Auffällig auffällig: Das Samsung Galaxy Fold 5G im Test

Samsung Galaxy Fold 5G Test aufgeklappt

Es ist gar nicht so einfach, etwas komplett Neues zu versuchen. Scheitern ist da oft vorprogrammiert – per se nichts Schlechtes, so lange man aus Fehlern lernt. Genau das hat Samsung in den letzten Monaten getan: Bereits im Mai 2019 wollte Samsung mit dem Galaxy Fold neues Terrain erschließen, aufgrund zahlreicher technischer Probleme folgte ein mehr als holpriger Start und schlussendlich der Verkaufsstop. Als Konsequenz kommt dieser Tage ein komplett überholtes, neues und verbessertes Fold auf den Markt. Wird das Samsung Galaxy Fold 5G durch sein innovatives Konzept ein neues Smartphone Zeitalter einläuten? Alles dazu im Test!

Samsung Galaxy Fold 5G: Klappe auf für faltbare Smartphones!

 

Samsung Galaxy Fold 5G Test – Auffällig auffällig

Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Wer ein Galaxy Fold besitzt, dem geht es so wie den ersten iPhone Besitzern anno dazumal: Man zieht Blicke auf sich. Und zwar durchwegs neugierige – der Anblick ist ja nicht alltäglich. Nur wenige können es sich verkneifen, eine Frage zu stellen oder es in die Hand nehmen zu wollen. Sogar in der Straßenbahn blickte so mancher Fahrgast neugierig auf mein neues klappbares Smartphone.

Samsung Galaxy Fold 5G beim TelefonierenFoto: A1/Wolfgang Hammer
Im zugeklappten Zustand erinnert das Fold 5G mehr an eine Powerbank als an ein Smartphone: Es ist mit 17 mm sehr dick für ein Smartphone und ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eines mit einem Gewicht von über 250 Gramm (genauer: 276 Gramm) in den Händen hielt. Dadurch wirkt es aber auch erstaunlich wertig und wenig filigran. Leichte Ernüchterung tritt aber ein, sobald man das Display einschaltet: Das ist zwar wie immer bei Samsung durch OLED-Technologie und der hohen Auflösung (4,6 Zoll bei 720 x 1.680) sehr farbenfroh und hell. Dafür gibt es aber viel schwarzen Rand und das wirkt heutzutage nicht sehr modern.

Samsung Galaxy Fold 5G Telefonie, Display kleinTippen auf dem kleinen Frontdisplay ist gewöhnungsbedürftig | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Man könnte fast unterstellen, dass Samsung den Kunden regelrecht zwingen möchte, das Fold aufzuklappen – es ist nämlich erstaunlich mühsam, auf einem 4,6 Zoll Display etwas zu tippen bzw. auf Webseiten zu surfen. Schon klar: Für kleine Hände kein Problem und viele vermissen kleine Smartphones wie das iPhone SE mit seinem 4,0 Zoll kleinen Bildschirm. Mittlerweile sind es die meisten aber gewohnt, mit mindestens 5 Zoll großen Panels zu arbeiten – entsprechend winzig wirkt ein so kleines Display. Für eine Übersicht zu den wichtigsten Benachrichtigungen ist es vollkommen in Ordnung, zum Surfen ebenso, für die meisten anderen Anwendungen schreit das Fold aber förmlich danach, aufgeklappt zu werden.

Samsung Galaxy Fold 5G Test – Klappe auf!

Samsung Galaxy Fold 5G Display Klappe aufFoto: A1/Wolfgang Hammer
Da wird es dann auch interessant, denn da offenbart sich ein riesiges 7,3 Zoll Display – wenn auch nicht randlos. Das Fold 5G lässt sich dann als Tablet nutzen, Multiwindow inkusive: So können auf der linken eine und auf der rechten Seite zwei Apps gleichzeitig geöffnet werden – sehr praktisch beispielsweise für Recherchen. Übrigens wird die am Frontdisplay geöffnete App beim Öffnen des Folds direkt auf den Hauptbildschirm mitgenommen. Und vice versa, vorausgesetzt man hat zuvor im Menü die entsprechende Option aktiviert.

Samsung Galaxy Fold 5G VideoFoto: A1/Wolfgang Hammer
So ein großes Display lädt neben Multitasking natürlich auch zum Spielen oder Videostreamen ein. Etwas gewöhnungsbedürftig ist hier das Format: 4:3 gibt es bei Smartphones quasi gar nicht, entsprechend dick sind die Balken bei den allermeisten Videos. Bei Spielen wiederum wird ein Teil des Geschehens von der Frontkamera verdeckt – was allerdings verschmerzbar ist, da sich das Meiste ja ohnedies eher in Bildschirmmitte abspielt.

