Kupferleitungen in unserer digitalen Welt
Die gute alte Kupferleitung, das hört man oft, wenn man über diese bestimmte Art der Telefonleitung, eine sogenannte Fernmeldeleitung, spricht. Über Jahrzehnte hinweg hat das Kupferkabel die österreichischen Haushalte mit A1 Technologie versorgt und dabei einige große Revolutionen im Kommunikationswesen, von der Mobiltelefonie bis zum Internet, miterlebt.
Was ist aber nun wirklich dran an diesem Leitungstyp und der damit verbundenen Übertragungstechnik? Wie funktioniert das Verbinden von Kupferleitungen, wenn zum Beispiel ein neuer Anschluss gelegt wird? Und hat das Kupferkabel in Anbetracht von immer höher werdenden Übertragungskapazitäten seinen Zenit überschritten? Diesen Fragen bin ich genauer nachgegangen und habe das sagenumwobene Kupferkabel auf Nieren und Herz geprüft.
Wir präsentieren: Das Kupferkabel!
Ganz allgemein gesprochen: Kupferkabel ist nicht gleich Kupferkabel. Zu 80% enthalten die bestehenden Leitungen in Österreich Kupferadern, und diese sind entweder mit einer Papier-oder Kunststoffisolierung umhüllt. Eine Papierhohlraumisolierung wird heutzutage nicht mehr verwendet, da es den Nachteil hat, dass Papier nicht immer robust genug ist, um die Kupferader innerhalb ausreichend zu schützen.
Aus diesem Grund werden nun hauptsächlich kunstoffisolierte Kabeln verwendet, die aufgrund der vielen verschiedenen Farben auch „Farbenkabel“ genannt werden. Die größten Vorteile diese Isolierung sind die leichte Verarbeitung sowie die glatte, feuchtigkeitsabweisende Oberfläche.
Vorweg: Ein Kabel wird nicht einfach wahllos in ein Rohr gezogen. Viel eher gibt es einige wichtige Punkte, die zu beachten, sind um eine funktionierende Übertragung innerhalb des Kabels zu ermöglichen. Dazu gehört zum Beispiel die Richtung, in die das Kabel gedreht wird. Generell wird immer nach rechts gedreht, deswegen spricht man auch von einem Rechtsdrall. Die Merkregel dazu wäre zum Beispiel: „Wenn das Amt im Rücken ist – rechts herum.“ Abgesehen von der Dreh-oder Zählrichtung muss man aber auch die Zählfolge der Kupferadern kennen. Damit ist die Abfolge der Kabeladern gemeint, die man beim Verbinden bzw. Spleißen einhalten muss. Bei papierisolierten Kabeln wird die Zählfolge anhand von Strichen außerhalb des Kabels angegeben (1a=kein Strich, 1b=ein Strich, 2a=zwei Striche weit und 2b=zwei Striche eng). Bei den kunststoffisolierten Kabeln basiert die Zählfolge auf einem Farbcode, wo es immer einen Zählvierer je Lage gibt, das ist bei Fernmeldekabeln immer die Farbe Schwarz. Abhängig von der Zählfolge werden nun die zu verbindenden Kabeladern in ein Modulspleiß (ist quasi das Verbindungsstück zwischen den zwei Leitungen) gepresst, das in einem Spleißkamm fixiert wird. Durch den Kamm kann die richtige Farbreihenfolge sofort optisch kontrolliert werden.
Die Verbindungsstücke variieren in Größe und man kann daher mit einem Spleißkamm zwischen 20 und 400 Anschlüsse abdecken. Bei den Kabeladern auf den Bildern handelt es sich um 10 DA, also 10 Anschlüsse die somit versorgt werden können.
Wie geht es mit dem Kupferkabel weiter?
Das Kupferkabel als Internetquelle (wird meist unter dem Begriff ADSL verwendet) ist in seinen Übertragungsraten beschränkt. Das bedeutet Abstriche vor allem bei Internet-Streaming von IPTV oder TV-Mediatheken Services. Das Erreichen der Übertragungsgeschwindigkeiten bei Kupferkabeln wird dabei von verschiedenen physikalischen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel:
- Länge des Kabels
- Querschnitt des Kabels
- Bridged taps (überbrückte Frequenzbänder)
- Dämpfung (Nebensprechen)
Mehr zu den physikalischen Rahmenbedingungen und der Funktionsweise von ADSL findet ihr in folgendem Blogartikel.
In Zeiten von rasant ansteigenden Datenvolumen, zeigt das Kupferkabel einige prekäre Engpässe auf und wird daher mehr und mehr durch die Zukunftstechnologie der Glasfaserleitung abgelöst. Welche Spleißarbeiten dieser neue Leitungstyp, der auf Lichtwellen-Übertragung basiert, erfordert, erfährt ihr hier.
Wenn du Fragen zu deinem A1 Festnetz Internet hast oder du dich für die Bandbreiten von Glasfaser interessiert, dann schau doch einfach mal in der A1 Community vorbei! Hier werden alle Anfragen von unseren kompetenten und technisch versierten Usern beantwortet!
Jenny Eckhardt
Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Neulich ging es um das Spleißen von Glasfasern. Da ich ziemlich ratlos war, wollte ich mich diesbezüglich erkundigen. Daher finde ich es gut auf euren Blog gestoßen zu sein.
Felix Stoisser
Hi Jenny,
vielen Dank für dein liebes Feedback. Da wird sich Esther bestimmt freuen.
LG, Felix
Glasfaserausbau … warum? | DI (FH) Markus Moldaschl – Software Entwicklung und Beratung
[…] Haushaltes vom Wählamt von 2 – 8 MBit für den Download anbieten. Das ist allerdings eine technische Beschränkung des Kupferkabels. Dafür bezahlt man wahrscheinlich aktuell an die 20 – 30 Euro. Für den gleichen Preis wird […]
Spießberger Franz
Bei uns in St.Peter am Hart wird Glasfaser mit (ARU)begonnen mit den Ausbau.Wann wird Sie in den Betrieb
genommen?
Esther Groth
Hallo Heinz, der betreffende Artikel wurde von uns einer internen Überprüfung unterzogen und soll eine Übersicht ausgewählter Spezifika der zwei Kupferkabel-Typen, Papier-bzw. Kunstoffisolierung, aufzeigen. Die Beschreibung des Spleißprozess wurde daher nicht in jedem Detail dargestellt. Das wäre ein Ansatz, der sich für einen separaten Artikel verwenden lassen würde, der dann den Einsatz von Kupferkabel präzise beschreibt und auf alle Begrifflichkeiten genau herunter gebrochen ist. Der Autor eines jeden Artikels wird am A1 Blog immer mit vollem Namen unter dem Titel des Artikels ausgewiesen. In diesem Fall bin ich, Esther Groth, die Autorin des betreffenden Artikels gewesen. Liebe Grüße, Esther
Heinz Strake
Gut gemeinte, aber nicht immer ganz korrekte Darstellung! Besonders bei der Beschreibung des Kabelaufbaues, der Zählweise, der Aufbringung der Adernkennzeichnung (nicht auf dem Kabel, sondern auf jeder Ader!)sowie bei etlichen anderen Details geht nicht alles „mit rechten Dingen“ zu. Es interessiert mich, wer diesen Artikel verfasst hat!