Im Test: HTC One S Smartphone mit Android Ice Cream Sandwich
Auf der Suche nach einem Smartphone mit Android Ice Cream Sandwich? Mit einer 8-Megapixel-Kamera, die schnell Fotos schießt – auch bei ungünstigen Bedingungen? Mit einem flotten Dual Core Prozessor? Mit einem satten Sound, der von Beats By Dr. Dre Audio stammt? Mit einem großen 4.3″ AMOLED-Touchscreen? Nach einem Gehäuse mit Keramik-Metall-Oberfläche? Dann ist das One S von HTC eine gute Entscheidung. Ich habe es mir von A1 geholt und mir für euch näher angesehen …
Das HTC One S (das S steht für „Slim“) ist ein Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) Smartphone, das ein aus meiner Sicht „starkes“ Gesamtpaket bietet. Bestehend aus einem schnellen Prozessor, einem großen Bildschirm, umfangreichen Möglichkeiten zur Kommunikation, einer wunderbaren Kamera, einen guten Sound sowie wohlüberlegten Funktionen. Doch der Reihe nach. Beginnen wir gleich beim Touchscreen.
Ein 4.3″ großer Bildschirm mit hoher Auflösung
Das One S besitzt einen 4.3″ AMOLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 540×960 Pixel. Passt gut zusammen, das Ansprechverhalten ist tadellos und bei der Qualität der Anzeige gibt es nichts zu bemängeln. Gegen Kratzer schützt Cornering Gorilla Glas.
Lediglich bei intensiver Sonneneinstrahlung kann es zu Ableseproblemen kommen. Aber das ist ein „Problem“ vieler Smartphones. Man rückt halt etwas in den Schatten.
Ein flotter Dual Core Prozessor
Bei der Geschwindigkeit kann man ebenso nicht klagen. Angetrieben wird das Smartphone durch einen Qualcomm Dual Core Prozessor, der mit je 1.5 GHz getaktet ist. Mehr als ausreichend flott. Da ruckelt nichts und die Installation von Apps geht ruckzuck. Auch die Wärmentwicklung hält sich in Grenzen. Positiv abgehakt.
Ganz stolz ist HTC auf Beats Audio und die Multimedia-Fähigkeiten
In punkto Audio bietet das One S Unterstützung für dlna (eine eigene App ist allerdings leider nicht dabei), es besitzt eine 3.5mm Audiobuchse (befindet sich an der Gehäuseoberseite) und mit Beats Audio (Beats By Dr. Dre Audio) steht ein eigenes Sound-Profil zur Verfügung, das einen „satteren“ Klang (wenn man das mag) liefert. Dieses Profil steht für alle Arten von Audio bereit, wird in der Statusleiste angezeigt und kann jederzeit – fast unabhängig von der App – ein- oder ausgeschaltet werden.
Wenn der separat als Zubehör erhältliche kabellose Media Link HD-Adapter an den HDMI-Anschluss von einem TV-Gerät angeschlossen wird, lassen sich Fotos, Videos oder andere Inhalte am TV-Gerät mit HDMI-Anschluss ansehen.
Ein 16 GB großer Massenspeicher, der sich aber nicht erweitern lässt
Es ist offenbar ein „Trend“, Smartphones ohne erweiterbaren Speicher anzubieten. Aus meiner Sicht keine gute Entscheidung, denn in Zeiten von HD fallen immer größere Datenmengen an. Beim One S stehen 16 GB Massenspeicher bereit, von denen ca. 13 GB frei verfügbar sind. Mehr gibt’s im Smartphone selbst nicht. Schade!
Nutzbar sind selbstverständlich Online-Speicher-Services wie die Dropbox (für HTC One-Kunden gibt es 25 GB Dropbox-Speicher für zwei Jahre) oder SkyDrive. Eine feine Sache, denn die Dropbox ist wunderbar ins Betriebssystem und in HTC Sense integriert. Dafür gibt es Pluspunkte!
Eine 8-Megapixel-Kamera, die schnell ist und auch ungünstige Lichtverhältnisse mag
Das One S will mit einer 8-Megapixel BSI-Kamera (28mm Weitwinkel) mit LED und 1080 Full-HD Videoaufnahmen punkten. Mit gefallen dabei ein paar Sachen:
• Sowohl bei der Linse als auch beim Sensor und bei der Software sind (dank des speziell entwickelten HTC Image Chip) schnelle Bildaufnahmen (angegeben sind 0.7 Sekunden, wobei der Autofokus in 0.2 Sekunden scharfgestellt hat) sowie eine gute Bildqualität (besonders unter ungünstigen Lichtverhältnissen) möglich. So lassen sich beispielsweise auch Serienbilder aufnehmen, indem man einfach den Finger am Touch-Auslöser belässt.
