A1 Community Test: Samsung Gear S3 Frontier

Unser A1 Community Tester Michael Toborek hat die Samsung Gear S3 Frontier für den A1 Blog begutachtet. Überzeugt das Wearable im Alltag, besteht der Akku und wie sind die Erfahrungen auf der Skipiste? All dies schildert Michael in seinem Testbericht:

Samsung Gear S3 Frontier
Die Samsung Gear S3 Frontier im Alltag | Bild: Michael Toborek

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Einleitende Worte

Ich habe mich super gefreut, als mir Felix geschrieben hat, dass ich die Uhr gewonnen habe.
Besonders weil meine bisherige Erfahrung mit Smartwatches gleich null ist. Das heißt aber nicht, dass ich noch nie eine Uhr getragen habe. Als Kind hatte ich mehrere dieser Uhren, die einem die Zeit ansagen konnten und eigentlich für blinde Menschen gemacht sind. Die waren damals das Größte. Als ich dann im Gymnasium ein Mobiltelefon bekommen habe, wurde die Armbanduhr, wie bei so vielen jungen Menschen, obsolet. Erst vor einigen Jahren wurde ich wieder dazu gebracht, eine Uhr als modisches Accessoire zu tragen. Das lustige daran ist, dass ich immer noch auf das Handy schaue, wenn mich jemand nach der Uhrzeit fragt und nicht auf das Handgelenk. Muss wohl Macht der Gewohnheit sein. Damit will ich bloß sagen, dass ich die Uhr sicherlich aus einem anderen Blickwinkel betrachte als jemand der sich Tag ein Tag aus mit solchen Gadgets beschäftigt. Ich werde der Frage nachgehen ob die Uhr nur ein nettes Gadget, das den ein oder anderen Blick auf mein Handgelenk zieht oder wirklich ein unabdingbarer Begleiter ohne den ich nicht mehr auskomme, ist? Die nächsten Tage werden es zeigen.

Eines kann ich vorab schon verraten. Die Samsung Gear S3 ist durchaus als Uhr im eigentlichen Sinne zu gebrauchen. Diesen Job macht sie ausgesprochen gut. Kann Sie jedoch ihrem Outdoor Image gerecht werden?

Unboxing

Als ich vom Urlaub nach Hause gekommen bin, hat das Päckchen von A1 bereits auf mich gewartet. Die Verpackung sieht gut aus. Einmal rundherum in Plastik gewickelt, gibt es zwei Siegel zu brechen, um den Deckel abzunehmen. Daraufhin zeigt sich die Uhr in ihrer vollen Pracht. Ich muss zugeben, dass sie durchaus edel aussieht. Sogar das Silikon Armband, welches mir normalerweise nicht zusagt, wirkt sehr wertig. Für Personen, die aber lieber Leder oder Metall Armbänder tragen, kann man schnell Abhilfe schaffen. Samsung selbst bietet eigene Lederarmbänder an und es gibt viele Hersteller, die von Stoff bis zu Metall Armbändern alles anbieten. Eine kurze Amazon Suche offenbart die Vielzahl der Möglichkeiten. Die Uhr wird mit einer Ladestation und einer kurzen Anleitung geliefert. Kabel in die Steckdose, Uhr auf die Dockingstation und schon geht der Ladevorgang los. Der erste Ladevorgang war in nach einer halben Stunde erledigt.

Erster Betrieb

Nach dem Aufladen ging es ans Eingemachte. Uhr aufs Handgelenk und erst mal bewundern: Sieht gut aus!

Die S3 wirkt trotz der Größe nicht sperrig oder schwer. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine herkömmliche Uhr, denn erst bei genauerem Hinsehen wird man auf das fehlende Ziffernblatt aufmerksam. Dieses offenbart sich erst nach dem Einschalten. Dafür muss man die beiden Knöpfe auf der rechten Seite der Uhr kurz gedrückt halten. Schon wird man von seinem neuen Gadget herzlich willkommen geheißen. Etwas seltsam, aber gut ich gehöre ja der Generation der „Digital Natives“ an. Wir sind es mittlerweile gewohnt, dass uns alle unsere Geräte willkommen heißen.

