VR: Best Practices und Möglichkeiten für Business
VR ist groß im Kommen – das haben nicht nur die Großen in der Spieleindustrie, sondern mittlerweile auch viele andere Branchen begriffen. VR ermöglicht das Eintauchen in ganz neue Welten. Damit ermöglicht es potentiellen Kunden, Produkte aus ganz neuen Perspektiven zu sehen. Und dafür ist nicht einmal viel Aufwand nötig: Es reichen ein Mittelklasse Smartphone plus eine CardBoard VR Brille, so einfach war der Weg in virtuelle Welten bisher noch nie.
Bild: A1/Wolfgang Hammer
Am Vienna Impact Hub hat Digitalista zu einem Best Practice VR Austausch geladen, wir waren für den A1 Blog vor Ort.
Stereoskopie gibt es ja schon seit über 100 Jahren – Timon Liebau, CEO der Virtual Reality Lounge Vrei im 7. Wiener Gemeindebezirk erinnerte sich daran, schon bei seiner Großmutter in den 80er Jahren mithilfe einer rudimentären Brille 3D-Bilder vom Eiffelturm betrachtet zu haben. Den Traum, ganz in fremde Welten einzutauchen, gibt es also schon sehr lange. Doch es hat bis heute gedauert bis die Technologie jenen Reifegrad erreichte, dass jeder von uns ohne größeren Aufwand die totale Immersion erreichen kann. Die Spieleindustrie ist naturgemäß als erstes auf den Zug aufgesprungen. Mittlerweile gibt es mit der Vive von HTC oder Playstation VR von Sony ein Angebot, das VR auf ein nahezu perfektes virtuelles Erlebnis hebt. Aber auch mit jedermanns Smartphone ist es möglich, virtuelle Luft zu schnuppern: Die derzeit beste Smartphone VR Brille stammt mit der Galaxy Gear VR von Samsung, auch Google arbeitet mit Daydream bereits an einer eigenen VR-Brille. Für den ganz kleinen Geldbeutel gibt es VR-Cardboards, die schon ab etwa 10 Euro Ausflüge in virtuelle Welten erlauben.
Sein Auto nach seinem Geschmack einrichten und das Ergebnis aus allen Winkeln betrachten – VR macht’s möglich | Bild: play.google.com
Genau das hat sich das Team rund um Ulrike Dreyer, Senior Project Manager von innovation.rocks bei ihrer Kampagne in Zusammenarbeit mit VW zu Nutze gemacht. Es ging darum, ein neues VW Modell wirkungsvoll für die Kunden erlebbar zu machen – und zwar ohne zum Händler gehen zu müssen. Realisiert wurde es durch ein VW-gebrandetes Cardboard und die eigens entwickelte SeeMore App, die es erlaubt, das neue VW Modell aus allen Blickwinkeln zu betrachten, auf Probefahrt zu gehen und das Modell nach seinem eigenen Geschmack in der Garage auszustatten – beispielsweise die Felgen oder die Farben zu ändern.
Auch die Österreich Werbung macht sich VR zu nutze – und zwar weniger mit Apps, sondern mit 360 Grad Videos und Fotos. Wolfgang Maier, Strategie Digitale Medien von Österreich Werbung und sein Team, haben 20 360 Grad Videos gedreht, die es ermöglichen besondere Orte in Österreich via VR-Brille selbst zu erleben. Der Nutzen liegt auf der Hand: Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, potentiellen Touristen Österreich als Urlaubsland schmackhafter machen. Durch die Videos ist es so, als wäre man selbst vor Ort. Alle Videos sind auf YouTube abrufbar. 360 Grad Videos haben gegenüber VR-Apps einige Vorteile: So ist die Produktion deutlich günstiger – mit einer Samsung Gear 360 kann heute schon fast jeder selbst sphärische Videos erstellen. Außerdem können sie plattformunabhängig via YouTube und Facebook geteilt werden, es sind also keine extra Downloads notwendig, was die Verbreitung deutlich einfacher macht. Nachteil ist die fehlende Interaktion, man ist als rein passiver Besucher mit dabei. Laut Wolfgang Maier arbeitet Österreich Werbung derzeit allerdings an einer Variante, die Interaktion erlaubt.
Eine weitere spannende App stellte Michaela Fraundorfer, Marketing Managerin des Raumplanungstools Roomle vor. Möbelhausbesuche und IKEA Marathons am Wochenende gehören der Vergangenheit an. Die Zukunft bzw. mit Roomle die Gegenwart ist VR, das einem ermöglicht in Echtzeit zu sehen, welcher neue Sessel im eigenen Wohnzimmer wohl am besten aussehen könnte. In der App kann aus tausenden Möbelstücken gewählt werden, in Zukunft kann man auch gleich direkt bestellen. VR wird auch die komplette Hausplanung revolutionieren. In der virtuellen Realität kann schon vor Baubeginn in die neuen vier Wände eingetaucht werden. Eine weitere Zukunftsvision ist „Shazam for furniture“.
Das waren nur 3 Beispiele der unzähligen Anwendungsmöglichkeiten, die VR allen möglichen Unternehmen bieten kann. Die virtuelle Realität ist nicht nur fürs Gaming, sondern auch für Bildung, Gesundheit, Tourismus, Simulation und Visualisierung hervorragend geeignet. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier Content – wer sich hier mit guten Inhalten behaupten kann, wird mit VR einen Volltreffer landen.
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