Die Oberklasse: Das Samsung Galaxy S6 edge+ im Test
Auf der IFA in Berlin hat uns Samsung zwei neue Premium-Modelle präsentiert: Während das Samsung Galaxy Note 5 leider nicht in Europa verfügbar ist, kann man das Samsung Galaxy S6 edge+ in Österreich bestellen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um eine größere Ausgabe des im Frühjahr vorgestellten Galaxy S6 edge. Steckt noch mehr dahinter? Alles weitere im Testbericht.
Design | Display | Edge | Performance | Kamera | Akku | Fazit
Design – ein echter Hingucker
Mit dem Samsung Galaxy S6 edge+ bekommen wir vor allem eines: Ein extrem schön anzusehendes Smartphone. Das kantenlose Design macht schon einiges her – Inhalte wirken dreidimensional und fast wie zum Angreifen. Aber dazu etwas weiter unten mehr.
Im Größenvergleich: S6 edge+ vs. S6 – ein Zentimeter macht einiges aus
Am Aussehen an sich hat sich im Vergleich zum Samsung Galaxy S6 edge nichts getan. Mit einer Ausnahme: Der Größe. Es ist um einen ganzen Zentimeter in der Länge und um etwa 0,5 Zentimeter in der Breite gewachsen. Das mag nicht nach viel klingen, wird aber im Fotovergleich mit dem Samsung Galaxy S6 deutlich. Bei Smartphones in dieser Größe spricht man schon von Phablets – das passt, schließlich ist es ungefähr gleich groß wie das Galaxy Note 4.
Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden: Der koreanische Hersteller liefert uns ein Smartphone erster Güte. Das Display ist nahtlos ins matte Aluminium Unibodygehäuse eingelassen. Neben Metall kommt noch Glas zum Einsatz. Dadurch fühlt sich das Handy sehr wertig an, das Material sorgt aber auch dafür, dass Tapser auf der Rückseite leicht zu sehen sind.
Kommen wir noch zur Haptik: Ein Phablet fühlt sich natürlich ganz anders als ein normales Smartphone an. Das S6 edge+ muss man manchmal schon mit beiden Händen halten, um jeden Winkel am Display zu erreichen. Das ist der Preis, den man für ein Handy mit diesen Ausmaßen zahlen muss. Da sich das Handy in der Hand aber extrem gut – weil wertig, robust und angenehm – anfühlt, wird das den wenigsten etwas ausmachen. Samsung verzichtet bei diesem Modell übrigens auf eine Zertifizierung was Staub und Wasser betrifft.
Display – DAS Highlight
Bei 515 ppi sind keine einzelnen Pixel mehr erkennbar
Das Highlight des Smartphones ist definitiv der Bildschirm: Mit einer Größe von 5,7“ (14,48cm) ist er nicht nur sehr groß. Das QHD Super-AMOLED Display mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixel bietet eine Pixeldichte von 515 Pixel pro Zoll – die Dichte ist damit eine Spur geringer als beim Vorgänger, das sorgt aber nicht für einen weniger tollen Eindruck. Jeder noch so kleine am Display angezeigte Inhalt wirkt extrem scharf und kontrastreich, einzelne Pixel sind nicht erkennbar. Farben wirken echt und nicht übersättigt, die Kontraste und Helligkeit sind hoch genug, um auch bei Sonnenlicht alle Inhalte gut zu erkennen. Durch die gebogenen Kanten wirkt der Bildschirm randlos, das sorgt vor allem beim Betrachten von Fotos und Videos für einen gewissen Tiefeneffekt – hat man das einmal gesehen, bekommt man Lust auf mehr. Das Display ist blickwinkelstabil und gehört mit Sicherheit zu den besten Smartphonedisplays am Markt. Das Samsung Galaxy S6 edge+ kann hier wie seine Vorgänger in allen Belangen überzeugen.
