfehlen.
iOS 14 – Verfügbarkeit
iOS 14 wird wie jedes Jahr rund um die Präsentation neuer iPhone Modelle im Herbst fertig und den Weg auf dein iPhone finden. Wer schon jetzt all die neuen Features nutzen will, kann das über die Teilnahme am Apple Beta Programm tun: Dort wird die iOS 14 Beta vermutlich sehr bald nach Ende des WWDC 2020 verfügbar sein.
Zahlreiche Neuerungen auch für die Apple Watch
Quelle: Apple
Auch für eines der beliebtesten Apple-Accessoirs gibt es mit watchOS 7 einige Neuerungen: Einerseits können selbst erstellte Watch-Faces jetzt mit anderen Nutzern geteilt werden. Andererseits wurden ein paar neue, nette Features eingeführt: Da wären Schlaftracking mit ein Einschlaf- und Aufwachhilfe oder die Erfassung von neuen Aktivitäten wie Tanzen oder Core-Training. Außerdem sagt dir die Uhr jetzt, ob du richtig deine Hände wäscht: watchOS7 erfasst die Dauer und gibt Tipps.
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