Galaxy S7 vs. iPhone 6s Kamera
Im Herbst 2015 habe ich die Kameras von iPhone 6s Plus und Galaxy S6 edge+ im Vergleich gegeneinander antreten lassen: Sieger war damals noch das iPhone 6s. Wie wird sich das aktuelle Spitzenmodell von Apple im direkten Antreten gegen das Galaxy S7 machen? Hat Samsung genug getan, um das iPhone vom Kamerathron zu stoßen? Für den A1 Blog habe ich mit beiden Smartphones so einiges an Fotos geschossen und den Test gemacht!
Technische Details
Beim Galaxy S7 hat sich bei der Kamera im Vergleich zum Vorgänger viel getan: Der Sony IMX260 Sensor ist auf 1/2.5″ gewachsen, während die Pixelanzahl auf 12 Megapixel reduziert wurde – beim iPhone 6s wurde sie im Vergleich zum Vorgänger um 4 Megapixel auf 12 erhöht. Die Besonderheit daran: Samsung setzt bei der Ermittlung der Schärfe als erster Smartphone Hersteller auf Dual Pixel – diese Methode ermöglicht im Vergleich zum normalen Phasen Autofokus (der beim iPhone 6s verwendet wird, Apple nennt die Methode Fokus Pixel) vor allem eine extrem schnelle Anpassung der Schärfe beinahe in Echtzeit. Wer es genauer wissen möchte, liest am besten hier weiter.
Die Nase vorne hat Samsung auch bei der Blende: Der Wert lautet f/1.7 beim Galaxy S7 gegenüber f/2.2 beim iPhone 6s. Ein niedrigerer Blendenwert ermöglicht mehr Licht für den Sensor, insofern müsste das S7 bei schlechten Verhältnissen die Nase vorne haben. Die Naheinstellgrenze liegt bei beiden bei etwa 10 – 12 cm, Videos können beide Geräte in 4K Aufnehmen. Mit Vorteilen für das S7: Integriert ist ein optischer Bildstabilisator (OIS), der beim iPhone 6s leider nur in der Plus Version mit dabei ist. Dual LED Blitz zählt bei beiden Modellen zur Standardausführung.
App Umfang
Hier gibt es kaum Änderungen zum Vergleich iPhone 6s vs. Galaxy S6: Die Möglichkeiten der hauseigenen App beim Apple iPhone sind richtig bescheiden gegenüber jenen der App vom Galaxy S7. Während beim iPhone 6s neben normalen Fotos nur Zeitraffer, Slow Motion und Panorama gewählt werden kann, gibt es beim Galaxy S7 neben jenen vom iPhone 6s einen sehr brauchbaren Pro Modus (inklusive der Möglichkeit Bilder unkomprimiert zu speichern), Live Broadcast oder neu dabei Motion Photo und Motion Panorama. Die 2 letzteren ähneln sehr stark der Live Photo Version am iPhone 6s, wobei es dort leider keinen Motion Panorama Modus gibt.
Beim Galaxy S7 gibt es via Galaxy Store noch eine Menge weiterer Effekte zum Download, beim iPhone muss man auf andere Apps zugreifen. Auch nicht weiter schlimm, allerdings sind die guten Foto Apps im App Store meistens kostenpflichtig. Eine spartanische Kamera-App am iPhone mag für manche Vorteile haben, ich denke jedoch dass die meisten mit der Auswahl am S7 nicht überfordert, sondern im Gegenteil eher neugierig auf die unterschiedlichen Effekte sind. Zumindest ist es mir so ergangen.
Praxis
Gehen wir in Medias Res. Alle Aufnahmen wurden bei der höchsten Auflösung im Format 4:3 gemacht. Der Modus stand auf Automatik – also in jenem Modus, der wohl von den allermeisten am häufigsten genutzt wird.
Hier stechen mir vor allem zwei Unterschiede ins Auge: Einerseits die Farbtemperatur – das Apple iPhone tendiert eher ins Kalte, also ins Blaue, während die Aufnahme beim S7 wärmer ist, also mehr ins Rote tendiert. Was einem besser gefällt, ist meiner Meinung nach Geschmackssache. Den zweiten auffälligen Unterschied sieht man am Himmel: Die Aufnahme vom iPhone 6s zeigt mehr Details – mit Kontrasten bei Tag scheint das Apple iPhone also um eine Spur besser umgehen zu können.
In der Nacht gibt es einen eindeutigen Gewinner: Der größere Chip in Kombination mit dem niedrigeren Blendwert samt einem optischen Bildstabilisator machen das Samsung Galaxy S7 zum deutlichen Sieger. Das linke Bild ist weniger verrauscht, es wirkt klarer, kontrastreicher und farbechter. Beim Apple iPhone brauchte ich mehrere Versuche um ein verwackelungsfreies Foto zu machen, beim Galaxy S7 gelang das dank des Bildstabilisators gleich beim ersten Mal.
Hier noch ein Ausschnitt aus dem oberen Bild: Mit dem Galaxy S7 kann man aus einer Aufnahme selbst bei schlechten Verhältnissen eine Menge Details rausholen – so ist klar und deutlich jede einzelne Niete zu sehen. Beim Apple iPhone wirkt das Ganze etwas verwaschen bzw. leicht unscharf – wie oben zu sehen wirkt sich das auf das gesamte Bild aus.
Bei Makroaufnahmen machen beide Smartphones eine gute Figur – man kann mit beiden Linsen sehr nahe ans Objekt heran und so sehr viele Details herauskitzeln. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war es recht windig – mit dem S7 habe ich dank schnellem Autofokus nur einen Versuch gebraucht, während ich beim iPhone 6s insgesamt 3 Versuche benötigt habe. Wenn man sich allerdings etwas bemüht, bekommt man auch mit dem iPhone 6s knackscharfe Bilder. Mir gefällt wie schon beim ersten Bild der etwas wärmere Farbton beim Galaxy S7 besser – grundsätzlich ist das natürlich Geschmackssache.
Fazit
Eines steht fest: Egal für welches der beiden Smartphones man sich entscheidet, in Punkto Kamera ist man im Spitzenfeld dabei. Ich würde das Samsung Galaxy S7 dem iPhone 6s dennoch vorziehen: Nicht nur der Umfang und die Möglichkeiten der Kamera-App sprechen eindeutig für den koreanischen Smartphone Hersteller. Auch der schnelle und innovative Dual Pixel Autofokus ist ein ganz starkes Argument für Samsung, der optische Bildstabilisator und die Ergebnisse bei Dunkelheit und künstlichen Licht verhelfen dem Galaxy S7 ebenfalls zum klaren Favoriten auf die Kamerakrone. Letzten Endes zählt auch der Preis: Das Samsung Galaxy S7 ist in jeder Variante günstiger als das iPhone 6s – in Punkto Kamera bekommt man beim S7 aber deutlich mehr für sein Geld.
Die technischen Daten im Überblick Galaxy S7 | iPhone 6s
- Hauptkamera: 12 MP | 12 MP
- Hauptkamera Blende: f/1.7 | f/2.2
- Blitz: Dual LED | Dual LED
- Frontkamera: 5 MP | 5 MP
- Frontkamera Blende: f/1.7 | f/2.2
- Autofokus: Dual Pixel Phase | Focus Pixel Phase
- Optischer Bildstabilisator: Ja – alle Modelle | Ja – nur iPhone 6s Plus
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