Im Test: Das Samsung Galaxy A51
Mit einem sehr soliden Modell für die Mittelklasse startet Samsung mit dem Galaxy A51 ins neue Jahr. Im Vergleich zum Vorgänger – dem Galaxy A50 – hat sich vor allem bei der Kamera etwas geändert: 4 statt 3 lautet das Motto, diesmal ist neben Kleinbild, Telezoom und dem ToF Sensor eine dezidierte Makrokamera an Bord. Und Ränder sucht man vergeblich: Wie bei der aktuellen Galaxy S-Reihe gibt es ein Punch-Hole Display. dem Notch wird nun also auch bei der Samsung A-Klasse Adieu gesagt. Alles zum Galaxy A51 gibt es hier im Test.
Samsung Galaxy A51 – Design
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Es muss nicht immer Glas und Metall sein: Erstens geht Glas schnell zu Bruch. Zweitens ist es teurer. Einziger Wehrmutstropfen: Wireless Charging funktioniert nicht. Die Vorteile von Kunststoff: Er ist widerstandsfähiger gegen Stürze und in der Fertigung (und auch bei einer eventuellen Reparatur) günstiger. Außerdem weniger Tapseranfällig und nicht so glatt. Das Galaxy A51 wirkt trotzdem nicht billig: Die Kunststoffverschalung ist stabil in den Metallrahmen verbaut, auch bei stärkerem Druck verbiegt sich hier nichts. Die modern anmutenden Reflexionen auf der Rückseite und das doch recht große Kamera-Quartett machen einen gewohnt soliden Eindruck.
Foto: A1/Wolfgang Hammer
Mit den Abmessungen 158.5 x 73.6 mm gehört des A51 zu den größeren Smartphones – mit großen Händen lässt sich das Smartphone gerade noch einhändig bedienen. Gut erreichbar sind die spärlichen Hardware-Buttons dennoch: Der Power-Knopf auf der rechten Seite hat einen angenehmen Druckpunkt und lässt sich leicht mit dem Daumen finden, bei der sich darüber befindlichen Lautstärke gab es ebenfalls keinerlei Probleme. Einen dezidierten Bixby-Button gibt es beim A51 nicht.
Foto: A1/Wolfgang Hammer
Auch nach über 100 Jahren freut sich der Klinkenstecker nach wie vor über große Beliebtheit – mit ein Grund, weshalb es ihn erfreulicherweise auch im Jahr 2020 noch gibt. Die Klinke befindet sich gleich neben dem Mono-Lautsprecher, über dessen Qualität man sich nicht wirklich freuen kann: Der Sound fällt etwas matt aus, daher lieber Kopfhörer anstecken. Etwas weniger erfreulich ist da die Tatsache, dass das Galaxy A51 über keinerlei Zertifizierung gegen Staub oder Wasser verfügt. Samsung meint zwar, dass es gegen Spritzwasser geschützt sei, einem Sturz in die nächste Lacke sollte man es aber nicht aussetzen.
Samsung Galaxy A51 – Display
Wo niemand so schnell Samsung das Wasser reichen kann, ist das Display: Selbst die günstigsten Modelle verfügen in der Regel über extrem gute Bildschirme. Das Galaxy A51 macht hier keine Ausnahme, es macht es aber anders: Während bei der Galaxy S10-Reihe die Frontkamera asymetrisch am Rand des Displays untergebracht wurde, hat man sich hier für einen mittigen Platz entschieden. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich beurteilen. Meine persönliche Einschätzung: Mich stört es etwas mehr als das seitliche Loch, vor allem bei formatfüllenden Videos nimmt man es manchmal als störend wahr.