• Wie schon erwähnt werden bei ungünstigen Bedingungen wie schwachem Licht, im Dunkeln oder bei grellem Hintergrundlicht sehenswerte Verbesserungen bei der Bildqualität erzielt. Die f/2.0-Linse lässt laut Beschreibung 44% mehr Licht durch als f/2.4-Linsen.
• Unterstützt wird standardmäßig HDR (steht für „High Dynamic Range“, um selbst bei variierenden Helligkeitsgraden scharfe Bilder zu machen. Hier sollte man sich aber in die Materie etwas einlesen, denn die Möglichkeiten sind großartig. Weitere Infos > Wikipedia.
• Mit Video Pic lässt sich bei einer Videoaufnahme gleichzeitig ein Foto machen. Dafür berührt man während der Aufnahme eines HD-Videos lediglich den Auslösebutton am Bildschirm. Das passiert ohne Unterbrechung der Videoaufnahme. Zudem können auch Fotos aus aufgezeichneten Videos gemacht werden.
• Praktisch sind auch die beiden Funktionen „Gesichtserkennung“ und „automatische Lächelaufnahme“. Die Funktion ist wohl selbsterklärend.
• Es stehen eine Fülle an Einstellungen bereit. Dazu zählen ein Selbstauslöser, eine wählbare Auflösung (von 8 Megapixel bis klein), Bildanpassungen (mit Schieberegler für Belichtung, Kontrast und Sättigung), ISO (automatisch oder von 100 bis 800), ein Weißabgleich (automatisch oder Glühbirne, Neonlicht, Tageslicht oder bewölkt), ein wählbares Bildformat (16:9 oder 4:3), Zeitlupenvideo, Videostabilisierung, ein einblendbarer Raster sowie ein ein/ausschaltbarer Auslöseton.
• Aufnahmen lassen sich auf Wunsch auch immer gleich automatisch Hochladen – z.B. in die Dropbox.
• Der Blitz kann auf Aus, Ein oder Automatik gestellt werden.
• Auf Wunsch lassen sich Aufnahmen mit einem Geo-Tag versehen. Das heißt die aktuelle GPS-Position wird „im“ Foto gespeichert. Die Aufnahme kann dann Positions-genau auf einer Karte angezeigt werden. Sehr praktisch zum Beispiel nach einer Urlaubsreise.
• Es stehen mehrere Kameraszenen bereit, wenn man nicht automatisch auswählt. Dazu zählen HDR, Panorama, Porträt, Gruppenporträt, Landschaft, weiße Tafel, Nahaufnahme oder geringes Licht.
• Über eine eigene Taste am Bildschirm kann man direkt in der Kamera-App die Aufnahme gleich mit einem Effekt versehen. Dazu gehören Verzerrung, Vignette, Schärfentiefe, Punkte, Mono, Country, klassisch, klassisch warm, klassisch kühl, Graustufen, Sepia, Negativ, Solarisation, Polarisation oder Aqua. Das schafft viel Platz für individuelle Meisterwerke.
• Es gibt keine eigene Kamerataste. Ausgelöst wird immer durch Touch am Bildschirm.
• Für Videotelefonate steht eine VGA-Frontkamera bereit.
Ein paar Worte zum Akkuverbrauch
Der Akkuverbrauch hängt selbstverständlich sehr stark davon ab, wie intensiv man die vorhandenen Möglichkeiten verwendet. Der große, hochauflösende Bildschirm, der Dual Core Prozessor, WLAN, HSPA und der GPS-Empfänger brauchen viel „Saft“, wenn sie länger im Betrieb sind. Deshalb kann kein allgemeingültiger Richtwert angegeben werden, wie lange der 1.650 mAh Akku hält.
Meine Erfahrung: Ich komme bei Intensivnutzung ganz gut einen kompletten Tag durch. Plus/Minus abhängig von den genutzten Funktionen. Bei „Normal“-Verwendung sollte sich der Tag mit Reserven für den nächsten Tag ganz locker ausgehen.
Für manche sicherlich ein Manko: Der Akku ist nicht wechselbar.
Bei der drahtlosen Kommunikation gibt sich das Smartphone keine Blöße
Für die drahtlose Kommunikation stehen mehrere Möglichkeiten bereit. Dazu zählen HSPA+ (fürs schnelle Herunter- und Hochladen), Bluetooth 4.0, Wireless LAN, Wireless HDMI (zur Verbindung mit der HTC Media Link HD Unit), diverse Sensoren (Gyro, G, digitaler Kompass, Annäherung, Umgebungslicht) sowie ein A-GPS-Empfänger.
HTC Sense 4 – vielleicht die bester Benutzeroberfläche aller Smartphones
Für mich gehört HTC seit langer Zeit zur besten Benutzeroberfläche auf Smartphones. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich aber zu dominant (man könnte auch „aufgeblasen“ sagen), was sich mit der Version 4 angenehmerweise wieder geändert hat. Es ist wieder schlichter und ansprechender geworden.
