Gerätesteuerung zuhause – Teil 2
Wolfgang hat eine Leidenschaft für das IoT (=Internet of Things) und schreibt in mehreren Teilen über Heimvernetzung. In diesem Artikel behandelt er das Thema der Videokamera-Vernetzung.
Der nächste reizvolle Schritt mit IoT im Zusammenhang einer Hausautomation liegt darin, eine Videokamera einzusetzen: Hiermit kann man zum Beispiel aus der Ferne den Rasenwuchs im Garten kontrollieren oder während dem Arztbesuch in den Garten oder ins heimische Aquarium blicken.
Auswahl und technischer Standard
Der heutige Mindeststandard für eine gute Kamera ist mindestens Full-HD (1080p), wobei die Auswahl des Modells ein äußerst schwieriges Unterfangen darstellt. Hier sollte man sich viel Zeit nehmen und gründlich die Erfahrungsberichte anderer Benutzer studieren. Das optimale Produkt gibt es leider nicht, jedes Gerät hat Vor- und Nachteile. Wöchentlich erscheinen neue Kameras, viele Produktnamen am Markt sind im Grunde vom gleichen Produzenten nur mit unterschiedlicher Firmware und Lackierung etc. Einen guten Ruf genießen die Kameras vom Hersteller „Instar“, ich selbst benütze eine baugleiche aber günstigere Kamera von „Wansview“, die jedoch zuverlässig einmal am Tag abstürzt, was ganz schön nervt.
Geräte(un)sicherheit
Ganz entscheidend bei der Auswahl der Kamera ist neben der Auflösung die Gerätesicherheit. Ein Großteil der heutigen Kameras haben ab Werk drastisch unsichere Funktionen eingebaut! Also Finger weg von Kameras die sich zum Beispiel nur über Smartphone-App oder QR-Code in Betrieb nehmen lassen! Die Smartphone-Apps vieler Kameras sind oft schon ein abenteuerliches Sicherheitsrisiko. Die solcherart eingerichteten Kameras binden den Käufer an eine Cloud in einem unbekanntem Land – niemand weiß, was mit diesen Daten geschieht. Zudem gibt es einige Suchmaschinen wie etwa Shodan, die im Internet ausschließlich nach IoT-Geräten suchen, um das Gerät zu identifizieren. Mit diesen Daten kann über veröffentlichte Schwachstellen des Gerätes relativ einfach auf das betroffene Gerät zugegriffen werden.
Sehr schwer hier die richtige Auswahl zu treffen, Full-HD (1080p) sollte heute aber selbstverständlich sein. Dieses Modell kann man remote via Smartphone und Browser fast 360 Grad drehen und neigen, zusätzlich kann man Sprechen und Hören. Vorsicht bei Kameras: die rechtlichen Aspekte müssen unbedingt eingehalten werden.
Eine IP-Kamera darf von verantwortungsvollen Benutzern nur über Direktzugriff via Browser eingerichtet werden! Am A1-Router sieht man im Punkt „Heimnetz“ die IP-Adresse der Kamera, auf die man dann via Browser zur Einrichtung zugreifen kann, ONVIF und RTSP sind dabei nützliche Stichworte bei der Auswahl der Kamera. IP-Kameras ohne regionalen Browser-Zugriff sollten ein Kauf-Tabu sein. Trotzdem sind bei den Kameras noch Hintereingänge eingebaut, ein Vergleich der ausgehenden Verbindungen im Router ist durchaus ratsam. Die Firma Wansview beispielsweise bietet ein Tool an, mit dem man auf deren Kameras die im Bedienermenü versteckten Aufnahmespiegelungen nach China abschalten kann.
Passwort
Weiteres ist bei Kameras – wie bei allen Geräten im Internet – ein komplexes Passwort absolut zwingend notwendig. Natürlich dürfen Kameras aus datenschutzrechtlichen Gründen keinesfalls in öffentliche Bereiche blicken, keinesfalls in den Nachbargarten schauen und auch beim eigenen Wohnzimmer sollte man sich sehr gründlich überlegen, ob man das eigene Privatleben wirklich den gegebenen Sicherheitsrisiken aussetzen möchte. Aber der Blick in eigene Hobbybereiche wie der eingangs beschriebene Garten, Gewächshaus, ins Aquarium oder ähnlich kann aus der Ferne ganz entspannend sein.
Der Fernzugriff auf die Kamera kann über den im A1-Router einstellbaren ddns-Zugriff (no-ip.com) erfolgen.
Es muss leider gesagt werden, dass ddns-Zugang nach derzeitigem Stand der Technik leider nur einer unteren Sprosse der Sicherheitsleiter entspricht, der wesentlich sichere eigene VPN-Tunnel ist technisch machbar aber aufwändig. Neben dem Browser sind die Smartphone-Apps „IP Cam Viewer“ oder „tinyCam“ gute Anwendungen um auf das Kamera-Bild in Echtzeit zu blicken.
Ihr habt noch weitere Fragen zur Heimvernetzung und Videokamera-Vernetzung? Dann postet euer Anliegen doch unter diesen Beitrag oder schreibt in der A1 Community:
Herbert
Hallo
warum baut ihr in die Shells der LTE Cube keine frei konfigurierbaren DDNS CLients ein, so wie es die Fritzbox 6840 kann, ist doch viel flexibler…..
Danke
LG Herbert
A1 Blog Redaktion
Hallo Herbert, vielen Dank für dein Feedback. Werde deine Idee zur Diskussion an die entsprechende Abteilung weitergeben. LG & noch einen schönen Dienstag, Felix
Noemi Antal
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