Im Test: Das günstige Samsung Galaxy A6 (2018)
Ein günstiges Android Smartphone sollte nicht nur wenig kosten, wenn möglich sollte es auch gut aussehen und ein bisschen etwas unter der Haube haben. Da kommt das neue Einsteiger-Smartphone Galaxy A6 (2018) von Samsung gerade recht: Der erste Eindruck beim Auspacken des Nachfolgers vom Galaxy A3 (2017) macht Lust auf mehr, rein Äußerlich ist ihm die Zugehörigkeit zu einem eher niedrigeren Leistungsspektrum nicht anzusehen. Im Test finden wir heraus, ob man mit dem Samsung Galaxy A6 (2018) trotz des attraktiven Preises auch seine Freude haben wird.
Lesedauer: ca. 5 Minuten | Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick: 5,6 Zoll Super AMOLED Infinity Display, 16 MP Kamera, Android 8
Auch Einsteiger Smartphones können klotzen: Das Samsung Galaxy A6 (2018) verfügt über eine 16 MP Kamera, ein 5,6 Zoll Super AMOLED Infinity Display und einen bei Einsteiger-Androiden eher selten gesehenen Fingerabdrucksensor auf der Rückseite. Sehr erfreulich sind außerdem die 3,5 mm Klinke für Kopfhörer und das generell sehr modern und gar nicht billig wirkende Design.
Samsung Galaxy A6 (2018) – Design
Mit dem Samsung Galaxy J1 hat der koreanische Konzern im Jahr 2015 den Grundstein für seine Einsteiger-Serie gelegt. Obwohl erst drei Jahre her, sieht man wie sehr sich die Ansprüche der Konsumenten in Punkto Qualität auch bei günstigen Geräten gewandelt hat: Während man dem J1 den günstigen Preis noch deutlich ansieht, ist das beim Galaxy A6 (2018) nicht der Fall. Es muss vom Aussehen her den Vergleich mit soliden Mittelklasse Geräten wie dem Galaxy A8 (2018) bestimmt nicht scheuen. Und das, obwohl des Gehäuse nicht aus Glas, sondern aus Metall gefertigt wurde. Das merkt man aber nur, sobald man es in die Hand nimmt: Smartphones aus Glas sind deutlich schwerer und haben den Nachteil, sehr anfällig für Tapser zu sein. Das A6 (2018) hingegen ist ein richtiges Leichtgewicht und aufgrund der matten Rückseite resistent gegenüber Abdrücken aller Art.
Galaxy A6 (2018), Galaxy A3 (2017) und Galaxy A8 (2018) im Vergleich | Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Überhaupt sieht es dem Galaxy A8 ziemlich ähnlich – so wie sein teureres Schwestermodell gibt es keinen Home-Button an der Front. Es wird entweder via Fingerabdrucksensor auf der Rückseite oder via Druck auf den an der rechten Seite platzierten Power-Button entsperrt. Die Erreichbarkeit des Fingerabdrucksensors ist gelungen, die Entsperrung funktioniert ebenfalls flott und akkurat. Alternativ kann das A6 auch via Gesichtserkennung (die allerdings aufgrund fehlender biometrischer Scans eher unsicher ist) entsperrt werden.
Schön anzusehen – das Samsung Galaxy A6 (2018) | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Die Verarbeitung würde ich als tadellos und wertig bezeichnen. Natürlich wirkt Glas ein Stück edler, Metall hat aber den Vorteil neben dem niedrigen Gewicht auch Stürze besser zu überstehen. Das Display ist mit nur minimalen Spaltmaß ins Gehäuse eingelassen, durch die abgerundeten Ecken wirkt alles sehr harmonisch und wie fast aus einem Guss. Fazit: Ein Einsteiger Smartphone muss nicht hässlich sein, mit dem Galaxy A6 (2018) erbringt Samsung den Beweis.