On the edge
Die wichtigsten Apps und VIPs am Seitenbildschirm
Kommen wir zu dem Element, das dem Smartphone den Namen gegeben hat: den gebogenen Kanten. Die sehen nicht nur gut aus, sondern bieten auch einen Mehrwert: Auf dem Seitenbildschirm kann man die fünf wichtigsten Kontakte (war schon beim S6 edge möglich) und neu beim S6 edge+ auch die fünf meist genutzten Apps legen. Streicht man dann vom Seitenbildschirm nach innen, kann schnell auf diese Apps zugegriffen werden – praktisch!
Außerdem kann über den Seitenbildschirm ein Stream mit wichtigen Infos laufen: Wie oben im Bild zu sehen wird man dann ohne den Hauptbildschirm zu aktivieren beispielsweise über einen verpassten Anruf informiert. Durch Wischen an der Kante wird der Seitenbildschirm aktiviert. Wird eine interessante Neuigkeit angezeigt, kann sie einfach via Swipe nach links auf dem Hauptbildschirm angezeigt werden. Welche Inhalte auf dem Seitenbildschirm-Stream laufen, ist jedem selbst überlassen: Man kann aus unterschiedlichen Kategorien wählen.
In der Kategorie Info-Stream können via „Edge Feeds“ Nachrichten zum Seitenbildschirm hinzugefügt werden
Performance und Ausstattung
Was Leistung und Ausstattung betrifft, hat sich beim Samsung Galaxy S6 edge+ gegenüber seinem Vorgänger nichts getan – wir bekommen denselben flotten Exynos 7420 Prozessor (4 x @2,1 GHz und 4x @1,5GHz). Eine Änderung war hier auch nicht notwendig: Selbst Virtual Reality läuft auf dem Galaxy S6 absolut flüssig, die Leistung des Prozessors ist also für alle Anwendungen vollkommen ausreichend. Ein Upgrade gab es beim Arbeitsspeicher: Der wurde von 3GB auf 4GB erhöht. Dieser Unterschied war für mich aber nicht spürbar: Die Bedienung läuft auf beiden Geräten rund, auch das Hochfahren dauert exakt gleich lange. Mehr über die Leistung gibt es hier.
Kamera
Schon beim Vorgänger wusste die Kamera zu überzeugen – beim S6 edge+ weiß sie durch intelligente neue Modi zu beeindrucken. Zuerst die Daten: Das Smartphone ist mit einer 16 Megapixel Kamera bei einer Blende f/1,8 ausgestattet. Außerdem bekommen wir einen optischen Bildstabilisator, das macht vor allem beim Videodreh (besonders bei 4K) und bei Nachtaufnahmen den entscheidenden Unterschied. Das sind schon alleine auf dem Papier sehr tolle Werte, die Ergebnisse können sich ebenso sehen lassen. Eine Auswahl gibt es hier, viele weitere auf OneDrive.
Nah- und Makroaufnahmen werden mit dem Samsung Galaxy S6 edge+ richtig gut. Das liegt an der raschen Auslösezeit und am verlässlichen, schnellen Autofokus. Bei der Aufnahme war es ziemlich windig, die Blume war also ständig in Bewegung.
Sieht so aus, wie mit einer Profikamera geschossen: Hier passt einfach alles – von Farbton über Kontraste bis hin zur Schärfe. Dank optischen Bildstabilisators sind Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen problemlos möglich. Aufgrund solcher Ergebnisse macht es eine Menge Spaß mit dem S6 edge+ auf Fototour zu gehen.
Bei der Kamera gibt es also nichts zu meckern. Noch besser gefallen mir die neuen Modi, die wir mit dem Samsung Galaxy S6 edge+ (teilweise exklusiv) bekommen:
- Live Broadcast: In diesem Modus bekommen wir die Möglichkeit, unsere Videos in Echtzeit mit der Community via YouTube live zu teilen. Dazu ist nur die Anmeldung im YouTube Konto und natürlich eine schnelle Internetverbindung notwendig. Dank LTE Cat6 sollte das auch unterwegs kein Problem sein. Damit jeder das Video sehen kann, muss es öffentlich gemacht werden: Das Video ist zuerst nur für sich selbst und eingeladene User zugänglich (privat).
