Alcatel Idol 4 VR-Brille im Test
Alcatel bietet mit dem Idol 4 ein solides Mittelklasse-Smartphone von hoher Qualität zu einem günstigen Preis. Im Test überzeugten mich vor allem das Design, die Leistung und der Sound. Mit dabei im Lieferumfang ist außerdem eine VR-Brille – Alcatel ermöglicht damit Ausflüge in die virtuelle Realität für die schmale Geldbörse. Im Test sehen wir uns an, wie sich die Virtual Reality mit dem Idol 4 anfühlt.
Die Brille
Die bringt alles mit, das man für ein gutes VR Erlebnis braucht: Eine gut sitzende Augenmuschel, damit keinerlei Licht von außen eindringt und man sich total auf die virtuelle Umgebung einlassen kann. Außerdem ein sehr einfach anzubringendes Zugband, mit dem man sich die Brille sehr solide um den Kopf schnallen kann. Im Lieferumfang befinden sich zusätzlich Kopfhörer von JBL – der totalen Immersion steht also sowohl visuell, als auch auditiv nichts im Wege.
Die Brille an sich sieht optisch der Samsung Gear VR ähnlich – das seitliche Touchpad fehlt allerdings. Dafür gibt es an der Unterseite 2 Buttons zur Interaktion: Mit dem einen werden Kommandos bestätigt, der andere fungiert als Zurück-Button. Fehlsichtigkeit wird übrigens nicht wie bei Samsung durch ein Drehrad korrigiert: Brillenträger lassen ihre Sehhilfe einfach auf der Nase – da ich selbst kurzsichtig bin konnte ich mich davon überzeugen, dass die VR-Brille dennoch bequem zu tragen ist.
Das Erlebnis
Für VR ist vor allem eines wichtig: Hohe Auflösung. Schließlich hat man das Display wortwörtlich vor der Nase, das macht Pixel sichtbar, von denen bei normalem Betrachtungsabstand nichts zu sehen ist. Erschwerend hinzu kommt, dass für jedes Auge nur die Hälfte der Auflösung zur Verfügung steht. Auflösung ist bei virtual Reality also alles.
Im Alcatel Idol 4 ist ein Full HD Display verbaut – also ein 5,2 Zoll Display bei einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Das ist für alle alltäglichen Belange vollkommen ausreichend. Für VR ist es allerdings hart an der Grenze: Einzelne Pixel sind eigentlich immer sichtbar – gerade bei Fotos macht sich das durch unscharf wirkende Details bemerkbar. Bei Spielen und Videos ist es insofern verkraftbar, als es bei Content weniger auf die Auflösung, als auf die Inhalte ankommt. Wenn die stimmen, gerät die Aufmachung in den Hintergrund.
Leider weniger gut gelungen ist das Interface: Samsung macht das bei der Galaxy Gear VR durch eine grafisch schön anzusehende Oberfläche um einiges besser. Bei Alcatel gibt es lediglich ein sehr spartanisch gehaltenes Menü, um auf Fotos und Videos zugreifen zu können. So werden beispielsweise Videos einfach nur vor schwarzem Hintergrund abgespielt, während Samsung das Ganze in einen virtuellen Kinosaal einbettet. Das macht einfach mehr her. Apps können nicht direkt im VR Modus installiert werden, sondern müssen vorab heruntergeladen und ausgeführt werden. Auch das macht Samsung durch die Integration des VR-Stores im VR-Modus deutlich besser.
Fazit
Die Alcatel VR Brille macht einiges gut: Die Brille ist durch das Design und die Interaktionsmöglichkeiten jeder Cardboard Brille deutlich überlegen. Leider ist das aber nicht alles, worauf es bei VR ankommt: Eine schöneres und von den Möglichkeiten her umfangreicheres VR-Interface wäre bestimmt nicht verkehrt gewesen. Wenn man aber bedenkt, dass man Smartphone plus Brille in einer ansprechenden Aufmachung bereits um 0 Euro im Go! S Tarif bekommt, wird man so etwas verschmerzen können. Wer mehr will, sollte aber lieber ein Samsung Galaxy S7 samt Galaxy Gear kaufen – was VR mit dem Smartphone betrifft, wird derzeit nichts besseres bekommen. Tipp am Rande: Wer jetzt ein Galaxy Note 7 vorbestellt, bekommt eine Galaxy Gear VR kostenlos dazu!
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