Das Samsung Galaxy Note 8: Phablet mit Dualkamera im Test
Die Samsung Galaxy Note Serie ist für große Displays, leistungsstarke Hardware und den S Pen bekannt: Das Galaxy Note 8 setzt genau hier an und bringt ein 6,3 Zoll großes Infinity Display, einen verbesserten Stylus und erstmals auch eine Dualkamera. Nach den Geschehnissen um das Note 7 war die Spannung diesmal besonders groß. Ob das Nachfolge Phablet den hohen Erwartungen entsprechen kann, soll der A1 Blog Test zeigen.
Lesedauer: ca. 5 Minuten | Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick: 6,3 Zoll Infinity Display, S Pen, Dualkamera
Samsung Galaxy Note 8 bestellen
Das prominenteste Feature ist der 6,3 Zoll große Bildschirm, der beinahe die gesamte Front einnimmt. Spoiler vorweg: Das OLED-Display ist das aktuell hellste am Markt. Es bereitet große Freude mit dem überarbeiteten S Pen darauf zu arbeiten. Der Exynos 8895 Prozessor und die 6 GB Arbeitsspeicher machen das Smartphone rasend schnell. Persönlich begrüße ich die neuen durchdachten Kameramodi, wie den Live-Fokus. Highlight ist aber ohne Frage die „App Paar“-Funktion, welche ein perfektes Zusammenspiel zwischen dem großen Display und dem Stylus ermöglichen.
Design
Schick, groß und kantiger als das Samsung Galaxy S8: Das sind die ersten Adjektive die mir zum Note 8 einfallen. Mit 6,3 Zoll ist es nur um 0,1 Zoll größer als das S8+. Durch das eckigere Design liegt es aber noch eine Spur besser in der Hand. Mit 195 Gramm (statt 172g beim S8+) wiegt das High End Smartphone etwas weniger als zwei Tafeln Schokolade: Was sich im ersten Moment nach viel anhört, lässt sich im Alltag durch die perfekt abgestimmte Größe angenehm balancieren. Die Mischung aus Glas und Metallrahmen geht fließend über und hinterlässt ein hochwertiges Gefühl in der Hand. Der gebogenen Rückseite und der gelungenen Hochglanzoptik sei dank. Front- und Rückseite sind mit Gorilla Glass 5 gut geschützt. Fingerabdrücke gehören bei der Wahl dieses Materials regelrecht dazu: Das Note 8 ist aber ein positives Beispiel, ich hatte schon deutlich schlimmere Fingerabdruckmagneten im Test.
Samsung Galaxy Note 8 jetzt bei A1
Samsung Galaxy #Note8 ab heute erhältlich:
Willst du wissen was das Phablet kann? ??Posted by A1 on Freitag, 15. September 2017
Nehmen wir das Phablet in die Hand: An der Unterseite finden wir den 3,5mm Kopfhöreranschluss, den USB Typ C Port, einen Mono-Lautsprecher sowie den Einschub für den S Pen. Der Stift lässt sich übrigens über einen Federmechanismus aus dem Gehäuse lösen (anders als beim Note 5 kann der Stylus nicht falsch herum eingesetzt werden). Wie von Samsung gewohnt wurde der Powerbutton auf der rechten Seite platziert. An der Oberseite ist der Slot für die Nano SIM Karte und eine zusätzliche micro SD Karte verbaut. Die linke Seite wird durch die einteilige Lautsprecherwippe und den vom S8 bekannten Bixby Button eingenommen (dazu später mehr). Einen physischen Homebutton gibt es wie schon bei der S-Serie nicht mehr, die Bedienung erfolgt über On Screen Buttons. Auf der Rückseite setzt der südkoreanische Hersteller bei seinem Flaggschiff erstmals auf eine Dualkamera. Die beiden Linsen sind in der selben Zeile wie der Fingerabdrucksensor und Pulsmesser angeordnet. Beinahe schon Standard: Die IP68 Zertifizierung schützt das Gerät vor Wasser und Staub.