Samsung Galaxy Fold 5G Test MultitaskingFoto: A1/Wolfgang Hammer
Die Qualität ist allerdings nicht weniger als bombastisch: Extrem scharf und farbenfroh, kontrastreich und satt. Entsprechender Content natürlich vorausgesetzt, um alle Qualitäten des Displays auszureizen empfehle ich 1080p Videos mit 60 Frames und HDR – sieht man so etwas einmal auf einem Smartphone wie dem Fold, will man es nicht wieder so schnell hergeben!

Samsung Galaxy Fold 5G ScharnierFoto: A1/Wolfgang Hammer
In der Bildschirmmitte zeigt sich nach einige Klappvorgängen eine leichte Falz. Die ist allerdings nicht immer sichtbar, vor allem bei dunklem Hintergrund, ausgeschaltetem Display oder bei seitlicher Betrachtung fällt sie aber doch auf. Interessanterweise ist sie aber mit den Fingern kaum fühlbar. Damit sich das Display problemlos falten lässt, hat Samsung ein eigenes, recht kompliziert aufgebautes Scharnier entwickelt. Das soll einerseits massenhaft Faltvorgänge verkraften (Samsung spricht von 200.00 – bei 100 Faltvorgängen pro Tag wäre das also eine Lebensdauer von etwa fünfeinhalb Jahre), andererseits aber auch stabil genug sein, um ein sinnvolles Arbeiten im Tablet-Format zu ermöglichen.

Samsung Galaxy Fold 5G Scharnier MechanismusDie kleine Abdeckung ist der einzige Schutz vor Staub | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Um den Mechanismus nicht zu beschädigen, warnt Samsung eindrücklich und schon per Sticker beim Auspacken darauf zu achten, nichts im Display einzuklemmen. Um zu verhindern, dass Schmutz ins Scharnier kommt, wurde es durch 2 Kappen geschützt – die gab es beim ersten Fold noch nicht. Der Mechanismus an sich wirkt robust: Beim Aufklappen rastet es mit einem satten Geräusch stabil ein, aufgrund der Konstruktion ist ein Überdehnen des Scharniers auf über 180° meiner Anschicht nach nur mit roher Gewalt möglich. Das geschlossene Fold rastet mit einem ebenso satten Geräusch ein, hier wird ein ungewolltes Aufklappen durch Magnete verhindert.

Samsung Galaxy Fold 5G Test – Leistung & Ausstattung

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich hier einiges getan: Den Takt gibt nicht ein hauseigener Exynos Prozessor, sondern der aktuelle High-End SoC von Qualcomm vor. Der Snapdragon 855 verhilft dem Fold 5G zusammen mit 12 GB Arbeitsspeicher zu wahren Höhenflügen: Mit 463.715 Punkten bei der Benchmark AnTuTu schließt das Fold 5G als derzeit einziges Samsung Smartphone zum Apple iPhone 11 Pro auf und liegt locker über dem Samsung Galaxy S10. Entsprechend flott fühlt sich auch das Arbeiten mit dem Fold 5G an. Abgerundet wird das performancestarke Gesamtpaket durch 512 GB internen Speicher.

Samsung Galaxy Fold 5G Test seamless workingGeöffnete Apps werden automatisch vom kleinen aufs große Display übernommen | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Eben jener Speicher ist nicht erweiterbar. Angemerkt sollte auch werden, dass es beim Fold 5G keine Kopfhörerbuchse gibt. Ebenso fehlt eine IP Zertifizierung, was allerdings aufgrund der Bauweise kaum verwunderlich ist. Eventuell finden die Entwickler ja bei der nächsten oder übernächsten Generation eine Möglichkeit es gegen Staub & Wasser zu schützen. Wo man wirklich aufpassen muss, ist das Hauptdisplay: Da nicht durch Glas geschützt, machen sich Kratzer sehr schnell bemerkbar – hier muss man also wirklich relativ vorsichtig sein.

Samsung Galaxy Fold 5G Test Sound
Ein fettes Plus gibt es für den Sound: Der kommt aus 2 Lautsprechern an der oberen bzw. der unteren Kante. Ich habe selten ein Smartphone mit einer so klaren, lauten und natürlichen Klangwiedergabe gehört – gegen kleine Bluetooth Speaker gewinnt das Fold 5G locker die Oberhand. In Bezug auf Spielen und Multimedia ist die Platzierung der Lautsprecher darüber hinaus sehr gut gewählt, da sie nicht von der Hand verdeckt werden.

