SIMplify – eine Plattform zum Management von M2M Lösungen
Das Internet der Dinge kann nicht ohne die richtige Administration funktionieren – davon sind Vanessa Zeilinger, Telekom Austria Group M2M und Ruben Franz Wolf, A1, überzeugt. Die beiden sind Produktmanager für die Plattform SIMplify, welche speziell für das Management von M2M SIM-Karten entwickelt wurde.
Noch bis 29. September kann die Plattform bei der funkschau Leserwahl zum IKT Produkt des Jahres in der Kategorie M2M Service Plattform gewählt werden. Im A1 Blog Interview geben Vanessa Zeilinger und Ruben Franz Wolf Insights zu den Vorteilen der Plattform und wie Managed Connectivity mit SIMplify gelingen kann.
A1 Blog: Liebe Vanessa, lieber Ruben, könnt ihr euch und eure Aufgaben kurz vorstellen?
Vanessa Zeilinger: Ich bin bei der Telekom Austria Group M2M als Produktmanagerin für Managed Connectivity tätig. Ich betreue alle Themen, die mit Managed Connectivity und der Produktplattform SIMplify zu tun haben.
Ruben Franz Wolf: Ich bin seit 2007 im Unternehmen, und seit kurzem Produktmanager für A1 M2M Connectivity und die angebotenen A1 M2M Tarife. Das heißt, die Telekom Austria Group M2M GmbH und A1 arbeiten gemeinsam am Thema SIMplify.
A1 Blog: Welche Kundenanforderungen erfüllt SIMplify? Was kann diese für M2M Lösungen leisten?
Vanessa Zeilinger: Bei SIMplify handelt es sich um eine Bulk SIM Management Plattform für M2M SIM-Karten. Bulk bedeutet, dass für viele SIM-Karten gleichzeitig Transaktionen durchgeführt werden können. Zusätzlich können für jede einzelne SIM-Karte mehrere Tarife hinterlegt werden. Das ist sinnvoll, wenn ein Produkt in seinem Lebenszyklus verschiedene Länder passiert. So kann zum Beispiel für einen Test nach der Produktion in China ein anderer Tarif hinterlegt werden als für den Live Betrieb in Europa. Und idealerweise wird die SIM während des Versands in einen „Sleep Modus“ versetzt, in dem sie keine Kosten verursachen kann. Die Kostenkontrolle von M2M SIM-Karten ist allgemein ein großer Vorteil von SIMplify. Wenn Kunden nicht möchten, dass die SIM-Karte eine gewisse Kostengrenze überschreitet, dann kann sie sich zum Beispiel von selbst deaktivieren oder eine Alarm-SMS absetzen.
Ruben Franz Wolf: Ein weiterer Punkt ist die Mandantenfähigkeit. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass eine Plattform für den Kunden individuell gebrandet werden kann. Übrigens nicht nur SIMplify sondern auch die SIM-Karten selbst. Für M2M Anwendungen sind keine herkömmlichen SIM-Karten im Einsatz, sondern spezielle M2M-SIMs mit höherer Widerstandsfähigkeit und höheren Schreib-Lese-Zyklen. Neu ist, dass diese SIM-Karten, die bisher nur Daten übertragen haben, nun auch Voice-fähig sind. Das wird zum Beispiel für Notruf-Lösungen genutzt.
Vanessa Zeilinger: Genau. Diese Funktionalität haben wir genauso wie LTE weiterentwickelt und umgesetzt, weil unsere Kunden damit an uns herangetreten sind. Grundsätzlich können wir auch sagen, dass wir einen großen Teil der Inputs unserer Kunden in die Roadmaps unserer Plattform aufnehmen. Starke Inputgeber sind vor allem Kunden aus dem Smart Metering Bereich. Hier sind sehr hohe Sicherheitsstandards einzuhalten – um diesen Anforderungen zu entsprechen, haben wir auf der Plattform schon einige Features für diese Kunden umgesetzt.
