Einsteiger aus Alu: Das ZTE Blade V6 im Test
Mit dem ZTE Blade V6 hat es neben Huawei ein zweiter Hersteller aus China mit seinen Smartphones zu A1 gebracht. Das Blade V6 richtet sich in erster Linie an ambitionierte Einsteiger und ist rein ausstattungstechnisch wohl in der Mittelklasse anzusiedeln. Besonderes Merkmal ist das Aluminium Gehäuse, das man bei Einsteiger-Smartphones sonst eher nicht findet. Ob es auch mit den inneren Werten überzeugen kann, habe ich mir im Test angesehen.
Design
Beim ersten Auspacken könnte man denken, es mit einem iPhone zu tun zu haben – eine wohl nicht ganz unbeabsichtigte Assoziation seitens ZTEs. Das liegt zum einen an den Maßen: Mit 142 x 69.5 x 6.8 mm ist es nicht nur ähnlich groß. Auch die abgerundeten Ecken und die zu den Kanten hin gewölbte Rückenverschalung wecken starke Erinnerungen an das Smartphone aus Cupertino. Der aufgedruckte, in das Bildschirmglas eingelassene kapazitive Home-Button mittig unterhalb des Displays setzt dem ganzen noch die Krone auf.
Die nächste Parallele erwartet einen bei den verwendeten Materialien: Bei den meisten Einsteiger-Telefonen wird 100 Prozent Kunststoff verwendet. Beim Blade V6 hat sich ZTE mit matt poliertem Aluminium erstmals für ein hochwertigeres Material entschieden. Das sieht dann nicht nur gut aus, sondern sorgt auch für die nötige Stabilität. Beim V6 handelt es sich allerdings nicht um ein Unibody Gehäuse: Sehr deutlich ist zu sehen, dass es sich bei der Verschalung um drei separate Teile handelt, die durch zwei leider nicht ganz so gut aussehende Spalten getrennt sind.
Das Display ist leicht erhaben in den Rahmen aus Aluminium eingelassen – hier wurde sehr gute Arbeit geleistet, Spaltmaße in denen sich Staub ansammeln könnte, gibt es im Gegensatz zur Rückverschalung nicht. Ansonsten ist die Anordnung der Buttons klassisch: Auf der rechten Seiten finden wir etwas oberhalb der Mitte den etwas wackeligen Power-Button, gleich darüber die Lautstärkenwippe. Der Kopfhörereingang befindet sich oben, Micro-USB an der Unterseite. Als letztes gibt es noch den SIM-Karten Einschub auf der linken Seite.
In der Hand fühlt sich das Blade V6 gut an: Sehr leicht (nur 134 Gramm) und stimmig – damit meine ich, dass es sich gut in die Handoberfläche anschmiegt. Ergonomisch gibt es am Smartphone nichts auszusetzen, da ist ZTE sehr viel Gutes gelungen.
Display
Der Bildschirm ist für viele neben dem Design wohl eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl ihres Smartphones. ZTE liefert uns hier beim Blade V6 eine solide Basis, für Extravagantes hat es nicht gereicht. Das mit 1.280 x 720 auflösende HD IPS-LCD Display macht genau das, was es soll: Möglichst scharfe und kontrastreiche Bilder darstellen und dabei keine Farbstiche oder übersättigte Farben anzeigen. Da die Pixeldichte beim 5.0 Zoll HD Display „nur“ 293 Pixel pro Zoll beträgt, sind bei näherem Hinsehen einzelne Pixel zu erkennen – das macht sich beim genauen Betrachten zum Beispiel durch unscharfe Ränder von Icons oder leicht ausgefranst wirkende Buchstaben bemerkbar. Im normalen Betrachtungsabstand merkt man das allerdings nicht.
Die Ablesbarkeit bei Sonnenlicht ist leider etwas mau – dazu ist die Helligkeit nicht ausreichend stark. Dafür erkennt man alles gut aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Ein Wort noch zu den Touch Buttons unterhalb des Displays: Es ist schwer verständlich, weshalb die nicht beschriftet wurden – so muss man zumindest anfangs raten, wo sich der „Zurück“ oder der Applikationsbutton befindet. Im Menü lässt sich die Belegung zwar ändern, eleganter wäre aber die Beschriftung gewesen.