Im Test: Das schicke Design des Samsung Galaxy Note 8 | Bild: A1/Felix Stoisser
Display
Kommen wir zu einem der Highlights des 6,3 Zollers: Ohne den Superlativ zu strapazieren, kann ich festhalten, dass ich mit dem Note 8 subjektiv eines der aktuell hellsten Smartphone-Displays im Test hatte. Das Team von Display Mate konnte diesen Rekord sogar objektiv untermauern: Mit rund 1200 nits ist das Handy deutlich heller als zum Beispiel das iPhone 7 mit 705 nits (das S8 kommt auf knapp 1000 nits). Beim Bildschirm setzt Samsung wieder auf das Infinity Display Konzept (bekannt vom S8/S8+) und es macht richtig Spaß damit zu arbeiten: Nicht nur wegen den dünnen Seitenrändern sieht das Device besonders toll aus, gerade die kräftigen und extrem scharfen Farben sind eine Freude für das kritische Testauge. Auch der Hickhack zwischen „letzte Sommertage/einsetzendes Herbstwetter“ konnte meinem Testgerät nichts anhaben: Selbst bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen war der Bildschirm stets gut ablesbar.
Das Super AMOLED Display löst mit 2960 x 1440 Pixel (=521ppi) auf. Zu erwähnen ist, das in der Grundeinstellung „nur“ Full HD+ aktiviert ist und schon hier sehr gut aussieht. In puncto Akkuleistung macht diese Konfiguration auch definitiv Sinn und wir für viele wohl ausreichen. Das Seitenverhältnis beträgt wie vom S8 gewohnt 18,5:9. Für User, die gerne ihre Ansicht individuell anpassen (mich eingeschlossen) hilft das Anzeigemenü: Hier können verschiedene Modi wie „AMOLED-Kino“, „AMOLED-Foto“ oder der Blaufilter für die Nachtstunden aktiviert werden.
Das Display des Samsung Galaxy Note 8 konnte mich im Test überzeugen | Bild: A1/Felix Stoisser
Performance
Wer meinen Testbericht zum S8 gelesen hat, weiß wie sehr mir das Prozessor/Arbeitsspeicher-Duo zugesagt hat: Wie schon beim aktuellen Modell der S-Serie kommt in Europa wieder der hauseigene Exynos 8895 Acht-Kern Prozessor zum Einsatz (max. Taktung von 2,3 GHz). Was beim S8/S8+ gut funktioniert hat, wird diesmal von 6 GB Arbeitsspeicher unterstützt (statt 4 GB). – Ruckeln war gestern. Ich habe keine intensive Anwendung und kein Spiel gefunden, die dieses Setup in die Knie zwingen konnte. Für den Alltag bedeutet das flüssiges Wechseln zwischen Apps: In der einen Hälfte des Bildschirms werden die Infos aus dem Termin notiert, während man auf der anderen Seite die Präsentation durchgeht und im Hintergrund wird ein Video gerendert. In den zwei Wochen meines Tests ist mir keine Verzögerung aufgefallen, hier hat Samsung also einiges richtig gemacht.
Software & Features
Das Note 8 basiert auf Android 7.1.1. – Ich würde mir wünschen, dass die Südkoreaner bald mit dem Update auf Android 8 Oreo nachziehen. Die hauseigene UI Samsung Experience 8.5. sieht sehr strukturiert aus und ist gut zu bedienen. Besonders gut gefällt mir das Konzept des App Launchers (ähnlich dem Pixel Launcher). Zum Zeitpunkt meines Tests war Bixby Voice bereits verfügbar. Jedoch nur auf Englisch und Koreanisch. Ein erster Testlauf hat schon recht gut funktioniert. Sobald der Sprachassistent auch auf Deutsch verfügbar ist, werde ich hier am A1 Blog einen Test nachreichen. Laut Samsung soll es bald soweit sein. Einziger Kritikpunkt beim durchdachten Design des Note 8: Der Fingerabdrucksensor ist weiterhin auf einer Höhe mit der Kamera platziert. Diesmal trennt aber die LED und der Pulsmesser die Kamera vom Fingerprint. Der Fingerabdrucksensor selbst funktioniert einwandfrei und rasend schnell.
Das Samsung Galaxy Note 8 und sein S Pen | Bild: A1/Felix Stoisser
S Pen
Aber nun zum spannendsten Feature, denn das Note wäre kein Note ohne seinen S Pen: Im Vergleich zum Note 7 wurde der Stylus leicht überarbeitet. Mit IP68 Zertifizierung übersteht der Stift nun auch Regen. Die feinere Spitze ist 0,7 mm dick und besitzt 4096 Druckstufen: Selbst ich als Picasso (für Arme), konnte ausgezeichnete Kunst-Ergebnisse erzielen (dazu gibt es unterschiedliche Stiftspitzen und Einstellungsmöglichkeiten). Das volle Potential entfaltet das Schreibgerät aber bei der alltäglichen Unterzeichnung von Dokumenten oder dem Verfassen von Notizen. Wie oft musste ich von unterwegs ein unterschriebenes Formular raus schicken – mit dem S Pen ist das ab sofort ein bequemer Schritt von wenigen Sekunden.