SIMplify bietet übersichtliches Bulk Management für M2M SIM-Karten
A1 Blog: Welche Analyse-Möglichkeiten bietet das Tool für M2M Lösungen an?
Vanessa Zeilinger: Das Reporting auf der Plattform ist eine sehr häufig genutzte Funktion. Kunden haben die Möglichkeit einzelne Reports oder aber auch monatliche Report-Abonnements anzulegen. Außerdem bieten wir einen Smart Error Correlator an. Diese Funktion wird zum Troubleshooting genutzt. Im Rahmen einer Diagnose wird eingegrenzt, wo beispielsweise ein Verbindungsproblem liegt – ist eine ganze Zelle betroffen oder hat nur ein einzelnes Gerät ein Problem? Durch das Feature machen wir es dem Kunden einfacher, seine Fehler selbst einzugrenzen und beschleunigen daher seine Abläufe. Die APIs (Anm. Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung) der Plattform sind ebenfalls wichtig, da der Kunde so die Daten direkt in seinen eigenen Management-Report integrieren kann.
Ruben Franz Wolf: Die APIs werden von unseren Kunden in teilweise selbst entwickelten Applikationen genutzt, um spezielle Daten entsprechend darzustellen. Es kann im Fall der Fälle zeitnahe reagiert werden, da die Daten nahezu in Echtzeit von der Plattform übermittelt werden. Zum Thema Troubleshooting möchte ich noch etwas hinzufügen: Der Vorteil der A1 und TAG M2M Zusammenarbeit besteht auch darin, dass – sollte es zu Schwierigkeiten und technischen Fragen kommen – wir sehr nahe am Kunden sind. Alle Anfragen gehen direkt zu M2M-Experten, welche 24/7 verfügbar sind.
A1 Blog: Welche Anwendungsfelder stecken hinter SIMplify? Für welche M2M Lösungen nutzen Kunden die Plattform?
Vanessa Zeilinger: Allgemein gesprochen sind häufig genutzte Funktionen der Plattform Kostenkontrolle, Troubleshooting beispielsweise durch eine SIM Diagnose, Automatisierung der SIM Karten und die Verwaltung der SIMs innerhalb verschiedener Tarife und organisatorischen Einheiten. Allerdings ist M2M nicht immer gleich M2M. Es gibt zum einen das klassische M2M, beispielsweise zur Steuerung von Meßgeräten, wofür SIMplify eingesetzt wird. Für diese Anwendungen müssen viele SIM-Karten verwendet werden, allerdings laufen nur geringe Datenmengen über die einzelnen SIMs.
Ruben Franz Wolf: … aber auch High Volume Anfragen, beispielsweise Gemeinden, die WLAN Hotspots zur Verfügung stellen. Es gibt auch die Möglichkeit, Standorte oder Filialen mit einem Managed Mobile Back Up auszustatten, um eine Ausfallssicherheit zu garantieren. Oder Flotten mit M2M-Lösungen auszustatten, welche international unterwegs sind. Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung für WLAN Hot-Spots in öffentlichen Fahrzeugen. Auch hier wird unsere Plattform zum Management der SIM-Karten eingesetzt.
Mit SIMplify können zahlreiche IoT Anwendungsfälle abgedeckt werden
A1 Blog: Welchen Neuerungen bei M2M seht ihr in der nächsten Zeit gespannt entgegen?
Vanessa Zeilinger: Dem Thema eUICC. Dabei handelt es sich um eine SIM-Karte, die zwar als Hardware zur Verfügung steht, aber nicht mehr dezidiert für nur einen Telekommmunikationsanbieter freigeschaltet ist. Das wird bestimmt einen großen Impact auf M2M haben – hier werden gerade neue Standards bezüglich dem Subscription-Management besprochen. Und natürlich Narrow Band IoT.
Ruben Franz Wolf: Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Entwicklungen von SIMplify. So viel sei verraten: Die Roadmap ist prall gefüllt!
A1 Blog: Danke für das Gespräch!
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