IFA 2019 | Trends und Highlights aus Berlin

Die internationale Funkausstellung (IFA) gilt als wichtigste Messe für Unterhaltungselektronik und findet jedes Jahr in Berlin statt. Ich habe mir die diesjährigen Highlights der IFA 2019 genauer angesehen. Diese Trends sollte man nicht verpasst haben.

Alles beim Alten

Im Großen und Ganzen lagen bei der IFA 2019, die von 6. bis 11. September in der Messe Berlin stattfand, dieselben Themen wie auch schon letztes Jahr im Fokus. Allzu viel hat sich also nicht getan – oder doch? Die Schwerpunktthemen „5G“, „KI & Smart Home“ und „8K“ sind zu breit gefächert, als dass sie innerhalb eines Jahres abgefrühstückt und durch neuere Themen ersetzt werden können. 5G ist gerade erst dabei sich zu etablieren und doch reden wir schon seit über einem Jahr von den großen Möglichkeiten, die der Mobilfunkstandard mit sich bringen wird. Hier geht es vor allem um den autonomen Verkehr, im Netz verbundene IoT-Geräte und brandaktuell: Cloud Gaming.

IFA 2019 Highlights und Trends

Cloud Gaming

Cloud Gaming ist immer präsenter und könnte in nicht allzu ferner Zukunft die Art und Weise, wie wir Videospiele wahrnehmen und erleben komplett verändern. Zu den ganz großen Playern am Markt und Vorreitern im Cloud Gaming-Bereich gehört Google. Das Unternehmen entwickelt, neben Microsoft und kleineren Herstellern wie Medion, eine Spieleplattform (Stadia), die vollkommen unabhängig vom Endgerät flüssigen Spielen ermöglicht. Das Prinzip ist schnell erklärt: Man kauft sich ein Abo, sucht sich ein Spiel aus und die Google-Server übernehmen die Rechenleistung. Das Video wird dann auf ein Endgerät (Smartphone, TV, PC, Notebook, etc.) gestreamt, das über eine schnelle Internetverbindung verfügen muss, damit es nicht zu Verzögerungen in der Eingabe kommt. Der Ausbau von 5G dürfte als Sprungbrett für Cloud Gaming fungieren.

IFA 2019 Highlights und Trends

KI & Smart Home

Künstliche Intelligenz und das Smart Home waren auf der IFA 2019 omnipräsent. Immer mehr Produkte – vom Backofen über die Waschmaschine bis zu Smartphone-Kameras und mobilen Boxen – sind smart, können mit einer App gesteuert werden und haben intelligente Sprachassistenten von Google oder Amazon an Board. Die Waschmaschine erkennt „smart“ den Verschmutzungsgrad der Wäsche und passt das Programm daran an, das Notebook ließt „smart“ das Nutzungsverhalten mit und optimiert die Geräteleistung für mehr Akkulaufzeit, die neuen portablen Speaker Sonos Move erkennen „smart“ in welcher Umgebung sie gerade spielen und passen das Soundprofil dementsprechend an. Wenngleich smart schon zum Unwort des Jahres ausartet – zumindest in der Technikbranche – kann man nicht leugnen, dass einige Feature durchaus praktisch sind.

IFA 2019 Highlights und Trends

Hochauflösend

Im Heimkino machen sich aktuell zwei Trends bemerkbar: Die Bildschirme werden größer und die Auflösungen höher. Vor allem im TV-Spitzenfeld wird die 8K-Auflösung immer prominenter, bei der sich sagenhafte 33.177.600 Bildpunkte auf dem Screen tummeln. Aufgrund der immer höheren Pixeldichte wird es möglich, größere Screens zu bauen, ohne dass die Bildqualität nachlässt. Von LG über Sony bis zu Samsung haben alle namhaften Hersteller mittlerweile 8K-TVs im Angebot. Das große Problem: Nach wie vor gibt es quasi keine Inhalte, die eine so hohe Auflösung aufweisen. Abhilfe schafft? Richtig, smarte KI. Dank ausgeklügelter Algorithmen kann ein 2K- oder 4K-Video analysiert und intelligent hochgerechnet werden, sodass ein hochwertiger 8K-Stream entsteht.

IFA 2019 Highlights und Trends

Produkthighlights der IFA

Sonos Move

Die bereits angesprochenen Sonos Move wurden im Zuge der IFA angekündigt. Der mobile Speaker wiegt stolze 3 kg ist aber aufgrund des ergonomischen Griffs leicht zu transportieren. Er verfügt über WLAN sowie Bluetooth, ist widerstandsfähig gebaut und kann dank automatischem Trueplay Tuning seine Umgebung analysieren, in dem Mikrofone den ausgegebenen Sound wieder einfangen. Dadurch wird es möglich, immer das beste Soundprofil zu verwenden.

Galaxy Fold

Seit der ersten Präsentation des Galaxy Fold von Samsung hat sich das Gerät deutlich weiterentwickelt: Scharnier und Display wurde überarbeitet und eine 5G-Antenne macht das Smartphone fit für die Zukunft. Die ersten Kinderkrankheiten sind somit ausgemerzt und das Gerät ist bereit faltfreudige Kunden glücklich zu machen.

Sprachgesteuerter Backofen

Siemens zeigte auf der IFA eine echte Kuriosität: einen Backofen, der auf Sprachbefehl hin (Sesam öffne dich), seine Türen öffnet. Wer sowas braucht? Ich weiß es auch nicht! Witzig ist es allemal und führt den Trand zu mehr smarten Gadgets ad absurdum. Die Konnektivität führt sogar soweit, dass man den Ofen nicht nur via Home Connect-App oder Alexa, sondern sogar über seine Fitbit-Smartwatch steuern kann. Bitte schaut euch das Video an:

Smarte Glühbirne

Kennt ihr diese Retro-Glühbirnen, bei denen das Glas leicht rötlich gefärbt und der Faden beim Glühen noch sichtbar ist? Die, die man in jeder besseren Hippster-Bar findet? Genau solche nimmt Philipps nun in sein Hue-Produktsortiment auf – sie sind Bluetooth-kompatibel und natürlich darf eine App- und Sprachsteuerung nicht fehlen!

Gaming für unterwegs

Spielenotebooks sind in der Regel weder sonderlich klein noch besonders handlich oder leicht. Anders sieht es da beim Razer Blade Stealth 13 aus. Das Gerät ist kompakt gebaut und dennoch mit einer GTX 1060 ausgestattet. Auch aufwendige Spiele lassen sich zumindest in mittleren Einstellungen flüssig spielen. Zudem wird ein Intel-Prozessor der aktuellsten, 10. Generation verbaut und das Gewicht von 1,3 kg kann durchaus überzeugen.

Fazit

Eine echte Revolution habe ich auf der IFA nicht gefunden. Vielmehr wurden die Trends des Vorjahres weiter ausgebaut und verfeinert. Die zunehmende Entwicklung zum smarten Eigenheim mit immer mehr und intelligenteren Produkten finde ich prinzipiell praktisch, da Automatismen mir lästige Routinen abnehmen und Künstliche Intelligenz mein Verhalten besser optimieren kann als ich selbst – es muss aber bitte wirklich nicht alles smart gemacht werden, nur weil die theoretische Möglichkeit dazu besteht. Die Anforderungen an meinen Kühlschrank enden beim konstanten Halten einer niedrigen Temperatur im Innenraum. Er muss nicht über eine Innenkamera erkennen, dass ich keine Milch mehr habe und mir das als Nachricht auf mein Smartphone schicken.

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