Damit die Uhr ihren vollen Funktionsumfang entfalten kann, muss sie mit dem Mobiltelefon verbunden werden. Hier habe ich den ersten Stolperstein vermutet, da ich kein Samsung Handy verwende. Stattdessen benutze ich ein Google Nexus 5x mit der neuesten Android Version. Ich hatte schon schlimme Befürchtungen, dass das Koppeln nicht funktionieren würde, jedoch wurde ich schnell eines Besseren belehrt. App aufs Handy runtergeladen, Zugriff auf so ziemlich jede Funktion des Mobiltelefons gewährt, und schon war der erste Spuk beendet. Sowas nenne ich gelungene Funktionalität. Überhaupt geht die Bedienung der S3 sehr spielerisch von der Hand. Die Kombination aus Dreh Rad, um zwischen den verschiedenen Widgets umzuschalten und den beiden Knöpfen ist sehr intuitiv und bedarf als Smartwatch-Neuling keiner Eingewöhnungszeit. Wetterstatus und Vorhersage einstellen ist auch kinderleicht. Nach dem Abschluss des ersten Set-Ups, war ging der Alltagstest los.

Samsung Galaxy S3 Frontier Unboxing
Das große Unboxing | Bild: Michael Toborek

Im Alltag

Das erste Feature das mir sofort aufgefallen ist, ist das Ziffernblatt das automatisch aufleuchtet, wenn man auf die Uhr schaut. Das Besondere am Ziffernblatt ist außerdem, dass man es am Mobiltelefon über die App verändern und anpassen kann. Eine Spielerei mit der man Stunden verbringen kann. Vorinstalliert sind 15 verschiedene Möglichkeiten die von Chronograph über klassisches Design bis hin zu digitalen Versionen reichen. Als wäre das nicht genug, kann man im Samsung Galaxy Apps Store neue Designs erwerben. Die Palette reicht hier von kostenlos bis zu € 4,67 für das teuerste Design, das ich finden konnte. Ich persönlich habe mich für ein vorinstalliertes im klassischen Look entschieden und konnte damit auch sofort die ersten Blicke von Freunden auf mein Handgelenk lenken. Das lag einerseits daran, dass ich selten eine Uhr trage und andererseits aber auch an der Uhr selbst, die zu einem Business Casual Outfit gute Figur macht. Die Reaktionen waren durch die Bank positiv und mit einem Dreh vom Auswahlrad konnte ich bei sehr vielen Personen für Staunen sorgen. Dazu muss ich gestehen, dass bis auf einen Kollegen im Büro, der eine Apple Smartwatch besitzt, der restliche Bekanntenkreis analog unterwegs ist. Dennoch kann man glaube ich mit einer Rolex mehr angeben. 🙂

Wenn die Uhr mit dem Telefon gekoppelt ist, kann man mit ihr sehr viele Telefonfunktionen benutzen, ohne das Handy aus der Tasche nehmen zu müssen. Ein besonderes Highlight ist für mich die Spotify App, die neben der Uhrzeit zur meist genutzten Funktion im Alltag geworden ist. Sie erlaubt es einem, den Spotify Musik Player bequem vom Handgelenk zu steuern ohne das Handy aus der Tasche nehmen zu müssen. Das klingt jetzt nicht besonders spannend ist aber zumindest für mich wirklich praktisch. Sei es beim Sport oder auch einfach auf dem Weg zur Uni oder in die Arbeit.

