Geisteroaming- können Geister telefonieren?
Ich möchte in diesem Blog das Thema Roaming etwas genauer betrachten. Es ist wohl jedem bekannt, dass das Telefonieren im Ausland als Roaming bezeichnet wird. Ich möchte jetzt das Thema in 3 Roamingmöglichkeiten aufteilen:
Das gewünschte Roaming
Das gewünschte (normale) Roaming muss nicht weiter erklärt werde. Den meisten Handybenutzern ist klar, dass im Ausland nur durch die Roamingvereinbarungen des Netzbetreibers das Telefonieren möglich ist. Die Kosten dafür können jedoch sehr beträchtlich sein. Vor allem das Surfen im Internet. In den allermeisten Fällen wird jedoch mit einem SMS auf die Kosten hingewiesen. Es liegt hier in der Verantwortung des Nutzers die Kosten in Grenzen zu halten. In vielen Handys kann zeitnah die Datenmenge, die verbraucht wurde, kontrolliert werden. Etwas länger dauert es wenn die A1 App dafür verwendet wird. Aber dann sind die Kosten gleich ablesbar. Eine weitere Möglichkeit, die Kosten im Rahmen zu halten, ist das Benützen von Wlan. Doch Vorsicht: Die Wlans von öffentlichen Plätzen,Restaurants und Hotels sind selten gut geschützt. Sensible Informationen können da leicht ausgelesen werden.
Im EU Raum können wir uns glücklich schätzen, dass bei uns die Roaminggebühren abgeschafft wurden. Doch einige Fallstricke gibt es trotzdem noch. Mehr dazu im nächsten Absatz.
Das ungewollte Roaming
Das ist schon viel weniger bekannt. Da gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man ungewollt im teuren Netz surft. Zum einen sind es Schiffe, wie Kreuzfahrtschiffe und Fähren, die eigene Netze haben und diese Netze aber nicht in die EU Roamingverordnung fallen. Auch nicht, wenn sie im EU Raum sind. Des weiteren sind einige europäische Zwergstaaten ,wie Monaco, zwar mit der EU Assoziiert, fallen aber auch nicht in die Verordnung. Da können schnell die Kosten in die Höhe gehen. Es sollte zwar auch eine SMS kommen, die über die Kosten informiert, doch wird diese gerne übersehen, glaubt man sich doch in der EU.
Wenn wenn man in einem Grenzgebiet zu einem Nicht EU Staat wohnt, kann durch Reflexionen schnell einmal ein Fremdnetz angedockt sein. Auch hier wird zwar mittels SMS gewarnt aber wenn man es nicht erwartet, in ein solches Netz zu kommen, wird sich das auf die Rechnung auswirken. Diese Problem kann aber sehr elegant gelöst werden. Einfach die automatische Netzwahl deaktivieren. Sie bringt im eigenen Netz sowieso nichts und man bleibt im eigenen Netz. Selbst wenn dann gewollt die Grenze überschritten wird, kann so noch lange im eigenen Netz telefoniert werden. Denn auch das eigenen Netz sendet u.U. kilometerweit ins Ausland.
Diese Lösung ist aber kaum hilfreich, wenn jemand zwar Urlaub im EU Ausland macht, aber da auch in einem Grenzgebiet ist. Die automatische Netzwahl ist ja gerade im Ausland von Vorteil, bekommt man doch so immer das beste Netz. Wenn es also gewünscht ist, automatisch im besten Netz zu sein, dann spielt die Eigenverantwortung wieder eine große Rolle.
Das Geisterroaming
Nein, es sind keine Geister die hier mit deinem Handy telefonieren oder surfen. Dieses Phänomen entsteht einfach dadurch, weil einige Handys, selbst wenn Datenroaming deaktiviert ist, einen Datenaustausch mit dem LTE Netz haben. Dies ist technisch bedingt und die Betreiber des Netzes könne das nicht beeinflussen. Es sind sehr geringe Mengen, meist kByte Bereich. Dass trotzdem spürbare Kosten entstehen liegt daran, weil in Daten Paketen abgerechnet wird. Da können so schnell einige Megabytes auf der Rechnung stehen obwohl insgesamt nur wenige kBytes verbraucht wurden.
Einen guten Vorschlag, wie das verhindert werden kann, habe ich nicht. Möglich, dass das Vermeiden der Nutzung des LTE Netzes durch das Deaktiveren des LTEs am Handy etwas bringt. Weitere Roaming-Tipps findest du hier: Roaming-Tipps.
Armin
Danke für den Artikel, chaco01 und gute Idee von den Schweizern (durfte mal für eine WhatsApp-Nachricht satte 50 Teuro zahlen obwohl ich mich auf deutschen Grund & Bodensee befand;-)
Jo93
Ein schweizer Mobilfunker hat das irgendwie gelöst. Dieser hat jedem Kunden ein paar KBit für das Geisterroaming vorab gut geschrieben.
Wenn ich in ein nicht EU Land Reise, deaktivieren ich vorab das Datenroaming beim Anbieter. (Wenn das Smartphone nicht zuhause bleibt)
Für mich ist das Geisterroaming schon ein alter Bekannter 🙂