Mir gefallen besonders der Task-Manager (der offene Apps als Karten in einer 3D-Ansicht darstellt), die individuellen Stile des Sperrfensters (wie Produktivität mit Benachrichtigungen, Fotoalbum, Friend Stream, Wetter, Kontakte, Uhr), die wählbaren Szenen (HTC, Freizeit, Arbeit, Spielen oder Reisen), die einstellbare Oberfläche (HTC, Aluminium, heiter oder matt), die umfangreiche Sammlung an Tönen sowie die eigenen Standard-Apps.
In Summe ein Alleinstellungsmerkmal, das HTC wohltuend von anderen Android-Anbietern abhebt.
Und noch ein paar weitere Informationen und Erfahrungen
• Um an den Einschub für die Micro-SIM zu gelangen, muss man mit dem Fingernagel die Abdeckung bei der Kamera herausziehen. Vorsicht: Fingernagelabbruchgefahr!
• Das Smartphone ist mit 122 Gramm angenehm leicht.
• Schick ist das dünne Gehäuse mit Keramik-Metall-Oberfläche – mir gefällt es!
• Die Verarbeitung ist tadellos und es sind angenehme Materialien in Verwendung.
• Der Micro-USB-Stecker befindet sich an der linken Gehäuseseite. Meiner Meinung nach keine geschickte Platzierung. Unterstützt wird MHL, d.h. mit dem passenden Adapter lässt sich das Smartphone via HDMI mit einem Fernseher verbinden.
• Es steht eine LED für diverse Benachrichtigungen (verpasster Anruf, SMS/MMS, E-Mail, Mobilbox, Erinnerungen, Wecker) bereit. Diese lassen sich einzeln ein- oder ausschalten.
• Die App „Car“ ist speziell für die Quer-Nutzung im Auto ausgelegt und bringt große Symbole für die wichtigsten Funktionen (zum Beispiel Telefon, Musik oder Navigation) sowie den Standard-Informationen (wie Datum, Uhrzeit, Kommunikation).
• Tipp: Durch gleichzeitiges Drücken von „Ein/Aus“ und „Lautstärke reduzieren“ lässt sich ein Screenshot erstellen.
• Mit dabei sind neben der Standard-App-Ausstattung von Android ICS ein paar extra Apps wie HTC Locations (Navi), HTC Hub, WLAN Hotspot, Friend Stream, Videobearbeitung, Polaris Office, Taschenlampe, TuneIn Radio oder SoundHound.
• Für eine gute Gesprächsqualität beim Telefonieren sorgen zwei Mikrofone zur Geräuschunterdrückung sowie die Unterstützung für HD-Voice.
Meine Meinung zum HTC One S: Wer ein schnelles, gut aussehendes, mit Funktion reichhaltig ausgestattetes Android-Smartphone sucht, der sollte unbedingt einen Blick auf das HTC One S werfen. Der Bildschirm ist groß und gut ablesbar, der Prozessor ist flott, es macht Spaß mit der Kamera zu fotografieren, es produziert einen satten Sound, die Anzahl der Apps ist umfassend, die Akkulaufzeit akzeptabel und die Bedienung ist dank Sense 4 sehr angenehm.
Eine Sache taugt mir am One S nicht: Die fehlende Möglichkeit den Speicher mit microSD zu erweitern. Über den nicht wechselbaren Akku und die seitliche Platzierung vom Micro-USB-Stecker kann man diskutieren.
In einem Wort: empfehlenswert!
Tipp: Wer noch mehr Leistung will / braucht, der sollte einen Blick auf den „großen“ Bruder, das HTC One X werfen!
Die technischen Daten im Überblick
Android 4.0 Ice Cream Sandwich, 4.3″ AMOLED Touchscreen (Cornering Gorilla Glas) mit einer Auflösung von 540×960 Pixel, Qualcomm Dual Core Prozessor mit je 1.5 GHz, 1.650 mAh Akku, 8-Megapixel BSI-Kamera mit LED (f/2.0, 28mm Weitwinkel, 1080p Videoaufnahmen), VGA-Frontkamera, 1 GB RAM, 16 GB Massenspeicher (ca. 13 GB frei verfügbar), 25 GB Dropbox (für 2 Jahre), HSPA+ (21 Mpbs / 5.76 Mbps), Bluetooth 3.0, WLAN 802.11 b/g/n, Wireless HDMI (zur Verbindung mit der HTC Media Link HD Unit), Unterstützung für dlna, 3.5mm Audiobuchse, Beats Audio, zwei Mikrofone mit Geräuschdämmung, HD-Voice, Micro-USB 2.0 mit MHL, diverse Sensoren (Gyro, G, digitaler Kompass, Annäherung, Umgebungslicht), A-GPS-Empfänger, Micro-SIM, Gehäuse mit Keramik-Metall-Oberfläche, ca. 130.9 x 65 x 7.8 mm, ca. 120 Gramm
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