Nokia 8 Test: Rückkehr ins High-End Segment der Smartphones
Das Nokia 8 im Test: Lange hats gedauert, jetzt endlich bringt Nokia ein Smartphone für die Oberklasse heraus und steigt mit dem iPhone 8, dem Samsung Galaxy S8 oder dem Huawei P10 in den Ring. In diesem Blogbeitrag lege ich Hand ans Gerät und teste es ergibig durch.

Liegt schonmal gut in der Hand: das Nokia 8.| Foto: A1/Wolfgang Hammer
Erste Einrichtung
Vorab ein paar kurze Infos zu meinem Unboxing. Bekommen habe ich eine weiße Box. Darin enthalten war das Smartphone und in einer kleineren Box waren Netzteil und USB-C Ladekabel. Unter dem Smartphone haben sich Bedienungsanleitung und Kopfhörer versteckt. Optisch schaut die Verpackung schön aus.
Der Start des Smartphones ist simpel gehalten. Nach dem Aufdrehen kann man aus einer Menge verschiedener Sprachen auswählen und wird dann aufgefordert, eine Sim Karte einzulegen. Diese Handlung kann aber auch übersprungen werden.
Anschließend wird man vor die Wahl gestellt, ob man seine Daten von diversen Clouds runterladen will oder das Nokia als neues Gerät einrichten möchte. Danach sucht das Gerät zum ersten Mal nach Updates.
Jetzt kann ich mein Google Konto einrichten und die Entsperrfunktion meines Vertrauens auswählen. Zur Auswahl stehen Fingerabdruck, ein Muster zeichnen oder die Eingabe eines Pins. Auch verschiedene Kombinationen dieser Möglichkeiten ist wählbar. Im Anschluss meldet sich der Google Assistent und fordert einige Bestätigungen wie z.B die Erlaubnis auf den Standort zugreifen zu dürfen. Wer das nicht will, kann das auch ablehnen. Zum Schluss beglückwünscht das Nokia 8 die erfolgreiche erste Einrichtung.
Das Design
Über das Design der Verpackung habe ich zu Beginn meines Tests schon einige Worte verloren, nun möchte ich etwas zum Design des Smartphones schreiben. Das Nokia 8 ist an allen Seiten abgerundet, das macht einen hübschen Eindruck. Mit 152 x 74 x8 mm sind auch die Maße schön gewählt und es liegt gut und zentral in der Hand. Knöpfe finde ich ich nur am rechten Rahmen, einmal zur Lautstärkeregelung und einen Powerbutton. Am unteren Rand des Displays befindet sich lediglich eine kleine Aussparung für den Homebutton der gleichzeitig der Fingerabdrucksensor ist. Oberhalb des Displays ist mittig der Lautsprecher platziert, links davon die Frontkamera und rechts ein Nokia Schriftzug. Geschützt wird die Vorderseite durch Gorilla Glass 5.
Nun einen Blick auf den Rahmen: Links befindet sich ein SD Slot, der sich mit dem mitgelieferten Tool ganz einfach öffnen lässt. Dahinter verbirgt sich ein Dual SD Slot. Rechts im Aluminium-Rahmen ist wie bereits angeteasert der Lautstärkeregler und der Powerbutton. Unten sind Lautsprecher und Mikrofon sowie eine Ladebuchse für den neuesten USB Typ-C. Oberhalb befindet sich die 3,5 mm Kopfhörerbuchse.
An der Rückseite sitzt die Dualkamera, ein Blitz und der Autofokus. Mittig ist erneut ein Firmenschriftzug.

Aufs Podest gestellt: so sieht das Nokia 8 aus. | Foto: A1/Fabian Zeiner
Super helles Display
Nun von der Rückseite des Nokia 8 zurück zur Vorderseite. Das Display misst 5,3 Zoll und ist somit um die Spur kleiner als andere Vertreter der Oberklasse. Die 2560 x 1440 Pixel Auflösung ist wirklich gut. Zusammen ergibt das also 554 ppi. Beim Display handelt es sich um einen IPS-LCD. Ich finde das Display hat einen guten Kontrast und eine enorme Helligkeit. Die Farben sind meiner Meinung nach schön und wirken lebendig. Besonders lustige Spielerei: der Hintergrund ist mit jeder Seite die ich eingerichtet habe um die Spur größer. Sprich switche ich zu den Apps auf die zweite Seite, verschiebt sich auch das Hintergrundbild ein klein wenig nach rechts.