Performance und Software
Viele Mittelklasse Smartphones unterscheiden sich anhand der Anzahl der Kerne von denen der oberen Klasse. Bei niedrigpreisigen Smartphones ist es meistens eine QuadCore CPU, während es bei Premiummodellen mindestens sechs Kerne sind. Im Blade V6 arbeitet ein MediaTek MT6735 QuadCore Prozessor bei jeweils 1,3 GHz. Wie in der Mittelklasse mittlerweile üblich wird der Prozessor durch 2 GB RAM unterstützt.
Um die Leistung eines Handys besser mit der eines anderen vergleichen zu können, werden gerne Benchmark Tests durchgeführt. Bei dem bekannten Test AnTuTu erreicht das ZTE 27.961 Punkte. Damit liegt es ziemlich in der Mitte zwischen dem Alcatel onetouch idol 3 und dem Sony M4 Aqua. Benchmarks sind das eine, die Praxis im Alltag das andere. Und da schlägt sich das Blade V6 gut: Apps laden schnell, bei der Bedienung gibt es weder Ruckler noch Hänger. Einzig bei aufwändigen Spielen muss man Abstriche machen, das sollte einem bei der Ausstattung aber klar sein.
ZTE legt über Android 5.1 seine eigene Oberfläche namens MiFavor 3.0. Das bedeutet, dass wir beispielsweise auf einen App Drawer verzichten müssen. Der hauseigene Launcher bietet ein paar nette Features zur individuellen Einrichtung: So kann durch einen Wisch vom unteren Bildschirmrand nach oben ein Menü eingeblendet werden, durch das sehr einfach das Erscheinungsbild – also Icons, Hintergrund, etc. – geändert werden kann. Abgesehen vom ZTE eigenen Icon-Design wird in Android an sich aber nur oberflächlich eingegriffen – das ergibt folglich auch ein wenig konsistentes Bild: Einerseits gibt es Icons nach ZTE Vorgabe, andererseits kommt das Menü im klassischen Android 5.0 Design daher. Huawei hat das mit EMUI beim P8 lite oder dem Y6 besser gelöst.
Kamera
Zunächst die Daten: Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixel auf – einen Blendenwert konnte ich auf der Herstellerseite leider nicht finden. Ich gehe aber davon aus, dass sie bei f/2.0 und damit in etwa auf demselben Wert vieler anderer Smartphones liegt. Dazu gibt es einen Dual LED Blitz, der bei Dunkelheit für natürlichere Farben sorgen sollte. Fotos werden in der höchsten Auflösung im Format 4:3 aufgenommen.
Die Kamera App bietet ein paar nette Features: Da wäre die automatische Auslösung, sobald zwei zu einem V gehaltene Finger in das Bild gehalten werden. In Punkto Effekten bekommen wir neben der Standardausstattung noch einen Live Modus, der ähnlich wie das Feature LivePhotos beim iPhone funktioniert: Es werden die Sekunden vor und nach dem Foto festgehalten. Eine Erwähnung ist auch noch der von ZTE etwas sperrig formulierte „Multiwinkelansichtmodus“ wert: Damit lassen sich Objekte aus unterschiedlichen Winkeln aufnehmen, wodurch ein toller 3D Effekt erzielt wird. Ansehen kann man sich das aber leider nur direkt am Smartphone.
Ich habe wie immer ein paar Beispielbilder für die Beurteilung der Bildqualität geschossen, mehr gibt es auf OneDrive.
Es mag am nachmittäglichen Licht und dem niedrigen Sonnenstand gelegen haben, aber die Bilder wirken so, als wäre ein leichter Vintage Filter aktiv. Das mag in vielen Situationen passen und gut aussehen, eine ganz realistische Farbwidergabe bedeutet es aber nicht. Ansonsten wirken die Farben gut ausdifferenziert und durch den guten Kontrast sind auch weniger gut belichtete Stellen im Bild gut erkennbar.
Der Dual LED Blitz leistet sehr gute Arbeit: Wie auf dem Bildvergleich zu sehen, wirkt das Motiv auf der rechten Aufnahme mit Blitz farblich deutlich natürlicher als auf der Aufnahme links. Der Autofokus benötigt bei schlechteren Lichtverhältnissen mitunter ein paar Anläufe.
In der Nacht ist es aufgrund eines fehlenden Bildstabilisators nicht einfach verwackelungsfreie Fotos zu schießen. Auf den Autofokus kann man sich ebenfalls nicht mehr verlassen. Das sind allerdings Hürden, mit denen nicht nur ZTE zu kämpfen hat. Wenn einem dann doch ein gutes Foto gelingt, ist das Ergebnis in Ordnung: Das Rauschen hält sich in Grenzen und die Farben wirken natürlich.
