ZTE Axon 10 Pro Kamera im Test
Was unterscheidet die richtig teuren Flaggschiff-Smartphones vom Rest? Richtig, die Kamera. Zumindest meistens, denn das Axon 10 Pro will mit der Konkurrenz der Oberliga mithalten können und verspricht eine hochleistungsfähige Triple-Kamera – und das zu einem vergleichsweise geringen Preis. Wie sich diese im Alltag schlägt, wollte ich mir anschauen und habe das Smartphone auf eine Wanderung & mit nach Köln auf die weltgrößte Spielemesse, die gamescom 2019, genommen.
Das Akkumonster mit Dreifach-Kamera
Ende August 2019 war ich zum wiederholten Male in Köln auf der gamescom. Dort sammeln sich jedes Jahr um die 370.000 Gamer und fachsimpeln über ihre Leidenschaft. In diesem Jahr hatte ich einen besonderen Begleiter an meiner Seite: das Axon 10 Pro. Bereits einige Tage vor der Messe ging mein ausführlicher Testbericht zum Smartphone hier auf dem A1 Blog online. Dort habe ich vor allem den leistungsstarken Akku gelobt. Und auch hier muss ich die Spitzenwerte nochmal extra hervorheben, weil ich selbst so begeistert war. Den ganzen Tag war ich unterwegs, habe Mail gecheckt, Fotos gemacht, Notizen angefertigt, Posts auf Instagram veröffentlicht und im Messenger mit Kollegen geschrieben und jetzt ratet mal, wie viel Akku ihr mit eurem derzeitigen Smartphone nach so einem Tag noch hättet. Richtig, vermutlich gar keinen. In den meisten Fällen hängt das Gerät ab dem frühen Nachmittag an der Powerbank. Nicht so mit dem Axon 10 Pro. Ich hatte regelmäßig Spätabends/Nachts noch deutlich über 40% Akku und nach einiger Überwindung (wenn der Akku ausgeht, hat man als Presse-Besucher der Messe ein echt schweres Leben) habe ich ab dem dritten Tag die Powerbank im Hotel gelassen.
Viele Pixel, kein Stabilisator
Sorry für den Exkurs, zurück zur Kamera. Das Axon 10 Pro besitzt eine 20 Megapixel-Selfie-Kamera im Display-Notch an der Frontseite und eine Triple-Kamera an der Rückseite. Diese besteht aus einer 48 MP-Hauptkamera sowie einem 20 MP Weitwinkel- und 8 MP-Teleobjektiv mit optischem Dreifachzoom. Videos können in Full-HD- oder UHD-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, Zeitlupen-Aufnahmen sind in Full-HD mit 120 Bildern pro Sekunde möglich. Auf einen optischen Bildstabilisator hat Hersteller ZTE allerdings verzichtet – und das ist unendlich schade, denn gerade bei schwachem Licht fällt das sehr stark auf.
Herausforderung: Messealltag
Auf nach Köln. Dort wartet ein riesiges Messegelände mit über 210.000 m² auf mich. In der gamescom-Woche lege ich über 100 Kilometer zurück – zu Fuß. Und dabei versuche ich alles festzuhalten, was mir vor die Linse hüpft. Gamer, Cosplayer, Bühnen. Besondere Herausforderung: Dunkle Messehallen – selbst für Fotografen mit Profi-Equipment kein Kinderspiel. Auf die Telelinse verzichte ich meistens, zu gering ist hier die Qualität der Bilder, zu verwackelt werden die Aufnahmen. Absolut begeistert bin ich von der Weitwinkellinse. Die wird von mir am häufigsten verwendet und macht so unglaublich viel Sinn. Steht man ganz knapp vor einem Objekt und hat keine Möglichkeit oder keine Zeit nach hinten zu gehen und einen idealen Platz zu finden, wechselt man in den „Wide“-Modus der Kamera. Die so aufgenommenen Bilder wirken ganz anders als man es gewohnt ist. Meine Vermutung: Die Aufnahmen ähneln den Bildern, die das menschliche Auge wahrnimmt mehr und deshalb wirken Fotos „realistischer“.
W wie Weichzeichner
Allgemein werden die Aufnahmen mit der eingebauten KI automatisch verbessert. Das hat vor und Nachteile. Vorteil: Farben werden meist sehr kräftig dargestellt und die Bilder wirken kraftvoll. Nachteil: Der Weichzeichner wird so dermaßen übertrieben eingesetzt, dass manche Bilder nicht mehr schön sind. Das gilt für Selfies und normale Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Hier zeigt die Kamera nämlich ihre größten Mankos. Wenig Licht mag sie nicht. Und das versucht sie mehr oder weniger erfolgreich zu vertuschen. Alles in Allem bin ich mit der Qualität der Kamera jedoch sehr zufrieden – aber seht selbst:
Hinweis: Die Fotos wurde nicht bearbeitet lediglich mit Hilfe von Photoshop in ihrer Auflösung reduziert. Dabei geht etwas an Qualität verloren, andernfalls sind die Bilder aber zu groß.
Axon 10 Pro Kameratest in Köln
(klicke dich gleich durch den Fotoslider)
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Abseits der dunklen Messehallen, wenn die Belichtung stimmt, macht das Axon 10 Pro wunderschöne Fotos. Manchmal fallen die Farben, beispielsweise das Grün der Wiesen oder das Blau des Himmels zu intensiv aus, insgesamt kann die Kamera aber überzeugen. Die folgenden Fotos sind auf der Rax entstanden:
Axon 10 Pro Kameratest beim Wandern
(klicke dich gleich durch den Fotoslider)
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Fazit
Unter schwachen Lichtverhältnissen kommt die Kamera des Axon 10 Pro an ihre Grenzen. Dann wird der fehlende optische Bildstabilisator deutlich und der Weichzeichner versucht die auftretenden Mängel zu kaschieren. Unter guten Lichtbedingungen macht die Kamera tolle Bilder, die durch kräftige Farben und hohen Schärfegrad überzeugen und muss sich nicht vor anderen Flaggschiff-Geräten verstecken.
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