Sobald der Stylus aus dem Gehäuse gezogen wird, öffnet sich das App Karussell: Neu ist die Funktion der Live-Nachricht. Ich kann damit beispielsweise einen Weg in Google Maps vorzeichnen und meinem Besuch den einfachsten Weg von der U-Bahn zu meiner Haustüre zeigen. Das animierte Bild verschicke ich dann direkt an den Kontakt. Mit der Kategorie Screenshot-Notiz kann ich wichtige Infos mit persönlichen Anmerkungen versehen und in meiner Galerie speichern. Beim Einkaufen habe ich in den vergangenen zwei Wochen auch die Möglichkeit genutzt direkt aufs Always on Display zu schreiben: Den Gedanken für die nächsten 10 Minuten am Bildschirm angepinnt und Brot und Milch landen garantiert im Einkaufskorb. Laut Samsung können so bis zu 100 Seiten beschrieben werden. Auch die restliche Bedienung und zahlreiche Apps sind für den Stift optimiert.
Als Paar unterwegs: Der Splitscreen des Samsung Galaxy Note 8 | Bild: A1/Felix Stoisser
App Paar
Das Note 8 greift auf den Android 7 Splitscreen zurück und nennt die Funktion App Paar: Über den rechten Rand lässt sich eine Shortcut Leiste hervor ziehen, in der Apps beliebig kombiniert werden können. Eine wunderbare Idee wie ich finde: Die gesamte Bildschirmfläche wird so optimal genutzt und erleichtert das Multitasking. In meinem Beispielbild habe ich in der linken Hälfte YouTube geöffnet, während ich die Gerüchte zum Note 8 am A1 Blog lese. Weiteren Kombinationsmöglichkeiten wie Google Maps & Spotify oder Kalender App und WhatsApp sind hier keine Grenzen gesetzt.
Die Dualkamera des Samsung Galaxy Note 8 | Bild: A1/Felix Stoisser
Kamera
Samsung setzt erstmals beim einem Flaggschiff eine Dualkamera mit 2-fach optischen Zoom ein. Die beiden Linsen lösen mit jeweils 12 Megapixel auf und schließen sauber mit der Rückseite ab. Der Weitwinkel Sensor besitzt eine lichtstarke Blende mit ƒ/1.7, die Tele kommt auf eine ƒ/2.4 Blende. Eine weitere Neuheit ist der optische Bildstabilisator der bei beiden Linsen zum Einsatz kommt. Meines Wissens gab es das bisher noch bei keinem Smartphone. Die 8 Megapixel Frontkamera lichtet übrigens mit Autofokus und einer ƒ/1.7 Blende ab.
Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die Bilder werden extrem kräftig, kontrastreich und haben eine hohe Detailtreue. Es werden die selben Chips wie beim S8 eingesetzt, für mein Empfinden werden die Fotos jedoch sogar noch eine Spur besser.
Der Live Fokus des Samsung Galaxy Note 8 gefällt mir besonders gut | Bild: A1/Felix Stoisser
Wie nicht anders zu erwarten, unterstützt die Kamera wieder zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten wie den Pro-Modus oder das Panorama Bild. Mein persönliches Killer Feature ist jedoch der Live Fokus:
Ähnlich wie wir es von Apples Portrait Modus kennen, kann mittels Schieberegler ein Tiefenschärfe-Effekt erzielt werden. Im Beispielbild könnte ich den schwarzen Masten eindeutig von der Wiese abheben. Die App erinnert einen dabei ob der entsprechende Abstand eingehalten wird (ca 1,2m) und die Beleuchtung ausreichend ist. Anders als bei der iPhone Variante werden hier sowohl die Nahaufnahme als auch die Weitwinkel Fotografie gespeichert. Und auch der Blur Effekt kann im Nachhinein noch verändert werden. So lassen sich wirklich ausgezeichnete Porträts erzielen. Da die Kamera einen Haufen an Spielereien erlaubt, werde ich in naher Zukunft noch einen ausführlichen Fototest zum Note 8 nachreichen.