Die hellste Einstellung des Displays beleuchtet komplett dunkle Objekte mühelos. | Foto: A1/Fabian Zeiner
Jetzt, nach knapp einer Stunde Nutzung findet das Smartphone doch Updates. Nach wenigen Minuten ist der Sicherheitspatch 2017-8 installiert und ich muss gleich den 2017-9 nachschießen. Aber auch diese Verbesserungen der Systemstabilität und Benutzeroberfläche ist schnell installiert und so kann ich relativ rasch wieder weiter Testen.
Das Innenleben des finnischen Smartphones: ein Blick auf Software und Hardware
Erwähnenswert ist; es handelt sich beim Nokia 8 um das erste Smartphone von Nokia für die Oberklasse, das mit dem Android System kommt. Genauer gesagt mit dem 7.1.1 Nougat. Wer jetzt nach dem 8.0 Oreo schreit, den kann ich beruhigen. Aus Firmenkreisen kommt das Gerücht, dass das Smartphone in naher Zukunft mit einem Update auf die neueste Software-Sorte gehoben wird.
Beim Prozessor leistet sich Nokia den Qualcomm Snapdragon 835 und ist somit mit dem gleichen Prozessor ausgestattet wie beispielsweise das Sony XZ1, das LG V30 oder das Samsung Galaxy S8. Der Prozessor packt 30 Minuten Gaming locker und das Gerät wird dank Kupferkühlung und Graphit-Abschirmung gerade einmal lauwarm.
Der Speicherplatz beträgt offiziell 64 GB, zur Verfügung stehen dann aber „nur“ mehr 50 GB. Das ist aber insofern nicht schlimm, da man den Speicherplatz mit entsprechenden Speicherkarten auf bis zu 256 GB erweitern kann. Der Arbeitsspeicher beträgt 4 GB RAM, ws vollkommen ausreicht, da nur die wenigsten Apps oder Spiele derzeit mehr benötigen.
Der Akku hat knapp über 3000 mAh. Das ist ein solider Wert, verglichen mit anderen Konkurrenz-Smartphones (2675 beim iPhone 8 Plus , 3200 mAh beim Huawei P10 und 4000 beim Huawei Mate 10 Pro). Die Ladezeit an der Steckdose beträgt dabei knapp 3 Stunden und danach kommt man mit einem vollen Akku leicht über den Tag, bei durchschnittlicher Nutzung. Wer den ganzen Tag Need for Speed, Asphalt oder Pokemon Go spielt wird das nicht schaffen, wer aber nur hin und wieder auf eine SMS oder ein Mail antwortet und das Gerät sonst kaum benutzt kommt womöglich länger als 24 Stunden auch aus.
Jetzt noch ein Blick auf die Kamera
Sowohl die Weitwinkel-Frontkamera als auch die Dualkamera auf der Rückseite arbeitet mit 13 MP. Das hat eine einfache Begründung: Nokia spendiert dem Nokia 8 eine sogenannte „Bothie“-Funktion um sich von der Konkurrenz abzuheben. Damit kann man mit beiden Kameras gleichzeitig ein Bild aufnehmen. Damit ergeben sich einige Duale Nutzungsmöglichkeiten. Vor allem für Livestreams lässt sich diese Funktion gut nützen. Oder man kann jedem seiner Fotos noch den ultimativen persönlichen Touch mitgeben, wer das möchte.
Unter den Modi zum Fotografieren finde ich auch den Modus „Schönheit“. Dabei handelt es sich um einen starken Weichzeichner bei Selfies. By the Way kann ich hier gleich erwähnen, dass alle Einstellungsmöglichkeiten gut und übersichtlich in der Kameraapp bzw. im Sucherbild zu finden sind und sich nicht irgendwo in geschachtelten Menüs verstecken.
Die Ergebnisse einer kleinen Fototour am Donaukanal zeigen, dass das Smartphone wirklich gute Bilder macht. Auch in der Dämmerung oder beim Sonnenuntergang gelingen ganz passable Fotos.

