Gamescom 2016: VR Highlights

VR Highlights auf der Gamescom 2016

Waren VR-Brillen in den letzten Jahren noch Raritäten und echte Geheimtipps einer Messe, präsentieren mittlerweile immer mehr Entwickler ihre VR-Anwendungen. Immer mehr Consumer hatten schon mal eine Brille auf und immer mehr wissen über die Stärken und Schwächen dieser Technologie Bescheid. Auf der Gamescom gibt es sehr viele Spiele zum Ausprobieren, eines haben sie aber alle gemein.

Was mir persönlich im VR-Jahr 2016 immer noch fehlt ist die Aussicht auf ein echtes AAA Spiel. Keine Demo, kein Zusatzlevel oder ein DLC a lá Star Wars – sondern ein echtes Spiel. Mit Hand und Fuß, einer durchdachten Story und cleverem Gameplay.

Ich habe die vergangenen Tage alle wichtigen VR-Aussteller wie Oculus, HTC, Playstation oder Samsung besucht und in den Business-Hallen etliche kleinere Titel kennengelernt. Einige davon haben mich positiv überrascht, keines davon wirklich begeistert.

Serious Sam VR ist ein gutes Beispiel dafür. Serious Sam ist ein Spiel, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Ein first-person Shooter mit comichafter Grafik, ohne viel Story, dafür mit guten Jokes und charismatischen Pro- und Antagonisten. Ein lustiger no-brainer für Zwischendurch. Und dann ist da die VR-Version. Ein Spiel, das als Minigame in einem Vollpreistitel gut funktionieren würde. Kein Spiel, für das ich 20 bis 30 Euro ausgeben würde. Die Mechanik ist – wie bei jedem VR Spiel – schnell erklärt: Es geht darum, Wellen von auf den Spieler zustürmenden Gegnern mit unterschiedlichen Waffen zurückzuschlagen. Dafür bekommt man Münzen, mit denen man sich zwischen den Runden mit Munition und neuen Waffen versorgen kann, um dann nächste Runde gegen noch mehr Gegner zu kämpfen. That’s it. Nette Idee, hoher wenn auch kurzer Spielspaß, ohne innovativen Ideen und ohne irgendeinem Tiefgang.

VR Highlights auf der Gamescom 2016 - Serious Sam VR

Gut gefallen hat mir Battlerite. Als eine Mischung aus Overwatch und Dota hat es mich durch liebevolles Artwork und Gameplay überzeugt, das leicht zu lernen, aber hart zu meistern ist. Die schwedischen Entwickler wollen ganz klar im kompetitiven e-Sport Fuß fassen. Als Team kämpft man zu zweit oder dritt gegen dieselbe Anzahl an Gegnern in einer kleinen Arena. Dabei kommen unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Angriffen zum Einsatz. Jeder von ihnen hat eine Spezialattacke, die aber erst aufgeladen werden muss. Kommunikation im Team ist ausschlaggebend um zu gewinnen.

Battlerite ist kein VR Spiel. Es hat jedoch eine VR Funktion, die es zwei zusätzlichen Spielern ermöglicht ein Match zu beobachten. Dabei kann man mit den beiden VR-Controllern das Bild kontrollieren und die virtuelle Kamera präzise durchs Geschehen navigieren. Das soll Kommentatoren von Turnieren und während Livestreams dabei helfen, eine lebendigere Übertragung zu schaffen.

VR Highlights auf der Gamescom 2016 - Battlerite

Am Länderstand von Frankreich habe ich Stanislas Chesnais, den CEO von 3DRudder getroffen. Mit diesem Gadget soll die Navigation und Beweglichkeit in VR Spielen vereinfacht werden. Es ist eine kleine Scheibe, etwas größer als ein Teller und nach unten abgerundet. Genug Platz um beide Beine darauf zu platzieren. Durch Kippen der Platte mit den Füßen, kann man in alle Richtungen navigieren. Auch Drehungen sind möglich. Je stärker man die Platte kippt, desto schneller bewegt man sich. Dies ist mein persönliches VR-Messehighlight, denn Bewegungen in VR-Spielen laufen momentan in zwei Formen ab, wovon beide suboptimal sind: Entweder bewegt man sich mit dem Stick eines Controllers, was sehr leicht zu Übelkeit führt, da man sich oft in Richtungen bewegt, in die man nicht schaut und schnelle Kopfbewegungen zu Verwirrung führen. Oder man blickt auf einen Punkt im Spiel, drückt eine Taste und wird dann dorthin teleportiert. Das funktioniert auf lange Strecken sehr gut, auf engem Raum aber zu langsam und ist auch mit schnellen Drehungen des Kopfes verbunden.

VR Highlights auf der Gamescom 2016 - 3DRudder

Alles in allem wurde VR von Spielern und Entwicklern sehr gut angenommen. Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und da ist es auch vollkommen verständlich, dass es viel trial and error, viel Zeit und Geld und innovative Köpfe braucht, bis wir in hoffentlich naher Zukunft echte VR-Spielehighlights erleben dürfen. Ich freue mich schon darauf!

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