Mögliche Stiftspitzen und Farben für den S Pen | Bild: A1/Felix Stoisser
Sound
Am Sound hat sich im Vergleich zum S8 nicht viel getan: Der 3,5mm Kopfhörer Anschluss ist weiterhin erhalten und auch die AKG Earphones liegen wieder bei. Diese haben wieder einen ausgezeichneten Klang und sie zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht wenn ich mir ein neues Soundcloud Set damit anhöre. Für beigelegte Smartphone Kopfhörer durchaus eine Qualität für sich. Der Mono Lautsprecher erzeugt ein anständiges Soundbild, wenn ich mich entscheiden müsste, greife ich aber eher zu den Kopfhörern.
Akku
Nach dem Note 7 haben viele User auf die Angabe des neuen Akkus gewartet. Da Samsung im Laufe des Jahres seinen Acht-Punkte-Plan vorgelegt hat, war es nur die richtige Entscheidung sich von Superlativen zu verabschieden und auf Verlässlichkeit zu setzen. Das Note 8 verwendet diesmal einen 3300 mAh Akku (statt 3500 mAh beim Note 7) und geht damit in meinen Augen den richtigen Weg. Bei normaler Nutzung bin ich damit locker durch den Tag gekommen und wenn ich es ruhiger angegangen bin, hat der Akku auch noch für einige Stunden des Folgetages gereicht. Dank Wireless Charging und Fast Charging war der Akku aber soundso wieder flott geladen und wenn ich einmal wusste, dass ich länger keine Steckdose zu Gesicht bekomme, habe ich in einen Energiesparmodus geschalten oder die Auflösung heruntergeschraubt. Wenn ich nicht auf die kontaktlose Variante zurückgreife, wird wie gewohnt mittels USB Type C in der Version 3.1 geladen. Für mich hat Samsung hier alles richtig gemacht und ich verzichte gerne auf ein paar Prozent Saft (die ich wie erwähnt schnell wieder laden kann) und hab dafür einen kühlen & zu 100 % sicheren Akku.
Das Samsung Galaxy Note 8 konnte mich im A1 Blog Test überzeugen | Bild: A1/Felix Stoisser
Fazit
Samsung hat die Fehler des Vorgängermodells gewissenhaft korrigiert und diesmal ein nahezu perfektes Phablet herausgebracht. In den letzten zwei Wochen hat mich das Samsung Galaxy Note 8 im Test richtig begeistert: Das Arbeiten mit dem S Pen macht nicht nur Spaß sondern erleichtert mir den Alltag erheblich: Dokumente sind schnell unterschrieben und die Wegbeschreibung zeichne ich einfach vor. Daneben verbessert der App Paar Modus das Multitasking. Die neue Dualkamera ist eine gelungene Erweiterung und speziell der Live Fokus wird Hobbyfotografen dazu bringen ihre Spiegelreflexkamera gleich zuhause zu lassen. Jedem dem bereits das Design des Galaxy S8 gefallen, jedoch den Stylus vermisst hat, wird mit dem Samsung Galaxy Note 8 genau den richtigen daily driver finden.
Samsung Galaxy Note 8 bestellen
Technische Daten
- Abmessungen: 162,5 x 74,8 x 8,6mm, 195g
- Betriebssystem: Android 7.1 – Nougat
- Display: 6,3 Zoll (16cm) IPS-LCD Display bei 2960 x 1440 Pixel = 522 ppi
- Kamera: Dual-Kamera mit je 12 MP (Weitwinkel bei ƒ/1.7, Tele bei ƒ/2.4) und 8 MP Frontkamera (für Selfies) bei ƒ/1.7, Dual LED
- Prozessor: Samsung Exynos 8895, 4 x 2,3 Gigahertz & 4 x 1,7 Gigahertz
- Speicher: 6 GB RAM; 64 GB interner Speicher – mit MicroSD bis zu 256 GB
- Akku: Li-Ionen mit 3300 mAh – nicht wechselbar, Fast Charging
- Konnektivität: GSM/EDGE/UMTS/LTE, WLAN, Bluetooth 5.0
Samsung Galaxy Note 8 im Test - Fenster zur Welt - Beyond Pixels
[…] A1 Review zum neuen Samsung Galaxy Note […]