Was sich hingegen als zusätzlicher Stressfaktor herausgestellt hat, waren Benachrichtigungen jeglicher Art. Diese können über die App eingestellt werden und reichen von Kalendereinträgen und WhatsApp Nachrichten bis hin zu Emails. Nachdem am ersten Tag die Uhr fast im Minutentakt vibriert hat, um meine Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Nachrichten zu lenken, habe ich diese Funktion abgestellt. Da reicht mir die Benachrichtigungsled am Mobiltelefon vollkommen. Dennoch muss ich zugeben, dass die Antwortfunktion der Uhr überzeugend ist. Man kann die Nachricht entweder ansagen, mit den gleichen Schwierigkeiten, dass jedes dieser Systeme nach wie vor hat oder in alter Nokia Manier drei Mal die 2 drücken bis ein „C“ erscheint. Für schnelle Antworten reicht das alle mal.

Samsung Gear S3 Frontier Nachricht
WhatsApp Nachricht direkt auf die Gear S3 | Bild: Michael Toborek

Richtig spannend wird es aber erst wenn die Uhr zum ersten Mal einen Anruf anzeigt. Durch die LTE Funktion kann man nämlich direkt am Handgelenk die Anrufe entgegennehmen und in die Uhr sprechen. Alle Personen mit denen ich auf diese Art und Weise telefoniert habe, konnten keinen nennenswerten Unterschied in der Gesprächsqualität ausmachen. Im Gegenteil ist die Qualität sogar besser als durch den eingebauten Lautsprecher in meinem Mobiltelefon. Inwieweit die Funktion praktisch im Alltag ist, lasse ich dahingestellt, da man wohl im seltensten Fall möchte, dass die Umgebung den Gesprächsinhalt mitbekommt. Dennoch wurden zumindest für mich Kindheitsträume war. Spätestens nach dem ersten Telefonat fühlte ich mich wie David Hasselhoff in der Serie Knight Rider, der durch seine Uhr mit seinem Auto gesprochen hat. Obwohl es etwas an Reiz verloren hat, sind es diese Momente die einem auf banale Art vor Augen führen, wie weit die Technologische Entwicklung in den letzten 20 Jahren gekommen ist. Von Science Fiction zum Alltag.

Akkulaufzeit

Akkulaufzeit ist bei mir ein besonders heikles Thema, da es für mich das größte Manko bei den meisten smarten Geräten ist. Vielleicht liegt es auch nur an mir aber ich habe oft das Gefühl, dass sie genau dann den Geist aufgeben, wenn man sie am meisten braucht. Das sollte bei der S3 kein Problem sein. Im Alltagstest hält sie zwei volle Tage und Nächte mit Leichtigkeit durch. Bei sparsamer Benutzung sind sogar drei Tage ohne Laden möglich. In zu abgelegene Gebiete mit begrenztem Stromzugang sollte man sich aber dennoch nicht wagen. Wenn man die „Always on“ Funktion der Uhr aktiviert, was bedeutet, dass das Ziffernblatt die ganze Zeit angezeigt wird, reduziert sich Akkulaufzeit nochmal erheblich. Dafür sieht die Frontier dann einer Analogen Uhr zum Verwechseln ähnlich. Doch keine Sorge einen ganzen Tag hat die Uhr auch in diesem Modus bei mir durchgehalten. Wenn bloß Smartphones mit so einer Akkulaufzeit aufzeigen könnten.

Samsung Gear S3 Frontier Schwarz Weiß
Elegant im Alltag: Die Samsung Gear S3 Frontier | Bild: Michael Toborek

S-Health & Outdoor Eigenschaften

Die S3 Frontier wird von Samsung als das Outdoor Model beworben und hier konnte sie mich zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht überzeugen. Um die Funktionen zu nutzen wird S-Health auf dem Mobiltelefon installiert. Diese App zeichnet durchschnittliche Herzfrequenz, zurückgelegte Strecke, verbrannte Kalorien und noch viele andere Dinge auf. Das geht so weit, dass sie nach einer Stunde am Schreibtisch eine Benachrichtigung an die Uhr schickt, dass man schon zu lange inaktiv ist und sich bewegen sollte. Meinem Professor in einer 90 Minuten Vorlesung war das herzlich egal, dass meine Uhr meint, dass ich schon zu lange sitze. Sobald man Sport macht, kann man sein Workout aufzeichnen und dabei aus einer Vielzahl von Sportarten auswählen.
Der Puls wird dabei auf optischem Weg am Handgelenk gemessen statt durch einen Brustgurt. Welche Methode besser ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Wieso es keinen Brustgurt als optionales Accessoire gibt, ist mir aber ein Rätsel.

