Switch angespielt – Was kann die neue Konsole von Nintendo?

Bei einem exklusiven Anspiel-Event in Deutschland konnten eine Handvoll Fans und Vertreter der Presse die neue Nintendo Konsole Switch einen Abend lang testen. Ich habe mir dabei nicht nur die Konsole, sondern auch kommende Spiele wie Zelda, 1-2-Switch oder Arms genauer angesehen.

Auf der Couch und unterwegs

Neben dem klassischen Spielen auf der Couch, kann die Nintendo Switch auch unterwegs genutzt werden: Daheim wird die Konsole in eine mit dem Fernseher verbundene Docking-Station platziert und lässt sich dann wie eine herkömmliche Konsole bedienen. Möchte man das Haus verlassen und nicht auf das begonnene Spiel verzichten, nimmt man den Screen aus der Docking-Station, steckt die beiden Controller links und rechts an den Bildschirm und schon geht‘s los. Der Übergang läuft reibungslos und innerhalb weniger Sekunden. Beim mobilen Spielen muss man allerdings auf etwas Leistung verzichten. Spiele werden beispielsweise in geringerer Auflösung dargestellt als auf dem TV.

Das macht aber nichts, allzu viel Leistung darf man nämlich auch mit Docking-Station nicht erwarten. Zu Gute halten muss man Nintendo, dass Leistung noch nie ihre Stärke war und Spiele wie Mario Kart, Arms oder Splatoon ohnehin keine leistungshungrigen Titel sind. Sehr schade ist aber, dass das groß angekündigte Zelda: Breath of the Wild in der Switch Version ruckelt. Zugegeben, nicht stark und nicht oft, aber es kommt vor. Wie es mit Drittanbieter-Spielen wie Skyrim – das in der Xbox 360 Version auf die Switch kommt – aussieht, wird sich erst zeigen.

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Apropos Zelda. Von den kleinen Rucklern mal abgesehen, hat mir das Spiel in den 20 Minuten, in denen ich es anspielen durfte, sehr gut gefallen. Die Steuerung geht leicht von der Hand, die Welt ist bunt und voller geheimnisvoller Orte und auch die Grafik ist nicht schlecht. Das Spiel allein dürfte für viele Grund genug sein, über den Kauf einer Switch nachzudenken.

Besonders gut gefallen hat mir Arms: Ein verrücktes Roboter-Kampfspiel, bei dem zwei Spieler gegeneinander antreten. Die Charaktere werden dabei mit den neuen Controllern – JoyCon genannt – bewegt. Bei einer „Schlagbewegung“ nach vorne, fährt der Roboter seinen Arm aus und versucht den Gegner zu treffen: Wer zuerst zu Boden geht, hat verloren.

Noch intensiver eingesetzt werden die neuen Controller bei 1-2-Switch: Ein Spiel, bei dem ich mir sehr wünschen würde, es wäre beim Kauf der Konsole kostenlos dabei. Es macht zu zweit oder auf Partys großen Spaß und ist ideal um die neuen Mechaniken der Konsole und das Handling der JoyCon kennen zu lernen. 1-2-Switch besteht aus mehreren Minispielen, bei denen man gegeneinander antritt. Das geht vom Knacken eines Tresors, über ein Duell im Wilden Westen, bis hin zum Melken einer Kuh. Der Schnellere gewinnt.

Nintendo Switch - Gaming unterwegsBild: Gregor Lorbek

JoyCon

Die neuen Controller lassen sich unterwegs links und rechts am Bildschirm befestigen. So steuert man die Switch wie das Wii U Gamepad. Wenn man sie entfernt, kann man den Bildschirm mit einem kleinen Ständer auf einer ebenen Oberfläche abstellen und die zwei JoyCon als separate Controller verwenden. Der „normale“ Switch-Controller besteht wiederum aus zwei JoyCon, die in eine Halterung gesteckt werden und der Pro Controller ähnelt den Controllern von Playstation oder Xbox.

Spielen unterwegs

Wie bereits erwähnt, kann man die Nintendo Switch einfach aus der Docking Station nehmen und mitnehmen. Das ist eines der Hauptfeatures und das USP, das die Nintendo Konsole von der Konkurrenz unterscheiden wird. Laut eigenen Angaben kann man bis zu 6 Stunden – bei anspruchsvollen Titeln wie Zelda, bis zu 3 Stunden – ohne Stromanschluss spielen. Unklar ist, ob es möglich sein wird mehrere Konsolen in einem Multiplayer-Modus (offline/online) miteinander zu verbinden. Hier würde die Spieldauer vermutlich nochmal deutlich kürzer werden.

Nintendo Switch - Gaming PartyBild: Gregor Lorbek

Sonstige Features

Abwärtskompatibilität wird es übrigens keine geben. Wer also Mario Kart 8 bereits für die Wii U gekauft hat, muss für die Switch Version nochmal ordentlich in die Tasche greifen, hat dafür aber bereits alle DLCs und Updates mit dabei.

3rd Party Anwendungen wie Netflix oder Amazon Prime wird es ebenfalls nicht geben. Dafür sind der online Store, das Switch System und die erhältlichen Spiele ohne „region-lock“ erhältlich. Soll heißen: Auch im Ausland gekaufte Spiele und Konsolen funktionieren im Inland.

Der interne Speicher der Switch beträgt 32 GB, ist aber mit SDXC Karten auf bis zu 2TB erweiterbar. Eine so große SDXC Karte gibt es zwar noch nicht, wird aber generell von der Konsole unterstützt.

Fazit

Mobiles Gaming und eigene Produktionen sind für‘s erste das Hauptargument für eine Nintendo Switch. Leider ist das Spieleangebot zum Verkaufsstart sehr dünn und gibt neben Zelda, Bomberman und Just Dance nicht sonderlich viel her. 1-2-Switch wäre ein toller Anreiz, kostet aber knapp 50€ und ist daher für eine Sammlung an Minispielen sehr teuer. Bleibt also mobiles Gaming und Zelda. Das ist mir persönlich zu wenig für eine Konsole, die zwischen 330€ und 350€ kostet und bei der man noch nicht genau weiß, wie die Benutzeroberfläche aussieht und welche Features man unterwegs wirklich nutzen wird können. Wer allerdings auf der Suche nach einem leistungsstarken Handheld ist, der sich auch im Wohnzimmer nicht allzu schlecht macht, wird mit der Switch sicher eine Freude haben. Mehr dazu gibt es dann im März, wenn die Konsole auf den Markt kommt.

 

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