Alexa, Siri & Co – Datenschutz der Sprachassistenten
Alexa, Cortana, Siri – Ohne das Smartphone oder ein anderes Gerät in die Hand zu nehmen, kann Musik abgespielt, Kalendereinträge getätigt und Einkäufe erledigt werden. Wie steht es um Datenschutz bei Alexa & Co und wie kann man sich selbst am besten schützen?
Sprachassistenten wie „Alexa“ von Amazon, „Assistant“ von Google, „Cortana“ von Microsoft und „Siri“ von Apple gehören bereits in vielen Wohnzimmern zur Standardeinrichtung. Diese intelligenten Systeme nutzen Informationen aus dem Umfeld, um Fragen und Anweisungen richtig zu interpretieren und beantworten zu können. Durch zusätzliche Informationen aus Kontaktlisten, Mails, Standorten, Webanfragen und vieles mehr sind Alexa & Co schon ziemlich genau. Dass damit viele Daten gespeichert werden, ist quasi selbstverständlich. Doch wie sieht es genau mit dem Datenschutz der Sprachassistenten aus? Lauschen die Mikrofone bei allen Gesprächen heimlich mit oder sind die Nutzer sicher vor Spionage? Nicht nur für die Internet-Riesen Amazon, Google & Co würden durchaus gerne mithören was in den Wohnzimmern besprochen wird.
Die Datenspuren als Risiko
Sei es die berechnete Fahrtzeit zum Arbeitsplatz oder Vorschläge für die besten Restaurants in der Nähe – je mehr die Informationen die intelligenten Systeme von den Nutzern haben, desto genauer sind die Ergebnisse. Die Aufzeichnung der Anweisung beginnt mit den Signalwörtern „Alexa“ und „Ok Google“, welche die Systeme erwachen lassen. Die Antworten sind nicht lokal auf dem jeweiligen Gerät hinterlegt, sondern auf den Servern des Unternehmens gespeichert. Mögliche Datenschutzprobleme können hierbei auftreten, da das Datenschutzniveau zwischen den USA und Europa deutlich unterschiedlich ist. Ab Mai 2018 tritt eine neue Datenschutzverordnung in Kraft, die unter anderem verhindern soll, dass das Kaufverhalten von EU-Bürgern mittels personenbezogener Daten analysiert wird. Ob sich diese Verordnung hinsichtlich der Sprachassistenten vollständig durchsetzen kann, ist jedoch fraglich, da sich die Server der Konzerne nicht in der EU befinden und somit anderen Datenschutzrichtlinien unterliegen. Unklar ist wie lange die Daten auf den Servern gespeichert werden. Jedoch versichern Amazon und Google, dass die Daten nicht an Drittanbieter verkauft werden, sondern lediglich zur Verbesserung der Sprachassistenten und einiger weiterer Dienste dienen. Die eigenen Sprachbefehle werden in der Cloud gespeichert. Sowohl Amazon, als auch Google ermöglichen den Nutzern den Verlauf einfach zu löschen. Aufschluss über die eigenen Sprachaufnahmen bietet die passende App. Nur wenige Klicks genügen und die gesamte Liste ist gelöscht.
Wie sicher sind Sprachassistenten
Noch zu klären ist, ob wir nun tatsächlich von den Internet-Riesen Amazon, Google & Co heimlich abgehört werden. Es hat bereits Fäll von Hackerangriffen auf die Sprachassistenten gegeben. Es waren bis dato nur einzelne Geräte betroffen, was bedeutet, dass ein weitreichender Angriff auf die Haushalte nicht möglich oder zumindest nicht bekannt ist. Ein weiterer Fall zeigt, dass Hackerangriffe nicht nur von Computern ausgehen können. Forscher an der Princeton Universität haben herausgefunden, dass die Sprachassistenten auf Sprachbefehle von Ultraschallwellen hörten. Was für Menschen unhörbar ist, erkennen Alexa & Co sehr wohl und führen die Anweisungen durch.
Fazit
Aus der Sicht des Datenschutzes sind die Sprachassistenten eher kritisch zu betrachten, da noch keine Transparenz bezüglich der Verwendung der aufgezeichneten Daten besteht. Wer dennoch auf die Hilfe von den intelligenten Systemen nicht verzichten will, für den gibt es eine datenschutzfreundliche Alternative der Mozilla-Stiftung, die Ende 2017 eine frei zugängliche Sprachdatenbank und ein Open-Source-Programm zur Spracherkennung veröffentlicht hat. Beim Project Common Voice kann jeder Nutzer seine eigenen Sprachaufnahmen hinzufügen und somit die Datenbank erweitern. Aktuell ist dieses Projekt jedoch nur auf Englisch erhältlich. Diese Initiative legt die Macht der Verwendung und Speicherung der Daten wieder in die Hände der Nutzer.
Jowi
Ist doch alles Spionage….
Andreas Hazy
Hoffentlich funktioniert bald A1TV mit Alexa