Ein erstes wirkliches Manko offenbart sich, als ich die Uhr mit zum Schwimmen mitnehmen wollte. Samsung sagt nämlich direkt auf der Homepage, dass die S3 nicht dafür geeignet ist. Hier geht es um das alte Spiel, dass sie zwar bis 1,5 Meter wasserabweisend ist aber eben nicht wasserdicht. Zwar gibt es die Trainingsoption schwimmen in der App dennoch wollte ich in der ersten Woche nicht gleich einen Wasserschaden riskieren. Dafür stellt Regen und Händewaschen kein Problem dar.

Beim Skifahren gab es ebenfalls Licht und Schatten. Die Telefonfunktion ist hier der absolute Hammer. Man spürt am Handgelenk sofort, wenn jemand anruft und kann das Dreh Rad sogar mit Handschuhen bedienen und so den Anruf annehmen. Lästiges nach dem Mobiltelefon fummeln gehört mit der S3 der Vergangenheit an. Auch die Gefahr das Handy beim Liftfahren fallen zu lassen, ist deutlich reduziert. Die Trackingfunktionen haben mich hingegen nicht überzeugt. S-Health bietet die Möglichkeit die Tätigkeit als Workout zu tracken ohne jedoch viele Möglichkeiten der Auswertung bereit zu stellen. Beim Skifahren interessieren mich weniger die total zurück gelegten Kilometer und die verbrannten Kalorien. Stattdessen möchte ich wissen, wie viel Höhenmeter ich zurückgelegt habe, mit welcher Geschwindigkeit ich unterwegs war wie lange eine Abfahrt gedauert hat und vieles mehr. Es gibt zwar eine weitere App speziell zum Skifahren, die diese Funktionen hat, leider konnte ich diese nicht in Betrieb nehmen. Den Kommentaren nach zu urteilen, gibt es mehrere User mit selben Problem. Fakt ist jedoch, dass im Moment Apps auf dem Mobiltelefon besser funktionieren.

Samsung Gear S3 Frontier

Fazit

Die Samsung Gear S3 Frontier ist auf jeden Fall eine gelungene Uhr. Ich muss zugeben, dass ich, wenn ich mir in diesem Preissegment eine Uhr kaufen würde, wohl nicht mehr zu einer analogen greifen würde. Als Outdoorbegleiter konnte sie mich jedoch nicht vollkommen überzeugen. Dafür müsste die Uhr vor allem wasserdicht sein und auch mehr Funktionalität bei etwas exotischerem Sportarten bieten. Beim Joggen oder Workout im Fitnesscenter überzeugt sie hingegen auf voller Länge. Da kann die alte Pulsuhr getrost zu Hause bleiben. Am Ende überwiegt dennoch der positive Eindruck, den die Frontier hat mir in den letzten Wochen sehr viel Spaß bereitet. Sie hat meine Erwartungen an eine Smartwatch übertroffen und schafft es auch nach zwei Wochen noch, mich mit neuen Funktionen zu überraschen. Für mich ist nach dem Test eins klar: Traditionelle Uhrenhersteller können sich in Zukunft warm anziehen.

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  1. Marcel Jelinic

    Ja ich habe mich auch von den so toll beworbenen Outdoorfunktionen blende lassen. Wenn man S Health über das Telefon nutzt werden gefahrene Höhenmeter aufgezeichnet. Nutzt ma die Uhr hat man diesen Wert nicht. Laut Samsung Österreich ist das gewollt so. Werde die Uhr versuchen zurück zugeben weil sie für mich als Outdoorbegleiter daher einglich unbrauchbar ist. Und auf ein Update zu hoffen die diese Funktion dann vielleicht hat ist mir auchzu riskant.

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