Gamescom 2019 – Die Messe wird relevanter: Die Highlights
Ende August 2019 habe ich zum mittlerweile achten Mal in Folge die größte Spielemesse der Welt, die gamescom in Köln besucht. Ich war dabei nicht ganz allein, insgesamt 373.000 Besucher zählten die Veranstalter – ein neuer Rekord. Dabei möchte der „kleine“ Bruder der E3 nicht nur mit Besucherzahlen überzeugen. Mit der Opening Night wollte man auch inhaltlich wieder relevanter werden.
Aus Köln nichts neues?
Wenn im Juni Los Angeles im Zuge der E3 zur Gaming-Hochburg wird, dann passiert das nicht aufgrund der Rund 66.000 Besucher. Die E3 gilt als wichtigste Messe der Spielebranche, denn vor allem dort wird neue Hard- und Software aus der Gaming-Welt zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Wenn gut zwei Monate später die gamescom stattfindet, haben die meisten Publisher und Entwickler ihr Neuheiten-Pulver bereits verschossen. Zur Folge gibt es in Köln quasi keine Pressekonferenzen mehr. Zu sehen (und spielen) gibt es bereits angekündigte Spiele und jene, die schon erschienen sind bzw. kurz vor der Veröffentlichung stehen.
Die gamescom wird wieder relevanter
Dies ändern sollte die neu geschaffene Opening Night Live mit Produzenten und Moderator Geoff Keighley, die noch vor Beginn der gamescom in diesem Jahr erstmals stattfand. Das Prinzip war einfach wie sinnvoll: Damit nicht einzelne Publisher Pressekonferenzen veranstalten, die auf Biegen und Brechen gefüllt werden müssen, wird allen, die etwas Spannendes zu präsentieren haben, mit der ONL eine gemeinsame Bühne geboten. Somit will man eine Gelegenheit bieten, wichtige Neuheiten und Weltpremieren von Spielen kombiniert zu präsentieren. Das Ergebnis war eine kurzweilige Show, die einige Überraschungen (wie die Neuankündigung von Little Nightmares 2) bot und Lust auf die darauf folgende gamescom machte. Zurück blieb der Gedanke: Warum ist das früher nicht schon jemandem eingefallen?
Fulminantes Aufgebot
Spielerisch bot die gamescom ein umfangreiches Angebot. Ich habe mir dutzende Spiele genauer angesehen und bin dabei auch immer wieder über solche gestolpert, die ich bislang noch nicht so auf meinem Schirm hatte. Dazu gehören vor allem Indie-Games. Das sind Spiele, hinter denen nicht ein riesiger Publisher steht, dessen gewaltige Marketing-Maschinerie es einem ohnehin unmöglich macht, etwas Wichtiges darüber zu verpassen. Das sind außerdem Spiele, die meist von weniger oder gar nur einer Person entwickelt werden. In denen ganz viel Herzblut steckt, liebe zum Detail und Entwickler, die wirklich hinter dem Konzept stehen. Doch natürlich haben auch die ganz großen Titel mein Interesse geweckt. Das waren meine fünf persönlichen gamescom-Highlights.
5 Gamescom-Highlights
Biomutant
Das Action-Rollenspiel Biomutant hat mich durch sein rasantes Gameplay und seinen frechen Humor überzeugt. Die offene Spielwelt soll für jede Menge Abwechslung sorgen und zum Erkunden und Entdecken einladen. Sechs unterschiedliche Stämme versammeln sich im Spiel, von denen man sich in alter Rollenspiel-Manier einem anschließen kann.
Planet Zoo
Als Zoo-Fan und langjähriger Zoo Tycoon-Spieler konnte ich es mir nicht entgehen lassen, einen Blick auf das nächste Tiergarten-Abenteuer zu werfen. Ich habe eine recht früher Version des als besten Simulator der gamescom ausgezeichneten Planet Zoo angespielt und bin von der Tiefe und dem Umfang des Spiels begeistert. Abgesehen von der Steuerung, dir wirklich grauenhaft war und für Verzweiflung gesorgt hat (ich hoffe, bis zur Veröffentlichung kriegen die das noch hin), ist Planet Zoo ein echtes Highlight. Die Grafik ist liebevoll, die Dialoge sind durchdacht und die Spielmechanik ermöglicht einen detaillierten Einblick in den Zoo-Alltag.
The Dark Pictures: Man of Medan
Wer bereits Until Dawn gespielt hat (der erste Teil der Trilogie), kennt sich in The Dark Pictures: Man of Medan sofort aus. Man wird mit einer handvoll Charaktere ins Spiel geworfen, erlebt eine gruselige Geschichte und muss schauen, wie man da wieder lebend herauskommt. Das Besondere: Die Figuren können jederzeit sterben – über Leben und Tod entscheidet der Spieler selbst (und sein Können). Regelmäßig finden so genannte Quicktime-Events statt, bei denen man blitzschnell eine bestimmte Taste drücken muss. Verklickt man sich zu oft, kann es leicht passieren, dass dies böse Folgen hat. Außerdem haben die Entscheidungen im Spiel sowie der Verlauf von Dialogen maßgeblichen Einfluss auf den Storyverlauf.
Cyberpunk 2077
Gut, die nächsten beiden Spiele dürfen in dieser Liste einfach nicht fehlen. The Witcher 3 war eines der umfangreichsten und packendsten Rollenspiele der letzten Jahre – wenn nicht überhaupt. Rechtzeitig bevor das fantasylastige Mittelalter-Szenario zu nerven beginnt, wechselt Entwickler CD Projekt RED das Setting und geht in die Zukunft. Das neue Spiel heißt Cyberpunk 2077. Davon, was man bislang gesehen hat, bekommt man den Eindruck, es wird ein absolutes Muss für Rollenspielfans. Man wird in eine düstere Welt geworfen, in der man sich zurechtfinden muss. Bandenkriege, Tod und Verbrechen stehen auf der Tagesordnung. Die Menschen wurden mit moderner Technik modifiziert und kämpfen Tag für Tag ums Überleben. Wer möchte, kann Cyberpunk 2077 aber auch durchspielen, ohne einen einzigen Gegner zu töten.
Death Stranding
Was zum Teufel ist eigentlich Death Stranding? Das fragt sich wohl jeder, der einen Trailer vom Spiel gesehen hat. Noch ist nicht allzu viel über den neuen Titel von Entwickler-Ikone Hideo Kojima bekannt – und das, was man weiß, verstört und verwirrt. Aber genau das macht das Spiel so interessant. Es ist anders als die anderen. Es spielt mit menschlichen Emotionen und weckt Hoffnung, einer der ganz großen Titel zu werden. Am besten, ihr seht selbst:
Habt ihr die Gamescom 2019 verfolgt? Was war euer Highlight und auf welchen Titel freut ihr euch? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.
Gib deine Meinung ab: