Universe2go – Mit Augmented Reality das Weltall entdecken

Am A1 Blog habe ich schon viel über Virtual Reality erzählt. Dass mich dieses Thema fasziniert ist nicht schwer herauszulesen. Neben den großen VR Anbietern gibt es auch viele kleinere Unternehmen, die versuchen in diesem Gebiet Fuß zu fassen. Nimax aus Deutschland bieten mit Universe2go eine Augmented Reality Brille an, mit deren Hilfe man das Weltall erforschen kann. Im Test sehe ich mir an, ob ich mit der Brille in die Fußstapfen von Galilei, Kopernikus & Co. treten kann.

Augmented_Reality_mit_Universe2Go

Der Unterschied zwischen VR – Virtual Reality und AR – Augmented Reality – ist schnell erklärt. Bei VR Brillen schaut man auf in der Brille angebrachte Bildschirme und bekommt nichts von der Außenwelt mit. Bei AR Brillen schaut man, ähnlich wie bei einer Spiegelreflexkamera, durch eine Linse. Das bedeutet man sieht die Umgebung zunächst so wie sie ist. Durch Spiegel, die sich in der Brille befinden und eine Bildquelle – oftmals Smartphones – wird dann eine zusätzliche, künstliche Ebene über das reale Bild gelegt. Im Falle der Universe2go kann man so einzelne Sterne orten und Sternbilder viel leichter finden. Zusätzlich können kurze Texte wie beispielsweise Namen von Sternen angezeigt werden.

Die Universe2go gibt’s auf Amazon für knappe 100€. Dafür erhält man eine Augmented Reality Brille, in die man oben in ein Passepartout das eigene Smartphone legen kann. Außerdem ist im Lieferumfang eine Stofftasche für leichteren Transport und ein Product Key enthalten. Der Key aktiviert die Universe2go App, die im Apple App Store, sowie im Google Play Store kostenlos verfügbar ist.

Universe2Go_mit_Smartphone

Zunächst muss man die App aus dem Store laden. Dabei ist zu beachten, dass diese knapp 300MB groß ist. Wer seinen Datentarif nicht ausreizen möchte, macht dies über eine WLAN Verbindung. Öffnet man die App, wird man aufgefordert den Key einzugeben. Nach erfolgreicher Aktivierung startet die Kalibrierung. Hierbei wird der Gyroskop Sensor kalibriert, der Augenabstand gemessen und die Lage des Smartphones im Passepartout festgestellt. Das alles ist wichtig, um einen guten 3D Effekt des Overlays zu erzeugen.

Im Anschluss folgt der schwerste Teil. Man muss das reale Sternenbild mit dem der App synchronisieren, sodass das innere Bild mit dem echten Bild der Sterne perfekt übereinstimmt. Die Audiokommentare, die über die Handy Lautsprecher wiedergegeben werden, sind dabei immer klar und nachvollziehbar: Ein kleiner grüner Kreis bildet das „Fadenkreuz“. Mit diesem soll ein „hell leuchtender“ Stern für mehr als 2 Sekunden fixiert werden. Dabei registriert die App über den GPS Sensor des Handys dessen Position und kann mit dem anvisierten Stern die beiden Bilder übereinander lagern. Dieser Schritt ist bei jedem Start von Universe2go notwendig. Leider kam es dabei im Test des öfteren zu Problemen. Sterne konnten nicht richtig erkannt werden. Falls doch, war deren Position schlichtweg falsch. Als Orientierungshilfe diente mir der Mond. Beim Hersteller hieß es, mit iPhones und Samsung Smartphones läuft es am besten. Dies kann ich bestätigen, auch wenn beim iPhone 6 das Interface nicht korrekt dargestellt wurde. Das dritte Testgerät – ein Huawei Honor 6+ – machte nach kleineren Startschwierigkeiten ebenfalls einen guten Eindruck.

Sternenbilder_erkennen_mit_Universe2Go

Hat man die Kalibrierung geschafft, geht es ans Entdecken und Erforschen. Wer hier gut aufpasst, kann bei künftigen Dates unterm Sternenhimmel mächtig Punkten. Mit der Universe2go kann man alle 88 Sternenbilder erkennen und mit Hilfe von drei Stunden Audiokommentaren auch einiges darüber lernen. Außerdem gibt es Geschichten der griechische Mythologie, Planeten in Nahaufnahme und eine Benachrichtigung, sobald sich die Raumstation ISS nähert.

Blick_in_die_Sterne

Um etwas mehr Abwechslung in die Sternensuche zu bringen, haben sich die Entwickler mehrere Modi einfallen lassen. Neben dem normalen Starter Modus kann man im Quiz Modus sein Wissen auf die Probe stellen, als Entdecker noch mehr über Sterne – beispielsweise deren Helligkeit – erfahren oder dank hochauflösender Bilder im Deep Sky Modus noch weiter ins All eintauchen. Natürlich gibt es auch einen Suchmodus, falls man mal etwas Bestimmtes finden möchte. Navigiert wird dabei über Kopfbewegungen. Ein Blick nach unten öffnet das Menü, durch Kopfbewegungen nach oben und unten kann man scrollen. Neigen des Kopfes nach rechts bestätigt die Auswahl und nach links geht’s wieder zurück. Man braucht zu keiner Zeit das Handy aus der Halterung nehmen.

Fazit

Für mich als weltallbegeisterter, aber nicht mal die simpelsten Sternzeichen erkennender Möchtegernastronaut ist die Universe2go ein wahres Geschenk. Wie oft hab ich mir schon gewünscht, ich würde mich besser mit Sternen auskennen – zumindest mehr als Sonne und Mond unterscheiden können. Mit der U2G ist das nicht nur leicht, sondern Dank der Audiologs auch ziemlich spannend. Leider sind nicht alle Smartphones mit der App kompatibel. Eine Liste dazu findet sich hier. Außerdem ist die Navigation über Bewegungen des Kopfes oft zu ungenau und kann nach mehreren Fehlversuchen die Nerven strapazieren. Das größte Problem hatte ich aber mit der Synchronisation des Sternenhimmels. Die App wollte die Sterne am Himmel einfach nicht erkennen. Hilfreiche Fehlermeldungen wie „Versuchen Sie einen anderen Stern“ halfen nur bedingt weiter. Bei erneutem Versuch von einem anderen Ort aus hat es dann geklappt. Inhalte und Möglichkeiten die man mit der Brille hat sind den Preis auf jeden Fall wert.

Universe2Go

 

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