Samsung Galaxy A8 (2018) – Display
Samsung setzt auch beim Galaxy A6 (2018) auf ein Super AMOLED Display – Marke Infinity. Das soll heißen: So randlos wie möglich – was beim S9 oder A8 (2018) deutlich besser gelingt, das A6 (2018) kann man nicht wirklich als randlos bezeichnen. Die Auflösung entspricht mit 1480 x 720 Pixel bei 5,6 Zoll, also 294 Pixel/Zoll, dem Einsteiger-Segment. Der Technologie entsprechend sehen Kontraste sehr satt und Farben sehr lebendig aus, in der Natur der Sache liegt außerdem der ausgezeichnete Schwarzwert.
Bei genauem Hinsehen sind einzelne Pixel zu erkennen | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Da die Pixeldichte nicht über der magischen 300er Grenze liegt, wirken Inhalte auf höher auflösenden Schirmen allerdings um eine kleine Spur klarer. Das ist allerdings nur bei sehr genauem Hinsehen der Fall. Die Helligkeit ist für meinen Geschmack ausreichend, etwas schade finde ich dass die Ecken des Displays nicht ähnlich harmonisch wie das Gehäuse abgerundet sind. Das würde dem Smartphone ein noch gediegeneres Aussehen verleihen.
Samsung Galaxy A6 (2018) – Performance
Angetrieben wird das Samsung Galaxy A6 (2018) von einem Samsung Exynos 7870 Prozessor – also acht Kerne bei 1,6 GHz. Damit verfügt es über denselben Prozessor wie sein Vorgänger. Immerhin bringt es mit 3 GB RAM etwas mehr Arbeitsspeicher mit, auch der interne Speicher wurde auf 32 GB verdoppelt. Mit dieser Ausstattung kann das A6 (2018) alle alltäglichen Aufgaben erfüllen, wenn sehr viele Apps gleichzeitig geöffnet sind kommt es aber schon zu der einen oder anderen Verzögerung. AR oder VR Anwendungen sollte man dem Smartphone allerdings lieber nicht antun, vor allem in Punkto Auflösung kommt man da schnell an die Grenzen.
Vergleichbare Mitstreiter im Benchmark Vergleich | Grafik: A1/Wolfgang Hammer
Von Smartphones der Mitteklasse wie dem Galaxy A8 (2018) oder dem Huawei P20 lite trennen des Galaxy A6 (2018) dann doch etwa 20.000 Punkte bei AnTuTu. Immerhin liegt es aber trotz desselben Prozessors deutlich vor seinem Vorgänger Galaxy A3 (2017). Schuld daran sind der größere Arbeitsspeicher und das effizientere Android 8. Insgesamt legt das Galaxy A6 (2018) eine solide Performance hin, angesichts des Preises angemessen und für die meisten von uns ausreichend.
Samsung Galaxy A6 (2018) – Kamera
Fingerabdrucksensor und Kamera am Galaxy A6 (2018) | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Samsung stattet das Galaxy A6 (2018) an der Front und der Rückseite mit zwei nahezu identischen Kameras aus: Sie liefern 16 Megapixel bei ƒ/1,7 auf der Rückseite und ebenso viele Megapixel bei ƒ/1,9 an der Front. Interessanterweise kann die Kamera kein HDR – da es sich dabei um einen rein softwareseitigen Modus handelt, ist es eher unverständlich weshalb Samsung den weggelassen hat. Dennoch sorgt die Kamera bei Tag für detailreiche Bilder und kräftige Farben – bei starken Kontrasten vermisst man den HDR Modus aber doch. Die Kamera-App an sich ist gegenüber dem S9 oder auch dem A8 (2018) was Modi betrifft stark abgespeckt, die üblichen Modi wie Panorama und Serienaufnahme gibt es aber schon.
Dank offener Blende gelingen auch bei schwierigen Bedingungen rauschfreie Aufnahmen | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Besonderes Augenmerk hat Samsung dem Blitz an der Front geschenkt: Der verfügt über drei Helligkeitsstufen, um für die richtige Ausleuchtung in den unterschiedlichsten Situationen zu sorgen. Damit sollten also zu helle bzw. zu harte Kontraste bei Selfies ein Ende haben.