- Virtual Shot: Das gibt es zwar schon beim S6, ist aber dennoch eine Erwähnung wert. Damit lassen sich bis zu 360° Rundaufnahmen von Objekten machen – das Motiv kann man sich dann im Nachhinein aus allen Blickwinkeln ansehen. Ich habe zwar noch nicht das perfekte Anwendungsgebiet für dieses Feature gefunden, es macht aber eine Menge Spaß und sieht verdammt gut aus!
Akku
Der Akku ist mit dem Smartphone mitgewachsen: Im Galaxy S6 edge+ ist ein fix verbauter 3.000 mAh Li-Ionen Akku verbaut. Diese Leistung finde ich für ein Handy dieser Größe angemessen, in der Praxis kommt man mit einer Ladung bequem durch den Tag. Das S6 edge+ unterstützt wie seine Vorgänger Wireless Charging und Fast Charging – das Handy ist also binnen 90 Minuten vollkommen geladen. In der Praxis dauerte es zwar etwas länger, unter 2 Stunden ist für diese Akkukapazität aber ein sehr guter Wert. Wie immer liefert Samsung 2 unterschiedliche Energiesparmodi: Den normalen Modus, in dem lediglich Helligkeit, CPU-Leistung und weitere nicht essentielle Features reduziert werden. Und den Ultra-Energiesparmodus, bei dem sämtliche Konnektivitätsfunktionen ausgeschalten und nur noch Grautöne angezeigt werden. Für den Notfall ist man also gerüstet.
Fazit
Mein Fazit nach ein paar sehr schönen Tagen mit dem Galaxy S6 edge+: Definitiv ein Handy für fast jede Lebenslage. Das gebogene Display ist bestimmt ein triftiger Grund, der für das S6 edge+ spricht – Fotos, Videos und auch ganz normale Inhalte im Web Browser sehen einfach wahnsinnig gut aus. Allerdings erfüllen die Kanten an sich für mich mehr den Tatbestand eines reinen Designelements als einer wirklichen Erweiterung mit Zusatznutzen: Das Einblenden eines News-Feeds oder die leicht erreichbaren Favoriten am Edge-Screen sind ganz nett, in der Praxis habe ich diese Funktionen aber kaum verwendet. Die Favoriten könnte man meiner Meinung nach auch auf einem Display ohne Kanten unterbringen.
Das S6 edge+ ist also einerseits ein Handy fürs Auge. Andererseits aber auch dank großartiger Kamera, flottem Prozessor und ausdauernden Akku ein echtes Multimediatalent. Es erfüllt alle Kriterien eines Smartphones der Premium Klasse. Das macht sich zwar auch am Preis bemerkbar, man bekommt aber definitiv etwas dafür geboten!
Die technischen Daten im Überblick
- Abmessungen: 154,4 x 75,8 x 6,9mm, 153 Gramm
- Betriebssystem: Android 5.1.1. Lollipop
- Display: 5,7 Zoll Dual Edge QHD Super-AMOLED Display, 2560 x 1440 Pixel = 515 ppi (Pixel/Zoll)
- Kamera: 16 MP (Rückseite) und 5 MP (Vorne für Selfies), 4K Videoaufnahme
- Prozessor: Quad-Core Exynos 7420, 4 x @2,1 GHz & 4x @1,5 GHz
- Speicher: 4GB RAM, 32 GB interner Speicher;
- Akku: Li-Ionen mit 3.000 mAh – nicht wechselbar, Fast Charging, Wireless Charging
- Konnektivität: GSM/EDGE/UMTS/LTE Cat6, WLAN, Bluetooth
Wolfgang Hammer
Hi Mandy, da bin ich ganz deiner Meinung – finde das S6 edge+ ebenfalls gut gelungen! lg Wolfgang
Mandy 1190 Wien
Einfach ein supertolles Smartphone. Ich war früher „Note-User“, aber da es das Note 5 nicht in Europa gibt bin ich auf das „Galaxy S6 Edge plus“ (Gold) umgestiegen und habe es noch keinen Tag bereut auf die „S-Klasse“ umgestiegen zu sein. Ich bin einfach verliebt in dieses wunderschöne und superschnelle Smartphone, dazu noch diese irre gute Kamera. Da ist Samsung wieder ein Weltklasse Smartphone gelungen.