Samsung Galaxy Fold 5G Test mobiles Netz SpeedtestExtrem hohe mobile Bandbreite dank 5G | Foto: A1/Wolfgang Hammer

Das Galaxy Fold 5G gehört zu den ersten 5G-fähigen Geräten von Samsung – das garantiert hohe mobile Bandbreiten, vorausgesetzt man hat den entsprechenden Tarif und erfreut sich schon zum Start einer 5G-Abdeckung. Für alle anderen ist natürlich 4G mit an Bord, unterstützt von allen gängigen WLAN Standards.

Samsung Galaxy Fold 5G Test – Akku

Bei einem Smartphone mit einem so großen Display würde man meinen der Akku wäre extrem schnell leer. Das Gegenteil ist der Fall: Er hält ungefähr ebenso lange wie bei anderen Smartphones – 4.235 mAh machen sich eben bezahlt. Im Test mit einem Mix aus Video, Surfen und Telefonieren hielt das Fold hochgerechnet etwa 9 Stunden durch – im zugeklappten Zustand sogar fast die doppelte länge. Sollte man es am Ende des Tages dann doch laden müssen, benötigt das etwa 2 Stunden – je nachdem, ob mit Schnellladekabel oder per Wireless Charging Station.

Samsung Galaxy Fold 5G Test – eine Kamera wie beim Galaxy S10

Im Fold 5G ist das derzeit bei der Samsung Oberklasse gängige Kamera Setup verbaut – also eine Kleinbild-, eine Tele und eine Ultraweitwinkellinse. Ein nur in wenigen Nuancen vom Galaxy S10 abweichendes Gesamtbild also – insofern kann man sich sicher sein, eine der besten derzeit am Markt erhältlichen Smartphone-Kameras mit an Bord zu haben. Alles über Kamera gibt es im Test vom Galaxy S10 nachzulesen.

Samsung Galaxy Fold 5G – Fazit

Nach etlichen Startschwierigkeiten hat ist das Galaxy Fold 5G also jetzt da. Samsung hat ja so seine Erfahrungen, was die Einführung neuer Smartphone Produkte betrifft: Bei der Galaxy S-Reihe hat es bis zum sechsten Modell gedauert, bis der koreanische Konzern seine Linie gefunden und ein echtes Hammer-Smartphone vorgestellt hat. Insofern wurde beim Fold in recht kurzer Zeit zum richtigen Weg gefunden: Es bringt ein erstklassiges Display, der Klappvorgang funktioniert fehlerfrei, der Sound ist umwerfend, das Kamera-Setup ist eines Premium-Smartphones würdig und die Performance ist ohnedies fast unerreicht.

Samsung Galaxy Fold 5G Wertung FazitGrafik: A1/Wolfgang Hammer

Es ist aber verwegen zu sagen das Fold wäre perfekt: Das kleine Display an der Front könnte größer sein und das zwar große & hochwertige Hauptdisplay bringt aufgrund des 4:3 Formats keine echten Vorteile beim Konsum von youtube & Co. Wie immer bei der Einführung neuer Technologien dauert es seine Zeit, bis ein Produkt eine gewisse Reife erlangt. Auch das erste iPhone war nicht perfekt und man darf nicht vergessen, dass es trotz rasantem Wachstums Jahre dauerte, bis sich Smartphones generell durchgesetzt haben. Für Early Adopter und andere neugierige Menschen macht es aber durchaus Sinn, sich so ein Smartphone zuzulegen. Erst in der Praxis wird nämlich klar, welche Vorteile man damit haben kann. Und es beginnt einem langsam zu dämmern, was noch alles möglich sein könnte.

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  1. Miriam

    Auffällig Auffällig wie hoch die Dumheitsgrenze der 5G Befürworter bereits überschritten wurde….

  2. Danklmayer

    Hätte gerne so ein Gerät aber dazu fehlt mir ein Sponsor da ich nur eine unbekannte Pensionistin bin.

    • A1 Blog Redaktion

      Hallo Danklmayer, wenn du einen A1 Vertrag hast, melde dich gerne über A1.net/kontakt bei uns. Ich kann dir das Handy zwar nicht sponsern, aber vielleicht hast du ein tolles Angebot mit Mobilpoints hinterlegt 🙂 Liebe Grüße, Birgit.

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