Akku
Der Akku ist beim ZTE Blade V6 fix verbaut – die Leistung beträgt 2.200 mAh. Damit spielt es in derselben Liga wie das Einsteiger Smartphone Huawei Y6, in dem ebenfalls ein 2.200 mAh starker Akku verbaut ist.
Beim PCMark Battery Test hält das V6 allerdings nur 6 Stunden und 15 Minuten durch – das ist jener Zeitraum, in dem das Handy unter Last bei halber Displayhelligkeit von 100 Prozent Ladung auf 20 Prozent fällt. Beim Huawei Y6 bekommen wir eine gute Stunde mehr. Die Frage ist also, weshalb bei annähernd gleicher Ausstattung und Displaygröße das V6 doch merklich mehr Energie verbraucht bzw. weniger lange mit einer Ladung auskommt.
Fazit
Wenn man möchte, könnte man das ZTE Blade V6 ähnlich wie das HTC One A9 am iPhone messen: Durch das Design scheint dieser Vergleich ja sogar von ZTE beabsichtigt worden zu sein. Um mit dem iPhone ebenbürtig zu sein, fehlt dann aber doch noch einiges: Das Unibody Gehäuse, die Leistung oder auch die Kamera.
Andererseits spielt das ZTE Blade V6 preislich in einer ganz anderen Liga: Das Smartphone gibt es schon um 0 Euro im A1 Go! S Tarif, von so einem Preis können wir beim iPhone nur träumen. Wenn man das berücksichtigt, bekommt man viel geboten: Eine Leistung auf der Höhe der Zeit, viele Möglichkeiten zur individuellen Anpassung und ein sowohl ergonomisch als auch fürs Auge sehr gut gelungenes Smartphone. Das Blade V6 wird vor allem preisbewusste Android-Anhänger interessieren. Mit dem Huawei Y6 werden deren Ansprüche derzeit schon von einem anderen chinesischen Hersteller gedeckt, mit dem Blade V6 ist eine interessante Alternative aus demselben Land erschienen.
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Die technischen Daten im Überblick
- Abmessungen: 142 x 69.5 x 6.8 mm, 134 Gramm
- Betriebssystem: Android 5.1 + ZTE MiFavor 3.0
- Display: 5 Zoll IPS-LCD HD Display bei 1280 x 720 Pixel = 294 Pixel/Zoll
- Kamera: 13 MP (Rückseite) und 5 MP (Vorne für Selfies), Dual LED Blitz
- Prozessor: MTK 6735 Quad Core bei jeweils 1,3 GHz
- Speicher: 2 GB RAM, 16 GB interner Speicher – mit MicroSD bis zu 128 GB
- Akku: Li-Ionen mit 2.200 mAh – wechselbar
- Konnektivität: GSM/EDGE/UMTS/LTE Cat4, WLAN, Bluetooth
Zeljko
Hallo,
ist das Gehäuse hinten abnehmbar? Sodass man den Akku leicht austauschen kann?
Vielen Dank.
LG Zeljko
Wolfgang Hammer
Hallo Peter, das V6 verfügt so wie alle A1 Geräte über einen SIM Lock. Bei uns ist nur die Singel SIM Variante verfügbar! lg Wolfgang
Peter Lukezic
hallo,
ist die a1-version (über business tarif) des zte blade dual-sim-fähig? falls ja: hat es einen simlock auf einen der slots?
lg, peter
Elisabeth Höfferer
Hallo Manuel, in manchen Fällen kann GPS am Smartphone dein WLAN beeinträchtigen. Bitte deaktiviere GPS und versuche es erneut. Falls das nicht helfen sollte, schau bitte bei unseren Kollegen im A1 Shop vorbei. Liebe Grüße, Elisa
Manuel
ich hab da Probleme mit dem wlan es is nach na zeit angemeldet aber geht nix mehr und an meinem wlan loegt das nicht
Wolfgang Hammer
Hallo MyPass, die Info mit 5.1 sollte stimmen – werde ich aber nachprüfen, sobald ich das Gerät wieder in die Hände bekomme! lg Wolfgang
MyPass
Auf meinem V6 ist noch Android 5.0.2 drauf. Ich kann aber nirgends ein Update finden. Kann es sein, dass die Angabe „5.1“ hier nicht korrekt ist?
Achim Ruzicka
Guter Test,nur hab ich zum Lautsprecher nix gefunden,danke