Festnetz-Internet, mobiles Internet und die Quadratur des Kreises

Ich habe für Verwirrung gesorgt. Das tut mir leid. Zumindest ein bisschen. Ganz offensichtlich habe ich Einige unter Ihnen mit dem Äpfel und Birnen Vergleich beim letzten Mal verunsichert. Eigentlich wollte ich Ihnen klar machen, dass Bandbreitenangabe im Festnetz-Internet anders funktioniert, als bei Kabelnetzen oder z.B. im Mobilfunk bei LTE. Das ist mir offensichtlich bei einigen nicht gelungen, ich versuche es gleich nochmal. So gut ich es eben kann. Ich beginne bei LTE.

LTE ist super – wenn die Frequenzausstattung passt.

Wir Österreicher sind ja gewohnt, die neuesten Mobilfunkgenerationen immer sehr früh und in höchster Qualität nutzen zu können. Und ich würde auch nicht so weit gehen, wie das einige Analysten tun, dass das Ergebnis der Frequenzauktion einen unserer Mitbewerber am österreichischen Markt unter Druck bringen könnte. Natürlich braucht man für exzellenten Mobilfunk auch eine exzellente Frequenzausstattung. Und ja, A1 hat eine der besten Ausstattungen in ganz Europa und in Österreich mit Abstand die beste. Aber schauen wir uns LTE nochmal ein wenig genauer an, z.B. im Vergleich zu Festnetz-Internet oder auch Kabelnetzen.

Die Quadratur des Kreises

Ist LTE also besser als Festnetz-Internet? Das ist schwierig zu beantworten, ich versuche es einmal mit „Das hängt davon ab“ und einigen Abschätzungen. Wenn ich der einzige Nutzer bin in der Funkzelle, dann ist LTE  besser als Festnetz-Internet. Punkt. Ok, aber wie groß ist so eine Zelle ungefähr? Im städtischen Bereich hat so eine Zelle einen Radius von etwa 200 m. In Wirklichkeit aber nicht im 360°-Kreis, sondern nur in einem Drittel davon, weil die Antennen meist nur einen 120°-Sektor abdecken. Mit Kreisfläche r^2*Pi und wenn man großzügig sagt, Pi ist ungefähr 3, kann man sich also vorstellen, dass so eine Zelle etwa so groß ist, wie ein Quadrat mit 200 m Seitenlänge. Die Zeichnung hilft vielleicht zu verstehen, was ich meine. Das Alles gilt in der Stadt. Da sind eine Menge Häuser in so einer Fläche. Für 200 m geht man etwa 3 min. Da ist man sehr selten alleine mit LTE, höchsten am Anfang beim Rollout, wenn es noch nicht so viele aktive Kunden gibt. Am Land sind die Radien übrigens viel größer, man hat dort das gleiche Thema wie in der Stadt.Größe-Mobilfunkzelle-Zelle-in-der-Stadt

Es hängt von der Gleichzeitigkeit ab – nur bei Festnetz-Internet nicht

Nehmen wir an, wir haben im oben beschriebenen Gebiet 50 User, die das Internet gleichzeitig nutzen und z.B. Youtube schauen wollen. (Nur so zum Vergleich: In den dichter bewohnten Bezirken Wiens wohnen zwischen 800 und 1000 Personen in einem derartigen Gebiet.) Dann bleiben in diesem Beispiel bei 150 Mbit/s jedem Einzelnen durchschnittlich 3 Mbit/s; bei 250 Mbit/s, die man von Kabelnetzen aus der Werbung kennt, 5 Mbit/s. Das ist nicht so schlecht. Festnetz-Internet Kunden (genauer: jene, die ein A1 Glasfaser Power Produkt haben) kriegen aber deutlich mehr, die müssen die angegebenen Bandbreiten nämlich nicht teilen. 15,3 Mbit/s bleiben auch 15,3 Mbit/s, egal wie viel andere Haushalte im Gebiet das Internet nutzen. Aber z.B. 30 Mbit/s oder auch 100 Mbit/s für meinen Haushalt alleine kann ich nicht überall haben, das stimmt. Außer Sie beteiligen sich an den Infrastrukturkosten, für Business Kunden geht das. Und wenn man nur das Standard-Produkt hat, dann kann das je nach Wohnort auch mal weniger sein als 8 Mbit/s. Wenn Sie aber bei A1 Glasfaser Power 16 kaufen, dann haben Sie sicher mehr als 8 Mbit/s und wenn Sie Glasfaser Power 30 kaufen, dann sicher mehr als 16 Mbit/s usw. Und zwar unabhängig davon was Ihre Nachbarn gerade treiben. Und genau das ist das Besondere: Sie teilen nicht, Sie haben die Bandbreite für sich. Wenn Sie so wollen, ist das ein viel harmloseres „bis zu“ als in allen anderen Netzen. Aber um beim Beispiel mit LTE von oben zu bleiben: 3 Mbit/s mobil nutzen zu können ist wirklich beeindruckend. Aber ein Ersatz für daheim ist es eben nicht.

Sardinendose

Ist also LTE besser als das Festnetz-Internet?  Ja und Nein. Ja, LTE ist besser, für das einfache Internetsurfen unterwegs. Aber Nein, LTE ist nicht besser, wenn ich zuhause vernünftiges Internet haben will. Da nehme ich, wenn ich kein Fiber-to-the-Home (FTTH) haben kann, am besten A1 Festnetz-Internet, denn nur dort muss ich die am Anschluss eingestellte Bandbreiten nicht teilen wie z.B. in Kabelnetzen oder im Mobilfunk. Und natürlich nehme ich es in Österreich von A1. Aber wie immer gibt es jemanden der Schlechteres manchmal auch billiger anbieten kann. Das ist dann Geschmacksache. Aber da bin ich nicht objektiv als Mitarbeiter.

Ich hoffe, ein wenig zur Entwirrung beigetragen zu haben. Wenn das auch nicht geholfen hat, hilft Ihnen mein Vortrag über die Unterschiede von Festnetz-Internet und mobilem Internet wahrscheinlich auch nicht weiter.

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  1. Wolfgang Hammer

    Hallo Schrottmeyer, die A1 Mobilbox wirkt sich gar nicht aus – wie kommst du darauf? lg Wolfgang

  2. Schrottmeyer

    Habe den Unterschied einigermaßen verstanden. Wie aber wirkt sich die A1 Mobilbox auf die Performance aus?

  3. Wolfgang Hammer

    Hi Joe, schon nachgesehen, ob A1 Hybrid Power bei dir läuft? lg Wolfgang

  4. Joe Lugar

    „Und natürlich nehme ich es in Österreich von A1. Aber wie immer gibt es jemanden der Schlechteres manchmal auch billiger anbieten kann“ – Ihr seid einfach überteuert! Wir haben hier tolle 4 Mbit down per Festnetz Internet, im Jahr 2016! Da kann ich auch nach Bosnien! Kein Ausbau in Sicht – Super Sache A1

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