Die Kamera überzeugt auch bei Panoramabildern in der Dämmerung.| Foto: A1/Wolfgang Hammer
Mein persönliches Fazit
Nokia kehrt in die High-End Kreise der Smartphone zurück. Das kann man am Ende so mal stehen lassen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass man von allem High End ein bisserl was verbaut hat und Benchmark-Ergebnisse zeigen, dass HMD-Global mit dem ersten Androidbasierenden Oberklasse-Smartphone vieles richtig gemacht haben. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal fehlt mir persönlich aber. Der „Schönheit“-Modus und die „Bothie“-Funktion gelten als schöne Spielerei aber ein Kaufgrund werden diese Beiden wohl eher in den seltensten Fällen sein. Bei meinem letzten Test, beim XZ1 compact konnte ich die Super Slow Motion und den 3D Scan als großes Plus testen, beim Nokia 8 ist es das Kollektiv. Wie schon erwähnt: überall im oberen Bereich gut dabei, das schafft das Nokia 8. Dazu kommt der für den Einstieg schon günstige Preis im Vergleich zur Konkurrenz die oft nicht mal nach dem ersten Preissturz in diese Preisklasse fallen. Langer Fazit kurzer Sinn ist also, dass ich ein grundsolides Smartphone zu einem für die verbaute Technik doch günstigen Preis in der Hand halte. Also eine geglückte Rückkehr von Nokia mit der man sich hinter keinem anderen Oberklasse Smartphone wirklich verstecken müsste.
Die technischen Details auf einen Blick
- Abmessungen: 152 x 74 x 8
- Betriebssystem: Android 7.1.1 Nougat
- Display: 5,3 Zoll IPS-LCD mit einer Auflösung von 2560 x 1440 (=554 ppi)
- Kamera: 13 MP Haupt- und 13 MP Frontkamera, f/2,0
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 835, Achtfach-Kern
- Speicher: 64 GB interner Speicher – erweiterbar auf bis zu 256 GB und 4 GB RAM
- Akku: 3090 mAh
- Konnektivität: USB Typ C, Bluetooth 5.0, LTE-Kat. 9, GPS/AGPS+GLONASS+BDS, WLAN
- Sonstiges: IP54 (Spritzwasser geschützt)
Martin
Ja, die konnte ich etwas testen, aber für ein „Low-End“ Gerät ist die Kamera gut.
Diese macht doch recht annehmbare Bilder, jedoch bei Nachtaufnahmen ist diese nicht all zu sehr geeignet (Grieseln).
Manko beim Nokia 5 ist der Speicher von 16gb, von dem gerade mal ca. 9gb dem Nutzer zur Verfügung stehen!.
Aber wie bei Allen Nokia mit Androiden, ist dies eine Gute Einschätzung von HMD-Global, dass Sie nur pure Androiden (Stock Roms) einsetzen!.
Da ist das System nicht so überfrachtet!.
Was die „Live Bilder“ Betrifft, gab es diese schon seit es Androide Smart Phones gibt, den so neu sind die nicht!.
Aber wie du meintest, eher eine Spielerei, und wenn man Wischt, wandert das Bild mit. 🙂
Gruß Martin (Rasputin56)
Martin
Hi @Fabian!
Zur Info, dass Galaxy S8 hat keinen Snapdragon 835, sondern den Hauseigenen EXYNOS Prozessor!.
Den Snapdragon 835 hat „nur“ die US-Variante, und nicht die Europäische!.
Das sich die Bilder beim Switchen (Wischen) verschieben, nennt man „Live“ Bilder die man einstellen kann.
Will man dies nicht, bleibt das Bild Star, egal wohin man Switche!. 🙂
Nicht alle Bilder oder Bild Größen sind dafür geeignet!.
Das Update auf „ORIO“ sollen nach Informationen von HMT-Global alle erschienenen Nokia Modelle erhalten!.
Das Nokia 8 wird aber wohl das Erste Model sein, dass diese Version erhält.
Kommen soll dies gegen Ende November Anfang Dezember!.
Nutze zur Zeit das Nokia 5 als Test Objekt,
Gruß Martin (Rasputin56)
Fabian Zeiner
Hi Martin,
danke für den Hinweis. Da ist mir in meine Vergleichsliste wohl die US-Variante reingerutscht. ?
Diese Live Bilder sind eine schöne Spielerei, die hätte ich auf meinem privaten Smartphone (iPhone 6S) theoretisch auch, wenn ich nicht noch ein Hintergrundbild aus dem Jahre Schnee hätte :). Aber die von Nokia mitgelieferten Beispielbilder hatten alle die Live-Funktion – wie gesagt: für mich eine Spielerei die schön anzuschauen ist.
Was sagst du zur Kamera des Nokia 5? Hast du die schon testen können?
Liebe Grüße, Fabian