Ist mein Smartphone staub- und wasserdicht?

Wasserdichtes Smartphone Foto © A1

Smartphones werden oft mit Schutz gegen Wasser und Staub beworben. Mit dem IP-Code und seinen zwei Zahlen. Doch was bedeuten diese Abkürzungen in der Praxis wirklich. Hier die simple Erklärung …

Systeme werden in bestimmte Schutzarten eingeteilt. Um die Eignung für verschiedene Einsatzbedingungen zu beschreiben. Das ist international normiert, weltweit gültig und die Industrie hält sich daran. Das gilt auch für Smartphones. Nachzulesen im Datenblatt des Geräts.

Die Schutzarten werden in IP-Codes eingeteilt. IP steht dabei für „International Protection“ und besteht aus zwei Zahlen. Die erste Kennziffer beschreibt den Schutz gegen Fremdkörper und gegen Berührung, die zweite Zahl definiert den Schutz gegen Wasser. Um eine Beispiel zu nennen: IP68.

Die 1. Kennziffer beschreibt den Schutz gegen Fremdkörper und gegen Berührung

0 = Kein Schutz

1 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 50 mm und gegen den Zugang mit dem Handrücken

2 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 12,5 mm und gegen den Zugang mit einem Finger

3 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 2,5 mm und gegen den Zugang mit einem Werkzeug

4 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 1,0 mm und gegen den Zugang mit einem Draht

5 = Geschützt gegen Staub in schädigender Menge und vollständiger Schutz gegen Berührung

6 = Staubdicht und vollständiger Schutz gegen Berührung – d.h. bei 20 mbar Unterdruck darf nach 8 Stunden kein Staub eingedrungen sein.

Hinweis: Die Klassen von 0 bis 3 sind vorwiegend im Fahrzeug- und Maschinenbau vorhanden, für Smartphone sind sie nicht relevant.

Die 2. Kennziffer beschreibt den Schutz gegen Wasser

0 = kein Schutz

1 = Schutz gegen Tropfwasser (senkrecht fallend)

2 = Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist

3 = Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte

4 = Schutz gegen allseitiges Spritzwasser

5 = Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel

6 = Schutz gegen starkes Strahlwasser

7 = Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen – 30 Minuten bei maximal 1 Meter Tiefe

8 = Schutz gegen dauerndes Untertauchen – mit einer vom Hersteller kommunizierten Tiefe (größer 1m)

Um beim eingangs erwähnten Beispiel IP68 zu bleiben: Das Smartphone wäre staubdicht, besitzt einen vollständigen Schutz gegen Berührung und ist wasserdicht. Der bestmögliche Schutz unterhalb des Militärstandards.

Quelle: Wikipedia

Manche Anbieter ergänzen noch ein paar Zahlen. Beispielsweise Samsung beim Galaxy S7 oder Sony Xperia Z5. Die werden zwar mit IP68 beworben, d.h. voll wasserdicht, garantiert wird dies aber lediglich bis zu 30 Minuten. Ein Widerspruch, denn dies wäre „nur“ IPx7. Aber offenbar fürchtet man Haftungen.

Ganz wichtig: Schutz gilt nur bei Süßwasser

Die IP-Zertifizierung beim Schutz gegen Wasser bezieht sich immer auf reines Süßwasser. Nicht auf Salzwasser oder verunreinigtes Wasser. Das heißt: Ins Meer sollte man sein Smartphone nicht ungeschützt mitnehmen.

zum Nachlesen: Samsung Galaxy S7 | Sony Xperia Z5

Brauche in ein wasserdichtes Smartphone?

Bei bestimmten beruflichen Einsatzgebieten ist der größtmögliche Schutz gegen Staub und Wasser eine lohnende Investition. Aber auch bei der privaten Nutzung kann eine hohe IP-Zertifizierung im Fall der Fälle helfen – beispielsweise in der Badewanne oder im strömenden Regen. Als Beruhigung ist es allemal geeignet.

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