Foto: A1/Wolfgang Hammer
Vermutlich gewöhnt man sich mit der Zeit daran – auch beim Notch am iPhone dauerte es einige Tage, bis man ihn gar nicht mehr richtig wahrgenommen hat. Ansonsten gibt es am Display wenig auszusetzen: Es ist dank Full HD Auflösung mehr als ausreichend scharf, OLED Technologie sorgt darüber hinaus für ein helle, klare und farbenfrohe Darstellung. Und das 16:9 Format dafür, dass entsprechende Videos auf dem Smartphone einfach toll aussehen, Wie immer gibt es auch eine Always On Funktion, die wichtige Benachrichtigungen samt Uhrzeit auch bei ausgeschaltetem Display anzeigt.
Samsung Galaxy A51 – Performance und Ausstattung
Die Performance ist wohl einer der wenigen Punkte am Galaxy A51, die es im harten Kampf in der Android-Mittelklasse etwas ins Hintertreffen geraten lässt. Den Takt gibt ein hauseigener Samsung Exynos 9611 (4 x 2.3 GHz Cortex-A73 & 4 x 1.7 GHz Cortex-A53) gepaart mit 4 GB Arbeitsspeicher. Damit kommt das A51 bei AnTuTu auf etwa 176.000 Punkte – damit liegt es zwar deutlich über seinem Vorgänger A50, aber nur knapp über dem Vorjahresmodell Galaxy A70. Für Alltägliches reicht diese Leistung natürlich, vor allem Dank des ausreichend vorhandenen Arbeitsspeichers gehen App-Wechsel und Surfen flott von der Hand. Spielen in höchster Auflösung ist allerdings nicht drinnen.
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Auf der Habenseite sind die 3,5 mm Klinke und die Möglichkeit, via SD Karten die 128 GB internen Speicher um 1 TB zu erweitern. Weiteres Plus: Das A51 kommt werksseitig mit Android 10, also mit Gestensteuerung, systemweiten Dark-Mode und vielen Verbesserungen bei der Sicherheit. Oben drauf hat Samsung wie immer sein User Interface OneUI gesetzt – eine der derzeit meiner Meinung nach besten Hersteller-Modifikationen überhaupt.
Samsung Galaxy A51 – Kamera
Foto: A1/Wolfgang Hammer
Neben dem hervorragenden Display punktet das A51 mit seiner vielseitigen Kamera. Nicht weniger als vier Stück sind auf der Rückseite verbaut, wobei es sich bei einer genau genommen nicht um eine klassische Kamera, sondern um einen ToF (= Tome of Flight – für das Sammeln von Tiefeninformationen) Sensor handelt. Die Hauptkamera bringt es auf beachtliche 48 Megapixel bei ƒ/2,0. Um mit dem kleinen Sensor genug Licht einzufangen, wird die Information von 4 Pixel via Pixel Binning Verfahren zu einem Pixel addiert – das soll vor allem bei schlechten Bedingungen für bessere Aufnahmen sorgen. Und für kurze Belichtungszeiten, denn das A51 verfügt über keinen optischen Bildstabilisator – insofern sollte die Verschlusszeit so gering wie möglich gehalten werden.
Foto: A1/Wolfgang Hammer
Neben der Hauptkamera sind noch eine Weitwinkelkamera (12 Megapixel bei ƒ/2,2) und eine dezidierte Makrolinse (5 Megapixel bei ƒ/2,4) mit an Bord. Über die Vielzahl der fotografischen Möglichkeiten, die dieses Setup bietet, lässt sich kaum streiten. Die Qualität der Makro-Linse lässt allerdings zu wünschen übrig: Einerseits gibt es weder OIS, noch einen Autofokus – man muss also gut darauf achten, einen Abstand von 3-5 cm vom Motiv einzuhalten. Andererseits löst sie nur mit 5 MP aus. Da ist man mit einem Crop der Kleinbildlinse oft besser dran.
Foto: A1/Wolfgang Hammer
Der fixe Fokus der Makrolinse hat aber auch einen entscheidenden Vorteil: Eine schön anzusehender Bokeh-Effekt, der das Motiv nochmal gestalterisch hervorhebt.