Videos werden ohne Stabilisator in Full HD aufgenommen – und zwar bei 30 Bildern/Sekunde. Mit einer ruhigen Hand lassen sich also ganz ordentliche Filme drehen. Das sollte man allerdings lieber bei Tag machen, denn bei Nacht wirken Videoaufnahmen aufgrund recht starken Rauschens relativ unnatürlich. Fotos bei Nacht sehen für ein Einsteiger-Smartphone hingegen recht gut aus, man muss sich einfach vor Augen halten, dass das A6 (2018) nicht ohne Grund um fast 500 Euro günstiger als das S9 zu haben ist.
Eine Tugend vom S9 hat es allerdings doch aufs A6 (2018) geschafft: Die künstliche Intelligenz namens Bixby Vision. Damit lassen sich via Kamera Texte übersetzen, die Kalorien von Speisen zählen oder mehr über die Produkte hinter der Linse erfahren. Das ist ein schönes „Nice-to-have“ und kann in der einen oder anderen Situation bestimmt nützlich sein.
Samsung Galaxy A6 (2018) – Akku
Mit den 3.000 mAh Akku vom Samsung Galaxy A6 (2018) sollte man in der Regel gut durch den Tag kommen. Wireless Charging gibt es aufgrund des Metallgehäuses allerdings nicht. Wie immer gibt es mit zahlreichen Energiesparmodi die Möglichkeit, noch etwas mehr Nutzungsdauer aus dem Gerät herauszuholen. Allerdings machen die kaum einen Unterschied, sobald das Display an ist, denn dabei handelt es sich bekanntermaßen ja um den Energiefresser Nummer 1. Auf längeren Wanderungen, bei denen das Smartphone kaum genutzt wird, spielen die Energiesparmaßnahmen hingegen ihre Stärken aus, da Hintergrundprozesse geschlossen und die Leistung des Prozessors gedrosselt werden. Dann kann eine deutlich längere Standby-Zeit erreicht werden.
Samsung Galaxy A6 (2018) – Fazit
Das Samsung Galaxy A6 (2018) ist bestimmt ein würdiger Nachfolger vom Galaxy A3 (2017): Da wären einerseits das größere Display und die bessere Leistung. Und andererseits die deutlich bessere Kamera, die nicht nur für Schnappschüsse gut zu gebrauchen ist.
Das Samsung Galaxy A6 (2018) macht vieles richtig | Foto: A1/Wolfgang Hammer
Angesichts der starken Konkurrenz wie zum Beispiel Huawei mit dem P20 lite hätte ich mir für das Galaxy A6 (2018) einen noch etwas schnelleren Prozessor gewünscht. In allen anderen Belangen hält das Galaxy A6 allerdings auch angesichts des etwas niedrigeren Preises mit der Konkurrenz aus China gut mit. Für den guten Eindruck sorgen das Metallgehäuse, die brauchbare Kamera und mit Android 8 die aktuelle Software. Das Galaxy A6 (2018) ist somit eine Empfehlung für alle, die für ihr Smartphone lieber wenig Geld ausgeben, aber dennoch eine solide Leistung haben möchten.
Samsung Galaxy A6 (2018) – technische Daten
- Abmessungen: 149,9 x 70,8 x 7,7 | 162 Gramm
- Betriebssystem: Android 8.1 – Oreo
- Display: 5,6 Zoll Super AMOLED Infinity Display bei 1.480 x 720 Pixel = 294 ppi
- Kamera: Hauptkamera 16 MP bei ƒ/1.7, Frontkamera 16 MP bei ƒ/1,9 und 3-stufigem Frontblitz
- Prozessor: Samsung Exynos 7870 bei 8 x @1,6 GHz
- Speicher: 3 GB RAM; 32 GB interner Speicher – erweiterbar bis max. 256 GB
- Akku: Li-Ionen mit 3.000 mAh – nicht wechselbar
- Konnektivität: GSM/EDGE/UMTS/LTE, WLAN, Bluetooth 4.2
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