Foto: A1/Wolfgang Hammer
Bei Nacht zeigt sich, dass die Linse mit etwas höherpreisigen Geräten durchaus mithalten kann. Klar: Ein paar Details wie besipielsweise das Ziffernblatt der Uhr gehen verloren. Insgesamt wirkt die Aufnahme aber ausgewogen und realtitätsnah. Was aufgefallen ist: In der Nacht muss das Smartphone sehr ruhig gehalten werden, außerdem ist es schwer den Fokus zu finden. Interessanterweise benötigt die Hauptkamera mehr Zeit für die richtige Schärfe als die Weitwinkelkamera.
Insgesamt betrachtet kann man mit der Performance der Kamera durchaus zufrieden sein, solange man sich ins Gedächtnis ruft, dass man es mit einem Mittelklasse Smartphone zu tun hat. An die Qualität eines Galaxy S10, P30 Pro oder iPhone 11 Pro kommt sie nicht heran, im Mittelfeld schlägt sie sich aber gut.
Samsung Galaxy A51 – Akku
Tägliches Laden ist beim Galaxy A51 nicht notwendig: Das Smartphone verfügt über einen großzügigen 4.000 mAh starken Akku, genug Kapazität für ausschweifende Foto-Touren und youtube-Marathons. Wegen der Kunststoffverschalung gibt es kein Wireless Charging, dafür ist im Lieferumfang immerhin ein 15 Watt Fast-Charging Netzteil dabei. Damit ist eine volle Ladung von 0 auf 100 in etwa 90 Minuten möglich.
Samsung Galaxy A51 – Fazit
Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Mit dem Galaxy A51 legt Samsung gleich zum Start des neuen Jahres ein sehr solides Mittelklasse-Smartphone vor. Und gibt uns genau das, was sich viele von einem Telefon erwarten: Ein großes, randloses Display, eine vielseitige Kamera und einen lange ausdauernden Akku. Gleichzeitig hält man den Preis relativ niedrig, indem kein allzu starker Prozessor eingebaut und auf Kunststoff anstatt auf Glas gesetzt wurde. Das macht es genau richtig für alle, die sich zu einem attraktiven Preis ein mehr als solides Smartphone erwarten.
Thorsten
Was hat denn „Kunststoff statt Glas“ mit Wireless Charging zu tun? (Es geht hier wohl um den QI-Standard)
Ich benutze seit Jahrzehnten elektrische Braun-Zahnbürsten (seit einigen Jahren Oral-B), die natürlich komplett Kunstoff-ummantelt (und damit wasserdicht) sind.
Peter prodinger Prodis@sbg
Bei jedem Huawei handy das ich hatte musste ich einschicken weil es s am rechten Rand einen gelben Streifen bekam wurde repariert nach 2monat war wieder das selbe sehr ärgerlich weiss echt nicht was ich mir für ein Gerät kaufen soll
A1 Blog Redaktion
Servus Peter, Kollege Wolfgang hat viele Smartphones getestet, die es mit MyNext oder Neuanmeldung bei A1 gibt. Für verschiedene Ansprüche und Preisklassen, ob von Huawei, Samsung, Sony, oder anderen Herstellern und natürlich auch die iPhones. Die Auswahl ist da natürlich groß. Ich persönlich kann dir aus eigener Erfahrung bei Samsung sowohl Mittelklassemodelle wie das im obigen Beitrag (ich hatte ein A8) als auch highend Modelle wie ein Note 9 (bzw. deren Nachfolger) wärmstens empfehlen. lg Hermann
symphatico
Auf der Homepage steht das das A51 Dualsimfähig ist mit extra Speichererweiterung also kein Hybrid Slot. Diese Angaben fehlen im Test.
A1 Blog Redaktion
Hallo symphatico, es ist Dual SIM plus SD-Karten fähig. lg Wolfgang